Staatsverschuldungen - wie lange noch?

Hallo Hovke,
solange wir Regierungen haben, deren Personen nicht mal den Unterschied zwischen Soll und Haben bzw. Guthaben und Schulden kennen, wird es so weiter gehen.
In unserer derzeitigen Regierung gibt es z.B. einen Außenminister, früher Vizekanzler, der angesichts von 2 Billionen Schulden herumschreit, der Staat habe Geld wie Heu…
Gruß Michael

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Nr. 1 dabei besonders, wirkt am fundiertesten - bis auf die chinesische Währung. Habe inzwischen auch erfahren, dass China etliche USA-Staatsanleihen hat, da schlittert also auch China mit hinein.
Schweizer Fränkli werden einem wohl auch nicht wirklich nützen, obwohl die grad so begehrt sind. Die Schweiz ist lauter Banken, die bei einem Finanzdesaster verm. auch mit draufgehen. Schweizer Uhren wären mir lieber.
Ich bin zwar noch unter 55, aber nicht mehr viel. Muss mir schon überlegen, wie ich meine Euros anlege, um in 15 oder 20 Jahren noch davon leben zu können. Rentenversicherung habe ich nicht - sofern einem das etwas nutzen würde.

In Gold und Silber lege ich schon auch an, allerdings nach Gelegenheit und nicht zum offiziellen Preis. Das geht nur in kleinen Mengen, hier und da mal ein paar Gramm. Da kommt nicht viel zusammen, ist halt was für kurze Notzeiten zur Überbrückung.

Gruß und gerne weitere Tips und Infos, Hovke

Hi
solange wir Bürger und Firmen und… haben, die bei jeder Leistungskürzung des Staates Zeter und Mordio schreien, solange wird sich auch da nichts ändern.

Hallo,

die USA sind quasi pleite, etliche Länder in Europa ebenfalls.

nein, das ist nicht ganz richtig. Es scheint nur so, daß das Geschäftsmodell nicht mehr lange funnktioniert, daß da lautet: „egal, wie viel ich ausgebe und wie viel Schulden ich habe, der Kapitalmarkt wird mir schon Geld geben.“

Die Staaten sind genauso pleite wie in den letzten zig Jahren; da hat sich nicht substantiell geändert.

Meine Frage: was denkt Ihr, wie lange sich das noch kaschieren
läßt? Und was wird beim nächsten, großen Finanzdesaster
geschehen?

http://www.wer-weiss-was.de/article/6554926 (die letzten beiden Absätze)

Habe schon alte Leute gesprochen, die bei der letzten
Finanzkrise ihre gesamte Altervorsorge verloren haben - wie
sieht das erst aus, wenn Dollar und Euro in den Keller gehen?

Im Augenblick besteht die staatliche Altersvorsorgung darin, daß den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten rd. 10% vom Einkommen abgezogen wird und zzgl. Arbeitgeberanteil an die Rentner überwiesen wird (abzgl. Verwaltungskosten). Solange die Bürokratie und die Technik funktionieren, gibts da erst einmal keine Probleme.

Außer natürlilch, der Staat ist zahlungsunfähig und den Anteil an der Veranstaltung nicht mehr leisten kann oder die Rente wird nicht schnell genug an eine ggfs. auftretende Inflation angepaßt usw. Unwägbarkeiten gibt es immer.

Was machen dann Gold- und Silberpreis?

Vermutlich steigen und dann wieder fallen, wenn die Leute ihr Gold und Silber wieder zu Geld machen.

Soll ich meine Rente (ist dringend Zeit daran zu denken) in
chineschischen Staatsanleihen anlegen?

Mal abgesehen davon, daß die Zahl der chinesischen Anleihen überschaubar ist: was soll das bringen? China ist noch ein gutes Stück davon entfernt, über eine selbsttragende Wirtschaft zu verfügen. Wenn hier alles zusammenbricht, gehen in China auch die Lichter aus. Außerdem haben die ja noch ihr Dollar-Problem.

Gruß
Christian

Moin,

Im Augenblick besteht die staatliche Altersvorsorgung darin,
daß den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten rd. 10%
vom Einkommen abgezogen wird und zzgl. Arbeitgeberanteil an
die Rentner überwiesen wird (abzgl. Verwaltungskosten).
Solange die Bürokratie und die Technik funktionieren, gibts da
erst einmal keine Probleme.

