Hallo,
danke für deine Kommentare zu meinen Sichtweisen.
die waren nach meiner ausdrücklichen Warnung doch zu erwarten.
Du warst derjenige, der ursprünglich nach meiner „Version“
gefragt hat.Ich habe hinter deinen Fragen ein ehrliches
Interesse vermutet, sich über Inhalte auseinander zusetzen.
Das habe ich durchaus. Es wäre ja möglich, dass es irgendeinen Astrologen gibt, der mit ein wenig Logik an die Sache herangeht und mir diese nahebringen kann. Bislang vermisse ich das leider.
Daher habe ich versucht (auch mit „willkürlich von mir“ - von
wem sonst? - gewählten Beispielen) den Umriss einer Sicht
anzubieten, die sich eben nicht auf die oft angegriffen
Vordergründigkeiten stützt. (bspw:stuck_out_tongue:laneten tun irgendwas mit
uns, es gibt geheimnisvolle Kräfte oder Schwingungen, etc.
etc.).
Nunja, eigentlich sehe ich es genau andersrum: vordergründig werden von Astrologen irgendwelche Berechnungen, Deutungen, Vorhersagen gemacht. Mich interessiert aber nicht nur, wie dabei die Vorgehensweise ist, sondern eben auch der Hintergrund, warum sie es genau so machen. Deine Definition von Vorder- und Hintergrund finde ich deshalb seltsam. Aber egal, wenn man sich über die Definition einig ist, kann man die Begriffe natürlich auch so rum verwenden.
Ein wenig hast Du ja auch schon erklärt, indem Du Deine Denkweise bei der Deutung beschrieben hast - diese baut ja auf die behauptete / vermutete Wirkungsweise auf.
Ich habe versucht, eine Sicht zu erklären, in der es ganz und
gar nicht darum geht, der Mensch sei „dem Lauf der Planeten
auf Gedeih und Verderb“ ausgeliefert und somit unfrei in
seinem Leben und Geschehen.
Eben das wollte ich ja wissen mit:
Deine Abschlussfrage:frowning:Zitat) > will ich aus meiner Sicht gleich hier
vorweg beantworten.
Ich erlaube mir allerdings, sie zu reframen, weil sie
suggestiv ist. Sie ist so formuliert, dass sie impliziert, ich
hätte an irgendeiner Stelle die Ansicht vertreten, das Leben
würde auch nur im mindesten von Sternen vorherbestimmt.
Da stand diesbezüglich keine Absicht dahinter, also nur zu.
„Wird das Leben durch die Sterne vorherbestimmt, oder gibt es
eigene Entscheidungen?“
NEIN, aus meiner Sicht gibt es keine Vorherbestimmung des
Lebens durch die Sterne. Es gibt keinen kausalen Zusammenhang.
Der Mensch entscheidet selbst.
Interessant. Was genau hat der Himmel denn dann mit uns zu tun?
Denn wenn die Behauptung aufgestellt wird, die Planeten im
Messinstrument Horoskop würden das Geschehen „machen“ , wäre
es vom Ansatz her ja auch ok zu behaupten, die
Skalabeschriftung im Thermometer „mache“ die Temperatur.
Die Planeten sind also Deiner Meinung nach ein Abbild dessen, was hier unten auf der Erde geschieht? Habe ich das richtig verstanden?
Mir ging es um einen ehrlichen Austausch, um das gegenseitige
verständlich machen unterschiedlicher Sichtweisen und
Lebenshaltungen und eine fruchtbare Diskussion.
Mir auch. Wobei ich davon ausgehe, dass weder Du mich noch ich Dich überzeugen könnte. Aber andere lesen ja auch mit.
Das hatte ich
ursprünglich auch bei dir vermutet. So gesehen habe ich deine
Fragen als „Interesse“ interpretiert. Das war mein Fehler, und
es zeigt nur deutlich, dass Interpretation etwas Subjektives
ist, dass sich nur zu häufig der Wirklichkeit entzieht.
Ich weiß nicht, woraus Du schließt, dass ich kein Interesse hätte.
Für den Fall, dass du entscheidest, hie nicht mehr
weiterzulesen, verabschiede ich mich schon mal an dieser
Stelle.
Ich bin noch nie einer Diskussion aus dem Weg gegangen. Im Gegenteil wirft man mir häufig vor, ich wolle immer das letzte Wort haben. Insofern besteht also keine Gefahr.
Ich bin selber ein sehr kritischer Mensch.
