Sinn und Zweck des Sportunterrichts

Hallo Gemeinde,

meine Frage lautet: Warum gibt es in der Schule den Sportunterricht? Und macht es wirklich Sinn manche Fächer zu benoten?
Die Frage werde ich im Laufe dieses Eintrags teilbeantworten.

Natürlich ist ein Grund dafür, dass die Jugendlichen angehalten Sport zu treiben und einen Ansporn bekommen ihr persönliches Talent (Ballspiele, leichtathletik, etc.) zu finden und zu fördern.

Ein anderer Grund ist, dass die Jugendlichen etwas haben als Ausgleich zu dem meist sehr theoretischen Unterricht.

Doch die Frage, die sich mir immer wieder hier stellt: kann ein Spotunterricht wirklich diese Gründe fördern, wenn
a) nur sehr wenige (nicht individuelle) Gebiete angeboten werden? Damit meine ich natürlich nicht das jetzt Golf als Sportart im Schulsport unterrichtet wird, aber ich finde das Spektrum sollte erweitert werden und nicht nur Ballspiele und Leichtathletik beinhalten.
b) Desinteresse an einem bestimmten Ballspiel oder Gerät entsteht ,sich dies in der Note niederschlägt und somit die Motivation und der Ansport auf 0 sinken?

Es ist einfach an der Zeit umzudenken und neue Strukturen in das schon sehr veraltete System zu bringen.
man muss individueller auf die Interessen und Talente der Schüler eingehen und diese gezielter fördern. Dadurch wird nicht nur die Motivation gesteigert, sondern auch die Leistungen.

Was meint Ihr dazu?
Findet Ihr nicht, dass es Zeit dafür wäre?

LG
MiND

ich finde sport sinnlos zu bewerten weil man sich in manchen disziplinen nun mal nicht steigern KANN, also bleibt man ewig auf seiner note hocken (z.b. ich, unfall gehabt, kniescheibe rausgesprungen, wieder sport mitgemacht nach paar wochen, absolute phobie über so nen bock zu springen, zumal der arzt mir sagte sprünge seien gefährlich, also hab ich zwei 6en gefressen). genauso verhält es sich mit kunst und der singe note in musik. seit wann kann man auf talent noten geben?
gruß
yvi

Ich denke, Sinn des Sportunterrichts ist es, die Kinder dazu zu bringen, sich überhaupt körperlich zu betätigen. Schau doch mal, wie viele Haltungs- und Wirbelsäulenschäden es schon bei Jugendlichen gibt, die aus Bewegungsmangen resultiert. Die Note ist ein Ansporn, auch in diesem Fach etwas zu tun und sich wirklich zu bewegen, statt zu versuchen mit einem Minimum an Aufwand sich irgendwie durchzumogeln. Außerdem wird im Sportunterricht - z. B. bei Ballsportarten - auch der Teamgeist und die Teamfähigkeit entwickelt. Die Kinder müssen hier ausnahmsweise mal miteinander etwas machen anstatt nur im Konkurrenzkampf der anderen Fächer zu stecken.

spieler und nicht-spieler
hallo elbin,

Die
Note ist ein Ansporn, auch in diesem Fach etwas zu tun

noten waren für mich nie ein ansporn, wirklich etwas zu tun. auch in keinem anderen fach. aber das ist eine andere diskussion.

und
sich wirklich zu bewegen, statt zu versuchen mit einem Minimum
an Aufwand sich irgendwie durchzumogeln.

eigentlich hab ich durch die existenz der noten genau dies gelernt: lerne heute für die prüfung morgen. übermorgen hast du alles vergessen, aber die note passt. mein kurzzeitgedächtnis ist bestens trainiert. in sport ist das durchaus analog. in den stunden, die benotet wurden, riss man sich halt mal zusammen und tat so, als ob einen das interessierte. sonst eben nicht. es kam ja immer auf die einzelleistung an.

