Stromausfall in Westfalen. Wo bleibt der Protest?

Hallo W-Fan,

Es ist auch nicht möglich, eine beliebige
Anzahl von Menschen in Zeiträumen von wenigen Tagen zu
evakuieren.

Nein. Aber eine der Region und den potentiellen Bedrohungen angemessene Anzahl. Wenn z.B. in einem unserer weltsichersten Kernkraftwerke das Unmögliche Ereigniss einer Kernschmelze hereinbricht, ist Deutschland im Arsch. Darauf kann man nicht vorbereiten. Die ortsüblichen Wetterlagen hingegen haben wir hier ganz gut im Griff.

Es ist weiterhin nicht möglich, lokal notwendiges
Material in unbegrenzter und für jedes denkbare Szenario
ausreichender Stückzahl vorzuhalten.

Unbegrenzt natürlich nicht. Aber angemessen. Es sind derzeit >4000 Helfer der freiwilligen Feuerwehr, des THW und anderen Organisationen im Einsatz. Die bedürftigen Menschen sind enteder mit Aggregaten versorgt oder in Notunterkünften untergekommen. Generell ist die Hilfsbereitschaft unter der Bevölkerung groß. Die ehrenamtlichen Helfer werden von der örtlichen Bevölkerung in ihren eigenen Häusern und Wohnungen untergebracht. Es kam weder zu Plünderungen noch zu sonstigen größeren Unruhen. Niemand wurde auf sich allein gestellt zurückgelassen.

Selbst ein hochentwickeltes Land wie
Deutschland, das über eines der besten
Energieverteilungsysteme der Welt verfügt, ist nicht imstande,
popeligen 30 Zentimetern Schnee Stand zu halten bzw. auf den
daraus resultierenden Schaden kurzfristig zu reagieren.

Der Schaden ist nicht durch 30cm Schnee entstanden, sondern durch eine so in der Tat noch nicht in dem Ausmaß vorgekommen Vereisung der oberirdischen Leitungen. Die dann teilweise beindicken Leitungen waren einfach viel zu schwer für die Masten, die dann unter der Last buchstäblich zusammengebrochen sind.

Solche Schäden sind nicht in so kurzer Zeit zu beheben. Das während der Zeit aber keine Menschen zu Tode kommen oder massiv verletzt werden, das ist doch wohl selbstverständlich.

Insofern stellt sich die Frage, mit welcher Berechtigung man
verlangen kann, daß nach einer deutlich größeren Katastrophe
innerhalb kurzer Zeit wieder alles im Lot ist.

Es ging bei New Orleans niemals um „alles im Lot“ sondern „niemand wird alleine zum sterben zurückgelassen“.

Gruß

Fritze

Protest
Hallo Christian,

Ich habe protestiert oder besser gesagt, mich beschwert. Und zwar bei den Krefelder Stadtwerken. Am Freitag abend war das Netz nämlich überlastet und alle 5 Minuten kackte der Sync bei meinem DSL-Modem ab. Der Rechner hielt die Schwankungen aus, aber TV, Licht und Modem kackten wie gesagt alle 5 Min ab. Die Wasserpumpen der Stadtwerke machten das auch nicht mit, so daß es zwischen 22:00 und 3:00 immer wieder zu Wasserengpässen kam.
Diese Probleme sind zwar eher gering im Vergleich zu dem, Was die Betroffenen im Münsterland erleben, aber trotzdem hat’s mich aufgeregt.

Gruß
Sticky

für Vierer- Bündelleitungen.

In der Schweiz werden für 380 KV-Leitungen nur Zweier- Bündelleitungen gebaut mit fast gleichen Masten.

Viererbündel sind doppelt so schwer und könnten nie über die Alpenpässe gebaut werden.

Man wird daraus Lehre ziehen und in Zukunft die Leitungen bei Schneefall besser unter Kontrolle halten.
Wenn die angefrohrenen „Schneezotteln“ zu schwer werden muss ausgeschaltet und irgendwie geschüttelt werden.

So ein Gittermast kann nicht in einigen Stunden gebaut werden. Auch ist das im Winter eine äusserst schwere, gefährliche Arbeit.

Gruss

Fritz
a.d.Uw.

Verantwortung für Stromversorgung
Hallo Christian,

Naja, ich bleibe bei meinem Standpunkt: Nur weil die
Katastrophe schlimmer war und Menschen starben, ist das
Versagen der Sache nach nicht erheblicher.

