Snuff-Video in der Schule

Für
uns waren damals wesentlich harmlosere und gewaltfreiere Dinge
cool.

Wir hatten auch nocht nicht die Medien wie heute - Internet
was war das? Trotzdem hat man sich heimlich was weiss ich
nicht was alles im Fernsehen angesehen und deswegen durchaus
auch mal eine Nacht schlecht geschlafen.

Du und deine Freunde vielleicht. Bei uns gab es das nicht. Nicht bei mir und nicht bei meinen Freunden und Klassenkammeraden. Die Eltern haben ihre Verantwortung sehr ernst genommen und darauf acht gegeben, dass nur altersgerechte Dinge geschaut wurden. Heimlich gucken war nicht, da dies bei allen Eltern im Umfeld so gehandhabt wurde. Und ehrlich gesagt finde ich das genau die richtige Methode. Die Möglichkeit sich Filme heimlich anzugucken haben Kinder in diesem Alter doch nur, wenn die Eltern ein gewisses Desinteresse zeigen oder zu bequem sind.

Phoebe

Hallo Mainbrain,

meinem Junior (11) wurde heute auf dem Handy eines Mitschülers
ein Video+Ton gezeigt (ca. 40 sec.), auf dem ein Mensch
geschlachtet wurde, genauer, enthauptet wurde.

Das ist imho Mainstream in diesem Alter. Da kannst Du
nicht wirksam was machen, ausser Dein Kind von seinen
Peers zu isolieren.

Schau mal, „Der Untergang“

  • glaubhafte Verbrennung des Führers und seiner Frau
  • galubhafte Ermordung von 6 Kindern mit Zyanid

ist FSK12. Von Nachrichten und Sondersendungen
auf den Privaten in bester Sendezeit gar nicht
zu reden.

Ja, so ist das heute.

Ganz ruhig bleiben.

Grüße

CMБ

Hallo Mainbrain,

meinem Junior (11) wurde heute auf dem Handy eines Mitschülers
ein Video+Ton gezeigt (ca. 40 sec.), auf dem ein Mensch
geschlachtet wurde, genauer, enthauptet wurde.

Das ist imho Mainstream in diesem Alter. Da kannst Du
nicht wirksam was machen, ausser Dein Kind von seinen
Peers zu isolieren.

Sorry, aber so etwas als Mainstream anzusehen finde ich schon krass.

Schau mal, „Der Untergang“

  • glaubhafte Verbrennung des Führers und seiner Frau
  • galubhafte Ermordung von 6 Kindern mit Zyanid

ist FSK12. Von Nachrichten und Sondersendungen
auf den Privaten in bester Sendezeit gar nicht
zu reden.

Das ein Film FSK12 ist, heißt ja noch lange nicht, dass man als Eltern diesen Film seinen Kindern vorsetzt. Bei solchen Filmen ist es eher angebracht, wenn die Eltern ihn sich vorher alleine anschauen um sich ein Bild zu machen und dann zu entscheiden, ob die Handlung nicht zu hart für die Kinder ist.

Ja, so ist das heute.

Ach so, so ist das heute, und als Eltern schwimmt man dann einfach mit der Zeit, weil das ja heute so ist? *kopfschüttel*

Am besten macht man es gleich so, wie es letztens in so einer Super-Nanny Sendung gezeigt wurde. Die Mutter hat, nur weil sie zu faul und zu bequem war sich mit ihrer Tochter (das Kind war 4) auseinanderzusetzen, mit dem Kind zusammen die heftigsten Horrorfilme angeschaut (Freddy Krüger, Arachnophobia, etc.) Die gute Frau hat sich dann noch darüber gewundert, dass ihr Kind nachts Alpträume mit Spinnen hat. Unglaublich sage ich da nur. Ist das nun heute Mainstream? Ich hoffe nicht.

Ganz ruhig bleiben.

Sorry, wer bei solchen Geschichten ruhig bleibt, hat keine Lust sich der Verantwortung zu stellen.

Grüße

CMБ

Gruß

Phoebe

2 Like

Hallo Tina,

danke für deinen Beitrag. Du sprichst mir aus der Seele, deswegen ein Sternchen von mir.

Gruß

Phoebe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Du und deine Freunde vielleicht. Bei uns gab es das nicht.

Bei dir und deinen Freundinnen vielleicht nicht. Bei anderen sicher.

Und wenn es selbst bei mir so gewesen wäre, wäre deine Verallgemeinerung schon widerlegt. Schließlich trennen uns nicht viele Jahre :smile:

Nicht bei mir und nicht bei meinen Freunden und
Klassenkammeraden.

