Steuersenkung für Frauen

Hi Malte,

wenn Frauen irgendwo aufgrund ihres Geschlechts weniger verdienen
als Männer mit derselben Qualifikation, dann ist das ein Mißstand und
sollte behoben werden. Allerdings glaube ich nicht, dass es noch allzu
viele Firmen gibt, in denen das so ist.

Das scheint leider doch der Fall zu sein, und gerade bei dir
Malte, wundert es mich, dass du das anzweifelst. Bist du doch
immer sehr umfangreich informiert.
http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche/gleichstellung,…

Nun, ich bin wahrlich kein Gender-Experte, aber in dem verlinkten Beitrag steht ja selbst, dass es zum einen die deutlich unterschiedliche Berufswahl ist, die da eine große Rolle spielt, und zum anderen ist dort immer nur von „dem gelichen Ausbildungsniveau“ die Rede, sprich, dem Abschluß - ich sprach aber von „der gleichen Qualifikation“, die nicht nur, aber wesentlich bspw. auch die Berufserfahrung umfasst. Da haben Frauen zwar zunächst einen Vorteil (keine Wehrpflicht), der aber spätestens nach einer Babypause wegfällt.

Insofern mag es zwar sein, dass Frauen im Schnitt weniger verdienen, aber daraus ist nicht zwingend auf eine Ungleichbehandlung zu schließen.

Die o.g. Umstände halte ich auch nicht für ungerecht, es steht ja jedem frei, sein Privatleben nach Wunsch zu gestalten - und Gleichberechtigung bedeutet nunmal auch wirklich Gleichberechtigung.

Gruß,

Malte

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Hallo ALex,

keine Steuererleichterung, weil
ich in die Nähe meines Arbeitgebers gezogen bin, weg von der
Heimat;

selber schuld, wenn Du den Umzug nicht abgesetzt hast.

Ich hab nur einfach Angst, dass ich irgendwann Abgaben
in exorbitanter Höhe habe, nur weil ich zu dumm war, nicht
einen Nachteil zu haben, der vom Staat ausgeglichen wird.

Probier mal, ob Kinder haben billiger ist als keine Kinder haben.

Gruß, Karin

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Wie cmd.dea schon sagte, ist der Gleichheitssatz nicht immer leicht zu verstehen. Ich als Nichtverfassungsrechtsexperte möchte daher dem ehemaligen Mitarbeiter an einem verfassungsrechtlichen Lehrstuhl, den ich sowieso für einen der ganz wenigen kompetenten Juristen hier halte, den Vorzug geben.

Was die Quotenregelungen angeht, müsste ich nachlesen; ich weiß, dass es dazu einiges zu sagen gibt, und ich glaube, da spielt Europarecht eine Rolle. Jedenfalls halte ich Quotenregelungen für verfassungsrechtlich bedenklich, weil die einzelne Frau gegenüber dem einzelnen Mann für eine Art statistischer Gerechtigkeit bevorzugt wird. Das Geschlecht macht also plötzlich einen Unterschied, was gerade nicht gewollt ist.

oder die Wehr- und Dienstpflicht, etc.?

Es gibt keine Dienst-, sondern nur eine Wehrpflicht. Hier stellt sich das Problem, dass sie von Art. 12 a GG eindeutig vorgesehen ist. Wenn man also nicht gerade vertritt, dass auch Verfassungsrecht verfassungswidrig sein kann, muss man diese Ungleichbehandlung wohl leider als verfassungsrechtlich anerkennen.

Levay

Das kann ich als Laie nicht nachvollziehen.

Danke und Grüße
Franz

Ich habe über jenen Prof bei Wikipedia gelesen, er sei bei den Medien für seine Auskunftsbereitschaft bekannt. Das mag für seine Profilierungssucht sprechen.

Aber auch ohne Experte im Verfassungsrecht zu sein: Ich bin immer wieder auf Lehr- und Gerichtsmeinungen gestoßen, bei denen ich fast vom Glauben abgefallen wäre. Ich bleibe dabei, dass, sobald um es Frauenrechte gibt, schnell und gern ein „Dispens von den Gesetzen der Logik und Gerechtigkeit“ erteilt wird (so schrieb ich es in meinem Blog), und das gilt eben nicht nur in politischer, sondern meiner Erfahrung nach auch in verfassungsrechtlicher Dimension.

Oder um es anders zu sagen: Ich bin jedenfalls nicht restlos davon überzeugt, dass eine solche Steuer vor dem BVerfG keinen Bestand hätte.

Levay

Hi,

danke für die Blumen, Levay :smile:

Natürlich sind meine konkreten Kenntnisse hier auch beschränkt.

Will es mal einfach so formulieren. Zunächst haben wir ein großes Problem, weil die Diskriminierung (Ungleichbehandlung) aufgrund des Geschlechts nun wirklich unmittelbar im Gesetz verankert ist, undzwar wörtlich.

Natürlich kann man Männder und Frauen ungleich behandeln, es müssen aber einerseits sehr hohe Anforderungen an die Begründung gestellt werden und zugleich, und das ist hier der entscheidendere Teil, kann der Gesetzgeber hier nicht einfach einen Rundumschlag machen.

Fangen wir mit bestehenden Regelungen an. Der Unterschied zum Wehr- und Zwivildienst besteht darin, dass (wohl nach überkommener Auffassung) Männer mit Blick auf diese Aufgabe körperlich geeigneter sind. Der Unterschied besteht also nicht nur um Geschlecht also solches, sondern in ganz konkreten körperlichen Eigenschaften (hierüber kann man natürlich vortrefflich Streiten, aber da bisher wohl 99.9% aller Soldaten in der Geschichte Männer waren, wird das auch dem hiesigen Fall zugrunde gelegt). Als Folge ist die Ungleichbehandlung leichter. Genauer gesagt, wird nicht allein an das Geschlecht angeknüpft, sondern hieraus resultierende tatsächliche Gegebenheiten.