Mit Ausnahme eines speziellen Gebietes.
Das da wäre ? Meinst du Astrologie? Wenn ja, warum schreibst
du es nicht? Weil es sich deiner Kenntnis entzieht,ob,in
welcher Form und wie lange ich mich mit diesem Thema
auseinander gesetzt habe? Woher nimmst du in dieser Unkenntnis
seiend, das Recht, mir eine „kritische Auseinandersetzung“
(aber nur in diesem Bereich…„das spezielle
Gebiet“…)absprechen zu wollen und es mir in anderen Belangen
zusprechen zu dürfen? Woher willst du wissen, wie kritisch
oder unkritisch in in allen anderen Belangen bin ? Ich glaube,
ich verstehe zumindest ansatzweise, was du meinst, wenn du
anderen „Schubladendenken“ vorwirfst.
Gut gekontert.
Ich meine in der Tat Deinen blinden Fleck in Bezug auf die Wirkungsweise, auf der die Astrologie aufbaut.
Du schreibst also, es gibt keine Parallelen. Sie könnten daher
auch nicht beobachtet werden. Deshalb gäbe es daher daraus
auch keine Erfahrungswerte. Wenn ich das richtig verstehe,
sprichst du mit – im Besitz des Wissens der Neuzeit – also
sämtlichen Kulturen, Völkern und Religionen ihre Erfahrungen
aus Beobachtungen eben dieser Parallelen ab, die später
Grundlage ihrer Erfindungen und Entwicklungen wurden?
Genau.
Die Ägypter hatten in ihrem astronomischen Beobachtungen des
Sothis (Sirius) Unrecht , als sie die Parallelen entdeckten
…
entwickelt. Sind sie Konstrukte des Wunschdenkens, weil sie
schon in der Wurzel auf einem Irrtum beruhen?
Nein. Nur ist das nicht Astrologie, sondern Astronomie. Dass das Nilhochwasser von der Jahreszeit abhängt und einige Sterne entsprechend der Jahreszeit eine Position am Himmel haben, ist doch unbestritten. Nur ist die Interpretation, dass der Stern das Hochwasser bestimmt oder das Hochwasser die Position des Sterns schlicht Unsinn.
Die Übereinstimmung von Stern und Hochwasser ist aber natürlich nicht zufällig oder geheimnisvolle Magie - sie hat ganz einfach die gleiche Ursache: die Position der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne. Das ist alles. Keine Wirkung, keine Bilder, keine Wirklichkeit, die sich in den Sternen wiederspiegelt, kein ‚wie unten so oben‘ oder umgekehrt.
Dann hat wohl auch zur Jungsteinzeit kein Übergang zum
sesshaft werden der Menschheit stattgefunden hat, in welchem
die (prae-)astronomischen Beobachtung des Geschehenes am
Himmel praktiziert wurde, weil aus diesen Erscheinungen
wiederkehrende Ereignisse gleichnishaft abgelesen wurden, an
denen sich der entstehende frühe Ackerbau und Wirtschaft
orientiert haben.
Nun fängst Du an, alles in einen Topf zu werfen. Nochmal: dass je nach Jahreszeit die Sterne andere Positionen haben ist unbestritten. Nur darf man hier nicht einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang hineinbasteln, der schlicht nicht existiert. Genau das machst Du aber, wenn Du mehr als nur die Jahreszeit ablesen willst. Und in diese Richtung gehst Du auch, wenn Du neben dem Ackerbau klammheimlich die Wirtschaft hineinschmuggelst. Diese ist (vor allem in damaliger Zeit) selbstverständlich auch vom jahreszeitlichen Rhythmus abhängig und insofern auch teilweise am Himmel ablesbar. Sobald Du aber anderes als diese (geringer gewordene) Abhängigkeit wiederfinden willst, konstruierst Du ein nicht vorhandenes Abhängigkeitsverhältnis hinzu. Und damit verlässt Du die Astronomie und begibst Dich in die Astrologie - und in den Aberglauben.
Der Ansatz, dass diese Beobachtungen Vorläufer waren der sehr
viel später als eigenständigen Wissenschaftszweig entstanden
Meteorologie (griech. merterologia „Die Sprache (oder das
Sprechen) der Erscheinung am Himmel“) ist zurechtgebogen.
Inwiefern? (Wobei das hier eh’ o.T. ist.)
