Hallo, Taju!
Ftiz’ Erklärung
Wer ist das wohl?
Das Französische erhielt sich aber wohl doch auf unterschiedlichen Wegen
Das ist sicher richtig, doch sollte man das bürgerliche Bildungsfranzösisch, das deine Großmutter lernte und sprach, von den in die Sprache des Volkes eingedrungenen französischen Wörtern des Alltags auseinander halten.
Meine Großmutter war ein durchaus nicht gebildete Bauernsfrau, die allenfalls vier Jahre die Schule besuchte, sodass sie Grundkenntnisse im Schreiben und Rechnen hatte, aber sicher kein Französisch lernte. Dennoch waren ihr die Wörter, die ich oben nannte - also Suterain, Plafon, Lavur, Ridikül, auch Trottoir und Schoför bekannt und sie gebrauchte sie, vermutlich ohne zu wissen, dass es französische Wörter sind.
Das folgende habe ich von Sebastian Blau übernommen; vielleicht ist es ein zusammen geschusterter Text, aber er zeigt, wie es hätte sein können.
„Bua“, hot d´Muatter gsait. „dees Mädle, wo du so flattierscht, ond mit dere du so rompussierscht ond romflanierscht, an dere han i scho gar koi Pläsier. Dere ihr Familie, des isch a Bagasch. D´Muatter isch a Ragall - guck dr bloß amol dere ihra Däz ond dere ihr Visasch a. So a mechants Mensch ka i net äschtimiere. Dr Vatter isch au a Kanallje, sonscht isch er ganz passabel. I an deinere Schtell hett net d´Kurasch, ´s Bordmanne uffzmache ond schpendabel z´sei. Dia ganz Sach isch mer scho arg schenant.“
„Muatter“, hot dr Bua gsait, „ no dusma, mach me net schalu. I schass d´Erna net. Wenn i no mei Pläsier han! Mir pressiert´s jo net so grantig mit´m Heirote. Aber bei meiner letschte Visit han i gseha, dass dia Muatter ganz wif ond adrett isch, ond wenn se so en ihrem Salettle em Fodell hockt henter ihre Paseele mit ihrem Schemisle ond ihrer Ondertallje - ond a Fazinettle hot se mer au scho gschenckt -, no sieht se aus wia a Madam.“
Ich weiß, ich habe das schon mal gepostet, aber ich finds immer wieder nett.
Gruß Fritz