Starke Frauen

Los, trau dich

Nicht die geringsten Zweifel habe ich mehr daran, dass
Du mir anhand jeder von mir ausgesuchten Sendung die
„Richtigkeit“ Deiner Weltanschauung „nachweist“.

Nun, um mal den Pädagogen in mir zu Wort kommen zu lassen: Vielleicht fällt es dir ja selber auf, wenn du die Medien mal unter diesem Aspekt betrachtest.

ich doch nur wissen, wie alt Du warst, als es was an die
Glocke gab :wink:
P.S.: Was ist „frozzeln“?

Das, liebster Andreas, ist jedenfalls kein Frotzeln. Eine Winzigkeit zu aggressiv. Na komm, das kannst du besser. Aber sonst schon fast wieder der Alte.

Gruß Dirk

nach meiner Erfahrung
Hallo Fritz,

Und wenn ich daran denke, dass Jahrhunderte lang junge und
alte Weiblein in Kirchenbänken saßen und sich die
„Wahrheiten über die Frauen von Eva an“ von der
Kanzel herunter vorsagen lassen mussten, so ist mir klar und
verständlich, dass Frauen sich für eine ebenso lange Zeit von
allen Einflüsterungen von Männern fernhalten wollen.

Als Frau traue ich mich zu behaupten, dass nicht die Männer alleine die Einflüsterer sind. Denn ich bin in einem recht konservativen Umfeld aufgewachsen (im Gegensatz zu einem unkonventionellem), habe erlebt, dass die weiblichen Familienmitglieder sich nicht nur strikt an die Rollenverteilung hielten, sondern auch von ihren Töchtern und Nichten erwarteten (um nicht zu sagen: forderten) sich daran zu halten. Ich vermute, dass dahinter Existenzangst steckte, die sie weitergaben, weil sie ja selbst die Meinung lebten, dass Frauen von Männern abhängig sind. Sprich: eine abgenabelte Frau kann nicht überlebensfähig sein.
Der Ruf Carlas kam bei mir eher als Aufrüttelruf als als Schlachtruf an, Anns Pfeifen im Wald paßt nach meiner Empfindung besser als Dirks Gekränktheit. Das Posting war nicht gegen Männer gerichtet sondern für Frauen geschrieben.

viele Grüße
grilla

Doch alle Lust will Ewigkeit
Huhu Fritz

Bei deinem zitierten Abschnitt geht es aber um einen Dialog Zarathustras mit dem Leben. Dass es sich so anhört, wie in Dialog mit einer Geliebten, ist ein anderer Punkt, aber wenn wird das hier weiter ausführen, kriegen wir wieder Ärger mit Obsidian. *hmmmf*

Im übrigen nehme ich dir etwas übel, dass du das Beste weggelassen hast, nämlich den Schluss des Tanzlieds:

O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
„Ich schlief, ich schlief-,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht:-
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh-,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit-,
-will tiefe, tiefe Ewigkeit!“

Gruss
Marion

Huhu Marion,

aber ich bitte dich!

Im übrigen nehme ich dir etwas übel, dass du das Beste
weggelassen hast, nämlich den Schluss des Tanzlieds:

Du solltest doch auch ein wenig mit Zitaten glänzen können.:smile:

Dies wirklich sehr schöne Lied

O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
„Ich schlief, ich schlief-,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht:-
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh-,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit-,
-will tiefe, tiefe Ewigkeit!“

wird ja noch im Kapitel: Das trunkene Lied! ausgewalzt, etwas geschwätzig, wie ich finde.

Kennst du Mahlers Vertonung in der 3. Symphonie? Mit dem anschließenden Bimbambombam von „Es sungen drei Engel …“ eine der Großtaten Mahlers. Ich krieg mich kaum ein, wenn ich das höre!

Gruß
Fritz

Ach, und was schiert mich Obsidian?

Hallo Fritz,

Ich glaube nicht, dass die dort zitierten Texte von dir und
mir oder von anderen Frauen oder Männern unterschiedlich
interpretiert werden, wenn wir gemeinsam versuchen, zu
verstehen, was N. damit meint.

