Söder plant eine exklusive Kooperation mit Tschechien für Atomstrom

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plant eine exklusive Kooperation mit Tschechien für Atomstrom, um die bayerische Stromversorgung zu sichern. Söders Pläne stoßen auf Kritik von Umweltverbänden und Grünen, die vor radioaktiven Risiken warnen.
Ist eine Rückkehr zur Atomkraft eine Lösung für Bayerns Energieprobleme, oder sollte der Fokus auf erneuerbare Energien gelegt werden?

Das meinen Fachleute dazu

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Was ich immer sehr lustig finde ist, dass Söder nicht müde wird zu betonen, dass Atomenergie eine tolle Idee ist und das wir da unbedingt wieder hin müssen.

Wobei Bayern auch als einziges Bundesland schon betont hat, dass es da keine Atommüll-Endlager geben soll. Was insofern lustig ist, als das mein favorisiertes Endlager im Opalinuston in der Westmolasse liegt… und weil ich immer mal für die BGE arbeite, weiß ich, dass die das auch noch nicht ausgeschlossen haben^^

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Wenn Deutschland erst einmal in verschiedene Preiszonen aufgeteilt ist, kann Bayern gerne teuren Atomstrom aus Tschechien oder Lampukistan importieren. Dann behalten wir einfach den billigen Solar- und Windstrom für uns und sparen uns die Diskussion über und die Kosten für die Stromtrassen von Norden nach Süden.

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Und ich dachte immer Sachsen sei das deutsche Texas. :thinking::thinking::thinking:

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Es geht nicht: weder technisch noch marktlich noch rechtlich.

Damit lässt sich Söders Politik grundsätzlich sehr treffend umschreiben.

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Söder sieht das anders: „Wir spüren, dass Deutschland Energieprobleme hat"

Gefühle sind die neuen Fakten…

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Weiß nicht. Wie machen die das denn mit den kurzfristigen (hunderte Jahre) und langfristigen (zehntausende Jahre) Kosten der Kernenergie?
Einfach wegdenken und an kommende Generationen vererben? Dann kann tschechische Kernenergie für Bayern ja durchaus billig sein!

Ansonsten bleibe ich bei meiner Meinung: Wer kein Endlager hat, darf keinen radioaktiven Abfall produzieren. Das muss geklärt sein, bevor man überhaupt anfängt, sich Gedanken über die Betriebssicherheit zu machen .

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Ich meine, dass Atomkraft durchaus eine „Alternative“ zu erneuerbaren wäre. Andere sind da schon sehr fortgeschritten, deren Konzepte könnten auch für verschiedene Branchen hierzulande denkbar und geeignet sein:

Wer Atomenergie dermaßen verharmlost, hat sicher nichts dagegen, dass man diese gelben Abfall-Tonnen bei den Befürwortern in die Wohnung stellt. Das wäre eine Lösung für das Endlager-Problem.

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Hast Du auch den Artikel gelesen oder nur die Überschrift?

Denn im Artikel wird beschrieben, warum die Flausen von Alphabet, Meta und Co. mit einiger Wahrscheinlichkeit nichts werden.

Wobei… Wenn der orange Kasper Präsident wird…

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Erstens: Habe ich Atomkraft nicht verharmlost.
Zweitens: Hast du als Internetnutzer, was Google/Amazon/Microsoft und Co. betrifft eine recht bequeme Einstellung „Wasch mir den Pelz, aber mache mich bitte nicht nass.“
Drittens: Wenn man schon über „Abfall“ spricht, dann sollte man sein eigenes Verhalten hinsichtlich Abfall-Konsum zuerst einmal überdenken. Plastikmüll (in den Meeren), Müllverbrennung, Mülldeponien usw.
Arbeite erst einmal daran, weil du direkt beteiligt bist.

Jeder liest das aus einem Text, was er möchte. Ich habe beispielsweise - und nicht nur hier - gelesen Dinge wie

Die Entwicklung von SMR wird derzeit vor allem in den USA, Kanada und Großbritannien vorangetrieben, auch in Frankreich, Argentinien, China oder Südkorea laufen entsprechende Projekte. In Russland sind auf Schiffen verbaute Reaktoren im Einsatz, um entlegene Regionen mit Energie zu versorgen.

Man kann natürlich auch die im Artikel genannten deutschen Bedenken mit den typisch deutschen Problemen teilen wie:

Nach einem Gutachten des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung BASE ist das jedoch nur die halbe Wahrheit. Sicherheitsauflagen müssten völlig neu entwickelt und im Vergleich zu heute wohl gesenkt werden, um die Anlagen wirtschaftlich bauen und betreiben zu können.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die fehlende Betriebserfahrung. Bei den neuen Konzepten…

Schaut man mal in das Gutachten, steht dort tatsächlich:

Sofern SMR auch als Lösung im Kontext der Bekämpfung der Gefahren des Klimawandels und der damit verbundenen Reduzierung der Treibhausgasemissionen zur globalen Stromversorgung vorgeschlagen werden, ist die mit ihnen erzielte Stromproduktion relevant.

Jeder liest das aus einem Text, was er möchte.

Tja, der eine liest nur das, was er möchte.

Und andere lesen und erfassen viel mehr…

Was denn?
Würde mich schon interessieren, was du hier „mehr erfasst“.

Mir scheint es, Du hast Dir bereits eine feste Meinung gebildet. Ich habe Zweifel, dass ich sie, egal wie viel Arbeit ich in eine qualifizierte Antwort stecke, nicht ins Wanken bringen kann.

