Qualitätssicherung
Hi stud3,
Ich bin Software-Entwicklerin mit Test-Erfahrung, die allerdings schon etwas zurück liegt. Und ja, nicht jeder Informatiker ist automatisch mit dem gesamten Prozess der Software Entwicklung gleichermaßen gut vertraut, ohne dass ihn/sie dies disqualifizieren würde!
Es macht Sinn sich als Bewerber über folgende Punkte Gedanken zu machen, un diese beim Bewerbungsgespräch zu erfragen (vorab auf der Webseite des Dienstgebers informieren! und einholen was an Infos möglich ist! Selbst ein Anruf vorab bei Fragen kann positiv gewertet werden).
Es wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Abnahmetests handeln, die es zu planen, durchzuführen gilt, denn alle anderen Testkonzepte betreffen eher die Entwicklungsphase. Hier wäre vorab zu klären, ob es sich um ein Standard-Produkt handelt, das zu testen ist, und das dann z. B über Shops als Paket verkauft wird, oder um Individualentwicklung für Kunden, mit denen die Anforderungen gezielt erhoben werden. Ich habe Erfahrung in letzterem. Auch die Technik ist in diesem Zusammenhang interessant, ob Web oder Rich Client.
Für Individualsoftware Entwicklung: Oft wird unterschieden zwischen Factory Acceptance Test , der beim Software Hersteller durchgeführt wird (kann auch anders benannt werden) und „User Acceptance Tests“ (auch hier ein Term, den ich kenne, kann auch anders benannt werden), die als Abnahmetest durch den Kunden durchgeführt werden. Manchmal folgt dann noch eine Pilotierungsphase, nach der das Produkt dann beim Kunden produktiv auf allen Arbeitsplätzen ausgerollt wird.
Dann macht es Sinn den Testprozess zu kennen und zu erfragen wo genau man in diesem Prozess eingesetzt wird (->Wikipedia). Erfahrung mit bestimmten Tools passend zu einer Phase, oder eines Tools, das alle Phasen abdeckt, wäre von Vorteil, aber nicht immer Bedingung.
Es lohnt sich auch - abhängig von der Technologie (Web oder Rich Client), zu hinterfragen, ob Testautomatisierung ein Thema ist.
Je nach Vorgehensweise beim zukünftigen Dienstgeber, kann es bei der Dokumentation der unterschiedlichen Testphasen, sowie der Tests selbst, u. U. auch sehr formal zugehen. Der von mir verlinkte Wikipedia Artikel enthält auch Angaben von Prüf- und Spezifikationstechniken.
Eine Möglichkeit wäre noch, dass du rein „durchführendes Organ“ beim Test, also Tester/in bist, also die Testspezifikation erhältst und die Tests darauf basierend durchführst. Dann macht es zwar Sinn über den Testprozess bescheid zu wissen, aber das Gespräch wird nicht in die Details zu den einzelnen Phasen gehen. Da kommt es darauf an, Fehler „nachstellbar“ für die Entwickler zu machen, also die Einzelschritte, die zum Fehler führen gut nachvollziehbar zu dokumentieren.
Drei Top-Kernkompetenzen für alle Testphasen aus meiner Sicht: Kommunikation, Genauigkeit, Dokumentation (englisch oder deutsch, je nach Projektsprache).
Vllt. bereitest du dich auch auf Fragen vor, wie „Haben Sie schon Erfahrung mit Software Test / (folgenden) Testtools / Technologien / …“. Wenn du die Erfahrung nicht hast, keine Angst, das muss nicht Bedingung sein, es kommt nur darauf an, wie du reagierst. Bereite dich also auf solche Fragen vor. Weitere Fragen hängen dann sehr vom Aufgabenbereich ab, und deren gibt es viele in der Testphase.
Beinahe vergessen hätte ich einen wichtigen Term: Regressionstest (und in diesem Zusammenhang die bereits erwähnte ->Testautomatisierung)! Auch dazu schlau machen.
hth
tastatürchen