Hi
hm…begehst du hier nicht den gleichen Irrtum wie Dilarah?
…
Und Frauen, die sich offen zu
mehreren Sexualpartnern gleichzeitig bekennen, sind mir im
L&L-Brett ehrlich gesagt noch nicht aufgefallen.
Nein, das nicht. Frauen, die von mehreren Männern allgemein sprachen, schon - sie ließen aber offen, ob sie damit „gleichzeitig“ meinten.
Was ich beobachte, ist der gegenteilige Trend: Männer - und Frauen, aber die sind eh heilig - stellen sich moralisch gefestigt dar, es wird mehr die Familie und die Partnerschaft betont. Das trifft m.E. auch einen gesellschaftlichen Hin zu einer konservativen Einstellung.
Ja sicher, aber geht das so weit, dass sie sich quasi dem
Anspruch der Wahl zwischen…hm…gibt ja nicht mal ein
passendes Wort dafür…ich sag mal „Nudeltunker“ und Heiliger
entscheiden müssen ? Und falls ja, wer stellt diesen Anspruch
an die Männer ?
Das läßt sich wieder im L&L-Brett beobachten: die Frauen, aber auch die anderen Männer. Kurz, die Gesellschaft. Wer als moralisch integer dastehen will, hat sich dem anzupassen.
Insofern fände ich
es schon interessant, inwiefern du denkt, dass das männliche
Selbstverständnis durch die Mutter geprägt wird.
Du nennst hier ein paar Beispiele, und so verkehrt sind sie nicht. Entscheidend ist für mich, daß in unserer Gesellschaft die Kinder viel mehr Zeit mit den Müttern als mit den Vätern verbringen. Und bewußt oder unbewußt geben die Mütter ihre Vorstellungen an ihre Kinder weiter.
Oder meinst, du, dass Mütter einen direkten Einfluss auf das
männliche Selbstverständnis haben ? Und wenn ja, wie ?
Als Vorbild sind sie hier ja nicht wirklich tauglich.
Vielleicht kann ich das mit einem Beispiel aus meinem männlichen Werdegang bebildern. Ich bin bei meiner alleinerziehenden Mutter aufgewachsen. Als ich so 14, 15 war, begann sie, mir bestimmte Aufgaben zu übertragen, zum Teil, damit ich sie lernte, zum Teil, weil das für sie Männersachen waren (das sage ich jetzt, damals war mir das nicht bewußt). Zum Beispiel sollte ich mitgehen, als wir ein Gebrauchtauto kauften, um es zu begutachten: sie verstand viel mehr davon als ich, aber meinen Rat wollte sie hören. Oder wenn wir mal zum Essen ausgingen, habe ich oder mein Bruder bezahlt - mit ihrem Geld. Wenn meine Schwester Konflikte mit der Familie hatte, sollte ich ihr beistehen, obwohl sie 7 Jahre älter ist als ich.
Natürlich sind das Dinge, die viel offener und klarer sind, sie stammen aus der argentinischen Machogesellschaft. Geprägt haben sie mich trotzdem, und ich habe lange gebraucht, um sie so klar zu sehen.
Ich kann mir nicht
vorstellen, dass Frauen im Schnitt 4 Partner
gleichzeitig haben, u.A. auch nicht nach den
obligatorischen weiblichen Treuegesängen, die hier immer im
L&L-Brett erklingen *g*.
Na, aber von Männern glaubst du das? Starte mal eine Umfrage unter Männern im L&L-Brett. Ich glaube, die Werte werden sich nicht zu sehr von denen einer gemischtgeschlechtlichen Umfrage unterscheiden
Im Ernst: da blickst du in einen gesellschaftlichen Trend zu mehr Treue, zumindest im öffentlichen Bekenntnis. Daß es unter der Oberfläche anders aussehen mag, weiß man nicht zuletzt seit Friedmans Eskapaden zu den östlichen Damen.
Gruß
J.