Hallo Michael,
Wenn in der Geomantie von Wasseradern gesprochen wird, ist
dies ein terminus technicus, der bei Geomanten üblich ist.
schönes Beispiel. Eventuell kann ich dich da sogar überraschen. Fangen wir vorn an.
Es wird von Wasseradern gesprochen und beim ‚Ausschlag‘ der Ruten vermutet, daß eine solche Wasserader gefunden wurde. Nur ist die Vorstellung von Wasseradern falsch, es gibt keine.
Wird an der angegebenen Stelle gebohrt, wird Wasser gefunden, richtig. Gegenversuch, ein paar Meter weiter schlägt die Rute nicht aus, wenn man da bohrt findet man aber auch Wasser.
Es ist völlig egal, wie man die Theorie von den Wasseradern nun an die Tatsache, daß Wasser gar nicht in Adern vor kommt anpasst, sie ist falsch, denn der Ausschlag der Ruten hat mit der Umgebung gar nichts zu tun.
Nun die Überraschung:
Im Sommer 1990 war ich bei Einem Freund, dessen Geburtstag feiern. Wir sind dabei auch auf dieses Thema zu sprechen gekommen und ein anderer Gast hat mich dann aufgefordert, mit zum Auto zu kommen. Dort hat er seine Ruten ausgepackt, sie mir in die Hand gedrückt, die Handhabung erklärt und mich los geschickt. Du kannst Dir meine Überraschung vorstellen, als die plötzlich tatsächlich ausgeschlagen haben.
Das hat mich natürlich interessiert und ich habe weitere Experimente vorgenommen und eine Erklärung gesucht. Die Ruten haben immer mal wieder ausgeschlagen, nur wusste ich natürlich nicht, was ich ‚gefunden‘ hatte. Die ‚Erdstrahlen‘ haben sich dabei sehr schnell als untaugliches Modell herausgestellt.
Erst 2003 habe ich hier eine wissenschaftliche Erklärung gefunden und kann das nun einordnen. Die Ruten schlagen zwar weiterhin aus, aber bei einer Überprüfung schlagen die Ruten nicht mehr am selben Punkt noch einmal aus. Ich finde nichts, die Stelle an der die Ruten ausschlagen sind beliebig, haben keine Bedeutung.
ich glaube also unbesehen die Erlebnisse der Rutengänger, glaube ihnen, daß sie der Meinung sind, etwas zu finden, aber die Erklärungen glaube ich nicht und auch nicht, daß etwas gefunden wird. Nenne es Einbildung, Selbsttäuschung, wie Du willst, das Erlebnis ist echt, sagt aber nichts aus.
Genau das ist das Problem. Die Erlebnisse sind jeweils echt, die erfundenen Erklärungen verstellen aber den Blick auf die Realität und führen zu falschen Schlüssen. Wer bereit ist anzuerkennen, daß er sich irren kann, wird danach Erfahrungen machen die belegen, daß die angebliche Erklärung falsch ist. Das kann jeder Rutengänger ganz leicht selbst prüfen … wenn er mag und nicht lieber bei seinem Glauben bleibt.
Gruß, Rainer