Außerdem wird im
Sportunterricht - z. B. bei Ballsportarten - auch der
Teamgeist und die Teamfähigkeit entwickelt.

das wird immer gesagt. stimmt in vielen fällen sicherlich auch. bei mir - und auch bei manchen anderen - war aber genau das ziemlich kontraproduktiv. ich würde behaupten und bekomme das auch immer bestätigt, dass ich ziemlich teamfähig bin.

allerdings hasse ich spiele aller art. die gesellschaftsspiele an skikurs-abenden waren ein absoluter graus für mich. auch heute spiele ich nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt und wenn ich die diesbezüglichen bitten meiner tochter nicht länger überhören kann. diese unsäglichen ballspiele im sportunterricht waren der absolute graus für mich. dabei war ich damals gar nicht mal so schlecht. aber mir war es immer völlig egal, wer gewinnt. ich hatte da keinerlei ehrgeiz. genauso wenig wie bei „mensch-ärgere-dich-nicht“.

Die Kinder müssen
hier ausnahmsweise mal miteinander etwas machen anstatt nur im
Konkurrenzkampf der anderen Fächer zu stecken.

das stimmt eben nicht. der konkurrenzkampf ist sogar noch stärker, weil man innerhalb einer mannschaft den anderen verpflichtet ist. und weil die gesamte mannschaft gegen die andere kämpft. das ist eigentlich doppelt fies. wenn das ziel, für das man gemeinsam kämpft, nachvollziehbar ist (wie zum beispiel in der arbeit, bei architektur-wettbewerben, oder auch einfach nur, wenn man spaß am spielerischen kämpfen hat), ist man sicherlich motiviert. wenn man es aber lächerlich findet, mit nem ball gegen andere zu kämpfen (oder mit nem würfel), hat man arge schwierigkeiten.

ich bin der meinung, der sportunterricht sollte zwar jedem schüler die verschiedenen disziplinen nahebringen. letztlich aber sollte man als schüler die möglichkeit haben, sich in neigungs- und interessensgruppen zusammenzufinden. das ist in der kollegstufe ja auch so.

viele grüße
tabaiba
die seit damals keinen ball mehr in der hand hatte…
und die im leben noch kein ballspiel als zuschauer verfolgt hat

Hi,

das klingt alles sehr positiv, aber ist dies so in der Wirklichkeit?
Ich denke nicht, denn das benoten motiviert warscheinlich die schon sehr Guten, den Rest demotiviert er, indem er schlechtere Noten gibt.
Es sollte einfach keine Noten geben und die Jugendlichen sollten sich da betätigen, wo sie lust haben und nicht alles aufgezwungen bekommen, wo sie sowieso nicht motiviert sind…

Gruß
MiND

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Genau das ist auch das Problem. man sollte keine Noten geben für das KÖNNEN (Talent) eines Einzelnen, sondern lieber das Engagement und der gute Wille. Denn es gibt genug Leute, die auch überhaupt keine Lust haben irgendetwas im Sportunterricht zu machen.
Das mit der Phobie kenn ich zu gut yvi. Mir selber ist so etwas ähnliches auch schon passiert.
Man sollte einen Salto machen, mithilfe eines Trampolins.
Das habe ich mich nicht wirklich getraut und habe nur deswegen eine 4 bekommen. Kann dies gerecht sein? Es gibt eben Mutige und Draufgänger und das Gegenteil.
Das „beste“ Beispiel finde ich das System bei uns. Es gibt da eine Tabelle mit Spitzenwerten von sehr guten Sportlern nachdenen sich dann die Note richtet.
Also Beispielsweise der „Cooper-Test“, bei dem man imho 10min. laufen muss und eine bestimmte Strecke zurücklegen, damit man eine gute Note bekommt.

Liebe Grüße
MiND

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo liebe Elbin,

Ich denke, Sinn des Sportunterrichts ist es, die Kinder dazu
zu bringen, sich überhaupt körperlich zu betätigen. Schau doch
mal, wie viele Haltungs- und Wirbelsäulenschäden es schon bei
Jugendlichen gibt, die aus Bewegungsmangen resultiert.

Bei mir hat gerade der Sportunterricht genau das Gegenteil bewirkt. Ich habe 3 Kreuze gemacht, als ich das Fach Sport abgeben konnte. Noch heute beschwört allein der Geruch von Sportabteilungen in Kaufhäusern so viele negative Erinnerungen herauf, dass ich lieber das Weite suche (ganz zu schweigen von Turnhallen).