Das ist etwa beim Gleichstellungsgesetz anders und daher ist dieses auch verfassungsrechtlich äußerst problematisch. Meines Wissens hat das BVerfG hierüber noch nie zu entscheiden gehabt, da alle Klage aufgrund einer Bevorzugung von Frauen (nur aufgrund des Geschlechts) durch Einstellung/Beförderung der männlichen Kläger erledigt wurden, bevor sie vor dem BVerfG waren.
Hier haben wir nämlich in der Tat das Problem, dass es für die Ungleichbehandlung in der Person selbst überhaupt keinen Grund gibt (das sagt das Gesetz ja selbst). Der Anknüpfungspunkt ist also tatsächlich allein das Geschlecht ohne, wie im Falle der Wehrpflicht, eine hierauf bezogene geschlechtliche Besonderheit.

Dass das Gleichstellungsgesetz eine Kompensation gesellschaftlicher Missstände verfolgt, ist eine andere Frage, aber unserer Verfassung kennt eigentlich nicht eine individuelle Grundrechtseinschränkung zru Behebung gesellschaftlicher Missstände. Es muss immer auf den konkreten Eingriff in der konkreten Situation geschaut werden.

Die Behebunug gesellschaftlicher Misstände ist hingegen eine Aufgabe der Politik, weniger des Gesetzgebers.

Ebenso verhält es sich nun auch mit der Steuer. Eine Ungleich-, bzw. Schlechterbehandlung von Männern in steuerlicher Hinsicht würde ganz allein an dem Geschlecht ansetzen und nicht an irgendwelchen hiermit verbundenen Eigenheiten gegenüber Frauen. Hintergrund ist lediglich wieder ein gesellschaftlicher Misstand. Und eben jenes kennt die Verfassung wiederum nicht. Würde der Gesetzgeber zB. differenzieren, indem er Frauen in Berufen steuerlich begünstigt, in welchen sie aufgrund bestimmter geschlechtsspezifischer Merkmal weniger verdienen als Männer, wäre das eine andere Frage. Denn hier wäre Anknüpfungspunkt wieder eine geschlechtlische Eigenheit. Eine allgemeine Begünstigung bei der Einkommenssteuer setzt jedoch wieder ausschließlich und abstrakt an dem Geschlecht an. Und das lässt unser Verfassungsrecht nicht zu.
Gruß
Dea

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Dank Euch beiden! owt
.

Hi,
klar, gutverdienende Singles ohne Kinder zahlen die Zeche.
Das Problem ist, dass wir nicht nur die ganzen Quersubventionen für alle „Benachteiligten“ zahlen müssen, sondern den Wasserkopf, der diese zu- und verteilt (Ämter, Ausschüsse, Umfragen, Studien, etc). Würde man den ganzen Kram abschaffen und drei einfache Steuersätze von 20, 30 und 40% (je nach Einkommen) pauschal, ohne Abschreibungmöglichkeiten für alle Arbeitnehmer, egal ob verheiratet, Kinder, schwerbehindert, Spätaussiedler, Hausbesitzer, 100€-Job, 400-EJob, 689€-Job etc nehmen, hätte der Staat mehr Geld zur Verfügung und die Steuerzahler auch. Dann bräuchten sie auch keine Förderungen mehr.

eine solche Maßnahme könnte (oder auch nicht, das würde sicher
stark von der Höhe der steuerlichen Maßnahme abhängen) auf die
gesellschaftliche geschlechtsspezische Arbeitsteilung
einwirken;

  1. das finde ich auch nicht grundsätzlich unrealistisch, denn
    wenn z.B. eine Familie feststellt, dass ihr Familieneinkommen
    um 200 Euro höher wäre, wenn künftig Frau Vollzeit arbeitet,
    Mann nur noch Teilzeit und Kinder/Haushalt versorgt, nicht wie
    bisher umgekehrt, dann würden sich das sicher einige
    überlegen.

Natürlich würden sich das dann viele überlegen. Die Männer würden vom Staat geradezu in eine Rolle gedrängt (die Frauen übrigens auch). Das Geschlecht macht’s aus - eben so soll es aber ja gerade nicht mehr sein.

Persönlich fände ich eine Attacke auf die traditionale
geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung auf jeden Fall
sinnvoll, den Weg über unterschiedliche Besteuerung von Mann
und Frau aber eher bedenklich.

Man muss sicherstellen, dass sich niemand wegen seines Geschlechts zu einer bestimmten Aufgabe verpflichtet fühlt. That’s it. Frauen oder Männer in bestimmte Positionen zu drängen, ist nicht in Ordnung.

  1. auch im Link genannt wird ja, dass dadurch die faktisch
    bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheit der Löhne
    „kompensiert“ werden würde;
    dieses Argument halte ich grundsätzlich für nicht ganz falsch,
    denn auf statistisch-aggregierter Ebene, also über alle
    Einzelfälle hinweg, besteht diese Ungleichheit ja faktisch
    durchaus, und steuerliche Maßnahmen haben ja bekanntlich
    ebenfalls mit Einzelfällen nichts zu tun;

Ich habe schon befürchtet, dass es Menschen gibt, die solche Argumente auch noch verteidigen, aber begreifen kann ich es dennoch nicht. Wieso um alles in der Welt sollte man für gleiche Arbeit (!) unterschied viel verdienen? Wenn ich mir vorstelle zu arbeiten und dafür weniger Geld zu bekommen, nur weil ich ein Mann bin… das ist einfach unfassbar. Selbst WENN Frauen für gleiche Arbeit weniger verdienen würden, dann müsste man DAS ändern und nicht alle Männer pauschal bestrafen. Aber ich bezweifle sowieso, dass dem so ist. Frauen verdienen zwar weniger als Männer - aber nicht für dieselbe Tätigkeit.

z.B. steuerliche Vergünstigung für Familien, wie unten
genannt, ist/wäre ja nicht weniger pauschal und weniger
undifferenziert als Vergünstigung pauschal für Frauen;
insofern m.E. kein berechtigter Einwand.