Ok, da lesen wir schon etwas anders. Mein Ziel ist nicht primär herauszufinden, was z.B. Nietzsche damit bis in die letzte Bedeutung hinein gemeint haben könnte, sondern ich verstehe Auseinanderstzung mit solchen Werken (ähnlich wie bei Kunstwerken) als Dialog. Das dieser Dialog bei mir anders ausfallen dürfte als bei dir oder jemand anderem, sehe ich eigentlich als selbstverständlich an.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass du als bekennender „Macho“ in Nietzsches Werk eine gewisse „Freuenfeindlichkeit“ heraus/hineinliest, während ich, als bekennende „Emanze“, die doch eigentlich hoch sensible Sensoren für jede Art von Frauenfeindlichkeit habe, das wesentlich entspannter lese.

Ich kann sogar entfernt vermuten, warum das so ist, aber der Gedanke muss noch etwas reifen :smile:

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Reaktionen, deine
und meine, und die der anderen Männer und Frauen, gleich
ausfallen werden.

Ja, darum geht es mir hier. Mir ist zwar klar, dass du was „Selbstverständnis von Frauen“ angeht, hier vielleicht nicht so ganz der richtige Diskussionspartner bist *g*, aber mit Nietzsche teilst du in diesem Fall die Rolle des „Frauenverstehers“ (bzw. eben grade nicht), und auch da zeigt sich ja ein gewisses Maß an Selbstreflektion und beisst der von mir oben angeführten Annahme der Ansichten von Männern über Frauen wie diese:

Ich, als heimlicher und unheimlich gerner Möchtegernmacho,
denke mir: Na bitte! Wusst´ ich´s doch! Weiber!

durch Frauen in ihrem Selbstbild wieder in den Schwanz.

Du wirst vielleicht mit etwas weniger Pathos mit Hedwig Dohm,
einer anderen Frauenrechtlerin vom Anfang des 20. Jhdts,
denken:

Nein, da bin ich weit davon entfernt, schon allein weil ich kein ausgesprochener Fan von Nietzsche bin. Ich halte ihn durchaus für lesenswert und einiges finde ich gradezu genial, aber für meinen Geschmack ist er im Allgemeinen etwas zu geschwätzig :smile:

In dem von dir zitierten Text:

?Friedrich Nietzsche, du mein größter Dichter des
Jahrhunderts, warum schriebst du über die Frauen so ganz
jenseits von Gut? Ein tiefes, tiefes Herzeleid für mich. Es
macht mich noch einsamer, noch älter, noch abseitiger.?

wird IMHO hingegen mal wieder deutlich, wie sehr Frauen ihr Selbstverständnis uns Selbstbild von der Meinung von Männern abhängig mach(t)en. Da fällt dann die versuchte Gegenwehr:

_Nur über

uns Frauen kannst du nicht reden.?_

Doch eher schwach aus.

Diese Passage wurde von dir überinterpretiert. [Diese
Zwiespältigkeit: Frauenrechtlerin und Verteidigerin der
Nietzscheanischen Boshaftigkeiten, das muss frau erst
hinkriegen. Und das könnte eventuell „typisch Frau“ sein.] Ich
habe da bloß das immer noch üblich ?man? durch
?frau? ersetzt, des Genius loci wegen. Es sollte
hier also kein Gegensatz von ?Mann und Frau?
evoziert werden.

Nun ja, hättest du es so geschrieben, hätte ich es auch anders interpretiert :smile: Kann es sein, dass du da nicht vielleicht doch etwas provokant sein wolltest ? :smile:

Zur Frage, warum ein altes Weiblein und nicht der große
Bruder. Das ist meiner Meinung nach kein
psychologisch-philosophisch-feministisches Problem, sondern
ein literarkritisches.

Und diese Weisheiten fallen

ganz entsprechend deiner Annahme, dass Frauen über Frauen
nachdenken und reden und dabei die gängigen
?patriarchalen, oder patriarchalistischen?
Vorurteile ihren Meinungen zu Grunde legen, ebenso
entsprechend aus.