Außerdem wird im
Sportunterricht - z. B. bei Ballsportarten - auch der
Teamgeist und die Teamfähigkeit entwickelt. Die Kinder müssen
hier ausnahmsweise mal miteinander etwas machen anstatt nur im
Konkurrenzkampf der anderen Fächer zu stecken.

Gerade bei solchen Teams kann der Konkurrenzkampf - auch innerhalb der Mannschaft - unheimlich stark sein. Das fängt schon an bei der Bildung der Mannschaften. Jeder „Teamchef“ konnte immer abwechselnd jemanden in seine Mannschaft wählen. Da blieben solche wie ich immer bis zum Schluss übrig. Und dann verliert die Mannschaft auch noch wegen mir … Das wirkt nicht gerade motivierend.

Dabei ist es nicht so, dass mir gar nichts Spaß gemacht hätte. Es gab sogar einiges Wenige, was ich tatsächlich gut konnte.

Da wäre dies zu überlegen:

Es ist einfach an der Zeit umzudenken und neue Strukturen in das schon sehr veraltete System zu bringen.
man muss individueller auf die Interessen und Talente der Schüler eingehen und diese gezielter fördern. Dadurch wird nicht nur die Motivation gesteigert, sondern auch die Leistungen.

und dies:

Es sollte einfach keine Noten geben und die Jugendlichen sollten sich da betätigen, wo sie lust haben und nicht alles aufgezwungen bekommen, wo sie sowieso nicht motiviert sind…

Dann würde ich vielleicht sogar heute noch Turnhallen betreten.

Klio

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Ich denke, Sinn des Sportunterrichts ist es, die Kinder dazu
zu bringen, sich überhaupt körperlich zu betätigen.

machen manche troztdem nicht. es gibt genug, die lassen sich freiwillig ne 6 einschreiben nur um sitzen bleiben zu können und geben dann lieber geld für 3x sportstudio die woche aus.

Schau doch
mal, wie viele Haltungs- und Wirbelsäulenschäden es schon bei
Jugendlichen gibt, die aus Bewegungsmangen resultiert. Die
Note ist ein Ansporn, auch in diesem Fach etwas zu tun und
sich wirklich zu bewegen, statt zu versuchen mit einem Minimum
an Aufwand sich irgendwie durchzumogeln.

genau das gegenteil ist der fall! nach der ersten 4 oder 5 sagt man sich vielleicht noch, ok, beiß rein, aber spätestens nach der 3. note dieser art sagt man sich: was solls, kommst eh net mehr hoch, also lass schleifen.

Außerdem wird im
Sportunterricht - z. B. bei Ballsportarten - auch der
Teamgeist und die Teamfähigkeit entwickelt.

meine lieben mitschüler sind nach ballsportarten immer schlechter drauf als vorher! entweder pöbelt die eine, wie scheiße doch die andere manschaft sei, oder aber eine ist etwas zu brutal beim sich-den-ball-erkämpfen und schon sind wieder 3 man sauer. nach ner doppelstunde sport hängt bei uns meistens der haussegen schief!

Die Kinder müssen
hier ausnahmsweise mal miteinander etwas machen anstatt nur im
Konkurrenzkampf der anderen Fächer zu stecken.

eigentlich stecken wir nicht im konkurenzkampf in anderen fächern. da hilft gut eher schlecht und wird deswegen beachtet. kollektives hausaufgaben abschreiben fördert die teamfähigkeit mehr als so ne runde basketball oder volleyball.

im übrigen: für die jungs ner 9. klasse 12 sec für ne 1 beim 100 m lauf…nur mal so: der weltrekord ist nur gut 2 sek schneller! frage mich wie man sowas schaffen soll!
gruß
yvi

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Gute Idee, inkompetente Umsetzung
Die Idee, Kindern zum Sport anzuhalten ist
gut. Der Schulunterricht verdirbt einem aber
in der Regel die Lust am Sport.

