Trotz mangelndem Interesse eine Antwort.
Hallo erstmal!
Bei mir vergeht kein Tag, an dem nicht mindestens ein
Mitarbeiter (alles Ingenieure) laut fluchend den Verlust eines
größeren Teils seiner Arbeit oder Arbeitszeit bei der
Verwendung von MS-Office beklagt.
Dann würde ich einen Kurs empfehlen.
Ach, Kurse haben wir alle mehr besucht, als uns lieb ist. Leider verhält sich Software generell nicht immer deterministisch. Es sind klare Qualitätsunterschiede bei verschiedenen Herstellern feststellbar. Die Erfahrung lehrt, das selbst im „beta“ Stadium befindliche Open-Source Software die teure Microsoftware im Punkt Stabilität übertrifft. Bevor Du mir wieder mit einem „hach, so viele Fachausdrücke“ kommst, hier noch schnell die Erklärungen
http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?beta+test
http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?query=o…
Ich habe dazu gelesen, daß Star-Office und MS-Office Dateien
untereinander austauschen können.
SO scheint also eine mögliche sinnvolle Lösung zu sein.
Das wußte ich nicht.
Als ich mich das letzte mal mit SO beschäftigte, ging das noch
nicht.
Uff, das muss ja sehr lange her sein. Na egal, ich bringe im Punkt „Office-Pakete“ gerne das Taschenmesserargument. Ein solches Taschenmesser kann als Messer, Säge, Schere, Lupe, Pinzette, Dosenöffner, etc. benutzt werden. Ein Office-Paket erledigt Textverarbeitung, Kalkulationen, Präsentationen, etc.
Dennoch ist eine richtige Säge dem Anhängsel des Taschenmessers überlegen. So verhält es sich auch mit Software.
[…]
Das glaube ich eben nicht. Du kannst es drehen und Wenden wie
Du willst, der Antleil an BWL-Studenten unter den Abiturienten
ist zwar hoch, aber insgesamt studiert die Mehrheit doch etwas
anderes.
Ja und?
Deshalb sollte gerade an Gymnasien, aber auch an anderen allgemeinbildenden Schulen nicht der Gebrauch bestimmter Softwareprodukte im VOrdergrund stehen, sondern ein allgemeiner Ansatz verfolgt werden.
Lassen wir es, ich sehe das wie gesagt komplett anders.
Ja, das merke ich. Vielleicht sollte man dazu mal eine statistisch relevante Umfrage starten. Leider habe ich nicht das dazu nötige Kleingeld. Mich würde aber schon interessieren, wie z.B. innerhalb dieses Forums darüber allgemein gedacht wird. Ich werde mich mal unbelieb(ter) machen und einen entsprechenden Thread anfangen.
http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?topic+t…
Richtig, nur sollen die Kids dort für ebendiese internationale
Zusammenarbeit, ohne die heute kaum njoch etwas geht, fit
gemacht werden.
Das würden sie in erster Linie durch Sprachen lernen, Sprachen lernen und dann noch eine Sprache lernen. Computerwissen, egal in welcher Form, ist da drittrangig, wenn überhaupt.
Ich verwende meinen Rechner als Werkzeug, nicht als Schrein.
Das könnte meine und natürlich auch Deine Einstellung
erklären.
Siehe oben. Dafür, dass Du nicht persönlich werden willst,
wirst Du aber ganz schön persönlich
Ich habe quasi nur zitiert bzw. Deine Worte benutzt…
Hä? Wo habe ich denn etwas von einem „Schrein“ geschrieben? Du musst mich verwechseln.
[…]
Bei uns klappt der Austausch über Word mit allen Ländern der
Welt ganz gut.
Wieder so eine Übertreibung. Ich kenne keine Firma, die mit „allen Ländern der Welt“ Dokumentenaustausch betreibt. Bei uns gab es – insbesondere mit osteuropäischen Ländern – massive Probleme.