Wenn die Weltwirtschaft zusammenbricht gehen die Einnahmen durch Einkommen allerdings ziemlich runter. Selbst wenn alles noch irgendwie läuft, bleibt die Tatsache, dass immer mehr Leute immer mehr Rente beziehen, die von immer weniger Leuten erbracht werden muss. Das da also keine Probleme auftreten sollen, solange „Bürokratie und Technik funktionieren“, kann ich daher nicht nachvollziehen.

Gruß

Anwar

Hallo,

Wenn die Weltwirtschaft zusammenbricht gehen die Einnahmen
durch Einkommen allerdings ziemlich runter. Selbst wenn alles
noch irgendwie läuft, bleibt die Tatsache, dass immer mehr
Leute immer mehr Rente beziehen, die von immer weniger Leuten
erbracht werden muss. Das da also keine Probleme auftreten
sollen, solange „Bürokratie und Technik funktionieren“, kann
ich daher nicht nachvollziehen.

die demographische Entwicklung würde ich für den Momant außen vorlassen. Allein schon, weil die erst zuschlägt, wenn das andere Problem akut geworden ist.

Die ganze Sache ist so schwierig, weil das politische Element so eine wesentliche Rolle spielt. Grundsätzlich gäbe es die Wirkungskreise
Staat zahlungsfähig --> kein Zuschuß zur Rentenversicherung --> weniger Rente
Wirtschaftskrise --> weniger Einzahler --> weniger Rente

Nur war man in Griechenland ja schon so weit und trotzdem bekam der Staat ja Geld und zwar von anderen Staaten und letztlich auch von der Notenbank.

Eine rein marktwirtschaftliche Entwicklung wird es insofern auch höchstwahrscheinlich für Deutschland nicht geben. Keine Ahnung, wer dann zahlen soll aber daß es einfach heißt „dann jibbet mal was weniger“ kann ich mir nicht vorstellen.

Insofern muß man für jede Frage erst einmal das Szenario skizzieren, innerhalb dessen man sich bewegt. Ich habe dazu ja weiter unten schon etwas geschrieben.

Die möglichen Szenarien in aller Kürze:

  1. Deutschland entzieht sich den Rettungsmaßnahmen und/oder verläßt den Euro-Raum.
  2. Zahlungsunfähigkeit Deutschlands und davor der meisten anderen Staaten.
  3. Finanzierung der Haushaltsdefizite durch die Zentralbank und in der Folge u.U. Inflation.

ad 1: Folgen für Deutschland eher überschaubar, Altersvorsorge nicht gefährdet. Wahrscheinlichkeit des Eintritts: gering
ad 2: Folgen für Deutschland dramatisch und damit auch für die Altersvorsorge ziemlich knifflig. Wahrscheinlichkeit des Eintritts: eher gering
ad 3. Folgen für Deutschland: zunächst unproblematisch aber abhängig von der Inflationsrate; Rente wird durch weitere Verschuldung finanzierte staatliche Zahlungen gesichert. Wahrscheinlichkeit des Eintritts: mittel (euphemistisch formuliert)

Es gibt natürlich ein viertes Szenario, das aber Folge von 1-3 ist.

Gruß
Christian

Hallo,

also nachdem ich gestern und heute Berichte (Frontal 21 und Monitor) gesehen habe über „zwangsselbständig“ Tätige mit nahezu keinem Einkommen (Hermes) und Leiharbeitern mit entschiedem geringem Einkommen (viele) und darüber, dass beides voll im Trend liegt. Es ist eher nicht davon auszugehen, dass das in Zukunft besser wird.

Mal davon abgesehen, dass die Anpassung der Renten an die Inflation ja schon jetzt nicht geschieht. Es wurden im Gegenteil höhere Selbstbeteiligungen bei Medikamenten und die Praxisgebühr eingeführt, so dass die Realrenten schon seit Jahren überwiegend sinken .

Die Steuern für Milliardäre und Firmen können wir bis dorthinaus erhöhen (macht natürlich keiner), die setzen sich dann halt ab in der Schweiz. Bringt also nichts.
Miniunternehmer und Leiharbeiter hingegen brauchen eher noch Unterstützung, als dass sie etwas einzahlen können.

Wo also sollen in Zukunft (10 bis 30 Jahre) die Renteneinzahlungen herkommen, die eine vernünftige staatliche Rente sichern?
Sorry, aber ich sehe da keine überzeugende Quelle.

Ich werde mir andere Wege suchen.

Gruß, Hovke

Hallo!

Natürlich ist mir klar, dass der folgende Vorschlag nicht den Schatten einer Chance hat. Zu vorausschauend vernünftigem Verhalten sind Menschen nur sehr begrenzt fähig. Bis der Karren mit großem Knall an der Wand klebt, wird weitergemacht wie immer.