Das - mit Verlaub - glaube ich nicht, dass du das für alle deiner Klasse sagen kannst. Aber zweifelsohne gibt es ja auch Kinder bei denen so was funtkioniert - das Bestreite ich ja gar nicht. Und wenn du dazu gehört hast… bitte sehr.
Ich hatte auch eine schöne und aufregende Kindheit.

Aber nur weil deine Welt sich damals nicht so schnell gedeht hat, muss ich deine Verallgemeinerung aus dem ersten Posting noch lange nicht akzeptieren.

Die Eltern haben ihre Verantwortung sehr
ernst genommen und darauf acht gegeben, dass nur
altersgerechte Dinge geschaut wurden.

Ja, meine auch.
Nur kannst du Kinder niemals 100% abschirmen.

Heimlich gucken war
nicht, da dies bei allen Eltern im Umfeld so gehandhabt wurde.

Richtig… im Umfeld. Darauf beschränkt es sich aber wohl schon.

Und ehrlich gesagt finde ich das genau die richtige Methode.

Ich sage nicht, dass es falsch ist, wenn Eltern sich so verhalten.
Nur die Kinder verhalten sich eben nicht immer so :wink:
Ja, ich weiss - du schon.

Die Möglichkeit sich Filme heimlich anzugucken haben Kinder in
diesem Alter doch nur, wenn die Eltern ein gewisses
Desinteresse zeigen oder zu bequem sind.

Falls du damit auf meine Eltern anspielen wolltest, so nehme ich das persönlich. Wie gesagt, die waren eher so wie deine.

Wenn du aber an die Aussage deines Satzes oben wirklich glaubst - ich beziehe mich auf das nur - so ist dies reichlich naiv.

Aufgeweckte Kinder verschaffen sich eben Möglichkeiten. Mehr will ich dazu gar nicht sagen.

Gruß Ivo

Hallo

Das ist imho Mainstream in diesem Alter. Da kannst Du
nicht wirksam was machen, ausser Dein Kind von seinen
Peers zu isolieren.

Sorry, aber so etwas als Mainstream anzusehen finde ich schon
krass.

Schau mal „Die Märchen der Gebrüder Grimm“ an.
Dort dient zur Kennzeichnung und Aburteilung
des „Bösen“ immer eine ausserordentliche
Grausamkeit, die auch in den Büchern oft
treffend hübsch illustriert wird. Da ich
selbst zu Hause meinen Kindern Märchen
vorlese, weiss ich wo von ich rede.

Schau mal, „Der Untergang“

  • glaubhafte Verbrennung des Führers und seiner Frau
  • galubhafte Ermordung von 6 Kindern mit Zyanid

ist FSK12. Von Nachrichten und Sondersendungen
auf den Privaten in bester Sendezeit gar nicht
zu reden.

Das ein Film FSK12 ist, heißt ja noch lange nicht, dass man
als Eltern diesen Film seinen Kindern vorsetzt.

Nein, das bedeutet sogar, dass ein 12-jähriger
nach der Schule in den Film geht, sich diesen
anschaut und wieder rauskommt. Alles rechtens.

entscheiden, ob die Handlung nicht zu
hart für die Kinder ist.

Heutige Kinder sehen schon immer mal was „grausames“,
und „beängstigendes“, das gehört zur Entwicklung, läßt
sich nicht vermeiden und ist auch wichtig für die
moralische Positionierung des sich entwickelnden
Kindes.

Es kommt imho darauf an, ob das Kind eine rückhalt-
starke Weltvorstellung hat, in der auch unangenehme
Dinge vorkommen dürfen, ohne dass die Welt zerbricht.

Ja, so ist das heute.

Ach so, so ist das heute, und als Eltern schwimmt man dann
einfach mit der Zeit, weil das ja heute so ist? *kopfschüttel*

Nein. Du bist der Schild, an dem die Wucht solcher Dinge
abprallt. Du kannst die Welt nicht ändern, wenn sie Dir
nicht gefällt. Du kannst höchstens versuchen, eine
abgeschotttete schönangemalte Welt als die reale
zu verkaufen.

Am besten macht man es gleich so, wie es letztens in so einer
Super-Nanny Sendung gezeigt wurde. Die Mutter hat, nur weil
sie zu faul und zu bequem war sich mit ihrer Tochter (das Kind
war 4) auseinanderzusetzen, mit dem Kind zusammen die
heftigsten Horrorfilme angeschaut (Freddy Krüger,
Arachnophobia, etc.) Die gute Frau hat sich dann noch darüber
gewundert, dass ihr Kind nachts Alpträume mit Spinnen hat.
Unglaublich sage ich da nur. Ist das nun heute Mainstream? Ich
hoffe nicht.