Doch, denn das für Familien zu fordern, ist etwas ganz anderes, als es für Frauen zu fordern.

Schwachpunkt bei diesem Argument ist wohl, dass diese
geschlechtsspezifische Lohnungleichheit sich kaum als
direkte Benachteiligung interpretieren lässt, eher als
eine sehr latente Form von gesellschaftlich/kultureller
Diskriminierung, in die auch und heute vielleicht sogar
größtenteils „freiwillige“ Bildungs- und Arbeitsentscheidungen
von Frauen reinspielen;

Eben.

insofern kann m.E. von „Gleichberechtigung durch
Ungleichbehandlung“ nur mit einer sehr verbogenen Logik die
Rede sein; ich kann mir kaum vorstellen, dass auch die meisten
Nutznießer dieser Maßnahme, vulgo: Frauen, so etwas als
„gerecht“ empfinden könnten.

Wohl aber dürfte es Frauen geben, denen das schnurzpiepegal wäre. Eine der drei Frauen, die das gefordert haben, hat es ja ganz klar gesagt: Sie würde sich schlicht über mehr netto in ihrem Portemonnaie freuen. Klar, wer würde das nicht? Und für seinen eigenen Vorteil nimmt frau die Diskriminierung der Männer dann gern in Kauf. Ich unterstelle ja nicht, dass alle Frauen so sind; vermutlich ist es nicht mal eine Mehrheit. Aber geben würde es solche Frauen.

  1. Die Grundidee der beiden, eine ökonomisch bedingte
    Ungleichheit mit ökonomischen Anreizmustern für Firmen
    zur Einstellung von Frauen zu attackieren, also die „Sprache“
    der Firmen zu sprechen, nicht (nur) mit irgendwelchen
    moralischen Appellen oder gesetzlichen Vorgaben zu operieren,
    finde ich grundsätzlich sehr überzeugend;
    und diese Einsicht setzt sich ja z.B. in der Umweltpolitik
    allmählich auch durch (etwa mit Zertifikaten statt Verboten
    operieren, etc.), warum nicht auch in der Frauenpolitik?

Weil es ungerecht ist. Ganz einfach! Als Mann möchte ich die gleiche Chance haben eingestellt zu werden wie eine Frau. Ich will nicht bevorzugt werden, aber auch nicht benachteiligt. Schon gar nicht um einer abstrakten, rein statistischen Gerechtigkeit wegen. Wenn man Frauen wegen ihrer niedrigeren Besteuerung weniger brutto zahlen muss, ist das für einen Arbeitgeber natürlich ein Argument, sie einzustellen. Und der Mann bekommt die Tätigkeit wegen seines Geschlechts nicht. Haaaaallo, dass muss doch bei dir klingeln! Das kann doch nicht richtig sein!

Kontras wüsste ich natürlich auch ein paar, aber man sollte
solche Ideen nicht gleich als Spinnerei oder als den Untergang
des Abendlands abtun

Nein, aber als grob ungerecht und ganz typisch für ein Land, das in einem feministischen Klima lebt.

; Steuerpolitik ist nie „gerecht“

…na, dann können wir sie ja noch ungerechter machen.

Fassungslos:
Levay

Ein Aspekt vielleicht noch, der jemanden wie dich - der ja recht fix mit Pro-Argumenten für Männerdiskriminierung ist - interessieren könnte. Geht nicht direkt auf deine Frage ein, ist aber rechtlich relevant.

Es gibt Benachteiligungen, die überhaupt nicht an das Geschlecht anknüpfen. Musterbeispiel: Benachteiligung von Teilzeitarbeitskräften. Diese sind ganz überwiegend Frauen. Und tatsächlich verstößt es deswegen unter Umständen gegen den geschlechtsbezogenen (!) Gleichheitsgrundsatz (global gesprochen, also nicht nur verfassungsrechtlich, sondern auch einfachgesetzlich), wenn eine Regel Teilzeitarbeitskräfte (!) benachteiligt.

Ob das so richtig ist oder nicht, stehe dahin. Wenn aber so weit auslegt, was alles eine Diskriminierung von Frauen darstellt, wenn man also selbst mittelbare Aspekte berücksichtigt, dann mutet es doch reichlich befremdlich an, wenn man auf der anderen Seite eine Diskriminierung ganz schamlos an das (natürlich männliche) Geschlecht selbst anknüpft und das dann, wie die Grüne, die das gefordert hat, auch noch von einer positiven Diskriminierung spricht.

Für mich mangelt es Menschen, die so etwas fordern oder verteidigen, auch wenn sie davon nicht restlos überzeugt sind, an gesundem Rechtsempfinden. Und ich meine das ganz ernst!

Levay

Hi,

  1. das finde ich auch nicht grundsätzlich unrealistisch, denn
    wenn z.B. eine Familie feststellt, dass ihr Familieneinkommen
    um 200 Euro höher wäre, wenn künftig Frau Vollzeit arbeitet,
    Mann nur noch Teilzeit und Kinder/Haushalt versorgt, nicht wie
    bisher umgekehrt, dann würden sich das sicher einige
    überlegen.

