Sozialistische Länder - immer schlecht?

Hallo,
oft lese ich, dass Überall wo Sozialismus gab, die Länder gescheitert sind und das Leben dort schlecht war.
Aber China ist doch ein sozialistisches Land und da geht es immer weiter bergauf, bald wird wohl China USA als Wirtschaftsmacht überholen.

Servus,

beachte, welche Bedeutung in einem sozialistisch verfassten Land das Eigentum an Produktionsmitteln hat, und was Deng Xiaoping ab 1981 machte.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

das ist ein Trugschluß. China ist ein diktatorisch regiertes Land, aber es ist kein sozialistisches Land, in dem es volkseigenes Vermögen gäbe und die Privatpersonen kein Vermögen erlangen/erarbeiten können. Das Gegenteil ist der Fall: die Einkommen und Vermögen sind sehr ungleich verteilt; es gibt immer noch eine große Masse an armen Menschen auf dem Land und eine sehr kleine Zahl von sehr reichen/extrem gut verdienenden Menschen in den Städten und Ballungszentren.

Das liegt aber nur an der schieren Zahl der Menschen, die die Wirtschaftsleistung erarbeiten. Das pro Kopf-Einkommen liegt immer noch auf dem Niveau eines Entwicklungslandes (< 20.000 USA/Jahr).

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Hallo,
Ich selbst beurteile das nach folgendem Kriterium - möchte ich in China leben - nein, möchte ich nicht und deshalb ist dieses sozialistische Land schon immer schlecht gewesen und wird es auch bleiben, jedenfalls die nächsten 50 Jahre.
Gruß
Czauderna

Naja, weil sie es nicht wollen, heißt es nicht dass es schon immer schlecht gewesen ist und bleiben wird.
Vielen Chinesen studieren in Deutschland und Europa und gehen dann freiwillig zurück nach China. Nach ihrer Logik müsste es heißen, dass das Land dann gut ist, da diese Leute das Land besser als sie kennen und mit Europa verglichen haben.

Kaufkraftbereinigtes BIP pro Kopf 2019:
USA 65.000
China 16.700

Luxemburg 120.000
Irland 92.000

Was sollen diese Zahlen aussagen?

Den großen Abstand Chinas zu USA beim BIP/EW.
Ob rick den BIP als geeigneten Indikator für „Wirtschaftsmacht“ ansehen will, bleibt ganz ihm überlassen.

Das ist offensichtlich, aber was willst du uns damit sagen? Wenn du BIP/EW als „geeigneten Indikator für Wirtschaftsmacht“ ansiehst, müsste für dich ja Macau die Nummer 1 sein.

Na also.
Ja, der BIP/EW ist ein geeigneter Indikator für „Wirtschaftsmacht“. Nicht der alleinige natürlich, weshalb Macao nicht die Nr.1 für mich ist :blush:

Aber das BIP nicht? Interessant…

BIP ist in BIP/EW natürlich nicht enthalten :man_facepalming:

Klar, es ist aber neben der Einwohneranzahl halt nur einer von zwei Werten.

Ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden, der denkt, das BIP/EW wäre ein besserer Indikator als das BIP wenn es darum geht, ob ein Land eine Wirtschaftsmacht ist. Ja gut, jetzt kenne ich einen :joy:

Hallo,
wenn du mit „sie“mich meintest, dann weise ich dich daraufhin , dass ich das auch nur fuer mich beurteilt habe. Würdest du heute gerne in China leben wollen ?
Gruss
Czauderna

Schreib doch einfach per copy+paste in jeden Thread rein „Ich möchte Gulliver.Falter blöd von der Seite anmachen“, dann zerlaberst du wenigstens nicht die Threads unbeteiligter Fragesteller. Denn um das ehrenwerte Ziel, sachliche Fehler zu korrigieren, geht es dir hier sicher nicht.

Jeder Mensch sieht leicht ein, dass bei einem Ländervergleich („China überholt USA“) BIP/EW höheren Informationswert als BIP besitzt, weil es im Zähler denselben, im Nenner zusätzlichen Informationswert besitzt.

Ich empfinde es tatsächlich als sachlichen Fehler, wenn jemand behauptet, das BIP wäre kein geeigneter Indikator für eine Wirtschaftsmacht. Ebenfalls empfinde ich es als sachlichen Fehler so zu tun, als hätte das BIP/EW eine höhere Aussagekraft als das BIP. Und ich kenne tatsächlich keine Publikation, wo das so gehandhabt werden würde.