Die Sache mit dem Drucken hat man ja schon seit Word 1.0
bereits, wenn man dasselbe File auf zwei identisch
konfigurierten PCs öffnet. Ist Gewöhnungssache.
Und da sagst Du, Word wäre ideal?
PDF wird von einem noch größeren Teil der Anwender genutzt –
Plattform und Länderübergreifend.
Akzeptiert für Textverarbeitung. Wirklich ein gutes Programm.
Nur deckt es halt lediglich einen kleinen Ausschnitt der
Aufgaben ab.
PDF ist quasie eine Untermenge von Postscript (http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?query=p…, http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?query=p…) und daher zur Darstellung aller möglichen Dokumente geeignet. Also auch Excel-Seiten und Powerpoint-Präsentationen. Ich verwende bei Präsentationen den Acrobat Reader im Fullscreen-Modus. Allerdings (das gebe ich gerne zu) verwende ich keine aufwändigen Gimmicks wie Überblenden, animierte Strichmännchen, etc.
Häufig benutze ich aber auch einfach Folien. Ein Overhead-Projektor ist viel leichter zu organisieren, als ein Beamer. Er ist auch viel lichtstärker und man muss nicht immer erst den Raum abdunkeln.
Auch altmodische Dinge wie Flipcharts und Wandtafeln nutze ich ganz gerne, aber da gehöre ich wohl mal wieder zu irgendwelchen exotischen 1 ppb der Menschheit.
Übrigens können gute Textprogramme PDF sofort ohne Umwege
selbst erzeugen, Word kann das (zumindest in der Version 2000)
nicht.
Über einfaches Herüberkopieren geht das doch wenigstens.
Ja, aber dabei gehen sämtliche Inhaltsreferenzen verloren. So dient PDF dann wirklich nur noch dem nackten anschauen. Ich finde gerade die Inhaltsstruktur auf der linken Seite + anklickbare Verweise beim betrachten von PDF-Dokumenten so schön.
Es [Nutzer von wissenschaftlicher Software] ist ein verschwindend kleiner Teil, davon bin ich
überzeugt.
Ich glaube Du irrst massiv. Es ist ein großer Zweig der Softwareindustrie, der dort sehr gute Gewinne erzielt.
Nein, es geht darum, dass Schulunterricht eben kein
Schreibmaschinenkurs sein sollte. Jedenfalls nicht an
allgemeinbildenden Schulen. Dafür gibt es die Berufsschulen.
Richtig.
Hat aber mit dem Thema nix zu tun.
Das ist doch das Thema! Na hör mal.
Gehen wir mal weg von Word und Acrobat hin zur
Tabellenkalkulation.
Das ist wichtig.
Und hier ist nun mal Excel das meist verwendete Programm (und
das korrespondiert wiederum mit Word).
Wozu braucht man in der Schule eine Tabellenkalkulation? Und wozu braucht man Excel später unbedingt, bzw. was daran braucht man, was nicht innerhalb von einer Woche erlernt werden kann?
Und was genau – ausser dem Preisschild – bietet Excel, was StarCalc nicht bietet?
Technisch gesehen im Bereich der Textverarbeitung gebe ich Dir
recht.
Danke, danke, danke
Nur was ist mit Excel und Power-Point? In diesem Formaten
tausche ich mit der ganzen Welt Daten aus und es klappt gut.
Powerpoint habe ich noch nie ausgetauscht, ich halte eine Präsentation lieber persönlich. Excel würde ich ebenfalls als PDF austauschen. Wo ist das Problem? Wenn es um die Tabellen-Daten geht, dann würde ich die wieder als ASCII (z.B. csv-Format) Austauschen. Spart Bandbreite und ermöglicht es dem Empfänger, zur Weiterverarbeitung das Programm seiner Wahl zu nutzen.
http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?query=c…
[…]
Ich jedenfalls (und keiner meiner Kollegen hier und das sind 5
Ingenieure um die 30) weiß, was plain ASCII ist…
Huch? Also Dir kann ich da keinen Vorwurf machen, aber Ingenieure?
http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?query=a…
Mit „plain ASCII“ meine ich schlichte Textdateien ohne irgendwelche Sonderzeichen und Formatierung, die über „Tabulator“, „Leerzeichen“ und „Neue Zeile“ hinausgeht.
