Soziale Ächtung von AfD-Anhängern beim Fußball

Hallo,
Soziale Ächtung ist ja ein bewährtes Mittel:


Ist es jedoch ein faires Mittel, bestimmte Wählerschichten von Vereinsmitgliedschaften auszuschließen (Argument evtl. "Vertragsfreiheit):
https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/eintracht-frankfurt/article171958406/Eintracht-Frankfurt-AfD-Waehler-koennen-bei-uns-nicht-Mitglied-sein.html
„Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt.“ Sicher gibt es in der Partei einzelne Mitglieder, die solche Tendenzen haben werden .Die gibt es aber doch bei anderen Parteien, Gruppen und Ethnien auch.
Geht diese Kollektivstrafe nicht ein bisschen weit? Es ist für sich allein schon sehr fragwürdig, wenn man Angehörige bestimmter Parteien auszuschließt; aber auch deren Wähler?
Das erinnert ein wenig an „Wer hier kauft, wird fotografiert“.
Und die Spieler-Ächtung könnte möglicherweise auch in der Bundestagsmannschaft stattfinden.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-12/fc-bundestag-afd-fussball-umgang
Das Zusammenspiel funktioniert, weil die Fußballer ihre Parteizugehörigkeit in der Kabine lassen.Mit dem ausgeprägten Mannschaftsgeist könnte es zum Vereinsjubiläum vorbei sein. Die AfD sitzt im Bundestag. Jetzt wollen einige ihrer Abgeordneten in den Jahn-Sportpark – die Spielstätte des FC Bundestags im Prenzlauer Berg

Mit sportlichem Gruß
rakete

Hallo,

diese „Kollektivstrafe“ gibt es doch gar nicht. Zumindest kann ich im Artikel nichts darüber lesen, dass man auf dem Anmeldeformular nun seine Wahlentscheidung kundtun müsste.

Was Fischer sagt ist, dass er solche Leute nicht in „seinem“ Verein haben möchte.

Gruß,
Steve

Diese Nase!
Wenn er nicht in bezahlter Funktion beim Verein wäre und seine Mitgliedschaft ruhen würde, müsste er jetzt wegen Diskriminierung gemäß Vereinssatzung ausgeschlossen/gekündigt werden.

Franz

Ich würde einfach wie Jesus reagieren:

43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.“ 44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, (2. Mose 23.4-5) (Lukas 6.27-28) (Lukas 23.34) (Apostelgeschichte 7.59) (Römer 12.14) (Römer 12.20) 45 auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Epheser 5.1)
46 Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (3. Mose 19.2)

Wir wissen doch, wie es ist: Diejenigen, die die Grenzen unverantwortungsvollerweise geöffnet haben, grenzen jetzt diejenigen aus, die verloren gegangene Kontrolle, Schutz und Identität anprangern. Diejenigen, die immer noch an Integration glauben, wollen nicht diejenigen unter ihren Augen haben, die sie daran erinnern, dass es keine Integration geben wird. Diejenigen, die die „Feinde der Juden“ (Lagerfeld) nach Europa eingeladen haben, suchen jetzt krampfhaft den Antisemitismus bei denjenigen, die von Anfang an gewarnt haben.

Hass ist indes nicht die richtige Reaktion darauf. Man muss ihnen verzeihen und sie überzeugen, von ihrem Irrweg abzukommen. Mutig wird der erste sein, der es offen sagt: „Ich wähle AfD. Schmeißt mich raus.“ Denn sie werden ihn rausschmeißen.

Und was wollen diejenigen, die „glauben, dass es keine Integration gibt“ in einem Fußballverein, der Integration lebt?

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Was heißt denn Integration für einen Fußballverein?
Entweder zahlt man nach Satzung Beiträge und IST Mitglied oder man bietet spielerische Leistungen und empfängt Gelder oder (bei den Amateuren) Vorteile. Geld oder Leistung? Was hat das mit Integration zu tun? Wenn unter der jeweiligen Passion eines Spielers die Leistung leidet, wird es vermutlich schnell aus sein mit der Integration.
Gruß
rakete

Das ist doch bei allen (Fussball)vereinen so, dass sehr stark zwischen „wir“ und den anderen (Vereinen) unterschieden wird. Was ja auch irgendwie der Sinn eines Vereins ist.

Und dann darf man auch Bananen aufs Spielfeld werfen?

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„Gute“ Idee. Könnte man das in w-w-w auch einführen?

Die AfD hat es geschafft, hart an der Kante der Demokratie in den Bundestag zu kommen.
Das passt zu den ausgefeilten Rhetorikkonzepten, die- bei (gerade noch) eingehaltenen Regeln - mit Populismus- und anderem Gequatsche ihren demokratiefeindlichen Weg in die Köpfe der Verzweifelten und/oder Dummen gefunden haben.
Das ist die perfide Strategie, die gewissermaßen die Demokratie unterläuft, und das wurde auch schon vielfach analysiert.

Das hier ist wohl nun auch wieder so ein rhetorischer Versuch?

Denn, dass für einen Großteil der übrigen Bevölkerung die AfD einfach irgendwie bäh ist, das werdet ihr nicht aus der Welt schaffen können.
Und genau all diese Leute, die die AfD bäh finden, nehmen sich ihr gutes Recht , wo immer es möglich ist, das kund zu tun und Konsequenzen zu ziehen.