Ich denke auch Nietzsche war sich dessen bewusst (ich glaube nicht, dass Frauen zu der Zeit anders waren als heute, siehe auch die Antwort von grilla). Insofern sehe ich die Bedeutsamkeit, dass sein altes Weib spricht, schon etwas anders als du, aber nun denn…

Das das Verhätlnis von Männern zu Frauen zunächst auch durch ihre Biographie und den Frauen in ihrem unmittelbaren familiären Umfeld geprägt ist, sollte auch klar sein. Dennoch denke ich nicht, das Nietzsche jemand war, der solche Interaktionen und Beeinflussungen nicht durchschaut hat, auch wenn er es vielleicht nicht geschafft hat, sich vollständig davon zu befreien.

Ich hatte eine sehr schwere Zeit mit meiner Schwester, als
Bekannte von ihr sie darauf aufmerksam machten, dass sie jeden
zweiten Satz (das ist natürlich übertrieben) mit den Worten
eröffnete: Mein Bruder sagt, …

Ja, da muss man schon sehr aufpassen, wer in wessen Schatten steht.

Und wenn ich daran denke, dass Jahrhunderte lang junge und
alte Weiblein in Kirchenbänken saßen und sich die
?Wahrheiten über die Frauen von Eva an? von der
Kanzel herunter vorsagen lassen mussten, so ist mir klar und
verständlich, dass Frauen sich für eine ebenso lange Zeit von
allen Einflüsterungen von Männern fernhalten wollen.

Hier nun wieder schließe ich mich der Meinung von grilla an. Frauen wurden immer auch und in erster Linie von Frauen dazu angehalten, ihre konservative Rolle einzunehmen.

Und in diesem Kontext ist auch eine vielleicht etwas
überspannte Aussage, wie die von Carla verständlich, ohne dass
Obsidian Kastrationsängste entwickeln müsste.

Da gebe ich dir nun wieder recht :smile:
Gruss
Marion

Hallo, Claudia!

Als Frau traue ich mich zu behaupten, dass nicht die Männer
alleine die Einflüsterer sind. Denn ich bin in einem recht
konservativen Umfeld aufgewachsen (im Gegensatz zu einem
unkonventionellem), habe erlebt, dass die weiblichen
Familienmitglieder sich nicht nur strikt an die
Rollenverteilung hielten, sondern auch von ihren Töchtern und
Nichten erwarteten (um nicht zu sagen: forderten) sich daran
zu halten. Ich vermute, dass dahinter Existenzangst steckte,
die sie weitergaben, weil sie ja selbst die Meinung lebten,
dass Frauen von Männern abhängig sind. Sprich: eine
abgenabelte Frau kann nicht überlebensfähig sein.

Diese Weitergabe von scheinbar bewährten, aber doch meist fürchterlich verfehlten Verhaltens- und Denkungsarten ist für mich: Die Erbsünde!
Die es auch von Vätern zu Söhnen gibt!

Und darum ist auch die gewachsene Chancengleichheit bei der Ausbildung und Berufswahl das beste, was die Emanzipation bisher bewirkt hat. Leider wohl noch immer nicht genug!

Und eine Diskussion: „Was ist typisch Frau?“, „Worin besteht das Wesen der Frau?“ ist eine Sackgasse.

Der Ruf Carlas kam bei mir eher als Aufrüttelruf als als
Schlachtruf an, Anns Pfeifen im Wald paßt nach meiner
Empfindung besser als Dirks Gekränktheit. Das Posting war
nicht gegen Männer gerichtet sondern für Frauen geschrieben.

Da stimme ich ab immo pectore zu!

viele Grüße
Fritz

Über das Buhlen
Hallo Fritz,

Ach, und was schiert mich Obsidian?

Nun ja, immerhin scheint es dich so weit zu scheren, daß in jedem zweiten Posting dieses Nietzsche-Threads mein Name auftaucht. Macht aber nichts.

Weiterhin viel Spaß beim Bildungspingpong.

Gruß Dirk

Nein.

Nein, nein.

