Software-Patente - 'tolle' sache :(

Trotz zahlreicher Proteste haben die Wirtschaftsminister der EU die äußerst umstrittene Richtlinie zu Softwarepatenten letzte Woche ohne erneute Diskussion abgesegnet.

Kritiker wie der Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII) bemängeln in diesem Zusammenhang insbesondere die verfahrensrechtlich umstrittene Vorgehensweise bei der Entscheidung: So wurde die Richtlinie trotz vorliegender Gegenanträge mehrerer Mitgliedsstaaten von der luxemburgischen Ratspräsidentschaft als so genannter „A-Punkt“ auf die Tagesordnung des Ministertreffens gesetzt und daraufhin bei Sitzungsbeginn von den Ratsmitgliedern durchgewunken.

Das Gesetzespaket zur zur Patentierbarkeit „computerimplementierter Erfindungen“ geht damit nun ohne Änderung zur zweiten Lesung ins Europäische Parlament.

Moin

So wurde die Richtlinie
trotz vorliegender Gegenanträge mehrerer Mitgliedsstaaten von
der luxemburgischen Ratspräsidentschaft als so genannter
„A-Punkt“ auf die Tagesordnung des Ministertreffens gesetzt
und daraufhin bei Sitzungsbeginn von den Ratsmitgliedern
durchgewunken.

Sowas ist in Luxemburg normal. Bei uns werden die Interessen von Grossfirmen und Lobbies prinziell höher eingestuft als geltendes Recht. Dazu kommt die „Entsorgungstaktik“ in der luxemburigschen Politik: Leute die durch zuviele Fehltritte, Skandale, Inkompetenz… aufgefallen sind werden nicht abgesägt, sondern auf die nächst höhere Ebene verschoben. Nach dem Motto: „Dann ist es nicht mehr unser Problem“. Und über der nationalen Politik gibt es nur noch EU-Posten…

OK, nicht alle EU-Posten werden durch die Kandiaten besetzt, es sind auch durchaus fähige Leute dabei. Aber wenn ich mir den Werdegang mancher Leute ankucke,… Respekt.

Das Gesetzespaket zur zur Patentierbarkeit
„computerimplementierter Erfindungen“ geht damit nun ohne
Änderung zur zweiten Lesung ins Europäische Parlament.

Ja, wenn die EU auf den IT-Mittelstand komplett verzichten möchte … von mir aus, ich kann 4 Sprachen und kann auswandern.

Vor 5-10 Jahren hätte ich Indien (und ein paar Tigerstaaten) als Bedrohung für die westliche IT-Branche angesehen. Heute könnte man anfangen indisch zu lernen. Da ist die Rechtslage noch ein bisschen freundlicher, da macht man sich nicht alle 5 min strafbar.

Green-Card für IT’ler ? So ein Blödsinn, wer reist schon gerne in ein Land in dem man sich durch 5 min in Excel Formeln zusammenklicken strafbar machen kann…

cu

Ja, wenn die EU auf den IT-Mittelstand komplett verzichten
möchte … von mir aus, ich kann 4 Sprachen und kann
auswandern.

da halt ich mit …:smile:
auswandern sollte man solange machen wie noch kohle dafuer da ist.

aber die machen das nicht platt, man schanzt einigen grossen
die sachen zu. so einfach geht das.
richtiger mann zur richtigen zeit am richtigen ort.

Vor 5-10 Jahren hätte ich Indien (und ein paar Tigerstaaten)
als Bedrohung für die westliche IT-Branche angesehen. Heute
könnte man anfangen indisch zu lernen. Da ist die Rechtslage
noch ein bisschen freundlicher, da macht man sich nicht alle 5
min strafbar.

wie sich die zeiten wandeln, gelle …

Green-Card für IT’ler ? So ein Blödsinn, wer reist schon gerne
in ein Land in dem man sich durch 5 min in Excel Formeln
zusammenklicken strafbar machen kann…

vielleicht ist das eine erfahrung wert,
und man macht es deswegen. man kann ja wieder gehen.

eine lesung ist ja noch anhaengig.
mal sehen…

迪特米克若迪格

Guten Morgen.

