Hallo Moni,
Auch vor Ort findet man auf den Grabsteinen kleine Steine.
Dieser Brauch deutet auf einen Besucher des Grabes hin. Eine
Interpretation von vielen besagt, dass der Stein als
Erinnerung an die Wüstenzeit Israels dient, als man die Gräber
zum Schutz vor Tieren mit Steinen bedeckte.
Das wird zwar unendlich oft behauptet, aber davon wird es auch nicht richtiger.
Was stimmt: Der Brauch hat mit der Wüstenzeit Israels zu tun
Was nicht stimmt: Die Steine stellten einen Schut vor Tieren dar.
Man weiß aus der biblischen Zoologie, daß es in der Region, in der die Wüstenwanderung der Israeliten stattfand, keine aasfressenden Vierbeiner gab. Und Vögel buddeln nichts aus aufgrund ihrer Anatomie.
Man hat die Gräber mit Steinen bedeckt um sie als Gräber kenntlich zu machen. Das war u.a. aufgrund der Reinheitsgebote wichtig, denn Priester durften sich, weil sie als Priester besonderen Reinheitsregeln untwerworfen sind,Toten nur bis zu einer bestimmten Entfernung nähern. Die Steine waren also eine Art Warnblinkanlage.
Da die Wüstenwanderung spirituell wichtig war, weist man auf diese Zeit und damit auf die Zugehörigkeit zum jüdischen Kollektiv durch das Ablegen eines Steines hin.
Inzwischen sieht man den Brauch auch gelegentlich auf nicht-jüdischen Gräbern, weil er den Leuten gefällt.
Viele Grüsse
Iris