Hallo,
Ich habe an anderer Stelle schon darauf
hingewiesen, dass Lichtwahrnehmung auch ohne äußere Reize
stattfinden kann, z.B. in Träumen.
Nein. Und ja.
Zum einen nimmt man in Träumen genau gar nichts wahr, Träume sind geistiges Rauschen. Zum anderen nimmt man während des Schlafens durchaus Geräusche und auch Licht wahr - die Augenlider sind nicht komplett undurchlässig.
Auch Ulf hat ähnliches angedeutet.
Wo, bitte?
Die Esoteriker behaupten, dass im Traum der
feinstoffliche Astralleib aktiv ist und Szenarien wahrnimmt,
die an Plastizität oft die normale sinnliche Erfahrung
übertreffen. Woher kommt dann dieses „innere“ Licht, wenn
nicht aus dem Potential, das der feinstoffliche Leib innehat?
Aus der Phantasie?
Versuch doch mal, mit dem inneren Licht irgendetwas außerhalb Deines Kopfes zu beleuchten. Du wirst schnell feststellen, dass das nicht funktioniert. Weil es eben kein Licht ist.
Von da führt kein großer Schritt zu der Annahme, dass auch das
„äußere“ Licht (die physikalischen Schwingungen, die ja nicht
optisch sind, sondern als Frequenzen beschrieben werden!) auf
dem Weg ins Bewusstsein TRANSFORMIERT werden - in das Phänomen
„geistiges bzw. feinstoffliches“ Licht.
Von der einen Annahme, die schon durch nichts belegt ist, kannst Du durch weitere Annahmen beliebige Schlüsse ziehen, die genau gar keinen Sinn haben.
Es führt kein großer Schritt von der Annahme, dass es inneres Licht gibt, zu der Annahme, dass Sterne nichts anderes sind als große Löcher im äußeren Universum, aus denen das innere Licht hervortritt.
Was genau an dieser Behauptung ist unwahrscheinlicher als Deine?
So gesehen, kann ich den Lichtbegriff in mystischen und
lichtmetaphorischen Anwendungen ganz und gar nicht als
Metapher verstehen. Ohne das mystische (feinstoffliche) Licht
wäre ein („optisches“, also per Auge wahrgenommenes) Licht gar
nicht möglich.
Ah so. Und so unnatürliche Dinge wie Lichtschranken sind nur Einbildung. Weil sie ja mangels Traum kein inneres, mystisches Licht haben.
Die Scholastik
‚Die Scholastik‘ ist genauso sinnbefreit wie ‚die Wissenschaft‘ oder ‚die Astrologie‘.
unterschied ja bereits zwischen lumen naturale
und lumen supranaturale, also dem natürlichen und dem
geistigen Licht.
Und was sagt uns das?
Wenn man gewisse mystische und, wieder mit Verlaub,
lichtmetaphorische Lehren berücksichtigt, erscheinen sie schon
vereinbar - diese Lehren gemäß gilt „Licht“ als eine Art
Urstoff des Seienden. Ich behaupte, dass diese Anschauungen
nicht nur als Metaphern zu verstehen sind, wie Blumenberg das
darstellen möchte.
Schön, dass Du das behauptest. Wenn man gewisse andere mystische Lehren berücksichtigt, gibt es nur vier Elemente. Dann ist auch klar, woraus Licht besteht.
Wenn man dagegen die Phantasie mal einfach außen vor lässt und das betrachtet, was wir wissen, besteht Licht genau aus: Licht. Elektromagnetische Wellen. Oder Photonen. Eigentlich aus beidem gleichzeitig. Ist Dir das zu profan? Nun, es erklärt aber immerhin, warum die Lichtschranke auch ohne Traum funktionieren kann.
Das sind reduktionistische Versuche, das Transzendente auf
banale Sinnesstörungen herunterzuspielen. Das hat eine lange
Tradition.
Was sie aber nicht falsifiziert.
Gruß
loderunner