Mein Vorschlag aus mehreren Komponenten:

  1. EU-weit werden alle Dauersubventionen mit kurzer Übergangsfrist auf Null gefahren. Dazu gehört insbesondere die Landwirtschaft, immerhin der größte Posten im Budget der EU. Als Nebeneffekt spart die Maßnahme einiges an Bürokratie und hilft einer ganzen Reihe von Entwicklungsländern, deren Landwirtschaft mit subventionierten EU-Produkten ruiniert wurde.

  2. Die USA zahlten für die Kriege in Irak und Afghanistan 1000 Milliarden Dollar (oder sind es 2000?). Deutsche sind in Afghanistan bisher mit rund 100 Milliarden Euro dabei. Anderen Staaten, etwa Briten und Franzosen, geht es diesbezüglich ähnlich. Die Europäischen Mächte haben in den letzten Jahren mehrere 100 Milliarden Euro für sinnlose Kriege schlichtweg verbrannt. In Europa braucht niemand nationale Streitkräfte. Statt dessen reicht eine vergleichsweise kleine Europäische Eingreiftruppe.
    Bei der Gelegenheit kann man sich gleich noch vom Rüstungsexport in Europäische Staaten verabschieden. Selbst genutzte Rüstungsgüter sind teure Spielzeuge, die den Staatshaushalt belasten - letztlich verbranntes Geld. Mit der bisherigen Milchmädchenrechnung wurde gesagt, der Export der Rüstungsgüter bringe Geld. Werden aber z. B. U-Boote zum Stückpreis einer halben Milliarde an Griechenland oder Portugal geliefert, kommt das Geld (vielleicht) aus diesen Staaten, aber in letzter Konsequenz wird das Geld der gemeinsamen Währung verbrannt. In einer Währungsgemeinschaft kann man eben keine nationale Wirtschafts- und Fiskalpolitik betreiben.

  3. Europäische Banken müssen sich auf ihre ursprüngliche Daseinsberechtigung als Dienstleister beschränken. Das Wettgeschäft gehört nicht dazu. Kein Finanzdienstleister darf so groß werden, dass seine Insolvenz zur Gefahr für die Gesamtwirtschaft wird. Wenn Banken, die pleite gehen können, ihre Geschäfte außerdem mit nennenswertem Eigenkapital finanzieren müssen, wird das Gebahren eher dem tatsächlichen Risiko angepasst. Die bisher gerne postulierte stolze Eigenkapitalrendite (= Verhältnis von Rendite zu Eigenkapital) macht das genaue Gegenteil. Eigenkapital steht im Nenner. Macht man das EK klein, steigt die EK-Rendite.

Alles zusammen reicht nach nächtlicher Überschlagsrechnung, die bisher aufgelaufenen Risiken und die Verschuldung der EU-Staaten zügig herunter zu fahren.

Gruß
Wolfgang

PS: Vielleicht hat jemand Lust und Zeit, folgende Behauptung durch Rechnung zu belegen: Was die Bundeswehr einschließlich Verzinsung und Pensionslasten seit ihrer Gründung verschlungen hat, entspricht etwa der derzeitigen Staatsverschuldung (ca. 2 Billionen Euro).

Re^5: Nachtgedanken :smile:
Hallo Wolfgang,

schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen.

Mit Deinen Vorschlägen bin ich einverstanden, auch wenn ich nicht glaube, daß das Problem damit final gelöst wird. Wenn man bestimmte Ausgaben zurückführt, schafft das nur Potential für neue Ausgaben. Die Staatsverschuldung kommt ja nicht ursächlich daher, daß die Staaten Geld für Rüstung ausgeben. Diese Ausgaben kann man ja zumindest zwischen 1955 und 1990 noch mit einer realen Bedrohung rechtfertigen und mit Müh und Not sogar als notwendig bezeichnen.

Vielmehr ist die Staatsverschuldung eine Folge der unheiligen Allianz von Sozialstaat, Besitzstandswahrung und Wahlrecht. Einmal zugesagte Dauerschuldverhältnisse (sozusagen) sind praktisch nicht mehr kündbar. Durch die hohe Komplexität unseres Systems an Transferleistungen, Sozialabgaben und Steuern ist es dazu kaum möglich, das System zu vereinfachen, weil sich jeder bei Veränderungen seine Einbußen sofort ausrechnet aber kaum jemand daran denken wird bzw. errechnen kann, daß bzw. wie hoch er an anderer Stelle entlastet wird.