Vielleicht sollte man auch über eine Greencard für europäische Lizenzflüchtlinge nachdenken :smiley: Und anfangen indisch zu lernen: http://forum.fachinformatiker.de/archive/index.php/t… (Oder ein Buch ‚Indisch für Globetrotter‘)
Okay, lt. dem aktuellen ‚Spektrum der Wissenschaft‘ erfindet sich die Zunft mal wieder neu: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/773943 & http://www.wissenschaft-online.de/page/p_archiv_aktu…
Und wieder das alte Thema mit den Lizenzen: http://www.storm-knirsch.de/Lizenzen.htm

möchte … von mir aus, ich kann 4 Sprachen und kann

Ich kann mehr Sprachen, will aber nicht auswandern… *Was nun ?*

Vor 5-10 Jahren hätte ich Indien (und ein paar Tigerstaaten)
als Bedrohung für die westliche IT-Branche angesehen. Heute
könnte man anfangen indisch zu lernen. Da ist die Rechtslage
noch ein bisschen freundlicher, da macht man sich nicht alle 5
min strafbar.

Tja, heute kommt der Feind von innen heraus… :smile:)
Werbung f.d. Heft ‚Technology Review 03/2005‘ http://www.technology-review.de

迪特米克若迪格

("/\ wie krieg’ ich sowas eigentlich hin ?")

mfg M.L.

***illegale Werbung***
http://www.it-infothek.de/

Die Bürokratie füttert sich selbst mit ihren Regeln:
Da wo Urheberrechte und Patente für an sich problemlos reproduzierbaren Binärcode wie ‚bewegliche Sachen‘ behandelt werden, werden immer mehr Bürokraten von der Verwaltung und der Durchsetzung von paradoxen Besitzrechten ihr Einkommen haben.
Solange bis in Europa niemand mehr übrig bleibt, der noch erfinden kann/darf/möchte, und niemand mehr Werte schöpfen wird, weil alle nur noch panisch den Ausverkauf in die eigene Tasche zu verwalten versuchen.
Leider erst dann wird der Bürokratische Moloch in sich zusammenbrechen.

Bis dahin werden die Stimme der Vernunft, oder Vorschläge für gesamtwirtschaftlich zweckmäßige Gesetze weiterhin stoisch ignoriert werden.

Gruß,
Peter

Hallo!

Es wird an meiner Unkenntnis liegen, daß ich die Aufregung um Software-Patente nicht nachvollziehen kann. In allen Bereichen des Wirtschaftslebens spielen Urheberschutz und gewerbliche Schutzrechte eine wichtige Rolle und ich nutze diese Instrumente an mir sinnvoll erscheinenden Stellen. Nun verstehe ich nicht, weshalb ein allgemein sehr sinnvolles Instrument in einem bestimmten Technikbereich nicht sinnvoll sein soll und bitte deshalb hiermit um Aufklärung.

Gruß
Wolfgang

Software Patente vs normale Patente
Morgen.

Es wird an meiner Unkenntnis liegen, daß ich die Aufregung um
Software-Patente nicht nachvollziehen kann. In allen Bereichen
des Wirtschaftslebens spielen Urheberschutz und gewerbliche
Schutzrechte eine wichtige Rolle und ich nutze diese
Instrumente an mir sinnvoll erscheinenden Stellen. Nun
verstehe ich nicht, weshalb ein allgemein sehr sinnvolles
Instrument in einem bestimmten Technikbereich nicht sinnvoll
sein soll und bitte deshalb hiermit um Aufklärung.

Klar: wer etwas Sinnvolles erfindet lässt sich diese Entdeckung patentieren um an ihr zu verdienen. Und irgendein Stimulus (mit Ausnahmen des Eigennutzes) muss schliesslich her um die Leute etwas erfinden zu lassen. Wenn das Patent dann irgendwann ausläuft lässt man das Produkt i.A. fallen und produziert etwas anderes. Das man es damit aber auch übertrieben kann zeigt die Kartoffel namens Linda: eine allen anderen Kartoffelsorten überlegene Züchtung wird aufgegeben, da das auslaufende Patent hierfür demnächst keinen Gewinn mehr abwirft. Quelle: http://www.kartoffelvielfalt.de
Nur ist Software kein materielles sondern ein geistiges Produkt, das man eben weder anfassen noch essen kann. In der Softwareindustrie wird das ganze dahingehend ausarten, dass so ziemlich jeder Furz patentiert werden kann. Die Statusanzeige beim Laden eines Programms ist so ein Beispiel. Toll: der SAP Web Application Server zeigt so etwas beim Zugriff via SAP GUI. Muss ich demnächst Gebühren für die Frechheit bezahlen das Programm aufzurufen ?
Und das Patente auf Software lediglich die Pfründe der etaiblierten Firmen wie Microsoft schützen sollen wird dadurch klar, dass ebendiese nur durch die Monopolinhaber (diese Position will erst mal erreicht werden) gefordert werden und nicht durch den normalen PC-Nutzer. Sinnigerweise gibt es auch Firmen deren einzigster Sinn darin besteht über die Einhaltung ‚ihrer‘ Patente zu wachen. Dann wird im Fall einer Patentverletzung abkassiert…