Vor zweiundertfünfzig Jahren galt es hier als Volksfest,
wenn mal wieder ein Sünder verbrannt, gerädert oder
aufgehängt wurde. Da kamen alle Leute und schauten
sich das gerne an. Und die Kinder spielten zwischen
den Holzstößen. Ach so, Köpfe wurden auch abgehackt,
vor allem in Frankreich.

Um aber auf Dein Beispiel einzugehen, schau mal im
Irak wurden und werden so viele Privatautos, Busse
und auch Häuser von den grosskalibrigen MG’s der
Panzer und Hummer zerfetzt. Die Kinder (Araber haben
immer viele Kinder) werden dann aus den Fahrzeugen
gezogen, oft bedeckt mit dem Blut und den Körperteilen
ihrer Eltern. Und nun gebe ich Dir Deine Frage zurück:
„Ist das nun heute Mainstream? Ich hoffe nicht.“

Ganz ruhig bleiben.

Sorry, wer bei solchen Geschichten ruhig bleibt, hat keine
Lust sich der Verantwortung zu stellen.

Meinst Du?

Grüße

CMБ

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Krasser Unterschied:
Hallo Semjon Michailowitsch,

Schau mal „Die Märchen der Gebrüder Grimm“ an.
Dort dient zur Kennzeichnung und Aburteilung
des „Bösen“ immer eine ausserordentliche
Grausamkeit, die auch in den Büchern oft
treffend hübsch illustriert wird. Da ich
selbst zu Hause meinen Kindern Märchen
vorlese, weiss ich wo von ich rede.

Stopp! Jetzt muss ich mal als Fachmann sprechen: Der Unterschied zwischen vorlesen/erzählen und TV/Kino ist der, das die Grausamkeiten dem Rezipienten eigen sind, d.h., die böse Hexe sieht so aus, wie sich das die Zuhörer selbst vorstellen, die Verbrennung wird beschrieben, aber nicht dargestellt. Da der Mensch ein Augentier ist, sind gesehene Bilder weitaus einprägsamer (und fantasievernichtender) als Gehörtes/Gelesenes.
Typisches Beispiel: Lies ein Buch. Schau dir den Film dazu an. Vergleiche deine Vorstellungen mit der Umsetzung des Regisseurs. Mein ‚Gimli im Kopf‘ ist z.B. ein anderer als Peter Jacksons.

Die Bilder in den Märchenbüchern sind zumeist kindgerecht, zumindest aber jahrhundertelang erprobt.

So long

MainBrain

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Hallo CMБ,

ich stimme deinem Beitrag in weiten Teilen zu. Was machen all die Kinder die durch Krieg oder Naturkatastrophen mit Tod und Elend umgehen m ü s s e n? Und die vielleicht keine Eltern mehr haben, die ihnen Schild und Stütze sein können?

Es ist natürlich schön, dass die Kinder in unseren Breitengraden zunächst einmal so etwas nicht erleben müssen und sicherlich wird kein Elternpaar, um das Kind abzuhärten, solche Berichte extra „sammeln“ und vorführen.

Aber es passieren solche Dinge noch und wenn man selbst das Kind komplett abschottet, kommt eventuell ein Dritter und zeigt es doch. Wichtig ist dann da zu sein und dem Kind alles zu bieten, was es dann braucht.

Mir macht vor allen Dingen Sorge, dass die Kinder diese „Schocker“ abstrahieren und als etwas, das nur in Film und PC abläuft begreifen. Führt dies nicht dazu (übertrieben dargestellt), dass sie glauben, es blutet zwar wenn ein Mensch enthauptet wird, aber man kann wieder auf Anfang gehen und dann lebt er wieder? Denn nicht altersgerecht ist es wohl eher, schon die Konsequenzen im vollen Umfang zu erkennen und zu begreifen, die Gewalt und das Ausüben von Gewalt hat. Da könnten ihnen die Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten sicher einiges mehr erzählen.

Gruß
Nita

hallo mainbrain,

erstmal: es gibt keine snuffvideos. das ist eine wandersage!

wenn es sich dagegen um eine darstellung einer hinrichtung aus dem irak handelt, dürfte es schwer werden, strafrechtlich dagegen vorzugehen.
denn die tat geschah garantiert nicht auf deutschem boden.
hier eine wikipediaerklärung des begriffes snuff:

Snuff-Film
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Snuff-Video (vom englischen to snuff out = jemanden umbringen) bezeichnet eine Video-Aufzeichnung, mit der ein Mord festgehalten wurde. In möglichst detaillierter und intensiver Weise werden die Sterbesequenzen sowie die Qualen des Opfers - oft in Verbindung mit sexuellen Handlungen - festgehalten. Diese Filme werden angeblich vorwiegend im Internet verbreitet. Eine Studie über Herstellung oder Verbreitung gibt es nicht.