Du siehst das anders und das ist natürlich dein gutes Recht. Aber lass uns doch bitte auch eine Meinung, die von deiner abweicht.

Das ist für mich ebenfalls ein sachlicher Fehler, denn in den seltensten Fällen sieht man bei Auflistungen von BIP/EW , was da so im Nenner/Zähler steht…

Ich lass dir deine Meinung sehr gerne :blush:
Ich war es ja nicht, der auf dich eingestiegen ist.

?
Im Zähler das BIP, im Nenner die Einwohnerzahl. Oder hast du da andere Informationen?

„ist dieses sozialistische Land schon immer schlecht gewesen und wird es auch bleiben, jedenfalls die nächsten 50 Jahre“
Diese Beurteilung hört sich nicht für sich selber an, sondern Allgemein.

Ist ungefähr so als ob ein Schweizer sagen würde „Deutschland war schon immer schlecht gewesen und wird es auch bleiben, jedenfalls die nächsten 50 Jahre“ nur weil dieser Schweizer der Meinung sind, das ihm in Schweiz besser geht. War deswegen Deutschland schon immer schlecht und wird es bleiben?

Ich würde da nicht leben wollen, weil ich andere Kultur habe, weil ich die Sprache nicht spreche, weil ich dort kein soziales Umfeld habe, uvm. Aber nicht, weil da immer alles schlecht gewesen ist und es bleiben wird.
Genauso möchte ich auch in keinem anderen Land (z.b. USA) leben wollen.
Sie sollten auch bedenkten, dass sie durch unsere Medien kein neutrales Bild von Ländern außerhalb Westen bekommen. (Genauso wie diese Länder kein neutrales Bild von DE in ihren Medien präsentieren)

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Geh mal auf Google, such nach „BIP pro Kopf“ und dann schau mal, bei wie vielen der ersten 10 Ergebnisse du einen Hinweis auf das jeweilige BIP oder die Einwohnerzahl findest.

Und wenn wir gerade dabei sind: Welche dieser beiden Tabellen sagt deiner Meinung nach mehr über das Thema „Wirtschaftsmacht“ aus:


Oder

Natürlich ist nicht alles schlecht. Man bspw. durch regel- und regimekonformes Verhalten Punkte sammeln, die einem bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung helfen. Man wird auch nicht so leicht durch das Internet abgelenkt, weil es da kein freies Internet gibt. Wichtigster Punkt: wenn man stark, gesund, regimetreu und clever ist, kann man es dort zu sehr viel bringen. Ganz anders als bspw. in sozialistischen Ländern.

Das ist nämlich der Kern der Botschaft: China ist kein sozialistisches Land, sondern eine Diktatur mit einer turbokapitalistischen Privatwirtschaft und einem zentralstaatlich und planerisch verwaltetem Öffentlichen Sektor, der Schlüsselbranchen umfaßt (u.a. Telekomunikation, Rüstung, Luft- und Schiffahrt, Energieerzeugung). Das System basiert auf der Ausbeutung und Kontrolle eines Heeres von un- und schlecht ausgebildeten, Arbeitnehmern in Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistung. Darauf gründet sich der Reichtum einer immer größer werdenden Mittel- und Oberschicht - und natürlich der politischen Kaste.

Zu glauben aber, daß China mit Hilfe eines sozialistischen Systems wie es die DDR und der Rest des Ostblocks kannte, wirtschaftlich (und militärisch) so stark geworden ist, geht völlig an der Realität vorbei. Tatsächlich nahm der Aufstieg erst so richtig Fahrt auf, als Deng seine Reformen umsetzte. So etwa ab Mitte/Ende der 80er. Der wußte nämlich, daß das Streben nach Reichtum und Glück Grundlage erfolgreichen Wirtschaftens ist und nicht eine 5 Jahres-Planung bis runter auf die kleinste Schraube.

Was uns zu der Antwort auf die Frage bringt, ob es schon einmal einmal ein sozialistischer Staat geschafft hat, wirtschaftlich erfolgreich zu sein: nein. Aber natürlich gibt es neben der Wirtschaft noch viele andere Aspekte Was man selber gut oder schlecht bzw. wichtig oder unwichtig findet, ist natürlich Geschmacksache. Wenn einem nur wichtig ist, daß die Kinder ganztägig betreut sind, damit man den ganzen Tag Uranstaub einatmen kann und die Frau derweil die Ware von rechts nach links umräumt, damit der Laden nicht immer gar so gleich leer aussieht, ist in einem sozialistischen Land gewiß gut aufgehoben.

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