Dann hat es die mesopotamische Astronomie der Assyrer, nicht
gegeben,die eng damit verbunden war, die Erscheinung am Himmel
astrologisch in die Erscheinung zu übersetzen, weil es ja
keine beobachtbaren Parallelen gibt. Also behaupten wir
einfach zukünftig im Geschichtsunterricht, dass wesentliche
Bestandteile ihres Kulturgutes auf Wunschdenken und
Zurechtbiegen beruhen.
Ja. Wenn Du den astrologischen Anteil der Himmelsbeobachtung meinst. Nein, wenn Du den astronomischen Anteil meinst.
Ptolemäus ? Er beschäftigte sich mit mehreren damaligen
Wissenschaften wie Mathematik, Astronomie und auch Astrologie.
Manches seines Gedankengutes und seiner Sichtweisen erwies
sich als besser als Vorläufergedanken. Manches wurde später
revidiert. Wenn er als Astronom die Parallelen also nicht
beobachten und daher nicht übersetzen konnte, weil es sie
deiner Behauptung nach nicht gibt, worauf beruht dann sein
Tetrabiblos? Wenn es sein Wunschdenken war, sind dann alle
wissenschaftlichen Erkenntnisse des Ptolemäus nur zurecht
gebogen? Oder sprechen wir ihm nur nach Lust und Laune
diejenigen ab, welche uns nicht so gut in den Kram passen?
Es war Wunschdenken, Unwissenheit, stellenweise Selbstüberschätzung, nichts weiter.
Ich habe keinerlei Problem damit, jemand, auch einem Wissenschaftler, Unsinn vorzuwerfen, und wenn sein Name und seine Berühmtheit noch so groß sind. Niemand ist allwissend. Niemand sagt immer nur richtiges. Im Gegenteil muss man über Bord werfen, was als falsch erkannt wird. Das ist ein Grundprinzip der Wissenschaft. Du sagst doch selbst, dass einiges von Ptolemäus überholt und verworfen wurde. Warum glaubst Du, dass der Rest aber gesichertes Wissen ist? Weil Du es Dir wünscht? Oder weil Du Argumente hast, die dafür sprechen?
Es gäbe soviel mehr Beispiele, wann in der Weltgeschichte
Ableitungen getroffen wurden aus beobachteten Parallelen.
Ja. Und es gibt noch mehr Beispiele, in denen sich diese Parallelen als kompletter Unsinn erwiesen haben.
Aber die sind dann vermutlich alle falsch. Nichts anderes als
Millionen Irrtümer müssen also stattgefunden haben, wenn deine
Behauptung richtig ist: (Zitat): >
Genau.
Eine Menge Kulturgut müsste gestrichen werden, wenn du recht
hast.
Was meinst Du denn da genau?
Denn dann sind Beobachtungen angestellt worden, die es
nicht gibt.Ganz gleich, ob das nun die Ägypter, Sumerer,
Babylonier, Mesopotamier …etc. waren oder spätere
Wissenschaftler (deren Erfindungen und Errungenschaften wir
uns aber selbstverständlich gerne bedienen). Eine
Weltgeschichte voller Wunschdenken und Zurechtbiegen.
So ist es.
Wie du im Zusammenhang mit diesem Satz, auf den du dich
beziehst, auf eine „Reduktion des Menschen…“ und auf „ein
Verhalten, das man nicht erwartet…“ usw. kommst, ist mir
unverständlich. Woraus erliest du für dich, dass ich jemals
gesagt hätte:„ein Mensch wäre so und so…“ Wie gesagt, deinem
Gedankengang kann ich hier leider nicht folgen.
Das ist nicht Deine Aussage, sondern die Aussage der riesigen Mehrzahl von Astrologen. Sage mir Dein Sternbild und Deinen Aszendenten und ich sage Dir, wer Du bist.
Erzähl mir nicht, das wäre Dir neu.
Diese von dir als „unzulässige Verallgemeinerung“ postulierte
Aussage stammt nicht von mir und ist keine meiner
Behauptungen. Sie ist Bestandteil der Ideenlehre Platons. Ob
diese eine „unzulässige Verallgemeinerung“ darstellt, kann ich
nicht beurteilen, weil mir die Argumente fehlen würden, sie zu
wiederlegen. Für mich war sie in sich stimmig.
Wie Du siehst hat auch der große Platon auch ziemlichen Unsinn erzählt. Denn dass Menschen sehr viel vielschichtiger sind als das die Einteilung in eine handvoll Klassen berücksichtigen kann, ist doch offensichtlich. Was genau brauchst Du denn noch für Argumente als Deine eigenen Augen, um das zu erkennen?
