Hallo,
Die Firma hat ein Musterhaus mit Batterien (frag mich nicht
welche) ausgestattet. Das ganze Gebäude ist als
Niedrigenergiehaus konzipiert und soll autark funktionieren.
Es soll jetzt gemessen werden über einen bestimmten Zeitraum,
ob sich die heutige Speichertechnologie in irgendeiner Form
schon rechnet oder nicht.
In Bezug auf Heizung und Warmwasser kannst du im Prinzip schon energieautark werden. Aber für Strom nicht realistischerweise. Von November bis Januar erbringen PV-Anlagen aufgrund des niedrigen Sonnenstands und der geringen Sonnenscheindauer nur einen sehr geringen Ertrag.
Angenommen du hast eine 10 kWp PV-Anlage, also in etwas das, was man auf ein Hausdach so drauf kriegt. Insgesamt bringt die Anlage übers Jahr gesehen sogar 3x soviel Strom als ein Einfamilienhaushalt benötigt. Aber für Nov-Jan hast du nur einen Ertrag von etwa 600 kWh aus o.g. Gründen. Dein Verbrauch ist aber im gleichen Zeitraum eher 900 kWh, d.h. du bräuchtest allein für diese drei Monate eine Speicherkapazität von 300 kWh. Akkus für diese Strommenge würden so Größenordnungsmäig 200.000 EUR kosten, viel zu viel, um solch eine Menge Strom wirtschaftlich speichern zu können.
Was man aber machen könnte ist, dass man einen kleinen Akku von so 10-20 kWh einbaut. Diesen könnte man Nutzen, um z.B. genug Strom für die Nacht oder 1-2 bewölkte Tage zu speichern. Damit könnte man seinen Eigenverbrauchsanteil sicher auf 80% oder so hoch bekommen. Aber auch so ein Akkuspeicher würde etwa so 15-20.000 EUR kosten und damit den Preis der Anlage fast verdoppeln. Über 20 Jahre würde sich das aber schon wieder knapp lohnen, zumindest würde man auch nicht mehr für den Strom zahlen, als wenn man ihn von einem Versorger beziehen würde. Komplett energieautark zu werden geht deshalb IMO heute realistischerweise nicht, dazu gibt es einfach keinen bezahlbaren Speicher, um den im Sommer zu viel produzierten Strom in den Winter hinüber retten zu können.
Die andere Möglichkeit wäre, dass du die PV-Anlage am Dach einfach überdimensionerst, so 20 kWp vielleicht für ein Einfamilienhaus, dass es auch im Winter reicht. Zusammen mit einem 40 kWh Speicher könntest du dann vielleicht auf 95% Selbstversorgung kommen. Aber auch hier wird es mal ein paar Tage im Winter geben, wo es mehrere Tage lang bewölkt ist und du dann doch externen Strom benötigen wirst. Und so eine Anlage kostet dich dann so 80.000 bis 100.000 EUR, also schon extrem viel. Zum Ende hin steigt der Aufwand den man betreiben muss, um auch die letzten paar Lücken zu schließen, einfach exorbitant an und steht halt irgendwann in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Nutzen.
Richtig durchsetzen werden sich aber wohl erst mal kleinere Speicher zur Erhöhung der Eigenversorgung auf so 70-80%. Dafür ist sicher mit den heutigen Akkupreisen ein Markt da. Alles was darüber hinaus geht, würde jedoch deutlich billigere Speichertechniken erfordern, um rentabel zu werden.
vg,
d.