So einfach ist das.
Auch , wenn Fußball nun wirklich kein Teil meines Lebens ist, habe ich doch Respekt vor dieser Courage, Kante zu zeigen, und finde das sehr erfreulich.
Dieses Kante zeigen gehört in den Alltag, wo auch immer man euch begegnet.

amallerekelhaftestenistjadiesesimmerwiedersichalsopferaufbauen

Man muss das schon auch a bissl als Mittel der Außendarstellung begreifen.
Ähnlich wie das ebenfalls genannte Dortmund hat auch Eintracht Frankfurt Probleme mit Neonazis in der Kurve und auch generell ein sog. „Ultra-Hooligan-Problem“.
Da ist es halt immer ein probates Mittel, solche Aussagen hin und wieder vorzubringen, auch wenn jedem klar ist, dass man in einem Staat mit geheimen Wahlen mit Sicherheit keine Wähler einer Partei irgendwo ausschließen kann.

Ich wills auf die Außendarstellung nicht reduzieren, aber das ist sicher ein Aspekt dabei.
Je mehr solche blumige Aussagen, desto geringer fallen die nächsten Strafzahlungen dem DFB / der DFL gegenüber aus, welche übrigens mit dem Mittel der „Kollektivstrafen“ seit Jahrzehnten ausschweifend operieren.

Gruß
F.

Hallo,

ist meiner Ansicht nach mindestens ein „zweischneidiges Schwert“, wenn nicht sogar höchst problematisch. Denn meistens bleibt es nicht dabei, dass bestimmte Taten oder Verhaltensweisen als solche geächtet werden, sondern diejenigen, die unerwünschtes Verhalten zeigen, werden ausgegrenzt. Und Ausgrenzung bewirkt eben in vielen Fällen, dass „unerwünschte Tendenzen“ sich verstärken. Ob durch Ächtung und Ausgrenzung mehr Schlimmes verhütet oder angerichtet wurde, wage ich nicht zu entscheiden.

Wie soll das funktionieren? Wahlgeheimnis abschaffen?

FG myrtillus

Das ist keine Meinung mehr sondern reine Schelte, und zwar in der Weise, dass alle guten und berechtigten Ansätze gegeneinander ausgespielt werden. Du zitierst die Psalme 46 bis 48, aber votierst dafür alles bloß zu vereinfachen und nimmst neue Ausgrenzungen vor.

Im Übrigen steht der Vereinsführung des Frankfurter Bundesligaverein nicht zu, sich von AfD-Wählern zu distanzieren. Die haben genug Probleme sich die Ultras vom Hals zu halten. Das freie Wahlrecht darf nie beeinträchtigt werden.

Grüße mki

Schnapsidee! In Deutschland gilt das Wahlgeheimnis …

und Leuten in bezahlter Funktion kann man nicht kündigen? Z. B. weil sie Schnapsideen predigen?

Kannste knicken. Kohl wars, als Schengen II verabschiedet wurde. Den wirst du nicht mehr belangen können.

Du meinst natürlich mit „Öffnen“ das Unterlassen der Wiederschließung mit einhergehender Schießbefehl-Stacheldraht-Order. Aber dafür bist du ja hier hinreichend bekannt.

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Ach so, schade…

btw: Ironie ist nicht so Dein Ding? :relaxed:

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Ein Blick in die Satzung des Vereins Eintracht Frankfurt e.V. sollte da genügen:

§ 3 Nr. 2.5: Aufgaben des Vereins sind … die Integration ausländischer Mitglieder
§ 11 Nr. 4: Mit der Aufnahme unterwirft sich das Mitglied der Satzung
§ 13 Nr. 1.1: Jedes Mitglied ist verpflichtet […] alles zu tun, was den Zielen des Vereins förderlich ist
§ 14 Nr. 3: Der Ausschluss eines Mitglieds aus dem Verein kann […] bei vereinsschädigendem Verhalten besonderer Schwere, insbesondere bei Fällen von Diskriminierung, Rassismus und Gewalt,
erfolgen.

Woraus wiederum folgt:

„Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt.“

Ich für meinen Teil habe kein Problem, das logisch nachzuvollzuziehen. Wenn die mit Leuten, die AfD wählen, nichts zu tun haben wollen, ist das ihr gutes Recht und diese Form sozialer Mißbilligung hat mein volles Verständnis.

Mit freundlichem Gruß,
Ralf

Ich äußere mich selbst oft missverständlich. Das muss ich dann ausbaden, weil die Forumsteilnehmer nicht wissen können was ich meine.

In meinem Fall gilt das gesagte, nicht das gemeinte.

Eintrachtpräsident Fischer ist eine ´öffentliche Person´. Dieser kann im Gesamtlicht eingeschätzt werden. Deshalb können, wenn Eintrachtpräsident Fischer zwar von AfD-Wählern spricht, nur AfD-Anhänger (Unterstützer) gemeint sein. Aufpassen!

Hier gilt ausnahmsweise das offenkundig gemeinte, nicht das gesagte.

Respekt-Regel und die Ausnahmeregel.

Grüße mki

Dem ist gar nichts hinzuzufügen.

Jeder Verein kann als Mitglied aufnehmen wen er will.

Und wer will schon diese Vollpfosten in seinen Reihen, die ihren Mitbürgern mit ihren täglichen, monothematischen, xenophoben Sprüchen auf den Sack gehen.

(Sorry für das harte Wort „Sprüche“)

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