So ermittelt man in Sachsen?

Hallo!

WOW!!! Die Dresdener Polizei ermittelt gegen vermutlich fremdenfeindliche Anschläge!

Das geht so: Erst läßt man hunderte von Passanten über den Tatort latschen, anschließend sperrt man ihn ab. Früher haben die wenigstens noch den Anschein zu erwecken versucht, sie seinen gewillt, die Täter zu ermitteln.

Zum Glück passiert das alles nicht in Deutschland!

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Hurra,

Berichte von Radio Dresden, wonach der Tatort vor der Moschee erst gegen 10.40 Uhr am Dienstagvormittag - also mehr als zwölf Stunden nach der Detonation - abgesperrt worden sei, dementierte Kretzschmar. Er habe sich selbst gegen 1.00 Uhr am Geschehensort ein Bild gemacht. Zu diesem Zeitpunkt habe es bereits eine Absperrung gegeben. Kretzschmar vermutete, dass am Morgen womöglich ein zweites Absperrband hinzugefügt worden sei. Der Sender hatte argumentiert, dass mögliche Spuren in der Zwischenzeit durch zahlreiche Passanten zerstört worden sein könnten.

http://www.br.de/nachrichten/dresden-anschlag-sprengstoff-100.html

Insgesamt waren in der Nacht mehr als 50 Polizeibeamte im Einsatz, darunter die Tatortgruppe des Landeskriminalamts Sachsen, zivile Fahnder und Ermittler des operativen Abwehrzentrums der sächsischen Polizei. Rästelhaft ist derzeit, warum von den beiden Anschlägen offenbar niemand etwas mitbekam. Dass die Polizei erst rund 10 Stunden nach den Explosionen die ersten Informationen veröffentlichte, erklärte ein
Sprecher mit den „nötigen Ermittlungen.“

https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2016_45051.htm

In der Nacht waren über 50 Polizeibeamte im Einsatz, darunter die
Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Sachsen, zivile Fahnder, ein
Mantrailer sowie Ermittler des operativen Abwehrzentrums der sächsischen
Polizei.

[Mod: Pöbeleien del.]

Hallo Vdmaster,

stets zu Diensten. gegen Sachsen habe ich im Grunde nichts. Nur gegen Rechte.

Auf dem Zifferblatt meiner Armbanduhr steht NOMOS, meine Profi-Nikon und einige Objektive habe ich in Ostdeutschland gekauft, und am Wochenende habe ich einen Rügener Badejungen gegessen.(Käse aus Rügen).

Wenn Du die Schilderung der Ermittlungen liest, fällt Dir da wirklich nicht auf? Sowas gibts nur in Dresden.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Mit fällt auf, dass ein lokaler Radiosender angeblich etwas zu wissen meint.

Mir fällt ferner auf, dass noch in der Nacht die Tatortsicherung durchgeführt wurde und man sich seitens der Polizei erdreistete, nicht sofort und umgehend sowie lückenlos und zeitnah - so wie es der Konsument gerne hätte - eine Live-Schalte zu machen und schon mal die Pressekonferenz vorzubereiten, in deren Anschluss eine Schweigemarsch der Regierung stattfindet.

Weiterhin fällt mir auf, dass man allerorten die üblichen Betroffenheitsfloskeln von Spitzenpolitikern einsammelt.

Christstollen? Ne, den kann man zu Weihnachten überall kaufen.

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Sorgfältige Spurensicherung ist in Dresden nun einmal üblich.

:paw_prints:

Das Phänomen scheint nicht auf Sachsen beschränkt zu sein:

http://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2008/maerz/detailansicht-maerz/artikel/jeder-zweite-mord-bleibt-unentdeckt.html

Es ist aber ein klitzekleiner Unterschied, ob ein Tötungsdelikt nur durch eine Sektion festgestellt werden kann und eine Sektion aus welchen Gründen auch immer ausbleibt oder ob ein Blinder mit einem Krückstock erkennen kann, dass ein Mord/eine schwere Straftat vorliegt, und der Tatort erst Stunden oder Tage später abgesperrt wird.