In den letzten rd. 25 Jahren hat jeder Bundesfinanzminister einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr „nächstes Bundestagswahljahr + x“ angekündigt und - falls er dann überhaupt noch im Amt war - das Verfehlen des Ziels mit Sonderfaktoren erklärt. Will sagen: man hatte ein Vierteljahrhundert Zeit, den Staatshaushalt wenigsten häppchenweise in Richtung eines ausgeglichenen Saldos zu führen – wenn man denn wirklich gewollt hätte. Das war offensichtlich nicht der Fall. Die Wiederwahl ist den Politikern nun einmal näher als das Wohl des Deutschen Volkes zu mehren – oder wenigstens in dieser Hinsicht nicht weiter zu mindern.

gemeinsamen Währung verbrannt. In einer Währungsgemeinschaft
kann man eben keine nationale Wirtschafts- und Fiskalpolitik
betreiben.

Genau so lautete die Kritik schon in den 90er Jahren. Der Euro war damals aber politisch gewollt, während sich eine einheitliche Fiskalpolitik im gewünschten Zeitrahmen offensichtlich nicht durchsetzen ließ. Anstatt den Bettel einfach hinzuwerfen, hat man sich den Supertrick mit den Maastrichtkriterien ausgedacht. Das Ergebnis ist bekannt.

  1. Europäische Banken müssen sich auf ihre ursprüngliche
    Daseinsberechtigung als Dienstleister beschränken. Das
    Wettgeschäft gehört nicht dazu. Kein Finanzdienstleister darf
    so groß werden, dass seine Insolvenz zur Gefahr für die
    Gesamtwirtschaft wird. Wenn Banken, die pleite gehen können,
    ihre Geschäfte außerdem mit nennenswertem Eigenkapital
    finanzieren müssen, wird das Gebahren eher dem tatsächlichen
    Risiko angepasst.

Dazu habe ich schon einmal etwas zusammengestellt:
/t/kapitalismus–5/5624528/8

Die bisher gerne postulierte stolze
Eigenkapitalrendite (= Verhältnis von Rendite zu Eigenkapital)
macht das genaue Gegenteil. Eigenkapital steht im Nenner.
Macht man das EK klein, steigt die EK-Rendite.

Du beschreibst das Geschäftsmodell der Deutschen Bank (und natürlich auch anderer).

PS: Vielleicht hat jemand Lust und Zeit, folgende Behauptung
durch Rechnung zu belegen: Was die Bundeswehr einschließlich
Verzinsung und Pensionslasten seit ihrer Gründung verschlungen
hat, entspricht etwa der derzeitigen Staatsverschuldung (ca. 2
Billionen Euro).

Dazu habe ich diese Grafik gefunden:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vert…

Die Verzinsung und Kaufkraftangleichung überlasse ich gerne Dir. :wink:

Grüße

Christian

Hallo,

die USA sind quasi pleite, etliche Länder in Europa ebenfalls. Meine Frage: was denkt Ihr, wie lange sich das noch kaschieren läßt?

Also wenn du schon sagst, dass es so ist, dann wird es nicht mehr kaschiert, sondern die Leute verschliessen sich bestenfalls noch dieser Erkenntnis.

Und was wird beim nächsten, großen Finanzdesaster geschehen?

Wie würde Deine Definition eines Finanzdesaters lauten? Dass auch dem Letzten die Schuppen von den Augen fallen? Oder mit anderem Worten, dass auch dem Letzten bewusst wird, dass seine bunt bedruckten Papiere, Versicherungssummen oder Kontoauszüge nur eine Illussion sind?

Habe schon alte Leute gesprochen, die bei der letzten Finanzkrise ihre gesamte Altervorsorge verloren haben

Also Selbstständige oder Leute, die nie gearbeitet haben und alles Vermögen in den amerikanischen Immobilienmarkt oder Aktien nur eines Geldinstitutes gesteckt hatten?

  • wie sieht das erst aus, wenn Dollar und Euro in den Keller gehen?
    Was machen dann Gold- und Silberpreis?

Der wird natürlich gemessen in immer wertloserem Geld weiter steigen. Das wird jedoch auch für alle anderen realen Werte gelten bzw. wird sich dann zeigen, was wirklich einen Wert hat.

Soll ich meine Rente (ist dringend Zeit daran zu denken) in chineschischen Staatsanleihen anlegen?