Bei mir persönlich war die Sportnote im Zeugnis
immer die schlechteste, ausserhalb der Schule
habe ich im Sport Preise und Medallien gewonnen.

Soviel zum Thema „gerechte Benotung“.

Sport in der Schule (wenn man *das* ernsthaft
als Sport bezeichnen will) ist meiner Meinung
nach gerade wegen der sport-abschreckenden Wirkung
eine Haupt*ursache* für die Haltungsschäden und
Wirbelsäulenprobleme.

Mein Rat:
Wenn Kinder Probleme mit der Sportnote haben,
muss man denen klarmachen, dass es „wichtige“,
d.h. Haupt- oder Kernfach-Noten gibt, und
unwichtige, z.B. die Sportnote. Ich glaube
Kinder können sehr schnell lernen, das zu
differenzieren. Ein Sportvierer ist wirklich
nichts, wofür man sich schämen müsste.

Gruss, Marco

An die Antworter
Sicher habt ihr alle recht, mir ging es ja als Schülerin auch nivht viel anders. Aber die Idee ist halt so (hab ich mir mal von Sportlehrern erklären lassen). Wie sich Ideen in der Realität umsetzen lassen und ob wirklich das rauskommt, was man gerne hätte, bleibt dann jeweils abzuwarten; siehe Beispiel Sport in der Schule. QED

hi

Mein Rat:
Wenn Kinder Probleme mit der Sportnote haben,
muss man denen klarmachen, dass es „wichtige“,
d.h. Haupt- oder Kernfach-Noten gibt, und
unwichtige, z.B. die Sportnote. Ich glaube
Kinder können sehr schnell lernen, das zu
differenzieren. Ein Sportvierer ist wirklich
nichts, wofür man sich schämen müsste.

sehr gut erkannt, nur leider gibt es immer noch eltern, die legen auf nichts wert außer der sportnote…was die dem kind nützen soll, kapier ich auch nich.
gruß
yvi

Die Idee, Kindern zum Sport anzuhalten ist
gut. Der Schulunterricht verdirbt einem aber
in der Regel die Lust am Sport.

Bei mir persönlich war die Sportnote im Zeugnis
immer die schlechteste, ausserhalb der Schule
habe ich im Sport Preise und Medallien gewonnen.

Soviel zum Thema „gerechte Benotung“.

Und der Messdiener fühlt sich auch ungerecht benotet, wenn er in Religion keine „1“ bekommt?
Interessiert doch gar nicht, welchen Sport du wie erfolgreich in deiner Freizeit betreibst.

Sport in der Schule (wenn man *das* ernsthaft
als Sport bezeichnen will) ist meiner Meinung
nach gerade wegen der sport-abschreckenden Wirkung
eine Haupt*ursache* für die Haltungsschäden und
Wirbelsäulenprobleme.

Sehr gewagte Behauptung!
„Das“ kann und soll kein TRAINING sein, sondern Einblicke liefern in die verschiedenen Sportarten, zu denen mehr als Ballspiele und Leichtathletik gehören. Der interessierte Diskutierer darf auch gerne einen Lehrplan zur Hand nehmen. Gibts für wenige Euro im Handel!

Mein Rat:
Wenn Kinder Probleme mit der Sportnote haben,
muss man denen klarmachen, dass es „wichtige“,
d.h. Haupt- oder Kernfach-Noten gibt, und
unwichtige, z.B. die Sportnote. Ich glaube
Kinder können sehr schnell lernen, das zu
differenzieren. Ein Sportvierer ist wirklich
nichts, wofür man sich schämen müsste.

Das Gleiche gilt also für Musik, Kunst etc.? Schule heißt doch nun mal allgemeinbildende Schule, weil ein breites Spektrum an Wissen und Können vermittelt werden soll. Und dazu gehört auch -mehr denn je- eine breit gefächerte sportliche Bildung, und zwar m.E. eine theoriegestützte praktische Ausbildung.

Auch Gruß,
Aragorn

theoriegestützer Sportunterricht?

Und der Messdiener fühlt sich auch ungerecht benotet, wenn er
in Religion keine „1“ bekommt?
Interessiert doch gar nicht, welchen Sport du wie erfolgreich
in deiner Freizeit betreibst.