:paw_prints:

Aktuell sehen wir mal wieder, wie die Justiz in Mainz „arbeitet“: Mitglieder des Theaters hatten im vergangenen Herbst eine Kundgebung der AfD gestört […]. Nach Angaben der Mainzer Stadtverwaltung hätte der Versammlungsleiter der AfD die Musiker darauf hinweisen müssen, dass der Gesang die Kundgebung gestört hätte. Weil dies nicht der Fall gewesen sei, läge auch keine Ordnungswidrigkeit vor, so ein Sprecher der Stadt.

Wenn ich das nächste Mal ein Knöllchen kriege, sage ich, dass mich die Politesse doch vorher auf das Parkverbot hätte hinweisen müssen, als ich mein Auto abgestellt hätte. In Mainz wird das dann ja nun zur Einstellung führen.

Ich denke, die Leute mit dieser Bombe werden schon gefasst werden. Wer weiß, vielleicht waren sie so dumm und haben ihr Smartphone angelassen oder andere Fehler gemacht. Übrigens steht das Motiv der Täter noch gar nicht fest. Aber nehmen wir mal an, es waren tatsächlich Rechtsextreme. Wie würden wir dann auf diesen Anschlag reagieren, wenn wir das zur Grundlage nehmen, was man immer nach einem islamistischen Anschlag hört? Wahrscheinlich müsste man dann sagen:

  • „Das waren keine wahren Rechten.“

  • „Die überwiegende Mehrheit der Rechten ist gegen Gewalt. Die gehen einfach friedlich ihrer politischen Einstellung nach.“

  • „Wir müssen mehr dafür tun, dass die Rechtsextremisten nicht so sehr ausgegrenzt werden.“

  • „Wir müssen den Rechtsextremismus stärker in unsere Gesellschaft integrieren.“

  • „Schuld ist nicht der Rechtsextremismus, sondern wir in der westlichen Welt mit unserer Ausbeutung der rechtsextremen Bevölkerung.“

Geht’s noch?

Sowas nennt man wohl ein polemisches und diffamierendes Pauschalurteil.

Schon einmal überlegt, dass ein Arzt am Leichenfundort hinzugezogen wurde bzw. zugegen war? Das ist das übliche Prozedere und auch gesetzlich geregelt… Exemplarisch nachzuvollziehen am Falle BaWüs https://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/40merkblaetter/30leichenschau/ungeklaert.pdf S.6

Khaled B.

Ein Notarzt stellte offiziell den Tod Bahrays durch eine nicht natürliche Todesursache fest, konnte aber keine Anzeichen für Fremdeinwirkung erkennen. Die hinzugerufene Polizei ging von einem Fenstersturz als Todesursache aus und vermutete einen Unfall oder Suizid.[8] Da zu diesem Zeitpunkt kein Hinweis gefunden wurde, dass Bahray Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte, wurde zunächst keine Spurensicherung durchgeführt.[8] Es wurde jedoch eine Obduktion angeordnet.[9] Die Obduktion am Morgen des 14. Januar ergab, dass die Leiche Bahrays Messerstiche in Hals und Oberkörper aufwies,[10] woraufhin eine Mordkommission aus 25 Beamten begann, Spuren am Auffindeort und in der Wohnung des Opfers zu sichern, Videos aus öffentlichen Verkehrsmitteln auszuwerten und mögliche Zeugen zu befragen.[11][8]

Der gesamte Wiki-Artikel ist lesenswert. Ein Paradebeispiel einer politischen Instrumentalisierung eines Tötungsdelikts. Ja, ja, das Urteil wurde vorerst aufgehoben und es geht in die Nachverhandlung.