Von welcher Rente reden wir hier? Oder geht es um private Geldanlagen im weitesten Sinne? Denn die Ansprüche der gesetzlichen Rentenversicherung können sich nur die Wenigsten mit einem Mal vor Rentenbeginn auszahlen lassen.
Warum gerade in chinesische Anleihen? Auf welche Währung lauten die? Wenn auf Euro oder Dollar, wäre es ja wohl ein bißchen Quatsch. Wenn sie auf der chinesischen Währung lauten, dürfte ein Blick auf die Inflation in China für einigermaßen Ernüchterung sorgen. Die ist schon seit Jahren höher als hierzulande. Mal abgesehen davon, kann man sich für diese Währung auf dem freien Markt nicht viel kaufen, weil sie kaum akzeptiert wird, was wiederum daran liegt, dass sie von der chinesichen Notenbank nicht ohne weiteres in andere Währungen getauscht wird.
Und wenn hier eine Krise ausbricht, können die auch nicht mehr soviel exportieren.
Also diese Option scheidet wohl aus.
Die nächste Finanzkrise wird eben auf einem Schlag die Illussion zerstören, die sich die Menschen in den letzten 60 Jahren aufgebaut haben. Und wie immer glaubt kurz vorher keiner daran, dass es so sein wird.
Solche Krisen oder vielmehr das Platzen von Spekulationen gehören offenbar zum System und bisher ist es doch immer wieder weiter gegangen. Gerade hier in Deutschland haben Menschen schon öfter durch irgendwelche Ereignisse vermeintlich alles verloren. Aber es ging weiter und wurde nach einer Durststrecke auch wieder besser. So läuft das schon sein Millionen Jahren. Es bleiben die übrig, die am besten angepasst sind.

Für manche mag es eine überraschende Erkenntnis sein, dass nicht ewig und immer mehr Schulden gemacht werden können oder auf der anderen Seite, dass das viele Nominalgeld, dass man hat, schon längst ausgegeben ist und nicht viel mehr Wert hat als das Papier auf dem es steht. Aber letzlich sind die Folgen dieser Ignoranz ebenso unausweichlich wie die Tatsache, dass man naß wird, wenn man den Regenschirm vergessen hat. Und man wird auch irgendwann wieder trocken. Ist vielleicht mal ein bißchen unangenehm, aber niemand hat behauptet, dass das Leben ein Kindergeburtstag sei.

Schönes Wochenende

Die nächste Finanzkrise wird eben auf einem Schlag die
Illussion zerstören, die sich die Menschen in den letzten 60
Jahren aufgebaut haben.

schön, dieser satz bringt es auf den punkt.

und der rest auch.

frau meinhof hätte in würde alt werden können, hätte sie auf die selbstregulierung gesellschaftlicher illusionen, lügen und konzepte vertrauen können…

Hallo W.Dreyer!

In zwei Punkten stimme ich dir zu:

Wir,auch du,Menschen neigen bauplangemäß dazu erst bei akuter Notsituation zu handeln.Deshalb gibt es ja auch immer Kriege,moderne Finanzkrisen,Mitmenschen die vor unseren Augen verrecken vor Hunger usw.
Ist der Break Even erreicht schmeißen wir neuerdings mit Euros/Dollars um uns dass es eine Pracht ist,aber nur so lange die Gefahr auch von uns als bedrohlich angesehen wird.

Lieferungen an aus wirtschaftlichen Aspekten befreundeten Nicht-EU-Staaten mit erhöhtem Bedarf an militärischen Hilfmitteln sind wirklich nicht nötig.Hängt aber im Prinzip mit dem oben beschriebenen Bauplan und dessen Folgen zusammen.

Bei einem Punkt widerspreche ich dir vehement:

Ausgleichszahlungen innerhalb der EU sind nötig und selbstverständlich.Man denke einmal an unser Bundesland Bayern bspw…Dies war bis in die 80er jahre auf Zahlungen der Bundesrepublik abgewiesen, sonst könnte das schöne Bayern heute nicht so mit ihren Pfunden wuchern.(Grandios: Diese Bayern sind die schlimmsten Verfechter einer Verringerung der Transfers an andere EU-Mitgliedsstaaten.Wie vergesslich wir Menschen doch sind,ha?)
Wollen wir eine prosperierende EU sollen ruhig Staaten wie Deutschland,Frankreich und Italien als größte Zahler,aber auch Nutznießer Gelder überweisen.

Nur - morgen wird die EU nicht gleich als zweite monetäre Weltmacht dastehen.Ein paar Jahrzehntchen wirds schon dauern dürfen.

Gruß

T.

Hallo,

nach neustem Wissenstand meiner Seits (per Wickipedia, was am Ende nicht viel heißen will) steuern wir wohl auf eine Rezession zu (oder sind schon drin).
Dann sollten aber die Preise sinken, statt zu steigen - was sie definitiv tun. Die Löhne hingegen sinken, wie es sich für Rezession gehört, Zinsen dito.

