Es war vor allem ein untergeordneter Punkt. Die Gedanken, die mir dazu kamen, habe ich mir bewußt und mit ein wenig Mühe verkniffen.
Wie auch immer: Du machst und glaubst ja eh, was Du meinst. Wenn Du aber glaubst, daß wir hier alle mit normalen Kindern keine Ahnung von Deinem ganz besonderen haben, dann tritt hier nicht Deine Probleme breit. Wenn Du aber dennoch von uns Ahnungslosen Ratschläge haben willst, dann lies sie auch verständig und denke vorurteilsfrei darüber nach.
Unabhängig davon, was er für eine Erkrankung hat: Dein Sohn verhält sich völlig normal, d.h. altersgerecht. Du hingegen beurteilst Dein Verhalten aus Sicht einer genervten Erwachsenen, die ihr Kind für einen Untergebenen hält. Das ruft die entsprechende Gegenreaktion hervor, nämlich Bockigkeit und noch weniger Gehorsam.
Und dann noch ein kostenloser Rat: Denke darüber nach, ob das, was Du von Deinem Kind verlangst und erwartest, daher kommt, daß Du etwas für Dich willst oder weil es wichtig und richtig für das Kind ist. So Sachen wie „räum Dein Zimmer auf“ (weil ich es gerne ordentlicher in Deinem (!) Zimmer hätte) oder „iß den Teller leer“ (weil ich für die drei Nudeln, die in den Müll wandern, bezahlt habe) sind bestens dafür geeignet, Streit zu erzeugen. Für was? Für nix. Das Kind wird vortrefflich durchs Leben kommen, auch wenn es sein Zimmer nicht aufgeräumt oder nur so viel gegessen hat, wie es wollte.
Wenn Du willst, daß er sein Leben in den Griff bekommt, weil Du nicht mehr für ihn mit-arbeiten oder kochen willst (was Du klaglos über rd. zwei Jahrzehnte gemacht hast), dann bist Du auf dem falschen Dampfer. Wenn Du willst, daß er sich um seine Ausbildung kümmert, dann ist das zwar ein weitaus vernünftigerer Punkt, aber selbst dann sind Druck, Drohung und Rauswurf der falsche Weg. Erst recht, wenn man noch vorhat, von seinem Kind als Respekt- und Vertrauensperson betrachtet zu werden oder gar als eine Konstante bzw. eine Stütze, auf die man sich so lange verlassen kann, bis sie ins Gras beißt.