Aber als Anfang:

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Das SMR Konzept hat ja durchaus seine Berechtigung wenn große Mengen Strom an Orten gebraucht werden welche Fernab vom Versorgungsnetz liegen, ob es das russische Atomschiff am Polarkreis ist, Die SMR im Argentinischen Hinterland oder zur Versorgung der chinesischen Provinz, auch für Privatfirmen kann das natürlich interessant sein wenn sie große Mengen Strom benötigen und das Netz das nicht hergibt (die USA sind hier ein gutes Beispiel)

SMR in Deutschland bauen wäre grandiose Geldverschwendung da sämtliche Vorteile die dieses Reaktorkonzept bietet in Deutschland nicht benötigt werden, da wir eine funktionerende gut aus gebaute Energie Infrastruktur haben.

Interessant ist hierzu die Bewertung des Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgun vom 10. März 2021 )

Um es mal zusammengefasst von Wikipedia zu nehmen
Ergebnisse des Gutachtens sind unter anderem:

  • Um weltweit dieselbe elektrische Leistung zu erzeugen wie mit üblichen Atomkraftwerken, sei der Bau von vielen tausend bis zehntausend SMR-Anlagen notwendig.
  • Gegenüber Atomkraftwerken mit großer Leistung könnten zwar einzelne SMR potenziell sicherheitstechnische Vorteile erzielen, da sie pro Reaktor ein geringeres radioaktives Inventar aufweisen. Die hohe Anzahl an Reaktoren, die für die gleiche Produktionsmenge an elektrischer Leistung notwendig ist, erhöhe das Risiko jedoch insgesamt um ein Vielfaches.
  • Anders als teilweise von Herstellern angegeben, müsse davon ausgegangen werden, dass bei einem schweren Unfall die radioaktiven Kontaminationen deutlich über das Anlagengelände hinausreichten.
  • Durch die geringe elektrische Leistung seien bei SMR die Baukosten relativ betrachtet höher als bei großen Atomkraftwerken. Eine Produktionskostenrechnung unter Berücksichtigung von Skalen-, Massen- und Lerneffekten aus der Nuklearindustrie lege nahe, dass im Mittel 3.000 SMR produziert werden müssten, bevor sich der Einstieg in die SMR-Produktion lohnen würde.
  • Bei einem Wiedereinstieg in die Atomenergie seien wiederum lange Betriebs-, Sicherheits- und Störfallrisiken in Kauf zu nehmen. Umfangreiche Zwischenlager- und Brennstofftransporte seien weiterhin erforderlich. Auch ein Endlager sei in jedem Fall weiter erforderlich.
  • Die Verwendung von bereits vorhandenen Uranreserven durch Partionierungs- und Transmutations-Konzepte (P&T) sei nur anwendbar für abgebrannte Brennstäbe. Allerdings seien 40 Prozent davon in Deutschland bereits wiederaufgearbeitet. Die daraus entstandenen verglasten Abfälle seien nicht für P&T-Verfahren zugänglich.
  • Zwar könnten bestimmte Transurane wie Plutonium in ihrer Menge reduziert werden, auf der anderen Seite würde jedoch die Abfallmenge für andere langlebige radioaktive Spaltprodukte ansteigen, z. T. sogar um bis zu 75 Prozent (Cäsium-135) gegenüber der ohne P&T einzulagernden Menge.
  • Schließlich bliebe die Gefahr, dass das im P&T-Verfahren notwendigerweise abzutrennende Plutonium leichter für Waffenherstellung zugänglich wäre.

In der kritischen Gesamtbewertung heißt es: Keine der diskutierten Technologien sei derzeit und absehbar am Markt verfügbar. Gleichzeitig würden sie mit ähnlichen Versprechen wie zu den Reaktoren in den 1950ern und 1960er Jahren des vergangenen Jahrhunderts angepriesen.[48]

BASE - Homepage - Sicherheitstechnische Analyse und Risikobewertung einer Anwendung von SMR-Konzepten (Small Modular Reactors)

Alles in allem haben die Dinger für Deutschland keinerlei Vorteile.

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Gibt es zu der Meinung auch ein paar Begründungen oder ist das so ein Gefühlsding? Der wichtigste Punkt: Atomkraft ist teurer als jede andere Energiequelle. Hinzu kommt die ungeklärte Frage, wo der Atommüll für die nächsten paarhunderttausend Jahre sicher untergebracht werden soll und nicht zuletzt der Umstand, dass der Bau von Atomkraftwerken nicht nur unzählige Milliarden verschlingt, sondern auch Jahrzehnte dauert. Bis dahin werden wir aber keine teuren Grundlastkraftwerke brauchen, sondern billige, schnell verfügbare Gaskraftwerke, die dann einspringen, wenn Wind und Sonne im Europäischen Verbundsystem doch mal nicht ausreichen.

Was selten genug vorkommen wird.

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Was Herr Söder nicht weiß - oder wovon er denkt, wir wüssten es nicht:
Strom wird an Börsen gehandelt. Wenn tschechischer Atomstrom besonders preiswert oder besonders notwendig wäre, würden die Marktteilnehmer ihn bereits jetzt in großen Mengen kaufen.
Tun sie aber nicht.
Also ist er unnötig oder zu teuer - oder beides.

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Was ich ein bisschen gruselig finde, das Söder also entweder keinerlei Ahnung von Energiewirtschaft hat, er absolut größenwahnsinnig ist und sich für den König von Bayern hält der dann als nächstes z.b. BMW vorschreibt wo sie ihren Strom kaufen müssen, er einfach nur ein dummschwafelnder Populist ist, oder die schlimmste Option, er tatsächlich glaubt was er da von sich gibt…

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