Solange sich Unicode noch nicht als allgemeiner Standard durchgesetzt hat, ist das die einzige Möglichkeit sicherzustellen, dass auch wirklicher jeder diese Datei lesen und weiterbearbeiten kann.
http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?Unicode
Naja, die 0,1% von oben sind wohl realistisch.
Des weiteren ist Deine Basismenge falsch, denn Du klammerst
die Unternehmen aus.
Ja, bereits in den Privathaushalten wird die Zahl überschritten. Du meinst doch nicht im Ernst, dass in Unternehmen weniger Wissenschaft betrieben wird, als in Privathaushalten, oder?
Leider liegt darüber keine mir zugängliche Statistik vor.
Mit anderen Worten: Deine Zahlen sind der pure Müll. Dabei
müsstest Du als Wirtschaftler doch mit Zahlen gut umgehen
können.
Zumindest kann ich Basismengen beurteilen.
Weitere Anfeindungen und Diffamierungen meiner Person und
meines Berufes verbitte ich mir kategorisch.
Ich habe nicht Dich, sondern Deine Zahlen diffamiert. Dazu stehe ich. Ich habe bereits Wirtschaftler in einem Satz sagen hören, ein Verfahren ginge höchstens in einem von tausend Fällen schief und sei 99% sicher.
Dann waren die paar Leute, die sich überhaupt damit
beschäftigten, wohl noch nicht einmal allzu gut informiert.
Ich glaube Dir einfach nicht, dass diese Leute Linux installiert haben, um Spiele zu spielen. Vielleicht ein simples Misverständnis: sie wollten möglicherweise mit Linux selbst spielen?
, sie benötigten aber immer
einen zweiten PC mit Windows, um z.B. gemeinsam mit anderen
Leuten Studienarbeiten schreiben zu können.
[…]
Windows + Linux im Dual-boot machen sich hervorragend. Man hat
dann die Auswahl.
…wieder ein Begriff (und eine nötige Fertigkeit, überhaupt 2
OSs auf einem PC zu installieren) für die genannten 0,1%.
http://foldoc.doc.ic.ac.uk/foldoc/foldoc.cgi?query=b…
Sagen wir’s mal so: Alle großen der Branche – mit Ausnahme von Microsoft natürlich – investieren kräftig in Linux und liefern die Systeme wahlweise mit Windows oder Linux aus. Jedesmal, wenn eine neue SuSE-Version herauskommt, sieht man in den ersten Tagen einen großen Stapel davon in den Buchläden. Wenige Tage später ist der Stapel auf wenige Exemplare zusammengeschrumpft. Ich habe nicht den Eindruck, da würde kein Umsatz gemacht. Auf jeden Fall weit über der von Dir vermuteten 0.1% Marke.
Tut sie nicht. Sie refelktiert allenfalls Deine persönlichen
Erfahrungen. Aber die Wirtschaft besteht – zum Glück – aus
mehr als Sekretärinnen und Wirtschaftswissenschaftlern.
Nun halte mal den Ball flach, mein Freund.
Verzeih, aber meine Freunde suche ich mir selbst aus. So gut kennen wir uns noch nicht.
Ich habe alles dazu gesagt. Was soll ich jetzt noch tun?
Du behauptest das Gegenteil und da ich Dir natürlich keine
absoluten Zahlen über jeden PC in der zivilisierten Welt
liefern kann, bin ich nicht in der Lage, Dich eindeutig zu
widerlegen.