Der Gag an der Sache ist, dass die Verantwortung für die Stromversorgung zunächst einmal nicht bei den Behörden liegt.
Stromausfällen gibt es durchaus in den USA regelmäßig, besonders im Winter. Es gibt nicht nur in Entwicklungsländer Stromausfälle, die durch Mißmanagement der Stromversorger bedingt sind (Kalifornien lässt grüßen).
Es ist nicht die Aufgabe der Behörden eine normale flächendeckende Stromversorgung schnellstmöglichst aufzubauen. Notstromagregate laufen ja an verschiedenen Orten.
Die Reparatur des normalen Stromnetzes ist die Sache des Stromversorger. Polizei, Feuerwehr und THW können das nicht leisten.

Gruß
Carlos

Hallo Franz,

Außerdem wird ein Riesenmeteorit demnächst auf unsere Erde
treffen, und kein Mensch protestiert dagegen.

Du hast ein komisches Zeitgefühl. In etwa 150 000 Jahre sind ‚demnächst‘?
Was liest Du denn?!?

Gruß, Rainer

Hallo Christian,

Ami-Bashing, ohne auch nur den Hauch eines Schattens einer
Ahnung zu haben.

Das waren Amis, die sich beklagt haben, daß da nichts richtig funktioniert hat. Die meisten haben hier nicht mehr getan, als diese Amis zu zitieren.

Gruß, Rainer

Moin,

ich sehs ja schon kommen…
Kurz vor Weihnachten, wenn ich endlich zum Einkaufen komme, ist wieder überall das Weihnachtsgeschenkpapier ausverkauft.

Das regt mich immer furchtbar auf, genau wie diese Sache in New Orleans neulich. Wo bleibt der Katastrophenschutz ? Sollte der die Versorgung mit solch wichtigen Gütern zum Schutze unserer kulturellen Identität nicht sicherstellen ? Denk mal drüber nach!

Protesterprobte Grüße
Marion

Salü Christian

Ich teile Deine Entrüstung im vollen Umfang.

Wenn in der Schweiz so etwas geschieht - und das wird es - dann werde ich auf die Strasse gehen.

Wir haben jahrzentelang - seit 1960 - sehr viel Geld für eine nahezu perfekte Infrastruktur - ausgeben. Viele Menschen haben viel Herzblut dafür investiert.

In den letzten 7 Jahren verludert alles im Rekordtempo. Die Züge fallen
aus und sind regelmässig unpünklich. Das Telefonnetz bricht jedes Jahr immer öfters zusammen - usw. Wir waren immer Stolz darauf, keine „italienischen“ bzw. kalifornischen (Strom) Verhälntisse zu haben. Und jetzt zerbröselt in der Schweiz Stein um Stein, was seit 1960 mühsam aufgebaut wurde.

viele Grüsse
Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wen interessiert Westfalen…?
Hallo Christian,

…das wird wohl die Gretchenfrage sein.

Ich war von Do. abend bis gestern mittag in Köln. Dort fielen ein paar vereinzelte Schneeflocken, welche nicht liegen blieben.
10 Km weiter war Schneekatastrophe.
In Köln grinste man darüber. Es interessierte niemanden wirklich. Wer „auf die Straße gegangen war“, tat dies, um zur Arbeitt zu fahren oder wie in meinem Fall zur Messe. Im übrigen Deutschland sieht es wohl genauso aus, man weiss, dass in 2 Tagen alles wieder i.O. sein wird.

Zudem werden nahezu alle deutschen Haushalte mit Gas, Öl oder Fernwärme geheizt. Die meisten Heizungssteuerungen verfügen über Backup-Batterien. Somit erfriert man hier nicht und nach gewissen einschlägigen Statistiken zu urteilen ist es für viele Deutsche auch klein Problem, sich 3 Tage nicht zu waschen.
Die Lebensmittelversorgung ist kein Problem, Trinkwasser kann man überall in Flaschen kaufen.
Und letztendlich dürfte es dem durchscnnittlichen geistigen Leistungsvermögen der Bevölkerung durchaus guttun, wenn einmal 3 Abende nicht ferngesehen wird.

Wo ist also das Problem?

Grüße,

Mathias

Du übertreibst gewaltig…
Peter

In der Stadt Zürich hatten wir im Winter 1961/62 den letzten grösseren Stromausfall infolge Schneefall.

Der Total-Ausfall SBB diesen Sommer muss ich Dir recht geben, das war ein fahrlässiger Schaltfehler, der hätte vermieden werden können.

Gruss

Fritz
a.d.Uw

Wo ist also das Problem?

Hallo

Mathias

3 Tage in die Hosen laufen lassen ist kein weiteres Problem…grins

Gruss

Fritz
a.d.Uw.

Guten morgen,

Naja, ich bleibe bei meinem Standpunkt: Nur weil die
Katastrophe schlimmer war und Menschen starben, ist das
Versagen der Sache nach nicht erheblicher.