Der Name dieses (nichtexistenten?) Film-Genres stammt von dem argentinischen Film El Ángel de la muerte, einem billigen argentinischen Horrorstreifen, der 1976 in den USA mit dem Titel Snuff auf den Markt kam. In einer der Szenen sollen angeblich die Macher des Films eine der Darstellerinnen brutal umgebracht haben. Dies war aber ein reiner Werbetrick.

Relative Berühmtheit hat das Genre durch den Streifen 8MM mit Nicolas Cage erreicht. In dem Film geht es um einen Privatdetektiv, der von einer Witwe eines reichen Mannes beauftragt wird, herauszufinden, ob ein bei den Unterlagen ihres verstorbenen Mannes gefundener 8mm-Film tatsächlich einen echten Mord zeigt.

Der spanische Film Thesis bezieht sich ebenfalls auf das Thema Snuff. Hierbei kommt eine Filmstudentin hinter das Geheimnis einiger Lehrer und Studenten an einer Universität, welche im geheimen mörderische Videos drehen und teuer vertreiben.

Weitere sehr kurze Erwähnung findet Snuff auch in Buch „Mona Lisa Overdrive“ von William Gibson.

literatur zum thema:
Das Lexikon der Großstadtmythen - Unglaubliche Geschichten von Astralreisen bis Zombies, Frankfurt/Main, 2005

ausschnitt:

Ohne Schnitte

Bernd Harder

Der so genannte Kannibalenmord von Rotenburg hat die Diskussion um „Snuff-Movies“ wieder neu entfacht. Sind Filme, in denen Menschen real und nur für die Kamera getötet werden, eine urbane Legende oder grausame Realität?
Der Begriff „Snuff“ ist auch für die Filmstudentin Angela neu. Eine Kommilitonin klärt sie auf: „Sie suchen sich jemanden aus. Entführen, foltern und ermorden ihn, und das nehmen sie mit der Videokamera auf. Ohne Schnitte, ohne Tricks, in einer einzigen langen Sequenz.“ Angela ist entsetzt, forscht aber weiter – für ihre Diplomarbeit „Gewalt in den Medien“. Bis sie am Ende selbst von einem Snuff-Produzenten als unfreiwillige „Hauptdarstellerin“ auserkoren wird … Das ist der Plot des spanischen Psychothrillers „Tesis“ (1996), der „geschickt die Thematik der Snuffmovie-Szene für seine Zwecke nutzt“, urteilte ein Kritiker. Drei Jahre später ermittelte Hollywood-Star Nicholas Cage als Polizist in „8MM“ („Acht Millimeter“) gegen die Macher von Todesfilmen. „Tesis“ und „8MM“ sind Leinwand-Phantasien. Doch was dem Schauspieler Charlie Sheen widerfuhr, schien grausige Realität: In den frühen 1990ern fiel dem populären Mimen ein japanisches Import-Video mit dem Titel „The Flowers of Flesh and Blood“ in die Hände. Inhalt: Die fachgerechte Ausweidung einer jungen Frau bei lebendigem Leib durch einen als Samurai verkleideten Mann. Geschockt informierte Sheen das FBI. Am Ende stellte sich das scheinbar erste und einzige entdeckte Exemplar eines authentischen Snuff-Films als gut gemachte Fälschung heraus. Genauer gesagt: Als erste Regie-Arbeit des japanischen Manga-Zeichners Hideshi Hino mit dem Originaltitel „Za ginipiggu – Akuma no jikken“. Mittlerweile ist „The Flowers of Flesh and Blood“ von der Firma „Devils Entertainment“ auch in Deutschland als DVD herausgebracht worden, und zwar als zweite Episode der sechsteiligen Reihe „Guinea Pig“. Auf einer Internet-„Fanseite“ liest sich die Inhaltsangabe zu dem blutigen Machwerk so: ‘ „Ein unbekannter Mann verfolgt eine junge Frau, betäubt sie und als sie aufwacht, liegt sie gefesselt auf einem Bett. Sie erhält von einem Mann eine Spritze und wird betäubt, so dass sie keine Schmerzen mehr verspürt, aber bei vollem Bewusstsein bleibt. Nun beginnt er, mit Messern, Hammer und Meißel, Sägen und anderen Utensilien das arme Mädchen auseinander zu nehmen.“ Dazu muss man wissen: Folter und Vergewaltigung stellen im japanischen Kunstschaffen allgemein akzeptierte Formen erwachsener Unterhaltung dar, und zwar nicht nur für Randgruppen und Pop-Art-Avantgardisten, sondern für die breite Masse. Über solche extrem verstörenden Kompilationen hinaus halten sich indes seit mehr als drei Jahrzehnten hartnäckig Gerüchte über die Existenz von echten Snuff-Filmen. Das Wort „snuff“ kommt aus dem Englischen und heißt soviel wie „auslöschen“. Damit ist die „Handlung“ eines solchen Streifens bereits hinreichend beschrieben. Snuff-Movies sind Kurzfilme, in deren Verlauf Menschen gefoltert oder sexuell misshandelt und schließlich vor laufender Kamera exekutiert werden. Urbane Legende oder unfassbare Wirklichkeit? Darüber gehen die Einschätzungen weit auseinander. Ursprünglich handelte es sich bei der Thematik um einen geschmacklosen Marketing-Gag der Verleihfirma „Monarch Releasing Corp.“: 1976 warb ein Filmplakat am New Yorker Times Square mit dem blutigen, zerschnittenen Foto einer nackten Frau für eine Low-Budget-Produktion namens „Snuff“ (in Deutschland: „Big Snuff – American cannibale – Bestialisch bis aufs Blut gequält“). Darunter stand zu lesen: „Das Blutigste, was jemals vor einer Kamera geschah! Dieser Film konnte nur in Südamerika gedreht werden, wo ein Menschenleben wenig zählt!“ Zahlreiche Protestveranstaltungen und Medienberichte verhalfen dem „lachhaft schlechten Schund-Opus“ (Cinema) zu unverdienter Publizität. „Snuff“ war in der Tat in Argentinien gedreht worden. Allerdings nur aus Kostengründen und schon fünf Jahre zuvor, 1971. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Film von Alan Shackleton noch „The Slaughter“ („Das Gemetzel“) geheißen und war von „Monarch Releasing Corp.“ als „nicht vermarktbar“ zurückgehalten worden. Kein Wunder: „The Slaughter“ war ein eher müdes Horrorfilmchen, das Morde, Folterungen und Verstümmelungen unter den Mitgliedern einer Hippie-Mädchensekte präsentierte.