Man merkt: Patente können in normalen Rahmen durchaus sinnvoll sein. Aber die andere Seite der Medallie ist die, dass Wettbewerb und technischer Fortschritt auf diese Weise auch verhindert werden können und somit die Monopolisierung fördert…
Spätestens wenn nur noch Windows auf dem Markt ist und der einzelne Kunde ordentlich Geld abdrücken darf um z.B. M$ Word zu nutzen (natürlich via Abo) wird man sich an die goldenen Zeiten ohne Softwarepatente erinnern :smile: Sofern man sich das Starten eines PC’s überhaupt noch leisten kann und der DRM-Chip nicht mal nebenbei eine 4 Jahre alte Raubkopie auf der (noch wackligeren) Platte entdeckt hat.

Wenn sich da mal kein Patentinhaber mangels zahlender Kundschaft ins eigene Fleisch schneidet :smiley:

HTH
mfg M.L.

Hi,

sieh es doch mal so: Angenommen Du würdest sehr gerne Kochen. Und weiterhin angenommen, es gäbe die Möglichkeit, auf Rezepte Patente anzumelden. Dann müsste jeder Hobbykoch mit Strafe rechnen, weil ja ein Rezept, dass er benutzt oder von dem er meint, es erfunden zu haben, schon mit einem Patent belegt ist.
Und jetzt stell Dir mal vor, dass Dein Lieblingsgasthaus für jedes Gericht auf der Speisekarte erstmal eine Patentrecherche durchführen müsste…

Mahlzeit,

Herb

Re^2: Software-Patente - ‚tolle‘ sache :frowning:

…weshalb ein allgemein sehr sinnvolles
Instrument in einem bestimmten Technikbereich nicht sinnvoll
sein soll und bitte deshalb hiermit um Aufklärung.

hallo wolfgang :smile:
in deinem alter muss man dich noch aufklaeren … ts ts ts :smile:
patente sind an sich noetig - ok.

hier gehts aber darum,
dass offensichtlich (bereits erarbeitetes?) wissen
(nachtraeglich) als patent reglementiert werden soll.
wie zb wenn du einen sw-befehl ‚AND‘ benutzen moechtest, du dafuer an den patentinhaber (muss nicht der erfinder sein!) kohle abdruecken muesstest. die folgen kannst du dir ausmalen.
oder bei einer datenbank fuer das prinzip der datenbank kohle abdruecken,
die benutzung der datenbank waere natuerlich (lizenz! nicht patent) zusaetzlich kostenpflichtig.

gezielt soll es ‚offener software (linux)‘ an den kragen gehen;
was natuerlich nicht moeglich sein wird.
unsicherheit erzeugen ist allerdings auch eine geschaeftsmethode;
geht aber letzten endes immer nach hinten los.
diese patent-sache wird dann letztendlich so ausgehen wie mit den pcs bei aldi & co,
die du auch nur noch mit windows drauf kaufen kannst.
(nein - ich kaufe diese dinger einfach nicht).
oder ein auto, dass NUR mit fulda-reifen (keine schleichwerbung)
-ob die nun gut sind oder nicht, kannst sie ja denn wegschmeissen und neue nach deinem gusto aufbringen- erhaeltlich ist.
man kann doch nun wirklich nicht behaupten, dass ms-software
einwandfrei fehlerfrei ist (keine wertung! welche ist fehlerfrei?), aber der kaktus dabei ist, dass man dann (wegen patenten) an diese software gefesselt waere, weil eben kein anderer etwas anderes fehlerfreies? erzeugen darf und kann. dass da natuerlich ein riesen-finanz-potential fuer grosse firmen hintersteckt, darueber duerften wir uns sicher einig sein - oder werden.
auf der anderen seite heisst das aber, dass kleine, flexible unternehmen nicht mehr zum zuge kommen; denn sie werden die kohle sowohl fuer das patent als auch fuer einen streit darum nicht haben.

