Hi Karin,
na ja, wenn das Geld überwiesen ist, dann kann doch kein
Mensch dafür garantieren, dass das Geld nicht in dunklen
Kanälen verschwindet.
Naja, wenn ich bestimmte Projekte finanziell unterstütze, kann ich diese Projekte oft auch kontrollieren.
Unser Staat kann die Einhaltung von Menschenrechten - in den
Ländern an die wir Geld geben - nicht kontrollieren. Wie auch?
In dem er sagt, wenn sich da bei Euch nichts tut, gibts künftig kein Geld mehr. Oder wenn sich da was bessert, gibts nächstes mal mehr Geld. Eigentlich recht einfach.
Unser Staat kann auch nicht kontrollieren, ob die Mittel, die
wir an andere Länder geben - immer da ankommen, wo wir gerne
sehen würden, dass sie ankommen sollen.
Stimmt, immer geht das nicht.
Unser Staat kann nur registrieren, ob wir von anderen Ländern
als Freund angesehen werden - oder nicht.
Nein, wir können schon mehr machen. Aber jetzt mal zur Realität: Sind Haitianer unsere Freunde? Was hat das den damit zu tun? Wir helfen Menschen in Not, das interessiert doch nicht, ob das unsere Freunde sind. Wahrscheinlich wußte vor dem Erdbeben halb Deutschland gar nicht mal, wo Haiti überhaupt liegt. Das ist ziemlich egal, ob Menschen in Not unsere Freunde sind. Wir Deutschen schimpfen nicht nur viel, wir helfen auch sehr viel.
Man kann einem anderen Menschen nicht seinen eigenen Willen
aufzwingen.
Um das geht es doch gar nicht. Wenn mein Kind mehr Taschengeld will und ich sage, ja in Ordnung, aber dafür solltest Du etwas mehr im Haushalt helfen, ist das dem Kind meinen Willen aufgezwungen?
Man kann finanzielle Unterstützung sehr wohl an Bedingungen knüpfen, das ist der erste Schritt, damit das Geld nicht irgendwo verschwindet.
Aber das wären dann die finanzielle Unterstützungen mit politischer Einflussnahme, die für Dich keine „Friedenskosten“ darstellen.
Grüße
Didi