Erst als Shackleton eine nachträglich eingefügte, zweiminütige Mord-Sequenz an einer jungen Frau als „authentisch“ ausgab, avancierte sein Zelluloid-Desaster zum Geheimtipp und lief vor vollen Häusern. Wieso konnte dieser unverschämte Schwindel funktionieren? Weil die Öffentlichkeit für angebliche Filme mit real-mortalem Ausgang in hohem Maße sensibilisiert war. Denn 1970 hatte der Prozess gegen den berüchtigten Serienmörder Charles Manson begonnen, und Zeugen behaupteten, der bestialische Mord der „Manson-Family“ an der Schauspielerin Sharon Tate sei mit der Kamera festgehalten worden und der Streifen irgendwo versteckt. „Fortan war Snuff als modischer Bestandteil der Subkultur nicht mehr wegzudenken“, schreibt das Fachblatt Cinema. Filme wie „Mondo Cane“, „Gesichter des Sterbens“ oder „Gesichter des Todes“ mit Aufnahmen von Autopsien, Verstümmelungen, Hinrichtungen, Geschlechtsoperationen und ähnlichem mehr erlangten auch in Deutschland eine Art Kult-Status. Die vorgeblichen Dokumentationen sind allerdings fast durchweg inszeniert – im Gegensatz zu „echten“ Snuff-Movies. Doch gibt es überhaupt echten Snuff? Szene-Kenner wie der international renommierte Kriminalbiologe und Forensiker Mark Benecke oder Manfred Kaltenwasser von der Fachabteilung „Kinderpornographie“ beim Bundeskriminalamt (BKA) verweisen die Todesfilme ins Reich der modernen Mythen. Unbestritten gibt es echte Tötungsvideos, vor allem im Bereich Kinderpornografie. Auch das amerikanischen Serienmörder-Duo Paul Bernardo und Karla Homolka beispielsweise filmte in den 1980ern seine Untaten. Der „Kannibalenmörder von Rotenburg“ Armin M. metzelte im Dezember 2002 sein Opfer ebenfalls vor laufender Videokamera. Fraglich ist aber die Existenz von „Snuff“-Aufnahmen, die mit dem Vorsatz der Verbreitung angefertigt und unter Erzielung eines finanziellen Gewinns weitergegeben werden. Denn solche Filme in Umlauf zu bringen, würde für die Täter ein kaum kalkulierbares Risiko darstellen.