Natürlich würden sich das dann viele überlegen. Die Männer
würden vom Staat geradezu in eine Rolle gedrängt (die Frauen
übrigens auch). Das Geschlecht macht’s aus - eben so soll es
aber ja gerade nicht mehr sein.

das ist den Vertreterinnen des Vorschlages auch bewusst:
„Lieber eine positive Diskriminierung als eine negative.“

Wir können uns darauf einigen, dass dieser Vorschlag „staatliche Intervention“ vorsieht, um es mal analytisch distanziert auszudrücken;

ich würde aber eher sagen, dass er Männer und Frauen aus der Rolle drängen will, nicht in die Rolle;
die Attackierung der traditionalen Rollenverteilung ist ja gerade das ursprüngliche Ziel des Vorschlages.

Dass das natürlich dennoch staatlicher Zwang ist, und als solcher auch durchaus ablehnenswert, ist mir bewusst (nicht zuletzt, weil ich es selbst ablehne).

Man muss sicherstellen, dass sich niemand wegen seines
Geschlechts zu einer bestimmten Aufgabe verpflichtet fühlt.
That’s it. Frauen oder Männer in bestimmte Positionen zu
drängen, ist nicht in Ordnung.

Es ist ein Faktum, dass es heute noch immer massiven gesellschaftlichen Zwang in die Geschlechterrolle gibt; der Zwang, „sein“ Geschlecht zu sein, deshalb „seine“ Aufgaben zu erfüllen, ist unübersehbar; er besteht also.

Die Frage aus dieser Perspektive ist doch, ob der hier diskutierte Vorschlag, der unzweifelhaft natürlich staatlichen Zwang in Anspruch nimmt, die Geschlechterrolle bzw. das System der geschlechtlichen Arbeitsteilung lockert, als diesen bestehenden Zwang zurückdrängen will, oder nicht.

Der Anspruch des Vorschlags ist jedenfalls die Lockerung; ob das tatsächlich so wäre, ist eine empirische Frage, über dessen Antwort ich mir vorab nicht sicher bin.

Ich habe schon befürchtet, dass es Menschen gibt, die solche
Argumente auch noch verteidigen, aber begreifen kann ich es
dennoch nicht.

lass Dich doch erst mal auf die Argumente ein, und lehne sie dann ab, aber erfasse sie doch erst mal korrekt!

Abgesehen davon fand ich es recht langweilig, wenn alle einfach nur gegen den Vorschlag sind :wink:

Wieso um alles in der Welt sollte man für
gleiche Arbeit (!) unterschied viel verdienen?
Wenn ich mir
vorstelle zu arbeiten und dafür weniger Geld zu bekommen, nur
weil ich ein Mann bin… das ist einfach unfassbar.

Ja, sehe ich auch so;
genauso sehen es aber halt auch die Vertreterinnen dieses Vorschlags: unfassbar, dass Frauen statistisch weniger verdienen, nur weil sie Frauen sind … das muss kompensiert werden …

Klar muss man dann Argumente austauschen zu:
was besagt diese „statistische Ebene“ denn überhaupt?,
umfasst „gleiche Arbeit“ auch so Fälle wie den Reinigungsmann und die Putzfrau, die ich weiter unten als Beispiel gebracht habe?,
wie soll der „Staat“ mit den faktisch bestehenden ungleichen Entlohnungen für gleiche Arbeit, die der Arbeitsmarkt erzeugt, umgehen?,
etc.

Sowas muss doch immerhin diskutierbar sein, ohne dass gleich die Emotionen hochkochen.

Aber ich bezweifle sowieso, dass dem so ist. Frauen
verdienen zwar weniger als Männer - aber nicht für dieselbe
Tätigkeit.

zwei Punkte finde ich ziemlich evident:

  1. Die unausrottbare Erzählung der direkten Geringerentlohnung von Frauen für gleiche Tätigkeiten ist heute eher eine urban legend als Realtität.

  2. die Tatsache, dass Frauen statistisch-durchschnittlich weniger verdienen als Männer ist Realität;
    eine Begründung dafür: weil sie aus allen möglichen Gründen nicht so leicht zu den Tätigkeiten gelangen, mit denen man genauso gut verdient; anders ausgedrückt: die „Diskriminierung“ findet nicht statt auf der Ebene der Entlohnung für eine Tätigkeit, sondern auf der Ebene des Zugangs zu den Tätigkeiten, die sich aber dennoch natürlich letzten Endes auf die Entlohnung auswirkt.

Meines Erachtens kann man nicht sagen: weil 1) der Fall ist, will ich über 2) gar nicht mehr sprechen.

Die Frage ist halt, was man aus 2) folgern und fordern kann, und der Vorschlag fordert ziemlich radikal direkte finanzielle Kompensation - was ich persönlich ablehne, aber nicht völlig absurd und unlogisch finde.

Weil es ungerecht ist. Ganz einfach! Als Mann möchte ich die
gleiche Chance haben eingestellt zu werden wie eine Frau.

Ja, aber so einfach ist es halt nicht:
Die Vertreterinnen dieses Vorschlag zitieren Dich quasi:
„Als Frau möchte ich die gleiche Chance haben eingestellt zu werden wie ein Mann“, da diese heute auf dem Arbeitsmarkt nicht gegeben ist, muss es ein entsprechendes Regulativ geben, hier: die unterschiedliche Besteuerung, die durch niedrigeren Bruttolohn für Frauen die Bereitschaft der Unternehmen, Frauen einzustellen, erhöht.

Wenn man es akzeptiert, dass Frauen heute empirisch tatsächlich geringere Chancen, eingestellt zu werden, haben als Männer (und es gibts Forschungsmaterial en masse dazu mit den unterschiedlichsten Aussagen), dann ist diese Schlussfolgerung doch auf jeden Fall nicht vollkommen absurd.