Und wir haben Entwicklungen, die an den Frühkapitalismus erinnern: zwangsweise selbständige Arbeitnehmer zu Hauf, die sich mit Ihrer Arbeit nicht oder nur schwer ernähren können (z.B. Hermes, aber auch viele andere).

Obendrein steigt die Zahl der Millionäre jährlich ordentlich an, besonders im Krisenjahr 2008 stieg die Zahl um 10%.

Macht auf mich den Eindruck, als konzentriere sich das Vermögen auf immer weniger Leute, die überflüssig reich werden, während viele andere immer ärmer werden.

Dann noch politiche Aufrufe zum Kinder in die Welt setzen. Wegen der Renten, angeblich.
Dabei gäbe es doch andernorts Einwanderungs- und vermehrungswillige Menschen noch und nöcher.

In 2te oder 3te Weltstaaten exportiert man alles, und teils unschlagbar billig (siehe USA-Erdnüsse), außer den Gedanken, dass weniger Kinder haben sinnig ist. Vor allem, wenn man nicht alle ernähren kann.

Je mehr Menschen sich um die Jobs balgen, desto niedriger kann die Wirtschaft die Löhne halten, desto mehr Leute kann man ausbeuten - O.K., das ist eine sehr bösartige Sicht der Welt - gebt mir Gegenargumente, die an eine bessere Welt glauben lassen (nicht die paar Privataktionen, sondern schon in wirtschafltich relevantem Maßstab von entsprechenden Institutionen).

Sehe ich das alles zu schwarz von wegen die Reichen haben die Macht und werden immer reicher, die Armen, Machtlosen immer ärmer??
Denke an z.B. KIK, Pharmaindustrie, Lebensmittelpolitik (Ökobenzin treibt die Lebensmittelpreise hoch, Subventionen für Lebenmittel z.B. nach Afrika, die die dortigen Bauern unterbieten und damit wirtschaftlich vernichten etc.).

Alles zusammen sieht schlicht geplant und fies aus.
Und dabei bin ich an sich ein optimistischer Mensch.

Gruß, Hovke

ausbeuten - O.K., das ist eine sehr bösartige Sicht der Welt -

lügenaggregate, machtmißbrauch und manipulation zu benennen ist das gegenteil von bösartig, es dient der wahrheit und damit der wahrhaftigkeit und damit dem leben.

recht hast du, dich dem rentensystem zu verweigern.ich habe das von anfang an getan, weil es eigentlich schon vor 20 jahren klar war, worauf das hinausläuft.

guten morgen, deutschland…

grüße,zahira

Hallo,

Die nächste Finanzkrise wird eben auf einem Schlag die Illussion zerstören, die sich die Menschen in den letzten 60 Jahren aufgebaut haben.

schön, dieser satz bringt es auf den punkt.
und der rest auch.
frau meinhof hätte in würde alt werden können, hätte sie auf die selbstregulierung gesellschaftlicher illusionen, lügen und konzepte vertrauen können…

Naja, manche wollen eben mit dem Kopf durch die Wand oder es geht ihnen nicht schnell genug.
Vielleicht muss man auch einfach nur akzeptieren, dass die Welt nicht perfekt ist, anstatt zu versuchen alle Andersdenkenden umzubringen. Hatten wir ja auch schon öfter und ist ebenfalls regelmäßig zusammengebrochen.
Also im Wesentlichen nichts Neues.

Grüße

So lange Gläubiger an einem Schuldner noch irgend wie interessiert sind. Das könnten die gesellschaftlichen Kräfte eines Landes sein, die es gilt so gut es geht zu erweitern. Der Fortgang der Verschuldung wird, wenn man Europa als Beispiel heranzieht, aufgrund der Wirtschaftskraft, vermutlich andauern, länger jedenfalls als im Falle von Südamerika. Von Afrika ganz zu schweigen. Den Menschen dort gehört so gut wie nichts. Mit Ausnahme der Despoten und Kirchengeistlichen (Muslime, Christen etc… Den ersteren gehören die Produktionsmittel, den Religionen die verschreckten Seelen.

Was sind die Anfänge dieser Entwicklung? Die USA haben an Kreditwürdigkeit z.B. aktuell eingebüßt. Es ist passiert was jeder gern für sich behalten hätte. Der Grund? Sicher gibt es viele. Jedoch mit mehr oder weniger großer Bedeutung (Afghanistan, Irak). Am bedeutsmaen dürfte sein, dass die ökonomische Gier, gemeinschaftlichs Bewusstsein verdrängt. Begünstigt durch unfähige und gesinnungsfanatische Politiker des rechten und des linken politschen Randes.

