Das ist mir jetzt schon wieder relativ unklar. Wenn das
‚richtig‘ gemacht wird, gibt es immer noch die Möglichkeit
herauszufinden, ob da Daten versteckt sind und unter Umständen
auch noch wie? Nun wird es doch noch interessant. Darf ich mir
das so vorstellen, daß das ‚Rauschen‘ im Normalfall nicht sehr
satrk ist und ein starkes Rauschen auf Steganografie hinweist?
Als Steganogramm kannst du Bilder verschiedenster Quelle nehmen, ich gehe zwecks Vereinfachung von mit Digitalkameras geschossenen Fotos aus. Deren Bildrauschen sowie die statistische Auffäligkeit des Rauschens ist abhängig von verschiedensten Faktoren. Einer der wichtigsten Faktoren ist die für eine Aufnahme verfügbare Lichtmenge. Nehmen wir ein dreigeteiltes Bild: oben der blaue Himmel, in der Mitte der dunkle, gerade so im Schatten liegende Waldrand, unten die scharfgestellte, besonnte Wiese.
Im Bereich des Himmels steht viel Licht zur Verfügung, das Fläche ist gleichmässig ausgeleuchtet mit gleichmäßiger Farbtonverteilung. Hier wirst du ein geringes Bildrauschen haben, d. h. die Varianz des LSB dürfte von Pixel zu Pixel sehr gering sein.
Der Wald hat wenig Licht zurückgeworfen, hier ist das Rauschen deutlich höher. Hier wirst du also eine hohe und gleichverteilte Varianz des LSB erkennen.
Die Wiese schliesslich ist zwar hell ausgeleuchtet, das Rauschen gering. Die Gräser aber in ihrer wirren Gesamtdarstellung sorgen dennoch für eine hohe, nicht aber gleichverteilte Varianz.
Wenn du Daten komprimierst, mehr noch wenn du verschlüsselst, hast du normalerweise eine gleichmäßige Gleichverteilung aller Bits. Manipulierst du nun einen LSB je Bit, wirst du im Ergebnis immer eine gleiche hohe Varianz des LSBs über das gesamte Bild erhalten - ein klares Zeichen für eine Manipulation. In Sebastians Beispielbild hingegen hast du eine durchgängig extrem geringe Varianz - beim verwendeten Motiv gleichfalls ein deutliches Zeichen einer Manipulation.
Wenn eine Analyse zeigen kann, ob in dem Bild Daten versteckt
sind, ist die Verwendung von Bildern doch unbrauchbar.
Du müsstest für das Verstecken komprimierter oder verschlüsselter Daten halt Bilder verwenden, die vom Motiv her bereits eine hohe, gleichmäßige Varianz aufweisen. Z. B. könntest du mit zu kurzer Belichtungszeit aufgenommene Oberflächenmuster verschiedener ungeschliffenener Granitsorten verwenden. Dann noch in eine Tabelle gestellt je Aufnahme einen kurzen Text mit Herkunftsnachweis und Preisen des Musters und schon hättest du eine Webseite, in deren Fotos Steganografie kaum noch auffallen dürfte.
Welche Möglichkeiten Statistikern vom Geheimdienst hier aber noch offenstünden, kann ich als Nichtmathematiker allerdings nicht beurteilen.
Dann würde ich aber lieber andere Dateien verwenden, deren
Analyse schwieriger ist. Eine umfangreiche .exe z.B. Da kann
man gut Daten unter bringen und das wird auch nicht
feststellbar sein, oder?
Es könnte allenfalls auffallen, dass su erstaunliche viele Executables auf deiner Platte beherbergst, die aufgrund offenkundiger Manipulation nicht lauffähig sind:wink:
Gruss
Schorsch