Ich
will nicht bevorzugt werden, aber auch nicht benachteiligt.

Auch hierzu Zitate aus dem Link, die Deiner Aussage gar nicht fern sind:
„Seien Frauen benachteiligt, dürften sie solange bevorzugt werden, bis die Benachteiligung ausgeglichen ist“.
„Eine solche Reform würde die Gehaltsunterschiede ausgleichen“

Ob die dabei vorausgesetzte heutige „Benachteiligung“ tatsächlich besteht, oder nicht, bzw. was Benachteilung auf statistisch-aggregierter Ebene denn überhaupt besagt, ist halt der zentrale Streitpunkt dabei; aber den muss man m.E. diskutieren können.

Schon gar nicht um einer abstrakten, rein statistischen
Gerechtigkeit wegen.

Das ist richtig, aber sooo abstrakt ist diese Ebene nun auch nicht; man muss sich im Klaren sein, dass da durchaus viele empirisch nachweisbare „kleine Diskriminierungen“ hineinspielen, also Faktoren, die als einzelne keine Lohnungerechtigkeit erzeugen, die aber im Zusammenspiel durchaus einen Teil davon erklären;
das sind z.B. solche Erwägungen in Personalabteilungen wie, dass statt Frau A nun doch Herr B auf Fortbildung geschickt wird, „weil die B ja bestimmt in den nächsten Jahren ein Kind kriegen wird, und dann drei Jahre weg ist“, etc.;
lauter ziemlich triviale Sachen, die aber in Summe durchaus wirksam sind, denn irgendwo muss die statische Ungleichheit ja herkommen, da wäre es zu leicht, alles auf die „freiwillige Entscheidung“ der oder des Einzelnen zu reduzieren.

Wenn man Frauen wegen ihrer niedrigeren
Besteuerung weniger brutto zahlen muss, ist das für einen
Arbeitgeber natürlich ein Argument, sie einzustellen. Und der
Mann bekommt die Tätigkeit wegen seines Geschlechts nicht.
Haaaaallo, dass muss doch bei dir klingeln! Das kann doch
nicht richtig sein!

Ja, klar, das klingelt bei mir;
aber es klingelte bei mir halt auch, als mir meine Schwiegermutter erzählte, dass man ihr beim Einstellungsgespäch die Frage stellte: „Sie sind alleinerziehend, was machen Sie, wenn Ihre Kinder mal krank sind?“ - sie bekam den Job nicht. Hätte man einem Mann eine solche Frage überhaupt gestellt?

Das soll jetzt die andere Ungerechtigkeit nicht legitimieren, aber bestimmte Formen von Diskrimierung von Frauen bei Einstellungen (gerade wegen Mutterschaft) sind empirisch gut gesicherte Befunde, das gilt es schon zu bedenken.

Nein, aber als grob ungerecht und ganz typisch für ein Land,
das in einem feministischen Klima lebt.

Sagen wir mal so: Ich lache heute jede „Feministin“ einfach nur aus (das betrifft auch die feministische Literatur, die ich lese und lesen muss), die mir irgendwas von „universalem Patriarchat“ und „allumfassender Unterdrückung der Frau durch den Mann“ erzählt; diese Ideologeme langweilen mich zutiefst, aber umgekehrt zu sagen, dass wir heute in einem „feministischen Klima“ leben würden, finde ich auch nicht viel besser.

Fassungslos:

kann ich wiederum nicht nachvollziehen.

Gefasste Grüße
Franz

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Hi,

Ein Aspekt vielleicht noch, der jemanden wie dich - der ja
recht fix mit Pro-Argumenten für Männerdiskriminierung ist -

Für mich mangelt es Menschen, die so etwas fordern oder
verteidigen, auch wenn sie davon nicht restlos überzeugt sind,
an gesundem Rechtsempfinden. Und ich meine das ganz ernst!


der Chronistenpflicht halber:
wenn ich das auf mich beziehen würde, dann täte ich es als Beleidigung empfinden;

Zweitens habe ich nicht „für Männerdiskriminierung“ argumentiert, sondern argumentiert, dass es eben auch als keine Männerdiskriminierung verstehbar ist.

Drittens habe ich eine Position ausgeführt, um sie verständlicher zu machen, es ist ganz und gar nicht meine Position.

Und viertens bin ich durchaus überzeugt davon, dass es in unserer Gesellschaft eine ganze Menge an „Männerdiskriminierung“ gibt aber leider überhaupt keine Sensibilität dafür; entsprechende Artikel von mir ja auch hier im Archiv.

Es gibt Benachteiligungen, die überhaupt nicht an das
Geschlecht anknüpfen. Musterbeispiel: Benachteiligung von
Teilzeitarbeitskräften.
Diese sind ganz überwiegend Frauen.
Und tatsächlich verstößt es deswegen unter Umständen gegen den
geschlechtsbezogenen (!) Gleichheitsgrundsatz (global
gesprochen, also nicht nur verfassungsrechtlich, sondern auch
einfachgesetzlich), wenn eine Regel Teilzeitarbeitskräfte (!)
benachteiligt.

Ob das so richtig ist oder nicht, stehe dahin. Wenn aber so
weit auslegt, was alles eine Diskriminierung von Frauen
darstellt, wenn man also selbst mittelbare Aspekte
berücksichtigt, dann mutet es doch reichlich befremdlich an,
wenn man auf der anderen Seite eine Diskriminierung ganz
schamlos an das (natürlich männliche) Geschlecht selbst
anknüpft und das dann, wie die Grüne, die das gefordert hat,
auch noch von einer positiven Diskriminierung spricht.