1998 gab der österreichische Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie auf eine Abgeordneten-Anfrage hin bekannt, dass eine „verdeckte Recherche nach Materialien dieser Art“ keinen Beweis für die Existenz von Snuff-Movies erbracht habe. Auch bei der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin 2001 in Interlaken war „Snuff“ ein Thema. Zwei Arbeitsgruppen analysierten verdächtige Video-Sequenzen einer Erschießung aus dem Internet – kamen aber zu dem Schluss, dass die Szenerie wohl gestellt war. Eine millisekundengenaue Analyse zeigte unter anderem, dass die Bilder vor einer Bluescreen aufgenommen wurden. Außerdem stimmte die Schussdynamik nicht, weil der Kopf des „Opfers“ nach hinten schnellt, was bei Nahschüssen nicht passiert. Der Rauch aus der Waffe sah wirklichkeitsfremd nach Bildbearbeitung aus. Auch in einschlägigen Internet-Foren und im Usenet wird das Thema „Snuff“ völlig offen diskutiert, unter Fans wie Gegnern. Erstere argumentieren, in solchen Filmen würden bloß Horror-Phantasien inszeniert, nichts sei echt. Die Gegner machen geltend, dass die Grenze durchaus oft überschritten werde – wie oft und ob überhaupt, weiß niemand. Der Zeit-Journalist Christoph Drösser merkte in seiner Rubrik „Stimmt’s?“ zum Thema „Snuff“ an: ‘ „Videos, in denen Menschen gefoltert und getötet werden und die kommerziell vertrieben werden, sind bisher ein Produkt der Phantasie … Ein fast schon beruhigender Gedanke: Nicht jede Monstrosität, die man sich vorstellen kann, wird auch in die Tat umgesetzt.“
Wobei diese Antwort „immer eine vorläufige bleiben muss – bis zum Beweis des Gegenteils“

also, das soll nicht heißen, daß dein kind lügt, aber vielleicht kann das die kinderseele beruhigen, wenn es (hoffentlich) eine spielfilmszene war.

strubbel
S:open_mouth:)

Fein.
Hallo nochmals,

dass das so lief, dann freut mich - nur ist das leider eher
die Ausnahme.
Und in Anbetracht deiner aufgeregten Schreibweise hier lag
meinem Eindruck nach die Sachlage nicht so, wie du sie jetzt
hier ausgeführt hast.

Es freut mich, mich geirrt zu haben.

Mich freut es, dass du nicht das herzlose A**** zu sein scheinst, das ich aus deinen Kommentaren herausgelesen hatte.

Gruß Ivo

Gruß

MainBrain

Hallo Yvonne,

Mein Bruder is jetzt 14, der hat neulich im Internet nen
Ausschnitt von so nem Krokodilbändiger gesehen dem der Arm
abgebissen wurde - dazu lief Schnappi. Der fands voll witzig,
bis er dann gemerkt hat dass wir da nicht so drüber lachen
konnten wie er.

Das Video hab ich auch gesehen. Und ich muss sagen: Recht geschieht. Wer mit Tierquälerei sein Geld verdient, der kann auch mal gebissen werden. Ob das dann lustig ist oder nicht, ist sicherlich Geschmackssache.

Auf jeden Fall mit ihm sprechen, ihm erklären dass es sowas
halt leider auch gibt und sich nur dumme Leute sowas
reinziehen und das dann auch noch lustig finden.

Okay, den zweiten Teil („lustig finden“), kann ich akzeptieren. Aber den ersten Teil? Wie „dumm“ muss man Deiner Meinung nach sein, um sich mit der Realität auseinanderzusetzen? Ist das abgeschirmte Leben im Wolkenkuckucksheim soviel „intelligenter“?
Es gibt nun mal Krieg, Mord und Totschlag auf der Welt. Aber angesichts der Tatsache, dass wir gerade an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mitgewirkt haben (in dessen Verlauf die Person getötet wurde) und wir auch weiter dabei sind uns mit anderen Staaten anzulegen, finde ich es gar nicht dumm, wenn möglichst viele Menschen klargemacht bekommen, was das für den Einzelnen für Konsequenzen haben kann.

Grüße,

Anwar

Sollte er eurer Meinung nach irgendwelche Probleme weiterhin
damit haben würde ich in Erwägung ziehen mal mit ihm zu einem
Kinderpsychologen zu gehen. Gespräche helfen da echt weiter
wenn er das gesehene nicht verkraftet.

Allerdings würde ich ihn in dem Alter schon Nachrichten
ansehen lassen, meine Mutter hat das vor allem mit meiner
kleinen Schwester gemacht die nicht glauben wollte was Kindern
so alles passieren kann.