GOLD begünstigt die unheilvolle Entwicklung; ist fast so schlimm wie RÜSTUNGSGÜTER/WAFFEN. Je mehr Menschen nach Gold streben desto höher steigen die unbegründeten Erwartungen in eine günstige Zukunft. Aber von was denn?

Der ökologische, soziale und liberale Weg, womöglich hat Frau Merkel daran den geringsten Anteil, denn sie hat sich aus machtpolitischen Gründen offensichtlich nur besonnen, ist die beste Investion. Die gesellschaftlichen Kräfte werden nicht polarisiert sondern verfielfacht (siehe oben).

Grüße mki

Hossa :smile:

Nicht mehr sehr lange. Die USA haben gestern ihre Bestnote AAA verloren. Daher sind amerikanische Staatsanleihen keine erstklassige Anlage mehr. Viele Banken und Versicherungen haben mit ihren Kunden Verträge, in denen sie sich verpflichten, nur in erstklassige Anleihen zu finanzieren. Daher ist klar, was am Montag an den Börsen passieren wird. Es wird mächtig Geld aus den USA abgezogen werden!

Jetzt rächt es sich, dass die Staaten ihre Sozialsysteme mit Schulden finanziert haben. Dem wird jetzt zwangsweise ein Ende gesetzt werden müssen. Das heißt, es kommen starke Einschnitte im sozialen Bereich auf die Menschen in vielen Staaten der Welt zu. Sicherlich wird es auch hier und da ein paar Steuererhöhungen geben, aber das wird nicht helfen. Irgendwann ist die Steuerlast für die wenigen, die sie tatsächlich tragen müssen, so groß, dass es sich nicht mehr lohnt zu arbeiten. Es gibt ja bekanntlich 2 Steuersätze, bei denen der Staat nichts einnimmt. Bei 0% Steuern+Abgaben erhebt er erst gar keine (Richtung Griechenland). Bei 100% Steuern+Abgaben lohnt es sich für niemanden mehr zu arbeiten (Richtung Deutschland).

Ich bin mal gespannt, was noch alles passiert…

Viele Grüße

Hasenfuß

Hallo!

Es wird mächtig Geld aus den USA abgezogen werden!

Ja, vermutlich. Und vermutlich werden die Zinsen für neue Schulden in den USA steigen, so dass die gerade angehobene Schuldengrenze sehr bald erneut hochgesetzt werden muss. Das schadet dem Rating, das Geld wird noch teurer usw.

Bei 100% Steuern+Abgaben lohnt es sich für niemanden mehr zu :arbeiten (Richtung Deutschland).

Die Aussage halte ich für unzutreffend. Nur wenige Steuerzahler bezahlen tatsächlich den Höchstsatz und diesen paar Leuten tut’s nicht weh. Sie leiden wirklich keine Not und dennoch wird herzzerreissend gejammert. Die Sozialabhaben sind durch die Beitragsbemessungsgrenzen gedeckelt, werden deshalb für hohe Einkommen prozentual immer niedriger. Da sehe ich durch Abschaffen der Beitragsbemessungsgrenzen eine Möglichkeit, zu Mehreinnahmen in namhafter Höhe zu kommen. Mir ist schon klar, welche Auswirkungen solcher Schritt auf das gesamte Gefüge aus gesetztlichen und privaten Trägern hätte. Das System muss auf eine staatliche Pflichtversicherung für jeden Bürger umgestellt werden. Das anhebende Gezeter muss ertragen werden, wenn es darum geht, das Sozial- und Finanzsystem des Gemeinwesens zu retten.

Ich halte es für sehr sinnvoll, den Steuersatz steiler steigen und einige Prozent höher enden zu lassen. Dass sich dann Arbeit nicht mehr lohnt, halte ich für eine abwegig Behauptung. Das Anheben des Einkommensteuersatzes ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Mehreinnahmen genutzt werden, die Neuverschuldung auf Null und den gesamten Schuldensockel herunter zu fahren. Die Gefahr dabei ist, dass Parteifritzen, die ein paar Wählerstimmen abgreifen wollen, wieder mal „Spielräume“ entdecken und Wohltaten verteilen. Wir müssen die Schuldenlast reduzieren. Die Staatsschulden sind dissozial und sie gefährden den Zusammenhalt Europas.

Ach ja, Kriege, weil Dummköpfe meinen, in Asien unsere Freiheit verteidigen zu müssen, sollten wir uns zukünftig nicht mehr leisten. Und wir sollten darüber nachdenken, ob Europa wirklich einige Dutzend nationaler Streitkräfte braucht.