Ich muss nicht immer zurückschnappen, wenn ich öffentlich abgebürstet werde. Auch nicht, wenn es richtig, richtig böse ist. - So ungerecht, irgendwie. - Ich geh einfach mal raus auf’n Balkon, atme tief durch und mach ein paar Lockerungsübungen.

Dann komm ich wieder rein und les mir die positiven Sachen nochmal durch:

Küsschen, Küsschen…von mir!

Na also, ist doch schon wieder viel besser jetzt.

Bussi,
Andreas
(Frauenversteher)

1 Like

Das, liebster Andreas, ist jedenfalls kein Frotzeln. Eine
Winzigkeit zu aggressiv. Na komm, das kannst du besser.

Wahrscheinlich. Die Müdigkeit…

Aber sonst schon fast wieder der Alte.

Danke. Wir sehen uns im Rückkampf.

Gruss,
Andreas

Hallo, Dirk,

kennst du das Lied: „You´re so vain“?

Dass dein Name fiel, meint doch nicht, dass wir von dir reden, sondern von einer mit deinem Namen verbundenen Haltung!

Aber es ist schon gut!

Fritz

1 Like

Ich vermute, dass dahinter Existenzangst steckte,
die sie weitergaben, weil sie ja selbst die Meinung lebten,
dass Frauen von Männern abhängig sind.

Hallo, Claudia,

und damit hatten sie - aus ihrer Lebenserfahrung und Situation durchaus recht. Ich kenne diese Zeit aus eigener Ansschauung.
Sich von einem prügelnden Mann zu befreien war für eine Frau faktisch unmöglich (außer mit Gift im Essen). Eine geschiedene Frau war moralisch, gesellschaftlich und materiell in jeder Hinsicht absolut am Ende. Erledigt. Zumal in ländlichen Gegenden.

An Verhütungsmittel war nicht zu denken, nicht etwa aus moralischen Bedenken, nein, es gab sie einfach nicht. Welcher Mann hätte ein Kondom benutzt, wenn er mit seiner Ehefrau schlief! Zumal mit den Fahrradschläuchen, wie sie damals beim Friseur unter der Ladentheke verkauft wurden. Eine Schwangerschaft - ob gewollt oder nicht - mußte hingenommen werden. Über Sexualität wurde nicht gesprochen. Aufklärung fand in düsteren und vagen Andeutungen statt.

Es ist erstaunlich, dass sich heute, mal eben ein halbes Jahrhundert später, niemand mehr in diese Zeit hineinfühlen kann.

Dass diese Frauen aus ihrer Lebenserfahrung heraus diese Haltung weitergaben, ist doch verständlich. Sie wollten damit ihre Töchter zumindest vor den schlimmsten Erfahrungen schützen. Sie kannten es nicht anders und sie konnten sich die immense Freiheit, die ihre Töchter und Enkelinnen heute genießen, nicht einmal in ihren wildesten Träumen vorstellen.

Grüße
Eckard.

Morgen Andreas,

Danke. Wir sehen uns im Rückkampf.

Ach, Unsinn. Wozu denn?

*Herr Ober! Zwei Pils und zwei Kurze für den Herrn und mich. Auf meinen Deckel*

Prost
Dirk

kennst du das Lied: „You´re so vain“?

Carly Simon. Auch stark.

A.

[MOD] Off Topic
Moin ihr zwei

*Herr Ober! Zwei Pils und zwei Kurze für den Herrn und mich.
Auf meinen Deckel*

Ich glaub nicht, dass Andreas zur Fraktion „Männer weinen gemeinsam in ihr Bier“ zählt (SCNR:smile:).

So, jetzt aber bitte weiter im Plaudereibrett.

Gruss
Marion

Hallo José,

Hallo Süße :smile:

Das ist eine schwierige Frage.

Ja doch. Ein paar Anmerkungen habe ich, ich fange mit dem letzten an:

Bei Männern gibt es übrigens meines Wissens kein Äquivalent
zum „Heilige“-„Hure“ Konzept. So erklärt sich dann auch, dass
dort kaum Unterschiede zu beobachten sind.