Liebe Grüße
Yvonne

MainBrain

Die Ergebnisse: Was die Ppolizei sagt.
Hallo nochmal!

ich freue mich sehr, euch den inhalt des Telefonates wiedergeben zu können:

Meine Frau ist grad von der Kripo angerufen worden. Nach ‚guten Tag‘ kam gleich: „Wie geht es ihrem Sohn?“

Das Handy sowie der Hardrive sind per richterlichem Beschluss (!)gleich heut morgen konfisziert worden. Das gefundene Material ist, so der Beamte, selbst für hartgesottene Erwachsene starker Tobak - wie ich vermutete, eine Geiselhinrichtung im Irak.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt, aus welcher weiterführenden Sachlage weiss ich nicht.

Henrik geht es relativ gut. Meine Holde ist ziemlich platt von den Ereignissen. Ich denke, wir haben das soweit richtig gemacht.

Danke für die Ermutigungen und auch für die kritischen Artikel!

Harald Kibbat

Hallo,

Erst kürzlich sah ich einen Bericht (bei Fakt?), dass es
erwiesen ist, dass permanente Blutschlacht-Spiele die
Gewaltbereitschaft erhöhen.

Zu diesem Thema gibt es keinen wissenschaftlich fundierten Bericht, AFAIK. Aber vielleicht kannst Du mich da weiterbilden. Fakt ist übrigens Bildzeitungsniveau und sollte auch als solches betrachtet werden.

Grüße,

Anwar

Hallo,

Nope. Habe ich übrigens erstmal als fiese Unterstellung von
dir wahrgenommen. Er wollte was dagegen unternehmen, aber
Gewalt gegen den Handybesitzer in der Schule kommt nicht in
Frage - das war seine erste Idee.

Nur damit ich das richtig verstehe: Dein Sohn schaut sich erst freiwillig das Video an und will den Typen, der ihn wohl nicht dazu gezwungen hat es anzuschauen, verprügeln?
Das finde ich ein wenig wirr…

Grüße,

Anwar

1 Like

Hallo MainBrain,

das hört sich doch schonmal ganz gut an. Dann nimmt die Polizei das also ernst.

Ihr habt meiner Meinung nach 100 % richtig gehandelt. Lass dir nichts einreden von Leuten, die behaupten das wäre heutzutage in der Altersklasse deines Kindes Mainstream und völlig normal.

Ich hoffe euer Sohn kann das Gesehene mit eurer Unterstützung gut verarbeiten.

Was viele nicht sehen, die hier behaupten, dass die Deutschen Kinder heutzutage zu behutsam aufwachsen - und dann Vergleiche mit Kindern aus dem Krieg ziehen - ist das Kriegskinder aufgrund der schrecklichen Erlebnisse oft sehr schlimme Traumata haben. Soetwas muss man unseren Kindern meiner Meinung nach nicht zumuten, wo sie doch das Glück haben nicht im Krieg aufzuwachsen. Wieso es manche Erwachsene dann hinnehmen solche Traumata „künstlich“ zu erzeugen geht über meinen Verstand. Sicherlich sollte man sie auch nicht vor der Realtität total in Schutz nehmen - kindgerechte Erläuterungen über die Geschehnisse in unserer Welt sind meiner Meinung nach das richtige.

Ich finde es schön, dass es noch Eltern wie deine Frau und dich gibt. Leider hört und liest man ja heutzutage oft das genaue Gegenteil.

Viele Grüße

Phoebe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

2 Like

Freiwillig oder so…
Hallo,

Nur damit ich das richtig verstehe: Dein Sohn schaut sich erst
freiwillig das Video an und will den Typen, der ihn wohl nicht
dazu gezwungen hat es anzuschauen, verprügeln?
Das finde ich ein wenig wirr…

Wenn man dir sagte:„Schau mal, was ich hier cooles habe.“ Wie würdest du mit 11 reagiert haben? Erst neugierig, dann schockiert, dann… ist es auch schon vorbei. Wie schon geschrieben, ca. 30-40 sec. Und der Ton war wohl recht laut, das hat er noch Meter weiter gehört. *würg*

Der Andere hat das Vertrauen meines Sohnes ausgenutzt. Das er sauer auf ihn ist, kann ich nachvollziehen, doch ihn zur Rede zu stellen oder verprügeln deswegen sind zwei paar Schuhe.

So long

MainBrain

Tach,

meinem Junior (11) wurde heute auf dem Handy eines Mitschülers
ein Video+Ton gezeigt (ca. 40 sec.), auf dem ein Mensch
geschlachtet wurde, genauer, enthauptet wurde.

nur so als Anmerkung: Solche Videos (Hinrichtungen, schwere Unfälle etc.) sind ohne jegliche Beschränkungen frei über das Internet erhältlich. Einfach nur die richtige Seite aufrufen und downloaden.

Gruß,

Malte.