es sei mir der hinweis an dich gestattet (ich getraue mich fast nicht, dir das als grossmeister, vor dem ich respekt habe, anzutragen), mal zu googlen nach „software patente“. ein auszug findet sich hier.

http://www.pro-linux.de/news/2005/789

der beigeschmack bei diesem konkreten verfahren ist aber eigentlich, dass sich bruessel arrogant ueber laender-interessen hinwegsetzt und diese sache durchpeitscht - wohl aufgrund einer gewissen lobby. es riecht m.e. nach bestechung.
mir draengt sich auch der verdacht geradezu auf, dass dies eine quittung fuer ein unlaengst fuer eine grosse fa unguenstig ausgeganges verfahren ist.

fuer mich ein sehr schwarzer tag fuer die gesamte welt.
besonders auch weil die sache buerokratisch entschieden wurde.

korrigiert mich wenn ich falsch liege.

gruesse - digi
迪特米克若迪格

richtige Links :wink:
Hm, der Link ging bei mir nicht.

Deswegen: http://www.pro-linux.de/news/2005/7894.html

mfg M.L.

***Werbung***
http://www.storm-knirsch.de/Lizenzen.htm

perfektes Beispiel!
bravo Herb!

Um Softwarepatente begründen zu können, muss jemand erstmal schlüssig erklären können, wo der prinzipielle Unterschied zwischen Kochrezept und Software steckt.
Wer kriegt das hin?

Gruß,
Peter

Hallo!

in deinem alter muss man dich noch aufklaeren … ts ts ts

Dieser Bedarf hört gewiß nie auf.

hier gehts aber darum,
dass offensichtlich (bereits :erarbeitetes?) wissen
(nachtraeglich) als patent :reglementiert werden soll.

Eine unabdingbare Voraussetzung für die Erteilung eines Patent ist, daß die Erfindung neu ist. „Neu“ heißt, der Anmeldegegenstand darf nicht zum Stand der Technik gehören. Zum Stand der Technik gehört alles, was schon irgendwo genutzt oder veröffentlicht wurde. Es kann zwar passieren, daß der Prüfer des Patentamts nicht bemerkt, wenn jemand olle Kamellen anmeldet. Das ist aber heilbar, spätestens wenn es zum Rechtsstreit nach einer Anfechtung kommt. Solche Dinge passieren auf allen Technikgebieten am laufenden Band, so daß niemand gut beraten ist, schlecht recherchierte, wackelige Anmeldungen zu tätigen.

So habe ich also immer noch nicht kapiert, was an Software-Patenten nachteilig sein soll.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Angenommen Du würdest sehr :gerne Kochen. Und weiterhin :angenommen, es gäbe die :Möglichkeit, auf Rezepte
Patente anzumelden. Dann :müsste jeder Hobbykoch mit :Strafe rechnen…

Es gibt im Patentrecht die Begriffe Erfindungshöhe und Durchschnittsfachmann. Wenn ich also in Kochwasser für die Spaghetti statt einem Teelöffel Salz zwei hinein gebe, die Nudeln nach dem Abgießen des Wassers nicht in Butter, sondern in Olivenöl schwenke, schließlich an Stelle von Parmesan einen beliebigen anderen Hartkäse darüber streue und diese Kreation zum Patent anmelden möchte, fehlt der Idee die Erfindungshöhe, weil der Durchschnittfachmann ebenfalls auf die Idee kommen könnte, beliebige Zutaten in verändertem Mischungsverhältnis zu verwursten. Solche Patentanmeldung würde bereits im Vorfeld ohne Recherche des Stands der Technik aus formalen Gründen abgewiesen.

Der Fall sieht anders aus, wenn sich jemand ein neues Tool zur Nudelzubereitung einfallen läßt, bei dem das Wasser nur handwarm werden muß und die Nudeln in kürzerer Zeit fertig sind. Das ist dann nichts mehr für den Durchnittsfachmann, formale Voraussetzungen (neu, Erfindungshöhe, wirtschaftlich verwertbar und im Einklang mit bestehenden Gesetzen) sind erfüllt.

Ich weiß immer noch nicht, was an Software-Patenten schlimm sein soll.

Gruß
Wolfgang

Hallo Markus!