Dann ist jede Diskussion, egal über welches Thema, sinnlos. Jeder hat seine feste Meinung und will nicht davon abrücken.
Ich möchte doch nur eines erreichen: Linux an Schulen, um Geld zu sparen und dennoch einen sehr fundierten und sinnvollen Unterricht durchzuführen.
Unternehmen der sog. freien Wirtschaft dürfen gerne weiterhin ihr Geld zum Fenster rauswerfen, solange meine Stelle deshalb nicht gekündigt wird.
[…]
Die Nicht-Akzeptanz beruht auf hartnäckiger Ignoranz und dem
allgemeinen Microsoft-Popanz. Wenigstens die Schulen sollten
darüber erhaben sein.
…um eine Insel von lebensunfähigen Freaks zu sein?
Naja…
Und nun unterstelle mir bitte nicht, ich würde damit jeden
Linux-Nutzer meinen.
Höchsten 50%…
Tja, wo wir so schön am Allgemeinplätze verteilen sind: auch wenn’s hart klingen mag. Ich halte die großen Heerscharen von WiWis für weit lebensfremder, als es selbst die verschrieensten Linux-Freaks jemals sein könnten.
Ziel des Schulunterrichtes ist es M.E., die Schüler mit einem
guten Allgemeinwissen für das Leben zu rüsten.
Genau. Darum sollten sie generelle (zeitlose) Grundlagen über
Computer und deren Technik vermittelt bekommen. Nicht jedoch,
wie man Knöpfchen drückt.
Richtig. Nichts anderes fordere ich.
Bitte? Warst Du nicht derjenige, der Ausbildung an M$-Office gefordert hat, weil das „in der Wirtschaft“ nun einmal gebraucht würde?
[…]
Wenn es an Berufsschulen um die Vorbereitung auf ein
Sekretärinnen-Job geht, dann ist Windows+Word in der Tat
angemessener. Leider.
Das lässt keinen Raum für eine ordentliche Diskussion.
Ich bin nicht hier um Unverschämtheiten auszutauschen.
Wo ist denn da die Unverschämtheit?
Wieviele der heutigen Schulabgänger studieren technische
Fächer? Wieviele werden die von Dir so geringschätzten
Sekretärinnen-Jobs annehmen?
Ich schätze den Job der Sekretärin überhaupt nicht gering. Ich bin aber durchaus der Meinung, dass die allgemeinbildenden Schulen nicht für deren Ausbildung verantwortlich sind. Wo stoße ich denn da bei Dir auf Widerspruch?
[…]
Das ist logisch, denn Linux-User sind zum allergrößten Teil
PC-Profis, während Windows-User sicherlich zu einem großen
Teil einfache Benutzer mit durchschnittlichen PC-Kenntnissen
sind.
Ein sehr gutes Argument für die Verwendung von Linux an den
Schulen. Die Schüler werden so zu kleinen Experten und nicht
zu schafsköpfigen Microsoft-Lusern.
Sie werden zu wirklichkeitsfremden Spezialisten und erlernen
eine Fertigkeit, die keiner braucht, die aber manche dennoch
gerne privat erlernen wollen. Ähnlich wie Drachenfliegen…
Ich finde, ein wirklichkeitsfremder Spezialist wird man viel mehr dadurch, zu erlernen (böse Zungen könnten da durchaus von Dressur sprechen) auf die richtigen Microsoft-Knöpfchen zu drücken, nicht jedoch durch eine fundierte Auseinandersetzung mit der Materie „Computer“ , „Betriebssystem“ und „Anwendungsprogramm“. Ich kann gar nicht verstehen, wieso das nicht unmittelbar einsichtig ist.
Ich meine es nicht böse, aber ich habe eigentlich alles gesagt
und mein Interesse schwindet ebenfalls zusehends…
Es ist ein Jammer, das sich nicht wenigstens die Lehrer damit auseinandersetzen. Was soll’s. Danke für die Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
Gruß
Fritze