Ist das nicht zu stark vereinfacht? Betrachtet man z.B. die Postings im L&L-Brett, fällt auf, daß es beides gibt: Frauen, die gern darüber schreiben, wie offen, tolerant und „dreckig“ sie sind, und Männer, die sich treu und fürsorglich, kurz „heilig“ geben.

Ich vermute hinter diesem Verhalten eine gedankliche Trennung
von Frauen in Huren (die billig, verachtenswert sind und die
jeder haben kann) und Heilige (die Mann heiratet, die Kinder
großziehen und das Heim bewahren). Zwar ist mir diese
Einteilung offen hauptsächlich nur bei Männern begegnet, aber
ich vermute sehr stark, dass diese männliche Erwarungshaltung
sich auch auf die Frauen und ihre Selbstreflektion übertragen
hat.

Darf ich dir mit der Retourkutsche erwidern? Das männliche Rollenverständnis kommt nicht von allein, sondern wird von Generation zu Generation weitergegeben. Nicht wenig davon geht auf das Konto der Mütter, die ihre Vorstellungen, ob nun übernommen oder nicht, auf ihre Kinder übertragen.

Es geht hier also weniger
darum, was andere von der Frau denken könnten (dsa
erfährt bei anonymen Interviews ja eh keiner) sondern eher
darum, ob ihr eigenes Selbstbild durch eine derartige
Offenheit nicht in Frage gestellt wird.

Das sehe ich ähnlich. Diese Frauen belügen sich selbst, indem sie die Öffentlichkeit belügen.

Wenn dann ein vermeintlicher Lügendetektor angeschlossen wird,
relativiert sich das Ganze wieder. Dann wird obiges aufgewogen
durch die Gefahr, u.U. von jemand anderem als Lügnerin
entlarvt zu werden.

…was die Sache schlimmer machen würde: Hure, und Lügnerin dazu! :smile:

Aber obiges von mir ist eher als Diskussionsanregung gemeint,
da es tatsächlich bei mir nur auf Vermutungen beruht.

Bei mir auch, ich habe noch nie eine Umfrage mit angeschlossenem Lügendetektor mitgemacht :smile:

An anderer Stelle hast du angemerkt:

Wobei ich denke, dass es hier gar nicht mal um das gleichzeitig geht,
sondern auch um das „hintereinander“.

Ich denke nicht. Das stand zwar nicht explizit drin, aber ich denke, es ging um Promiskuität. Oder meinst du, das Heiligen-Rollenverständnis geht soweit, daß es sie dazu bring, frühere Sexpartner zu verleugnen?

Gruß

J.

Hallo grilla,

in dem Sinne, was andere an den Frauen als Stärke erachten?

Ja, das denke ich schon. Es kommt von „dritten“, also von aussen. Man sagt das ja nicht allgemein von sich selber sondern es ist eher ein Urteil. Wenn man es von sich selber sagt, dann weil es Diskussionspunkt war oder gefragt wurde.

so könnte jede von uns Vorbild für andere sein?

Jein. Jede könnte, wenn sie irgendwie rausragend ist/war. Und ich würde wirklich nicht bei allzuvielen Frauen, die ich kenne sagen, das ist eine starke Frau. Eigentlich kann ich im MOment nur an eine starke Frau denken, meine derzeitige Chefin. Sie ist noch so jung und ich frage mich da shcon, ob sie wirklich so stark ist, wie sie mir erscheint- oder ob sie sich dessen gar nicht bewusst ist?

hast du auch Vorbilder für dich als Frau? (btw. ich bewundere
hin und wieder Leute).

Nein, nicht wirklich. Es ist mir so, dass ich Anerkennung (man könnte auch sagen ich bewundere jemanden) für jemanden finde, mir Anteile aus ihrem Handling rauspicke und manchmal versuche so zu handeln. Aber wirklich ein Vorbild- Nein, jedensfalls nicht was nach meinem Verständnis ein Vorbild wäre. Ich verstehe darunter, dass man jemandem nacheifert. Das tue ich nicht.