Nur ist Software kein :materielles sondern ein :geistiges Produkt…

Es geht bei allen gewerblichen Schutzrechten um den Schutz geistigen Eigentums.
Jedes Schutzrecht ist Ergebnis geistigen Leistung. Etwa beim Urheberrecht wird nicht beanstandet, wenn das Werk nur als Partitur, Text oder als Magnetspur auf einem Datenträger existiert. Bei Schutzrechten steht die geistige oder schöpferische Leistung im Vordergrund, nicht etwa die Möglichkeit, ihr im Sinne des Wortes begreifbare Gestalt zu geben.

Daß es bei allen Arten von Schutzrechten neben Nutznießern auch Leute gibt, die den Nutzen in irgend einer Form bezahlen, liegt in der Natur der Sache. Aber ich weiß jetzt immer noch nicht, was an Software-Patenten Besonderes oder Schlimmes sein soll.

Hier wurde mehrfach auf den angeblich hauptsächlichen Nutzen durch Platzhirsche und die Großen der Branche hingewiesen. Das steht im krassen Gegensatz zu meiner eigenen Erfahrung mit Schutzrechten aller Art. Freiberufler und Inhaber kleiner Unternehmen verfügen nicht einmal ansatzweise über den Marktzugang solcher Riesen wie z. B. Siemens oder Microsoft. Die tollste Idee ist ohne Marktzugang keinen Pfifferling wert. So brauchen gerade die kleinen Marktteilnehmer den besonderen Schutz, den Urheberrechte und gewerbliche Schutzrechte bieten (können).

Wenn ich heute mit zwei im Vergleich mit meiner „Knackwurstbude“ riesigen Unternehmen Kontakt aufnehme, um ihnen ein Verfahren anzudienen, für dessen Vermarktung mir alle personellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen fehlen, funktioniert dieses Spiel nur deshalb, weil ich über ein gewerbliches Schutzrecht verfüge. Will sagen: Wer auf dem Schutzrecht-Klavier zu spielen versteht, weiß den Schutz geistigen Eigentums zu schätzen.

Gruß
Wolfgang

Um Softwarepatente begründen zu können, muss jemand erstmal
schlüssig erklären können, wo der prinzipielle Unterschied
zwischen Kochrezept und Software steckt.
Wer kriegt das hin?

da gibt es keinen unterschied.
die kochen alle nur mit wasser.
wird also schwierig bis ‚tendierend gegen unmoeglich‘ sein. es sei denn ich finde einen trick, den ich mir patentieren lassen kann.

)

gruss - digi
迪特米克若迪格

Es kann zwar passieren, daß der Prüfer des Patentamts
nicht bemerkt, wenn jemand olle Kamellen anmeldet.

genau darum geht es ja.
hier wird dieses vorgehen per dekret sanktioniert.
d.h. die buerokraten sagen: es interssiert uns das eigentliche patent(verfahren) einen dreck. wir sagen, dass das und jenes patentwuerdig ist.
zusaetzlich gibt es eine menge ‚kleiner‘ patente, die sich grosse firmen reserviert (abgekauft) haben. und im zeitalter klammer kassen erinnert man sich natuerlich dieser pfruende gern.
einige grosse firmen haben -als gegenmassnahme- ihre patente deshalb freigegeben. weil sie gemerkt haben, dass in dieser branche ein miteinander mehr erfolg zeitigt.
eine andere sichtweise dieser angelegenheit ist die:
wenn sich jemand eine grafische oberflaeche in einem bestimmten layout patentieren laesst, dann oeffnet er nur den markt fuer eine andere oberflaeche, die mit sicherheit anders und besser ist. er schiesst sich damit ins eigene knie. und das wird wohl hier auch so ausgehen.

gegen neue software ideen als patent haette ich nichts einzuwenden.
natuerlich nicht, obwohl es fuer die gemeinschaft keinen sinn ergaebe. und wir sind uns glaube ich einig darin, dass wir ein gaenzlich neues prinzip/verfahren brauchen. denn die mittel die wir jetzt haben, sind ausgereizt und nicht sicher genug.
da sollte ein patent mit immensem finanziellem erfolg durchaus anreizend wirken. dem sei es gegoennt.

gruss - digi
迪特米克若迪格

Der Fall sieht anders aus, wenn sich jemand ein neues Tool zur
Nudelzubereitung einfallen läßt, bei dem das Wasser nur
handwarm werden muß und die Nudeln in kürzerer Zeit fertig
sind.