Diese „positive Diskriminierung“ hat angeblich das Ziel, eine bestehende Diskriminierung zu beseitigen; solange sie an diesem Ziel gemessen wird, würde ich es eher als eine Art Ent-Diskriminierung betrachten; weshalb ich das nicht grundsätzlich befremdlich finde, habe ich oben ja noch mal breit ausgeführt.

Viele Grüße
Franz

Was haltet ihr davon?

Ist hier seit Jahren schon so. Auch Kinderbetreuung und Putzfrau kann man von der Steuer absetzen. Dadurch werden mehr Frauen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt.

Ich finde es natürlich gut.

Gruß
d.

Hallo Alex,

Aber kann es sein, dass momentan sehr viel auf kleinere
Minderheiten geachtet wird und weniger auf die große Masse?

Von mir hörst du keine Widerworte, ich bin völlig deiner Meinung. Das ist IMHO auch der Grund, warum in D keine wirklichen Reformen mehr möglish sind: Wenn etwas geändert würde, würde ja irgendjemand benachteiligt. Bevor das riskiert wird, fahren wir lieber die Karre an die Wand.

my five cents

Ralph

Was haltet ihr davon?

Ist hier seit Jahren schon so. Auch Kinderbetreuung und
Putzfrau kann man von der Steuer absetzen.

Kleine Zwischenfrage:
Kann die Putzfrau, eigentlich auch Putzfrau und Kinderbetreuung absetzen?

Dadurch werden mehr
Frauen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt.

Ich finde es natürlich gut.

Naja, was daran bei einer Arbeitslosenquote von 15%-20% gut sein soll, das musst du mir erst mal erklären!

Seit die Frauen auf den Arbeitsmarkt drängen, sind die Preise permanent gestiegen, wodurch die Löhne, gemessen an Kaufkraft, auch für Männer, natürlich immer geringer werden!
War es früher einer kleinen Familie noch möglich, von einem Einkommen zu leben, so ist das heute fast unmöglich!
Und die große Mehrzahl der Frauen arbeitet an minderwertigen Arbeitsplätzen für Einkommen, die sie vom Sozialamt auch bekommen würden, wenn sie nur nicht das Pech hätten, verheiratet zu sein!
Das Ergebnis, nämlich verwahrloste Kinder, sieht man allenthalben.

Niemand will wohl ernsthaft einer Frau das Recht auf einen eigenen Beruf verweigern, aber daneben steht doch wohl das Recht auf Kinder und wenn etwas steuerlich begünstigt und gefördert werden sollte, dann ist es nach m.M. eher das!

Eigenartigerweise seht ihr immer nur eure eigene Karriere und die Millionen Arbeiterfrauen am Fließband existieren anscheinend nicht!
Aber die Welt besteht nun mal nicht nur aus Akademikern.

Und wenn ihr Akademikerinnen euch gegenüber den Akademikern benachteiligt fühlt, dann solltet ihr das gefälligst unter euch ausmachen und nicht auf Kosten der kleinen Leute! Die zahlen nämlich den Löwenanteil aller Steuern!

Gruß, Nemo.

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Seit die Frauen auf den Arbeitsmarkt drängen, sind die Preise
permanent gestiegen, wodurch die Löhne, gemessen an Kaufkraft,
auch für Männer, natürlich immer geringer werden!

Tja, aber DAS ist ja nun eine unnötige Feststellung. Denn wenn du damit sagen willst - der Verdacht liegt ja nahe -, Frauen sollten doch bitteschön nicht auf den Arbeitsmarkt „drängen“, weil dies doch schließlich diese und jene Konsequenzen habe, dann musst du dir die Frage gefallen lassen: Wieso dürfen Männer dann auf den Arbeitsmarkt „drängen“? Haben sie ein besseres, weil älteres Anrecht?

Frauen haben exakt dasselbe Recht auf Arbeit wie Männer. Sie haben eben nur kein größeres.

Das Ergebnis, nämlich verwahrloste Kinder, sieht man
allenthalben.

Wieso sollten Frauen dafür mehr verantwortlich sein als Männer?

Niemand will wohl ernsthaft einer Frau das Recht auf einen
eigenen Beruf verweigern

Bei dir klingt das aber so!

aber daneben steht doch wohl das
Recht auf Kinder

Das hast nur nix speziell mit Frauen zu tun.

Und wenn ihr Akademikerinnen euch gegenüber den Akademikern
benachteiligt fühlt, dann solltet ihr das gefälligst unter
euch ausmachen und nicht auf Kosten der kleinen Leute! Die
zahlen nämlich den Löwenanteil aller Steuern!

Das stimmt nicht. Die Reichen bezahlen den Löwenanteil.

Levay

  • arm, männlich -
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two thumbs up!
Hi Karin,

ich finde Beleidigungen unter der Gürtellinie noch besser als solche sozialdarwinistischen Leitkultur Phrasen. Ich möchte sogar sagen, dass es die eigentliche Kunst schlechthin ist jemanden, dem an demokratischen Verhältnissen gelegen ist, als richtigen Deppen hinzustellen. Aber du bis auf einem guten Weg.

Weißt du, bei solchen Ansichten, sehe ich keine Chance für einen Konsens in puncto Gender Mainstreaming. Ich würde mir in den Arsch beißen, wenn Frauen für ein solche Art noch gefördert würden. Einem Mann würde man für das, was du da geschrieben hast … na ja.

Ich gebe offen zu, dass Habermas doch noch eine ganze Spur pfiffiger unterwegs ist als ich. Wie ist das mit dir un Hannah Arendt? (rhetorische Frage - möchte eigentlich nicht darüber reden)

Viele Grüße

Hilmar

Seit die Frauen auf den Arbeitsmarkt drängen, sind die Preise
permanent gestiegen, wodurch die Löhne, gemessen an Kaufkraft,
auch für Männer, natürlich immer geringer werden!