Widersprüche
Hallo strubbel,

erstmal: es gibt keine snuffvideos. das ist eine wandersage!

Sehe ich nicht so. Siehe deine eigene Definition unten!

hier eine wikipediaerklärung des begriffes snuff:

Snuff-Film
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Snuff-Video (vom englischen to snuff out = jemanden umbringen)
bezeichnet eine Video-Aufzeichnung, mit der ein Mord
festgehalten wurde. In möglichst detaillierter und intensiver
Weise werden die Sterbesequenzen sowie die Qualen des Opfers -
oft in Verbindung mit sexuellen Handlungen - festgehalten.

Bingo! Trifft doch zu oder? Das ‚oft‘ heißt ja nicht ‚zwingend notwendig‘ oder ‚immer‘.

also, das soll nicht heißen, daß dein kind lügt, aber
vielleicht kann das die kinderseele beruhigen, wenn es
(hoffentlich) eine spielfilmszene war.

Nochmal danke für die lange Erklärung, doch ich halte den Film für echt! Und damit haben die Geiselmörder eben erstmals echten Snuff hergestellt, um die Weltöffentlichkeit zu schockieren, die U.S of A. zu brüskieren und nebenbei eben meinen Sohnemann traumatisiert.

So long

MainBrain

Hallo Malte,

nur so als Anmerkung: Solche Videos (Hinrichtungen, schwere
Unfälle etc.) sind ohne jegliche Beschränkungen frei über das
Internet erhältlich. Einfach nur die richtige Seite aufrufen
und downloaden.

Ich weiss. Aber da ich den Internetzugang auf meinem Rechner habe, kann ich steuern, was Junior sieht und hört. Und die ‚richtige‘ Seite ist da altersgemäß eben die falsche Seite.

Mein Kind soll alters- und entwicklungsgemäße Erfahrungen machen.

So long

MainBrain

Hi,

nur so als Anmerkung: Solche Videos (Hinrichtungen, schwere
Unfälle etc.) sind ohne jegliche Beschränkungen frei über das
Internet erhältlich. Einfach nur die richtige Seite aufrufen
und downloaden.

Ich weiss. Aber da ich den Internetzugang auf meinem Rechner
habe, kann ich steuern, was Junior sieht und hört.

Was er bei DIR sieht. Bei Freunden, in der Schule, im Internetcafé… mag das anders aussehen. Irgendwelche Filter sind leicht umgehbar, umfassende Kontrolle nicht möglich.

Wenn Dein Sohn (oder jemand aus seinem Umfeld) so etwas haben möchte, bekommt er oder sie es, das ist nicht zu verhindern.

Die Existenz solcher Bilder und die Konfrontation mit ihnen ist also hinzunehmendes Faktum, da wird wohl keiner was dagegen sagen können.

Damit sage ich ausdrücklich nicht, daß man sie deshalb kritiklos hinnehmen soll, aber man muß sich dessen bewusst sein. Welchen Sinn Deine Anzeige bei der Polizei hat, verstehe ich nicht (mir ist nicht ganz klar, wer da gegen welches Gesetz verstoßen haben soll) und rechtliche Konsequenzen wird das vermutlich nicht haben, das einzige, was Du damit erreicht hast, ist dem Betroffenen und seinen Eltern einen riesen Schrecken einzujagen - vermutlich wäre das auch anders möglich gewesen als durch eine letztlich überflüssige Miteinbeziehung des Staatsapparates.

Die (in meinen Augen) richtige Adresse dafür sind a) die Lehrer, weil diese Sache im schulischen Umfeld stattgefunden hat und zu vermuten ist, daß die Lehrer sich dessen nicht genügend bewusst sind (oder auch nur, um einen Anlaß zu geben, das mal wieder in der Klasse zu thematisieren) und b) die Eltern des anderen Jungen.

Ich hab jetzt nicht _alle_ Artikel von Dir dazu gelesen, aber es scheint ja, als hättest Du Dich an diese Ansprechpartner auch gewandt (schreibt man das so?). Die Reaktion der Lehrerin halte ich erstmal für adäquat („erst in der vierten Stunde“ heisst ja immerhin „noch am selben Tag“, also völlig ausreichend), von den Eltern des anderen Jungen hab ich nix gelesen.

Das Einschalten der Polizei halte ich wie erwähnt für übertrieben und nicht zweckmäßig (whatfor?). Das macht auch auf mich den Eindruck von „boah, wat’n Bohei“. Alles, was Du willst (Deinem Sohn zeigen, daß Du was tust, daß er was tun kann, daß die Verantwortlichen das nicht einfach so durchgehen lassen) hättest Du auch ohne Polizei erreichen können.

Gruß,

Malte.

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