Dann könnte er das Tool patentieren lassen.
Bei Softwarepatenten sieht’s allerdings mehr so aus, dass generell solche Nudeln, die in kürzerer Zeit mit weniger heißem Wasser fertig werden patentierbar wären, unabhänging vom Erzeugungsverfahren und der Zusammensetzung.

Ich weiß immer noch nicht, was an Software-Patenten schlimm
sein soll.

Wenn du es gut findest, dass Kreativität sich in Zukunft nur noch für wenige Platzhirsche lohnt, deren ‚Rechte‘ auch noch auf Kosten der Allgemeinheit verteidigt werden, dann wäre da nix schlimmes bei.

Gruß,
Peter

…es
sei denn ich finde einen trick, den ich mir patentieren lassen
kann.

lass dir schnell das 128Bit-Datenbus patentieren, dann wirste reich, wenn die 64Bit nimmer reichen!

Gruß,
Peter

PS: Ups… AMD würde dann vermutlich zwischendurch eine 96Bit-Lösung patentieren, 128 überspringen, und etwas später mit 256 weitermachen, … :wink:

Re^5: Software-Patente - ‚tolle‘ sache :frowning:
Hallo Peter!

Wenn du es gut findest, dass :Kreativität sich in Zukunft :nur noch für wenige :stuck_out_tongue:latzhirsche lohnt…

Diesen Aspekt sehe ich anders. Während der „Platzhirsch“ über einen evtl. sogar weltweiten Marktzugang verfügt, hat ein kleiner Anbieter nichts weiter als sein gewerbliches Schutzrecht, das ihn davor bewahrt, einfach per Marktmacht untergebuttert zu werden. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meinen Beitrag in diesem Thread http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl… .

Die Furcht, daß Selbstgänger und Bekanntes plötzlich geschützt werden, teile ich nicht. Das Patentrecht liefert genügend Handhabe, solche Sachen zu kippen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Jedes Schutzrecht ist Ergebnis geistigen Leistung. Etwa beim
Urheberrecht wird nicht beanstandet, wenn das Werk nur als
Partitur, Text oder als Magnetspur auf einem Datenträger
existiert.

das Urheberrecht hat den großen Herrschaften ja nicht gereicht bei ihrer Software.

Bei Schutzrechten steht die geistige oder
schöpferische Leistung im Vordergrund, nicht etwa die
Möglichkeit, ihr im Sinne des Wortes begreifbare Gestalt zu
geben.

Bei der Patentierung von Software gibt es noch ein anderes Problem: Durch die Offenlegung gibst Du oft mehr preis als durch den Verkauf Deiner Software. Ich glaube gelesen zu haben, dass sich deswegen alle auf die Patente wie „Doppelklick“ (der übrigens gar nicht von MS erfunden wurde, sondern vom Äpfelchen), „Statusanzeige“ und so weiter wild sind.

Daß es bei allen Arten von Schutzrechten neben Nutznießern
auch Leute gibt, die den Nutzen in irgend einer Form bezahlen,
liegt in der Natur der Sache. Aber ich weiß jetzt immer noch
nicht, was an Software-Patenten Besonderes oder Schlimmes sein
soll.

Freiberufler und Inhaber kleiner
Unternehmen verfügen nicht einmal ansatzweise über den
Marktzugang solcher Riesen wie z. B. Siemens oder Microsoft.
Die tollste Idee ist ohne Marktzugang keinen Pfifferling wert.
So brauchen gerade die kleinen Marktteilnehmer den besonderen
Schutz, den Urheberrechte und gewerbliche Schutzrechte bieten
(können).

Wie gesagt, urheberrechtlich ist jedes Software-Programm mit geeigneter schöpferischer Höhe geschützt.

Wenn ich heute mit zwei im Vergleich mit meiner
„Knackwurstbude“ riesigen Unternehmen Kontakt aufnehme, um
ihnen ein Verfahren anzudienen, für dessen Vermarktung mir
alle personellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen fehlen,
funktioniert dieses Spiel nur deshalb, weil ich über ein
gewerbliches Schutzrecht verfüge. Will sagen: Wer auf dem
Schutzrecht-Klavier zu spielen versteht, weiß den Schutz
geistigen Eigentums zu schätzen.

Und warum hat es bisher nicht gereicht? Wieviele „kleine“ sind pleite gegangen weil bei uns die heiligen SW-Patente bisher fehlten?

Gruß, Karin