Tja, aber DAS ist ja nun eine unnötige Feststellung. Denn wenn
du damit sagen willst - der Verdacht liegt ja nahe -, Frauen
sollten doch bitteschön nicht auf den Arbeitsmarkt „drängen“,
weil dies doch schließlich diese und jene Konsequenzen habe,
dann musst du dir die Frage gefallen lassen: Wieso dürfen
Männer dann auf den Arbeitsmarkt „drängen“? Haben sie ein
besseres, weil älteres Anrecht?

Ich bezog mich lediglich auf den Satz von datafox. Zitat: Dadurch werden mehr Frauen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt.
Und dazu ist zu sagen, dass die Sklaven umso billiger werden, je mehr zur Verfügung stehen! Das war zu allen Zeiten so und ist auch heute noch so. Dabei ist vollkommen egal, ob es sich um Frauen, Gastarbeiter oder Männer handelt!
Im Interesse aller Arbeitnehmer muss es eigentlich liegen, dass möglichst wenig Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen!

Frauen haben exakt dasselbe Recht auf Arbeit wie Männer. Sie
haben eben nur kein größeres.

Aus dem Recht auf Arbeit ist für viele Frauen inzwischen die Pflicht zur Arbeit geworden.
Oftmals die Pflicht zu einer Arbeit, die stupide, langweilig und geisttötend ist!
Daneben bleibt dann noch ein bisschen Fernsehen und die jährliche Reise nach Mallorca. Das Ganze nennt sich dann Leben!

Das Ergebnis, nämlich verwahrloste Kinder, sieht man
allenthalben.

Wieso sollten Frauen dafür mehr verantwortlich sein als
Männer?

Auch dieser Satz ist wertfrei in Bezug auf die Geschlechter!
Es kommt daher, weil, besonders in den unteren Schichten beide Elternteile arbeiten müssen!

Niemand will wohl ernsthaft einer Frau das Recht auf einen
eigenen Beruf verweigern

Bei dir klingt das aber so!

Das unterstellst du mir!

aber daneben steht doch wohl das
Recht auf Kinder

Das hast nur nix speziell mit Frauen zu tun.

Nach wie vor gehe ich davon aus, dass viele Frauen sich lieber der Kindererziehung als der Arbeit am Fließband widmen würden!
Es mag auch etliche Männer geben, die so denken, sie sind aber „noch“ in der Minderzahl. Aber völlig egal, wer nun die Kinder erzieht, derjenige der es tut, sollte unterstützt werden!

Und wenn ihr Akademikerinnen euch gegenüber den Akademikern
benachteiligt fühlt, dann solltet ihr das gefälligst unter
euch ausmachen und nicht auf Kosten der kleinen Leute! Die
zahlen nämlich den Löwenanteil aller Steuern!

Das stimmt nicht. Die Reichen bezahlen den Löwenanteil.

Unfug! Den Hauptanteil der Steuern bezahlen immer die Armen!
Weil, um es einfach zu sagen, 1 EUR von 1000 armen Leuten immer noch 10mal mehr ist, als 100 EUR von einem Reichen!
Schon mal was von indirekten Steuern gehört?

RSNemo.

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Hallo ALex,

keine Steuererleichterung, weil
ich in die Nähe meines Arbeitgebers gezogen bin, weg von der
Heimat;

selber schuld, wenn Du den Umzug nicht abgesetzt hast.

Doch, in der Tat, habe ich, somit auch einen Steuervorteil. Ob der allerdings eine Entfernungspauschale über mehrere Jahre aufwiegt, lasse ich dahingestellt. Aber stimmt, hier hatte ich auch einen Vorteil.

Ich hab nur einfach Angst, dass ich irgendwann Abgaben
in exorbitanter Höhe habe, nur weil ich zu dumm war, nicht
einen Nachteil zu haben, der vom Staat ausgeglichen wird.

Probier mal, ob Kinder haben billiger ist als keine Kinder
haben.

Wenn Du es auf einen rein monetären Vorteil begrenzt, sicher nicht. Allerdings sollten Kinder ja nicht nur darauf reduziert werden, oder? Ein extremes Beispiel, vielleicht wird klar, was ich sagen will. Eine gute Freundin hat Katzen, sie für sie sicherlich so etwas wie ein Kinderersatz sind. Das auf das Wort „Hobby“ zu reduzieren, wäre bei ihr auf jeden Fall nicht ausreichend. Nichtsdestotrotz bekommt sie keine Vergünstigung, weil sie Tiere hält.
Ich will Kinder nicht mit Tieren gleichsetzen. Nur sollte die Entscheidung, Kinder zu bekommen, nicht abhängig sein von staatlichen Zahlungen. Darüber hinaus ist Kindergeld sicherlich ein zu komplexes Thema, um es mal eben hier mit zu verhackstücken.

Mein Problem besteht einfach eher darin, dass irgendwo ein Problem aufgetan wird und genau für diese kleine Lücke eine neue Regelung geschaffen wird, die natürlich wieder Geld kostet. Wobei die Lücke selbst nicht mal angesehen wird. Wieder das Beispiel Kinder, hier Kinderbetreuung. Nun werden also Krippenplätze geschaffen, die sicherlich notwendig sind. Aber keiner konnte bisher eine verlässliche Zahl nennen, wie viele denn nun wirklich nachgefragt werden. Oder wie viele davon notwendig sind, und wie viele nice to have sind, also erst dann wirklich in Anspruch genommen werden, wenn sie existieren, weil mal ja plötzlich die Wahl hat. Wenn Du Kinder wieder rein auf den monetären Wert reduziert, wird jeder Platz natürlich in Anspruch genommen werden, schließlich kann man nun wieder arbeiten und Geld verdienen. Andererseits mag es sicherlich Elter geben, die einfach gern ihre Kinder selbst erziehen.