Von mir aus gesprochen muss ich (leider) sagen, ja ich bin
eine starke Frau.

wieso leider? :smile:

Na ja, ich habe das schon oft zu hören bekommen. Aber es war nie mein Streben stark oder schwach zu sein. Ich habe lange gebraucht, ich selbst zu sein. Und sehe heute eigentlich mein Ziel darin.
Ich finde es auch gar nicht so toll, dass man Frauen als stark bezeichnet. Man erwähnt doch nur etwas, wenn es sich abhebt und nicht, wenn es eigentlich so ist. Was im Umkehrschluss doch heisst, das Frauen nicht stark sind. Nur so muss man starke Frauen gesondert erwähnen. Ich finde halt selber, dass Frauen sehr oft ausgerwöhnliches leisten (müssen) aber es einfach ungeachtet bleibt.

Da wir im Feministenbrett sind, interessiert mich aber welche
entscheidenden Eigenschaften eine starke Frau hat. Stärke hat
z.B. nichts damit zu tun, ob sie sich in klassischen Frauen-
oder Männerrollen bewegt.

Genau das ist der Punkt. Solange man das praktisch erstmal rausarbeiten muss, wer eine starke Frau ist. Solange sind wir noch meilenweit entfernt davon, dass Mann und Frau annähernd gleich sind. (Das das aus biologischen Gründen niemals sein wird, meine ich jetzt nicht)
Eine starke Frau ist für mich, ich kenne einige… einfach eine Frau, die so selbstverständlich ihr Ding macht. Eine Frau, die sich ihrer selbst bewusst und sich nicht unterkriegen lässt.

Frauen haben es noch nie so leicht gehabt wie heute das zu tun
was sie wollen. Nur haben Schwierigkeiten um das Frausein sich
geändert.

Das stimmt in gewisser weise absolut. Aber es gibt wohl auch Dinge, die sich nie ändern. Und ich denke z.B. einfach mal an wechselnde Geschlechtspartner. Das ist doch heute noch so, wie vor 1000 Jahren. (Mann der es tut = supertyp, Frau=Schlampe) Ich sehe es gar nicht so erstrebenswert an, immer neue Männer aufzureissen, ich möchte nur, dass die Wertung gleich wird, die man bei den GEschlechtern anlegt.

noch Mann und Kinder haben. Warum liebäugeln wir mit
weiblichen Menschen, die gleich mehrere Rollen innehaben,

weil eins zu schaffen nciht so schwierig ist, wie alles unter einen Hut zu kriegen. Und nur Karriere zu machen halt „arm“ ist. Ein Leben ohne mindestens einem Kind kann ich mir halt absolut nicht vorstellen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Frau sagt -ich will keins-

M.E. ist es halt wirklich eine Kunst, Kind(er) zu haben und dennoch Beruf zu bewältigen. Eins von beiden machen viele.

Aber wie du schon sagtest: wichtig ist, dass man mit sich und
seinem Leben zufrieden ist. Da gebe ich dir uneingeschränkt
recht! :smile:

und sich hoffentlich niemals (zu spät) die Meinung dazu ändert. Bei einem Mann ist es kein Problem auch noch im hohen Alter zu zeugen. Bei der Frau hat die Natur Grenzen gesetzt, was m.E. auch gut ist. Ich finde es gar nciht gut, wenn Mann mit 80 noch ein Kind zeugt. Schliesslich arbeiten wir nicht einfach Lebensziele ab und muss halt irgendwann dies oder das erledigt haben. Man muss sich auch der Verantwortung bewusst sein und noch in der Lage, sie zu tragen.
Aber wer ist schon mit seinem Leben zufrieden?
Ja. Ist schon alles gut so.
Aber mich beschäftigen schon manchmal Fragen, ob ich manches nicht falsch gemacht habe, bzw. ob ich es anders besser machen hätte können?
Das ist der Punkt, wo ich mich als Nicht-Starke Frau sehe
Stark sind für mich die Frauen, die es richtig machen. Aber welche Frau sieht das selber schon für ihr Leben?

viele Grüße
Sarah

lest lieber mal im original, anstatt reusgerissene Zitate zu verwenden:

http://www.hamilton.net.au/nietzsche/zarathustra/zar…

A.