Langer Rede kurzer Sinn: Staatsschulden sind kein Schicksal. Staatsschulden gibt es, weil die Regierungen und ihr Wahlvolk es genau so wollten. Wenn wir die Schulden nicht mehr wollen, gibt es genug Möglichkeiten, dem Irrsinn ein Ende zu bereiten. Es würde dem einen oder anderen Ungemach auf ziemlich luxuriösem Niveau bereiten, aber so ist es eben mit dem Pelzwaschen und dem Nassmachen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Hallo,

die USA sind quasi pleite, etliche Länder in Europa ebenfalls. Meine Frage: was denkt Ihr, wie lange sich das noch kaschieren läßt?

Also wenn du schon sagst, dass es so ist, dann wird es nicht
mehr kaschiert, sondern die Leute verschliessen sich
bestenfalls noch dieser Erkenntnis.

Werden natürlich auch entsprechend beruhigt (bemerkelt). Das zusammen reicht i.d.R. zum Kaschieren, zumindest vorm größten Teil des Wahl- und Anlegervolks.

Mich hat vor allem der rasante Anstieg von Gold- und Silberpreisen drauf gebracht, dass da sehr ernst was im Busch ist.
Diese Preise beobachte ich aber berufsbedingt, würde ich als Normalmensch mit anderem Job vermutlich nicht so registrieren.

Iin den Zeitungen heißt es dann immer gerne, Kleinanleger wollen Gold als Sicherheit, aber solche Preissprünge, so schnell, dafür sind sehr wahrscheinlich nicht die Kleinanleger verantwortlich, die haben auch naoch was anderes zu tun, als sofort zur Bank rennen und Gold kaufen.

Finde daher, dass die Edelmetallpreise doch ein passabler Index für den Gesammtzustand der Weltwirtschaft sind. Und demnach siehts nicht gut aus, auch wenn der Goldpreis in den nächsten Wochen per Gewinnmitnahmen sicher wieder etwas sinken und sich dann verm. bei 35 bis 36 Euro/g einpegeln wird.
Falls nicht ??.
Bei über 40/g innerhalb der nächsten zwei Wochen fange ich an Lebensmittel einzulagern.

Hört sich simpel an, aber wer versucht, die Weltwirtschaft komplett zu verstehen ohne selbst drin zu stecken, hat m.E. kaum andere effiziente Möglichkeiten zur Orientierung.

Gruß, Hovke

Hallo,

Wir,auch du,Menschen neigen bauplangemäß dazu erst bei akuter
Notsituation zu handeln.

warum legen dann immer mehr Menschen, die ich kenne, Vorräte an?

heute nicht so mit ihren Pfunden wuchern.(Grandios: Diese
Bayern sind die schlimmsten Verfechter einer Verringerung der
Transfers an andere EU-Mitgliedsstaaten.Wie vergesslich wir
Menschen doch sind,ha?)

Wieso vergeßlich? Das ist doch nur rational und ehrlich.

Wollen wir eine prosperierende EU sollen ruhig Staaten wie
Deutschland,Frankreich und Italien als größte Zahler,aber auch
Nutznießer Gelder überweisen.

Unter „Gelder überweisen“ verstehe ich, Nettozahler der EU zu sein und so Infrastruktur u.ä. in den ärmeren Ländern zu finanzieren.

Unter „Gelder überweisen“ verstehe ich ganz sicher nicht, im dreistelligen Milliardenbereich fremde Haushaltslöcher zu stopfen und fremde Schulden zu vergesellschaften, die es überhaupt nicht geben würde, wenn die Länder a) nicht über Jahrezehnte Mißwirtschaft betrieben hätten, und - noch viel besser - b) die es überhaupt nicht geben würde, wenn die Länder beim Euro-Eintritt nicht beschissen hätten.

Nur - morgen wird die EU nicht gleich als zweite monetäre
Weltmacht dastehen.Ein paar Jahrzehntchen wirds schon dauern
dürfen.

Zweite Monetäre Weltmacht? Wer soll denn die erste sein? Und überhaupt: im Augenblick sieht man zwei Akteure, die erhebliche Probleme mit sich selbst und dem Kapitalmarkt haben, einen Akteur, der dummerweise den größten Teil seines liquiditen Vermögens bei den beiden erstgenannten geparkt hat und einen Akteuer, der große Probleme hat, aber eine Bevölkerung, die ihm die Staatspapiere trotzdem und unverständlicherweise abnimmt.

Darunter überhaupt eine Weltmacht zu identifizieren, fiele mir schon schwer.

Gruß
C.