Würdest du mir bitte als Denkanstoß ein oder zwei Beispiele
nennen, die seine Sichtweise in Frage stellen – wo also
beispielsweise das Wesen des Spitzen als etwas Rundes in
Erscheinung getreten ist, oder das Wesen des Fließenden als
Stein, Holz …? Oder ein beliebig von dir gewähltes Beispiel?
Ist Dir Diogenes ein Begriff? Der Philosoph in der Tonne? Platon war damals besessen von dem Gedanken, alles in Klassen einzuteilen. So definierte er die Klasse ‚Mensch‘ mit der Beschreibung ‚zweifüßiges Lebewesen ohne Federn‘. Worauf Diogenes ein gerupftes Huhn in die Vorlesung brachte - das entsprach auch der Definition. Sie wurde daraufhin erweitert um den Zusatz ‚mit platten Nägeln‘. Was natürlich immer noch nicht ausreichend ist (was ist mit Schwerbehinderten?). Und was Dir zeigen soll, dass auch große Köpfe nicht permanent großes reden.
Als direktes Beispiel: eine Nadelspitze ist rund, wenn man sie unter einem Mikroskop mit ausreichender Vergrößerung betrachtet. ‚Im Kleinen wie im Großen‘?
Im Baum fließt der Saft des Baumes. In einer hölzernen Wasserleitung das Wasser. Ebenso in der aus Stein. Nichts fließendes im Holz oder Stein?
Es lassen sich immer Beispiele finden, die sich einfach nicht ein eine Schublade einpassen lassen. Ich habe Erfahrung damit, ich habe schon tausende elektronischer Bauteile in Sortierkästen verteilt. Immer gibt es Zwitterwesen, die in mehrere oder gar keine Lade passen.
Das ist Unsinn. Die Erde wird nicht verletzt und blutet auch
nicht, wenn der Grashalm durch die Erdoberfläche wächst.
Nein, die teilt sich ja vor dem Grashalm wie das rote Meer vor
Moses -no comment.
Beobachte es doch mal. Leg eine Bohne oder sonst ein Samenkorn in einen Blumentopf auf der Fensterbank, gieße immer schön und schau genau hin. Du wirst feststellen, dass da keineswegs eine betonartige, geschlossene Erdoberfläche existiert. Die Oberfläche ist schrundig, mit winzigen Steinchen und zusammengepappten Krümeln, die aufeinander liegen und sacht aneinander haften. Irgendwann wird eins oder eine Menge dieser Körper hochgehoben und der Spross schiebt sich ins Licht. Keiner der Körper wird dabei verletzt, sondern nur zur Seite geschoben.
Dein Bild passt nur, wenn man es einfach so in den Ring wirft und nicht weiter drüber nachdenkt. Und so ist es auch mit Deinen anderen Beispielen und Bildern. Alles passt nur scheinbar, nur auf den ersten Blick. Alles hängt nur scheinbar zusammen. Alles sind nur scheinbare Parallelen.
Es gibt einen alten Witz:
Ein Achtzigjähriger kommt zum Arzt und erklärt: ‚Herr Doktor, ich verstehe es nicht. Ich bin schon achtzig, und meine zwanzigjährige Frau bekommt ein Kind!‘
‚Nun,‘ erklärt der Arzt. ‚Stellen Sie sich vor, Sie gehen im Wald spazieren. Sie sehen ein Reh, legen mit ihrem Krückstock darauf an, zielen, drücken ab - und es knallt und das Reh fällt tot um.‘
‚Na, da wird jemand anders geschossen haben!‘
‚Sehen Sie, Sie verstehen es ja doch…‘
Was ich damit sagen will: Nicht alles, was parallel geschieht, hat auch einen Zusammenhang. Wenn Du eine Kerze anzündest und Deine Katze den Raum verlässt, kann es sein, dass sie das wegen der brennenden Kerze getan hat. Es kann aber auch sein, dass es einfach Zufall war. Genauso kann es sein, dass bei einem bestimmten Sternbild an einer bestimmten Stelle ein Krieg begonnen oder ein Kind geboren wurde. Nur muss es deshalb noch lange keinen Zusammenhang geben, es kann völlig zufällig gleichzeitig geschehen. Du versuchst aber, in allem einen Zusammenhang zu finden, das eine als Bild des anderen zu erklären. Und alles, was dagegen spricht, biegst Du solange, bis Dein Bild passt. Das heißt aber nicht, dass es auch ein stimmiges Bild ist.