Hallo José,

Hallo Süße :smile:

(das lass ich mal so stehen *g*)

Ist das nicht zu stark vereinfacht? Betrachtet man z.B. die
Postings im L&L-Brett, fällt auf, daß es beides gibt: Frauen,
die gern darüber schreiben, wie offen, tolerant und „dreckig“
sie sind,

hm…begehst du hier nicht den gleichen Irrtum wie Dilarah? Mir scheint, Leute bringen den Begriff „Hure“ gleich mit einer etwas freizügigeren Form des Sexuallebens innerhalb bestehender monogamer Patenschaften in Verbindung. Das ist hier aber nicht gemeint. Und Frauen, die sich offen zu mehreren Sexualpartnern gleichzeitig bekennen, sind mir im L&L-Brett ehrlich gesagt noch nicht aufgefallen.

und Männer, die sich treu und fürsorglich, kurz

„heilig“ geben.

Ja sicher, aber geht das so weit, dass sie sich quasi dem Anspruch der Wahl zwischen…hm…gibt ja nicht mal ein passendes Wort dafür…ich sag mal „Nudeltunker“ und Heiliger entscheiden müssen ? Und falls ja, wer stellt diesen Anspruch an die Männer ?

Darf ich dir mit der Retourkutsche erwidern? Das männliche
Rollenverständnis kommt nicht von allein, sondern wird von
Generation zu Generation weitergegeben. Nicht wenig davon geht
auf das Konto der Mütter, die ihre Vorstellungen, ob nun
übernommen oder nicht, auf ihre Kinder übertragen.

Ich denke, es ist sehr schwierig zu sagen, wodurch und durch wen Kinder in ihrem Rollenverständnis am meisten beeinflusst werden, sofern es nicht direkt gesagt wird. Insofern fände ich es schon interessant, inwiefern du denkt, dass das männliche Selbstverständnis durch die Mutter geprägt wird. Als Rollenvorbildfunktion für die spätere Ehefrau ? (Wollen Männer tatsächlich ihre Mütter heiraten ?). Oder meinst, du, dass Mütter einen direkten Einfluss auf das männliche Selbstverständnis haben ? Und wenn ja, wie ? Als Vorbild sind sie hier ja nicht wirklich tauglich.

An anderer Stelle hast du angemerkt:

Wobei ich denke, dass es hier gar nicht mal um das gleichzeitig geht,
sondern auch um das „hintereinander“.

Ich denke nicht. Das stand zwar nicht explizit drin, aber ich
denke, es ging um Promiskuität. Oder meinst du, das
Heiligen-Rollenverständnis geht soweit, daß es sie dazu bring,
frühere Sexpartner zu verleugnen?

Ja, selbstverständlich. Heute ist es völlig ok, nicht mehr Jungfrau zu sein (manchen Mann würde das sogar eher abschrecken) aber zu viele Partner sollen es dann doch bitte auch nicht gewesen sein *g*. 2-3 Partner in Folge stellen da sicher so eine Art Optimum dar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen im Schnitt 4 Partner gleichzeitig haben, u.A. auch nicht nach den obligatorischen weiblichen Treuegesängen, die hier immer im L&L-Brett erklingen *g*.

Gruss
Marion

Spat kommt ihr, doch ihr kommt …

Lest …

Ist geschehen am 10.07. im Posting: Korrektur und Ergänzung.

Guten Morgen!

Fritz

Nudeltunker
Hallo Marion,

ich bitte inständig um eine Definition des Begriffs „Nudeltunker“. Das hat was :smile:

Und Frauen, die sich offen zu

mehreren Sexualpartnern gleichzeitig bekennen, sind mir im
L&L-Brett ehrlich gesagt noch nicht aufgefallen.

Mir auch nicht. Aber woran liegt das? Ich bin sicher, daß es sie gibt. Sind solche Frauen doch eher eine zu seltene und scheue Spezies, als daß sie sich in Scharen hierher verirren?
Oder haben sie Angst von den anwesenden Moralaposteln derart zerrupft zu werden, daß sie anschließend nicht mehr wissen ob sie Heilige oder Nudeltunkerinnen sind?

fragende Grüße
Roland