Der Gag an der Sache ist, dass die Verantwortung für die
Stromversorgung zunächst einmal nicht bei den Behörden liegt.

naja, das ist Ansichtssache. Das ganze fällt - ebenso wie Deichbau, Entsorgung etc. unter Daseinsvorsorge, was sich nicht zuletzt darin äußert, daß in den meisten Städten die Stadtwerke noch in kommunalem Besitz sind. Insofern liegt die Verantwortung für die Stromversorgung letztlich noch in kommunaler Hand.

Gruß,
Christian

Guten morgen,

Ich war von Do. abend bis gestern mittag in Köln. Dort fielen
ein paar vereinzelte Schneeflocken, welche nicht liegen
blieben.
10 Km weiter war Schneekatastrophe.

diese Begriffe werden m.E. inflationär verwendet. Es war eben keine Katastrophe sondern mehr oder minder gewöhnliches Winterwetter.

Schon damit ist man einigermaßen überfordert, während man erwartet, daß bei der Überflutung von einigen hundert Quadratkilometern mit entsprechenden Folgen für die Infrastruktur in hinreichendem Maße schweres Gerät, Lebensmittel und diverser anderer Kram bereitgestellt wird.

Alles weitere steht in meinen anderen Artikeln in diesem Artikelbaum.

Gruß,
Christian

Hej Christian,

vielleicht solltest Du Dich erst einmal ausreichend informieren, bevor Du Aussagen wie die nachfolgende triffst.

Nein, ich fürchte nur, daß die Sturmflut in Hamburg mit dem,
was in New Orleans und den umliegenden Gemeinden nicht
vergleichbar ist.

Mach Dich erst einmal schlau, dann bin ich gerne bereit mit Dir über über die Vergleichbarkeit zu diskutieren.

Hejdå
Joker

Protest gegen Stromversorger
wäre angesagt. Kassieren horrende Strompreise, schöpfen aber nur die Gewinne ab, statt so ins Netz zu investieren, daß die Masten ein bißchen Schnee aushalten…

Ciao, Wotan

Hallo,

vielleicht solltest Du Dich erst einmal ausreichend
informieren, bevor Du Aussagen wie die nachfolgende triffst.

Nein, ich fürchte nur, daß die Sturmflut in Hamburg mit dem,
was in New Orleans und den umliegenden Gemeinden nicht
vergleichbar ist.

Mach Dich erst einmal schlau, dann bin ich gerne bereit mit
Dir über über die Vergleichbarkeit zu diskutieren.

meine Informationen stammen von meiner Großtante, die normalerweise in Slidell, LA, wohnt, das ca. 10 km von New Orleans liegt und komplett überschwemmt worden war. Wie nah bist Du dran?

Gruß,
Christian

naja, das ist Ansichtssache. Das ganze fällt - ebenso wie
Deichbau, Entsorgung etc. unter Daseinsvorsorge, was sich
nicht zuletzt darin äußert, daß in den meisten Städten die
Stadtwerke noch in kommunalem Besitz sind. Insofern liegt die
Verantwortung für die Stromversorgung letztlich noch in
kommunaler Hand.

Gruß,
Christian

Hi,

da muss ich dir wiedersprechen. Die meisten kommunalen Stromversorger sind inzwischen privatisiert.

Gruß

Phoebe

Hallo Christian,

es sind ja auch keine „AMIS“ schuld…:smile:
Ansonsten hättest du hier wohl mehrere Seiten Protest…:smile:

Es ist doch nun einmal „IN“ auf die USA zu schimpfen…
dabei sollten gerade wir Deutschen mal „einen Gang zurückschalten“…
Gerade läuft ja im TV „Die Luftbrücke“…
Man sollte mal daran denken,das die USA hier in D seit 1945 eine ganze Menge an Unterstützung geleistet haben…und noch immer leisten…
schließlich leben und arbeiten hier ja immer noch sehr viele US-Amerikaner und lassen Geld in D…

mfg

Frank

Gerade läuft ja im TV „Die Luftbrücke“…
Man sollte mal daran denken,das die USA hier in D seit 1945
eine ganze Menge an Unterstützung geleistet haben…und noch
immer leisten…

Für Schäden, die ohne sie vielleicht nie entstanden wären. Somit relativiert sich das Ganze wieder.

Grüße
Ostlandreiter

Hallo,

da muss ich dir wiedersprechen. Die meisten kommunalen
Stromversorger sind inzwischen privatisiert.

die meisten kommunalen Stromversorger haben inzwischen eine privatrechtliche Rechtsform, aber das heißt noch lange nicht, daß die Anteile nicht mehr den Gemeinden gehören. In der Tat haben etliche Gemeinden inzwischen einen Teil (!) der Anteile an den Stadtwerken etc. verkauft. Die Zahl der Stadtwerke, die inzwischen mehrheitlich einem privaten Unternehmen gehören, dürfte in etwa der meiner Finger und Zehen entsprechen.

Gruß,
Christian