Grüß Dich.
Studieren heißt stets, fleißig zu sein!
Ein Studium mit geringem Lernaufwand gibt es nicht!
Es gibt aber Studiengänge mit geringem Anspruch bzw. geringen geistigen Anforderungern – das sind im allgemeinen sämtlich die brotlosen Künste wie z.B. Geisteswissenschaften, Kunstwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften.
Folgende Faustregeln beschreiben gute Näherungen, was für Korrelationen beobachtet werden können:
Der Schwierigkeitsgrad steigt mit dem Anteil an Mathematik, den es zu bewältigen gilt.
Der Schwierigkeitsgrad steigt mit dem Anteil an Naturwissenschaften, den es zu bewältigen gilt.
Der Schwierigkeitsgrad steigt mit dem Anteil an Polytechnik/ technischer Kreativität, den es zu bewältigen gilt.
Der Schwierigkeitsgrad steigt mit dem Anteil an volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten, auf den die berufsqualifizierende Inhalte des Hauptstudiums hinführen.
Chemiker, Biologen, Ärzte, Ingenieure, Physiker, Mathematiker, Informatiker, Lehrer leisten Grundlagenforschung und Anwendung; am Ende steht die Hebung des Wissens über die Welt und die Hebung des Wohlstands bzw. des Lebenskomforts, der es den Unmengen Traumtänzern erst ermöglicht, Philosophie und ähnlich Kram studieren zu können.
Daß Du mich richtig verstehst: Kein Studienfach ist höherwertig als ein anderes, nur erliegt das Hochschulsystem einer schrecklichen Schieflage. Auf der einen Seite zuviel Ausstoß von Absolventen in den HARTZ-IV-Studiengängen, die in ihrer intellektuellen Mittelmäßigkeit überhaupt nicht in der Lage sind, Philosophie, Literatur, Kunst, Kultur und Wirtschaft fortzuentwickeln. Auf der anderen Seite zuwenig Ausstoß an Absolventen in den harten Fächern, weil das gegliederte Schulsystem von Beginn an MNT-Fächer geringschätzt und mit Gewalt in den Hintergrund drückt. Das Ansehen dieser „Realien“ ist in der Gesellschaft nicht besser.
Rechtswissenschaft (Jura) ist ein weiteres Beispiel eines nicht sonderlich anspruchsvollen Studiums. Ausschließlich Vorgegebenes beherrschen lernen, sich mit katastrophal schlechter deutscher Sprache (Amts- und Beamtendeutsch) arrangieren, Gesetze und Gesetzeskommentare pauken, ständig nur innerhalb des Grundgesetzes denken.
Nur sehr wenige Juristen prägen die Fähigkeit aus, profunde Kritik über die Systemgrenzen hinaus zuzulassen. Und das ist für einen Staat, der eigentlich verfassungsrechtlich erneuert werden müßte, sehr schlimm.
Dafür ist das Jurastudium ein hartes Brot, was die Lernerei anbelangt. Der Lehrstoff gilt auch unter glühenden Juristen bestenfalls als trocken und lebensfern. Die Prüfungsregelungen sind harsch und archaisch-mittelalterlich.
Psychologie hat in der Hinsicht eine Sonderstellung. Normalerweise ist Psychologie kein MNT-Fach; allerdings lassen sich Ausgestaltungen dieses Studienfaches finden, die stark in Richtung Medizin oder Biologie gehen. Das wäre akzeptabel, aber auch schwerer als die typische Rumgeschwafel-Psychoblabla-Psychologie.
Zusammengefaßt: Das Studieren ist in erster Näherung grundsätzlich eine Fleißleistung; kein Studienfach ist generell leicht oder kann als Selbstläufer betrachtet werden.
Die Studienlandschaft zerfällt in anspruchsvolle und anspruchslose Studienfächer in Abhängigkeit des Maßes an Grips, was Dir zur Durchdringung des Stoffes abgefordert wird.
Die anspuchslosen Studienfächer sind nahezu ausnahmslos stumpfe Lernfächer, in denen sich nicht ohne Grund haufenweise Abiturienten tummeln, die bezüglich ihrer Intelligenz in der Gaußschen Kurve mittig oder mittig-rechts auftauchen, und in denen weder das analytisch-logische Denken, der kreative Umgang mit Erkenntnissen noch das Beherrschen von Wissenssystemen erforderlich ist, sondern die ihren „thrill“ einzig aus aufgeblähten Stoffmengen schöpfen.
Viele Grüße