Bei dünnen Messern (bspw. einem Stillet) werden auch nur kleine, sich wieder größtenteils schliessende, äussere Wundkanäle erzeugt. Das kann bei einer ersten Beschau durch einen Arzt sehr leicht übersehen werden. Wenn der dann vor Ort sagt, dass es kein Anzeichen für Fremdeinwirkung gäbe, werden die Polizisten (da keine Mediziner) ihm vorerst glauben. Die wirkliche Todesursache wird dann regelmäßig durch eine Obduktion festgestellt.

Solche Fakten stören aber nur im Weltbild derer, die gleich mit Strafanzeigen um sich werfen und denen, die gleich „wussten“, dass es auf jeden Fall irgendwie was mit „rechts“, Fremdenfeindlichkeit und überhaupt Rassismus und so zu tun haben muss, wo das Opfer doch ein Schwarzafrikaner war.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Du Dir ein wirklich ungeeignetes Beispiel herausgesucht hast. Antirassistischer Populismus, mehr nicht. Plop, schon wieder eine Seifenblase geplatzt.

vdmaster

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Du hast in dem von mir verlinkten Artikel großzügig den Fakt überlesen, dass die Polizei selbst Fehler eingeräumt hat.

:paw_prints:

??? :flushed:

:joy:

Bitte zitiere doch mal aus Deinem Link die Stelle, an der die Polizei Fehler einräumt.
Du wirst sie nicht finden.

Zur Medienkompetenz müssen Medien und Konsument beitragen :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Dafür habe ich noch einen Link

Richterin Wiegand kritisierte in diesem Zusammenhang das
„Schubladendenken“ eines Teils der Öffentlichkeit. Zudem wies sie die
Kritik an der Polizei, diese habe ihre Arbeit nicht ordnungsgemäß
ausgeführt, entschieden zurück. „Die Polizei hat von Anfang an alles
richtig gemacht“, betonte die Richterin. Die Stichverletzungen hätten am
Tatort nicht gesehen werden können. Zunächst hatte es geheißen, es gebe
bei dem Toten keine Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung. Eine
Obduktion ergab jedoch, dass Khaled B. durch mehrere Messerstiche starb.

Bitteschön: Die Dresdner Polizei hat im Fall des getöteten Asylbewerbers aus Eritrea Fehler eingeräumt.

Übrigens ist das sogar die Überschrift des ganzen Artikels.

:smile_cat:

Das ist nicht mehr und nicht weniger als die fehlerhafte Interpretation des/der Artikelschreibers/in einer ganz normalen Vorgehensweise nach festgelegtem Protokoll. Vielleicht ist der Fehler aber auch schon in der dpa-Meldung vorhanden. Wenn wundert es, wenn solche steilen Behauptungen bereits drei Tage nach dem Leichenfund doch den Umsatz fördern.

Aus gutem Grund wurde - ebenfalls völlig normal - zur Sicherheit eben noch die Obduktion durchgeführt, um ein Verbrechen ausschliessen zu können. Das geschieht btw auch bei jeder Leiche, bei der der Hausarzt nicht eine defintive Ursache in den Totenschein schreibt. Und selbst bei diesen Leichen wird noch eine zweite Leichenschau von einem Amtsarzt durchgeführt, falls die Leiche später verbrannt werden soll.

Die sicher nicht von der Polizei gesetzt wurde :smirk:.

Ich glaube, der Polizeipräsi hat auch eine Vermutung in die andere Richtung geäußert. Passt aber nicht ins Weltbild und wurde daher nicht aufgegriffen.
Vielleicht warten wir einfach mal die Ermittlungsergebnisse ab. Wäre nicht der erste Fall, wo sich die Berufsbetroffenen ganz sicher waren und dann war es doch was anderes. Denen würde es natürlich reichen, wenn das ganz so professionell gemacht wurde, dass die nichts herausbekommen.
Ich finde es schon interessant, dass diese „Anschläge“ so ausgeführt wurden, dass niemand zu Schaden kam und sich auch der Sachschaden in überschaubaren Grenzen hält. Soviel Rücksichtnahme kennt man von fremdenfeindlichen Terroristen sonst eher nicht. Doofe Nazis schmeißen da eher Brandbeschleuniger durchs Fenster und rennen weg.
Dann noch der Umstand, dass linke, vom Staat auch finanziell unterstützte, Gewaltaktivisten in Dresden Randale ankündigten, um die Feierlichkeiten zum Tag der Einheit zu stören.
Also abwarten.