Vielleicht ist es gut, wenn Eltern die Wahl haben, vielleicht hätten aber auch viele andere Menschen die Wahl, die aus welchen Gründen auch immer zeitlich gebunden sind und daher nicht arbeiten gehen können, weil ihnen die Unterstützung für Haustiere, Ehrenamt oder sonstwas fehlt. Wo fängt man an und wo hört man auf?

Ich hoffe, es ist klar geworden, was ich meinte.

Gruß

ALex

Gruß, Karin

Ich bezog mich lediglich auf den Satz von datafox. Zitat:
Dadurch werden mehr Frauen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung
gestellt.
Und dazu ist zu sagen, dass die Sklaven umso billiger werden,
je mehr zur Verfügung stehen! Das war zu allen Zeiten so und
ist auch heute noch so. Dabei ist vollkommen egal, ob es sich
um Frauen, Gastarbeiter oder Männer handelt!
Im Interesse aller Arbeitnehmer muss es eigentlich liegen,
dass möglichst wenig Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen!

Es ist aber quatsch zu glauben, das es weniger Arbeitskräfte gäbe wenn die Frauen zurück an denn Herd flüchten würden. Es würde hauptsächlich dazu führen das wieder mehr Gatarbeiter kommen, um die „stupide“ Arbeit zu machen die die Männer nicht machen wollen und die Frauen nicht machen sollen.

Aus dem Recht auf Arbeit ist für viele Frauen inzwischen die
Pflicht zur Arbeit geworden.
Oftmals die Pflicht zu einer Arbeit, die stupide, langweilig
und geisttötend ist!

Es ist aber gerade die Arbeit die Männer nicht machen wollen. Nicht alle Frauen arbeiten als erzieherin. Aber das wäre der einzige Beruf der nicht mehr gebraucht würde, würden Frauen nicht mehr arbeiten gehen. Tatsache ist das es noch immer extrem wenige Kranken - und Altenpfleger gibt. Und auch an denn so gerne genannten Supermarktkassen sitzen nur sehr wenig Männer. Von Raumpflegern will ich erst gar nicht anfangen.

Einen Börstencrash haben wir schon mehrfach gehabt und das große Firmen, Banken oder Firmenketten pleitte gehen steht auch fast jeden tag in der Zeitung.
Aber was würde wohl passieren wenn die Leute nichts mehr einkaufen könnten weil alle Kassiererinen ihre Arbeit aufgeben würden?

Was nutzt einem der beste Arzt wenn keine Schwester da ist die sich nach der OP um einen kümmert.

Daneben bleibt dann noch ein bisschen Fernsehen und die
jährliche Reise nach Mallorca. Das Ganze nennt sich dann
Leben!

Das geht denn meisten Menschen so, nicht nur denn Frauen.

Niemand will wohl ernsthaft einer Frau das Recht auf einen
eigenen Beruf verweigern

Bei dir klingt das aber so!

Das unterstellst du mir!

Es hört sich aber wirklich so an.

Nach wie vor gehe ich davon aus, dass viele Frauen sich lieber
der Kindererziehung als der Arbeit am Fließband widmen würden!

Wenn das so wäre, wären die meisten Frauen schon nach ein paar jahren wieder vom fliesband weg anstatt jeden tag weiterzukämpfen.

Es mag auch etliche Männer geben, die so denken, sie sind aber
„noch“ in der Minderzahl. Aber völlig egal, wer nun die Kinder
erzieht, derjenige der es tut, sollte unterstützt werden!

Stimmt genau.

RSNemo.

Gruß Mele.

Kann die Putzfrau, eigentlich auch Putzfrau und
Kinderbetreuung absetzen?

Ja, wenn sie denn eine hat (eher nicht).

Naja, was daran bei einer Arbeitslosenquote von 15%-20% gut
sein soll, das musst du mir erst mal erklären!

Das ist ein anderes Problem.

Das Ergebnis, nämlich verwahrloste Kinder, sieht man
allenthalben.

Soweit ich informiert bin, hat Deutschland weit weniger Kinder als Israel. Hier arbeiten so gut wie alle Frauen. Eine Kinderkrippe ist das normalste der Welt. Es gibt den höchsten Anteil an weiblichen Selbstständigen. Und die Kinder sind nicht weniger verwahrlost als woanders.

Niemand will wohl ernsthaft einer Frau das Recht auf einen
eigenen Beruf verweigern, aber daneben steht doch wohl das
Recht auf Kinder und wenn etwas steuerlich begünstigt und
gefördert werden sollte, dann ist es nach m.M. eher das!

Du spielst Frau gegen Kind aus - das zeugt von einer altertümlichen Einstellung, die nicht vereinbar ist mit einer kapitalistischen Gesellschaft.

Eigenartigerweise seht ihr immer nur eure eigene Karriere und
die Millionen Arbeiterfrauen am Fließband existieren
anscheinend nicht!
Aber die Welt besteht nun mal nicht nur aus Akademikern.

Wer ist denn Ihr? Was hat das mit Akademikern zu tun?

Und wenn ihr Akademikerinnen euch gegenüber den Akademikern
benachteiligt fühlt, dann solltet ihr das gefälligst unter
euch ausmachen und nicht auf Kosten der kleinen Leute! Die
zahlen nämlich den Löwenanteil aller Steuern!

Wir sind keine Akademiker, was soll das?

Gruß
d.

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