Soziale Hängematte

Nun, wenn man solche Drohnen vom Paris Hilton-Schlag
betrachtet gibt es schon genügend, Hauptberuf Sohn bzw.
Tochter…

…die nun inwiefern beim staat schmarotzen???

(haben die neben der medialen wertschöpfung gar eine neid-wertschöpfung??)

gruß
ad

Du weißt aber auch (sicherlich besser als ich), dass (fast)
alle anderen Banken durch die Rettung dieser zehn schwarzen
Schafe vor Schlimmerem bewahrt worden sind und somit davon
profitiert haben.

Ja, das war ja auch Sinn der Veranstaltung.

Ich sagte ja, dass du das auch weißt.

Von den Risikozinsen, die die Kreditinstitute im Moment auf
Staatsanleihen kassieren, deren Risiko sie aber offensichtlich
nicht tragen, mal ganz zu schweigen.

Das hat ja nun mit dem Soffin nichts zu tun.

Nicht direkt, aber, wie du selber ja weiter unten ausführst, ist es durchaus Teil des Problemkomplexes, daher dachte ich, ich erwähne es mal.

Es ist ein bißchen aufwendig, das Szenario einer großen
Bankpleite bis zum Ende und im Detail durchzuspielen,

Und müßig, denn, bei all der Mühe, die du dir dabei gibst, nimmst du an, dass der Staat all dem ganz ohne Eingreifen zusehen würde.

Kommt ein Institut ins Wanken, verhängt die Aufsicht ein
Moratorium, d.h. das Kreditinstitut darf nicht mehr auszahlen.
Damit muß es regelmäßig den Zahlungsverkehr einstellen.

„Regelmäßig“ stimmt. Hier könnte der Staat eingreifen und bestimmte Lebensbereiche ausnehmen und für diese (und nur diese!) die Deckung übernehmen. Zum Beispiel bei diesen:

Eingestellter Zahlungsverkehr heißt aber leider auch, daß
Gehälter, Rechnungen, Miete und Materiallieferungen nicht mehr
bezahlt werden können. Nach spätestens 30 Tagen steht die
Wirtschaft komplett still und auf den Straßen herrscht der
Tauschhandel vor.

Da sämtliche
Einlagensicherungssysteme in einem solchen Szenario
überfordert wären, braucht sich der Anleger aber sowieso keine
Sorgen mehr um die Auszahlung seiner Guthaben zu machen.

Das ist nunmal so, wenn ein System überschwemmt ist: Anleger verlieren (viel) Geld. Allein, was ist die Alternative - du schreibst doch selbst:

Das ganze System existiert im Moment nur noch, weil die
Zentralbanken unbegrenzt Geld hineinpumpen.

Über kurz oder lang wird man die Wahl haben, die Zinsen zu
erhöhen und die Liquidität zu kürzen oder Inflation zu
riskieren.

Aber genau das wird ja nicht gemacht - nicht nur in Ungarn nicht.

Eigentlich ist nur die Frage, wo als nächstes der Deckel vom
Ventil fliegt. Ob beim nächsten oder übernächsten mal spielt
keine Rolle aber irgendwann wird den Staaten das Geld
ausgehen, um eine Lücke nach der nächsten zu stopfen.

Dann brauchen wir uns um den Ausfall großer Kreditinstitute
zwar keine großen Sorgen mehr zu machen, aber wir können
zumindest zuschauen, während wir unsere Konserven auf dem
Gaskocher heißmachen.

Hmmm… und wie sieht nun deine Antwort auf dieses Szenario aus? Ich habe mich ja nun als Anhänger des „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“-Szenarios ge-outet

Gruß

Anwar

Es ist ein bißchen aufwendig, das Szenario einer großen
Bankpleite bis zum Ende und im Detail durchzuspielen,

Und müßig, denn, bei all der Mühe, die du dir dabei gibst,
nimmst du an, dass der Staat all dem ganz ohne Eingreifen
zusehen würde.

Das ist prinzipiell richtig, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, daß der Zeitpunkt kommt, an dem auch der Staat nicht mehr helfen kann, weil er von seinen Gläubigern das Geld nicht mehr bekommt. In Irland war dieser Zeitpunkt vor einigen Monaten erreicht. Bei Portugal sieht es so gut auch nicht aus; ähnliches gilt für Spanien.

Portugal, Griechenland und Irland waren vergleichsweise kleine Fische, aber Spanien wird ein Problem werden - auch für Deutschland. Irgendwann wird die Welt die Frage stellen, für wieviel Schulden anderer Länder Deutschland haften kann, ohne daß seine eigene Bonität in Mitleidenschaft gezogen wird.

Inzwischen denkt ja sogar die EZB daran, Staatspapiere zu sozialisieren, weil ihr die Sache zu heiß geworden ist.

„Regelmäßig“ stimmt. Hier könnte der Staat eingreifen und
bestimmte Lebensbereiche ausnehmen und für diese (und nur
diese!) die Deckung übernehmen.

Ja, und das war der Fehler bei IKB, HRE und Konsorten. Man hätte nicht die Banken retten müssen, sondern nur die Guthaben der Privatkunden und vielleicht der Unternehmen schützen.

Theoretisch könnte man natürlich auch den Zahlungsverkehr irgendwie ausklammern, aber praktisch wird das ein bißchen knifflig, weil man ja mit dem Moratorium das Vermögen der Einleger schützen will.

Dann brauchen wir uns um den Ausfall großer Kreditinstitute
zwar keine großen Sorgen mehr zu machen, aber wir können
zumindest zuschauen, während wir unsere Konserven auf dem
Gaskocher heißmachen.

Hmmm… und wie sieht nun deine Antwort auf dieses Szenario
aus? Ich habe mich ja nun als Anhänger des „Lieber ein Ende
mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“-Szenarios ge-outet

Lösen ließe sich das Problem nur, wenn man allmählich die Luft aus dem System ließe, d.h. die Staats- und Unternehmensverschuldung auf das für produktive Zwecke notwendige Niveau herunterzufahren. Das hätte natürlich einen erheblichen Einfluß auf die Preise aller Vermögensgegenstände – also Anleihen, Aktien, Immobilien usw.

Da das nicht gewollt ist, wird es über kurz oder lang zum Knall kommen. Da sich solche Verwerfungen insbesondere an den Kapitalmärkte nicht schleichend, sondern plötzlich vollziehen, ist meine Antwort, daß ich mich darauf schon vor einiger Zeit so weit wie möglich darauf eingestellt habe: Gold zur Wertaufbewahrung, Silber für Transaktionszwecke, Vorräte.

Sowohl in meinem Bekanntenkreis als auch international bin ich damit in guter Gesellschaft:
http://www.zeit.de/2011/09/Aussteiger-Endzeitstimmung

Gruß
Christian