Grüße

Und seit heute morgen auch gegen Linksextremisten: http://www.tagesspiegel.de/politik/sachsen-bekennerschreiben-zu-anschlaegen-in-dresden-aufgetaucht/14611542.html

Bevor ich hier aber den Untergang der Demokratie durch die Gefahr von links beschwöre, warte ich lieber ab was die Ermittlungen ergeben werden.

Da meine Antwort hierauf als angeblich „unangemessen“ gelöscht wurde, eine neue.

Dein Verdachtsäußerung im konkreten Fall Khaled B. ist angesichts der tatsächlichen Umstände nichts als heiße Luft. Bei keiner einzigen der entsprechenden Anzeigen - von pol. interessierten Kreisen erstattet - ließen sich Verdachtsmomente erhärten. Bei der Urteilsverkündung gegen den tatverdächtigen Eritreer befand die vorsitzende Richterin, dass der Polizei nichts vorzuwerfen wäre. Sie äußerte sich auch rügend über das „Schubladendenken“ mancher Zeitgenossen und meinte damit offenkundig die Damen und Herren Vorverurteiler. Auch die aus den Medien.

Aus welcher offiziellen oder inoffiziellen Quelle stammt denn Dein angedeutetes Tatortwissen? Es muss ja ein nachhaltig beeindruckendes sein, wenn Du auch nach über zwanzig Monaten - entgegen vorliegender Faktenlage - daran glaubst.

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Das „Bekennerschreiben“ kann man hier sehen. https://www.welt.de/politik/deutschland/article158415482/Bekennerschreiben-zu-Dresdner-Anschlaegen-aufgetaucht.html

Jep.

Hallo Kasi,

wo findest Du denn in meiner Ausgangsfrage einen Hinweis auf die politische Provenienz der Täter?

Ich stellte eine ganz normale Frage zum Vorgehen der Dresdener Polizei und schon rattert die Propagandamaschine der Salonrechten los.

Das gilt auch für den Beitrag von Kamikazekatze. Sie hat auch nur auf das Verhalten der Polizei abgehoben.

Was soll das marktschreierische Gehabe? Vermutlich wird es durch Unsicherheit hervorgerufen. Und dazu habt ihr allen Grund:

Sascha Lobo muss niemand glauben, wenn er schreibt:

„Vor einiger Zeit habe ich mit hochrangigen Polizeikräften gesprochen, die sich hinter den Kulissen erstaunlich offen äußern. „Ein Viertel der sächsischen Polizisten sind Nazis.“ Wenn das stimmen sollte, ließe sich vieles erklären. Immerhin wären drei Viertel keine Nazis, ein Teilerfolg. Haha.“

Aber es wäre immerhin eine Erklärung für die in Deutschland einmaligen Verhaltensmuster der sächsischen Polizei.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

:flushed: ??? :joy:

Beziehst Du Dich auf das Fragezeichen, dass Du aus kosmetischen Gründen im UP-Titel gesetzt hast, um gerade noch die Forenrichtlinien einzuhalten?

Deinen vorverurteilenden Standpunkt macht wohl diese Passage überdeutlich

Damit unterstellst Du, dass bereits früher keine ernsthaften Ermittlungen durchgeführt wurden. http://www.duden.de/rechtschreibung/Anschein

Damit unterstellst Du ferner, dass man im jetzigen Falle offen keine ernsthaften Ermittlungen durchführen würde.

Und das alles auf der Grundlage des angeblichen Wissens eines lokalen Radiosenders.

Aber für Dich ist es ja „normal“.

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