…
Vielleicht hilft es, in Hinkunft mit einer Frage auch gleich
kundzutun, ob Beispiele zu Verdeutlichung gebracht werden
dürfen - und wenn ja welche.
Jeder lässt die Beispiele diskutieren und ggf. zerpflücken, die er in den Ring wirft. Daran ist nichts auszusetzen.
Ist das ‚aufgebrochen Werden‘ durch die Nadel nicht eine
…
der „Penetration“ durch eine Nadel tut meinem Verständnis
dieses Bildes keinen Abbruch.
Dein Bild ist schon okay. Es ist nur nicht okay, wenn Du die Ambivalenz dieses Bildes negierst. Oder, um es auf Deutsch zu sagen (liegt mir mehr, aber es war so verlockend ): man kann haufenweise Sachverhalte durch Bilder oder Modelle verdeutlichen. Man darf nur nicht den Fehler machen, das Bild oder das Modell als das Wahre Ding zu betrachten. Jedem Bild oder Modell sind enge Grenzen gesetzt. Nur in kleinen Teilbereichen stimmen sie mit dem Original überein. Es ist nicht zulässig, Eigenschaften des Bildes zu Eigenschaften des Originals zu erklären. Ein Bild begründet niemals, es verdeutlicht nur Teilbereiche, macht sie verständlich. Jedes Bild muss immer am Original gemessen und seine Grenzen aufgezeigt werden.
Es ging darum, dass ich die Wertungsfreiheit, oft vermisse,
wenn Einteilungen getroffen werden in „positive/negative
Erscheinung“,„ausleben auf positive/negative Art“ Für mich
sind das eben Wertungen.
Ja, sicher sind sie das. Allein das nennen eines Aspektes ist doch schon eine Wertung - es wird zumindest die Wichtigkeit betrachtet. Kann man wirklich etwas beschreiben, erst recht erklären und schließlich sogar deuten, ohne zu werten?
Oder ging es Dir nicht um die Wertung an sich, sondern um den (zu frühen) Zeitpunkt innerhalb der Vorgehensweise, zu dem diese Wertung getroffen wird?
Was ich unter Wertungsfreiheit verstehe, ist: Der Fragsteller
braucht nicht mein (unbedeutendes) Zugeständnis, dass aus
seinem Blickwinkel etwas „menschlich verständlich ist“. Er ist
in diesem Sinn gar nicht erst meiner „Großzügigkeit“
ausgeliefert, etwas als „menschlich verständlich“ gelten zu
lassen oder nicht. Er kommt mit einer Frage, der meist eine
Geschichte vorausgeht - Punkt. Ob es nun meiner oder einer
allgemein gängigen „Moralvorstellung“ entspricht, was sein
Anliegen ist , steht nicht zur Diskussion. Und es steht auch
nicht zur Diskussion, ob mir sein Anliegen gefällt, ob ich
jemals so gehandelt hätte wie er oder was ich nun tun würde.
Okay, ich glaube zu verstehen, was Du meinst. Du fühlst Dich als neutraler Beobachter, der die Wertung ‚gut oder schlecht für den Fragenden‘ allein dem Fragenden zu überlassen hat, richtig?
Aber kann das dem Laien denn genügen? Muss er nicht erwarten (und wird er nicht nachfragen), ob das nun was gutes oder was schlechtes bedeutet, wenn der Widder im dritten Haus steht und der Zeitpunkt für die Liebe grad nicht günstig ist? Wie soll er denn einordnen, ob das seine Entscheidung sehr stark oder nur ein wenig berücksichtigen sollte?
…
Es handelt sich hierbei nur um Aussagen deinerseits, die
bezeichnen, wie du das von mir Gesagte aufgefasst und was du
daraus gemacht hast.
Eigentlich ist es eine sehr subjektive Zusammenfassung dessen, was ich verstanden zu haben glaube. Und eine Aufforderung, diese Zusammenfassung (heftig) zu korrigieren. Selbstverständlich hast Du das nicht so gesagt (und würdest es vermutlich auch nie).
Und so braucht es beim bildhaften Erfassen von Be-deutungen
einfach kein Kochbuch, das mir sagt, was Erscheinung werden könnte,
wenn beispielsweise der Inhalt des Widder-Wesens auf den Inhalt des
Krebs-Wesens trifft.
Ausgenommen das Kochbuch von Herrn D.
Die Formulierung >>„Das“ Kochbuch von Herrn D.