Genau das habe ich auch gemerkt :frowning:

Darf man so einen Lehrer als ignorant bezeichnen,
oder ist es Vorschrift „Sport“ als Leichtatletik
plus Fussball zu definieren?

Das Gleiche gilt also für Musik, Kunst etc.? Schule heißt doch
nun mal allgemeinbildende Schule, weil ein breites Spektrum an
Wissen und Können vermittelt werden soll. Und dazu gehört auch
-mehr denn je- eine breit gefächerte sportliche Bildung, und
zwar m.E. eine theoriegestützte praktische Ausbildung.

Wie meinst Du das mit „theoriegestützte praktische Ausbildung“?
Sportunterricht auf der Schulbank? :smile:)))

Gruss, Marco

Wie meinst Du das mit „theoriegestützte praktische
Ausbildung“?
Sportunterricht auf der Schulbank? :smile:)))

z.b. lernen von handballregeln usw. oder ein bischen fitness unterricht, gesunde ernährung, unterricht zum thema sitzhaltung usw., richtig sport treiben, vielleicht auch mal was in sachen „wie steigere ich mich“ denn viele verlieren gleich die lust wenns nich klappt.
gruß
yvi

Gute Idee…

Wie meinst Du das mit „theoriegestützte praktische
Ausbildung“?
Sportunterricht auf der Schulbank? :smile:)))

z.b. lernen von handballregeln usw. oder ein bischen fitness
unterricht, gesunde ernährung, unterricht zum thema
sitzhaltung usw., richtig sport treiben, vielleicht auch mal
was in sachen „wie steigere ich mich“ denn viele verlieren
gleich die lust wenns nich klappt.

Das halte ich für eine sehr gute Idee.

Mal schaun, ob was sinnvolles dabei rauskommt.

Wenn man was am Sportunterricht verändern
kann, dan bin ich der erste, der das unterstützt!
Ich habe halt meine Zweifel, ob die Guten
Vorsätze nicht wieder im Verwaltungs- und
Vorschriftengestrüpp hängen bleiben.

Gruss, Marco

P.S. Wie soll man den „gesunde Ernährung“ benoten? :smile:

Hallo!

Wenn ich auf den Sportunterricht zurückblicke und auf viele Gespräche mit Mitschülern von damals oder auch neuen Bekannten von heute, dann empfanden eigentlich doch sehr viele den Sportunterricht als schreckliches Fach. Ich erinnere mich auch daran, wie reihenweise das Sportzeug „vergessen“ wurde oder eine Entschuldigung der Eltern mitkam, man könne nicht am Sport teilnehmen, wenn der Sportunterricht vor einer Arbeit bzw. stattfand.
Störend waren vor allem, dass man nicht die Sportarten betreiben konnte, die einen interessieren. Auch die Einführung der Sportarten war oftmals sehr schwach, da immer nur gemacht werden muss, aber nichts gelernt wird. Es werden für Volleyball keine Aufschläge oder sonst was besprochen, nein, das muss man sich alles bei denen, die es besser können, abgucken.
Weiteres, oft genanntes Manko: Sportunterricht ist kein Training. Ja, es ist tatsächlich so, dass viele, mit denen ich gesprochen habe, lieber Training gehabt hätten. Ich auch. Dann hätte man nämlich im Sportunterricht etwas gelernt - so habe ich während all den Jahren des Sportunterrichts aber nun wirklich gar nichts gelernt.

´Hallo!

Ich finde schon, dass der Sportunterricht bewertet werden sollte, allerdings sollte ebenso eine Veränderung in das alte System kommen, denn mit wirklich schlechten Rahmenbedingungen (also veralteten Unterrichtsmitteln) und auch teilweise noch den altertümlichen Auffassungen mancher Lehrer ist das wirklich keine feire Angelegenheit.

Allerdings muss man auch sagen, dass es zum Teil wirklich eine Schande ist, wie unsportlich die Schüler heute sind. Aber ist auch kein Wunder in der Mediengesellschaft. Da haut man sich abends lieber vor die Glotze, als in den Sportverein zu gehen.
Allerdings stellt sich da auch die Frage, ob Sportvereine überhaupt mit der Medienflut mithalten können…

Ich denke, dass es nur wichtig ist, weiter auch dem Sportunterricht einen großen Stellenwert in der Schule beizumessen, denn es geht ja nicht nur um Noten!! Es sollte vielmehr auch dadrum gehen, dass die Schüler begreifen, dass Sport für ihre Gesundheit, ihren Körper wichtig ist.

Viele Grüße
berlind

Hai, MiND,

also, ich denke, Sport ist genauso gut oder schlecht zu benoten, wie andere Fächer; es gibt immer das Problem, daß einige ein Talent für das entsprechende Fach haben und es ihnen reicht, mit halben Ohr zuzuhören (so ca. 5 Minuten pro Stunde) und locker Einsen abzusahnen und andere täglich zwei Stunden pauken und büffeln und, mangels passendem Talent, trotzdem höchstens auf 'ne Vier kommen…

Vielleicht sollte man pro Fach zwei Noten geben: eine für Talent und eine weitere für den Arbeitseinsatz (ojeh - die Lehrer würden mich lynchen…)

Unabhängig davon bin ich aber auch der Meinung, daß der Sportunterricht grundlegend geändert werden muß. Meiner Meinung nach müsste der Schulsport wesentlich stärker auf die Bedürfnisse der Schüler abgestimmt werden - also doch eher die Betonung auf allgemeine Fitness und eben auf so Sachen wie richtiges Sitzen, gymnastische Übungen und/oder autogenes Training zum zwischendurch mal selber machen, richtiges Heben, usw. und als Wichtigstes: Lust an der Bewegung.

„Richtige“ Sportarten, mit lauter Regeln und zu erreichenden Mindest-Zielen sind nicht wirklich geeignet, besser wäre es, Spiele zu spielen, bei denen die Bewegungsfreude gefördert wird. Als Beispiel: statt Basketballregeln zu pauken, regelgerecht zu spielen und Noten nach den erzielten Körben zu verteilen (extra-erfreulich, wenn man mit nicht ganz 1,60 zwischen lauter Menschen mit Mindestgröße 1,88 spielen „darf“ - so leicht hab ich nie wieder 'ne 5 im Sport gehabt), spielt man Ball-muß-in-Korb, zählt aber nur, wenn der Korb-Werfende von zwei seiner Mannschaftskollegen auf’m Arm gehalten wird (der Korb stand auf 'ner dicken Matte und Umschubsen war erlaubt…)
Oder statt Fußball („Abseits!“ „Wat’n dat?“) mit allem Pipapo, spielt man Sitzfußball.

Ich fordere: Mehr Spaß in den Schulsport!

Gruß
Sibylle

mal eine andere meinung…
der übliche schulsport ist freizeitspaß und hat in der schule nichts verloren. fußball, volleyball… das sind doch keine bildungsziele.
wenn es nur um bewegung und fitness ginge, warum dann nicht übungen gegen haltungssschäden und fitnessraum unter ärztlicher (!) aufsicht? dafür fehlt wohl das geld. also macht man ballspiele. ich habe den sportunterricht als reine schikane erlebt, in der unsportliche schüler verspottet wurden. die noten im sport waren meistens den noten in den „richtigen“ fächern genau entgegengesetzt. die doofen waren gut im sport, die streber wurden ausgelacht.

gruß
datafox

Das Gleiche gilt also für Musik, Kunst etc.? Schule heißt doch
nun mal allgemeinbildende Schule, weil ein breites Spektrum an
Wissen und Können vermittelt werden soll.

kunst und musik gehören zur allgemeinbildung. sport ist freizeitgestaltung. damit sollte es jeder halten können wie er möchte. aber: lebenswichtige kompetenzen wie zb. autofahren, erste hilfe, kochen usw. sind dagegen NICHT inhalt des lehrplans! der sport als unterrichtsgegenstand ist veraltet. bei uns hieß es sogar noch - oh graus - LEIBESÜBUNGEN.

gruß
datafox