Studieren die Hölle?

Hallo,

ich weiß langsam nicht mehr was ich glauben soll.

Die Medien berichten ja momentan von den Studentenstreiks und so. Gestern im Fernsehen, glaub es war ZDF, haben die einen Studenten den ganzen Tag verfolgt und drüber berichtet was der so alles machen muss.

Die stellten das dann so dar, dass man 24 Stunden am Tag nur lernt,lernt,lernt und für nichts anderes mehr Zeit hat, nicht mal für Essen… also sehr übertrieben (oder doch nicht?).

Wenn ich aber andere Studenten frage, bekomme ich immer die Antwort, nö ist voll lässig und so…

Und wenn man in einem Studentenwohnheim ist, dann denke ich immer, ich bin in einer anderen Welt. Nur alle am Feiern und wenn man jemanden fragt: Müsst ihr garnicht lernen? Antwort: Nö, haben ja noch Zeit…

Ich bin Student eines Dualen Studiums und komme erst nächstes Jahr das erste mal an meine Uni und lerne das dann erst alles kennen.

Ich weiß halt nicht mehr was ich glauben soll. Aber andere haben es doch auch geschafft und ich male mir immer aus, wenn ich nach den Medien geh, das ist doch unmöglich zu schaffen!

Oder betrifft das nur bestimmte Studiengänge?

Was sagt ihr? Kann mir jemand mehr erzählen? Mich macht das langsam alles verrückt und es beschäftigt mich sehr.

Ganz klare Antwort: Kommt drauf an!

  • Hochschule
  • Studiengang
  • Dozenten
  • Eigener Ehrgeiz bezüglich der Noten
  • Arbeit im Team
  • Eigene Wissensbasis

Hallo,

aus meinem Studium (1982-1988) kenne ich diverse Daseinszustände :wink:

Manchmal musste ich über Monate hinweg täglich 2 mal 4-5 Stunden lesen und lernen (kurzfristig auch deutlich mehr), manchmal hingegen lag man stundenlang im botanischen Garten, sinnierte über Gott und die Welt, um danach eine Stunde Tennis zu spielen oder für Stunden in der Bierklause zu versumpfen. Skifreizeiten gab es auch :smile:

Ich habe das Gefühl, dass ein Studium heutzutage verschulter abläuft, an strengere zeitliche Vorgaben gebunden ist und nicht mehr so viel Zeit zwecks Bewusstseinserweiterung bietet. Das finde ich schade!!!

Zudem ist es auch noch recht teuer derzeit und mir schwirrt immer im Kopf, dass die Lehrinhalte in vielen Fakultäten auch reif für die Tonne sind.

Ich habe mein Studium genossen, würde ein solches heutzutage aber meinem Kind nicht empfehlen.

LG
sine

Ja ok, das ist ja wie an Schulen auch. Wenn man Lehrer hat, mit denen man nicht klar kommt, dann hat man es schon schwer.

Was mir gerade einfällt, ist jetzt nicht ganz auf das Thema bezogen. Hat jemand, der nur Deutsch studiert weniger „Aufwand“ als jemand der Deutsch und Englisch studiert? Ja oder?

Also im Fernsehen der Typ, der hat mein ich Geschichte und Politik studiert. Ist das dann logisch, dass der so extrem viel Arbeit hat? Oder ist das egal?

Ich habe das Gefühl, dass ein Studium heutzutage verschulter
abläuft, an strengere zeitliche Vorgaben gebunden ist und
nicht mehr so viel Zeit zwecks Bewusstseinserweiterung bietet.
Das finde ich schade!!!

Das hat der Student im Fernsehen auch gesagt. Das man selbst etwas kreatives beitragen kann, ist so gut wie nie der Fall.

Zudem ist es auch noch recht teuer derzeit und mir schwirrt
immer im Kopf, dass die Lehrinhalte in vielen Fakultäten auch
reif für die Tonne sind.

Hab ich auch schon oft gehört :wink:

Hallo,

also ne Freundin von mit studiert gerade Psychologie oder sowas…

Die ist echt schwer am lernen und tun. Sie wollte mit streiken, hat aber gar keine Zeit dafür. Zuerst hatte sie zwei Jobs, das war ihr dann zu viel und jetzt finanziert sie die Oma ein wenig mit.

Zur Miete (wohnt in WG) kommen halt noch Studiengebühren und Lebenshaltungskosten…und Einnahmen wirst du in der Zeit nicht viel haben…

Also schon eine sehr anstrengente Sache!

Gruß Lulea

Hi,

Hat jemand, der nur Deutsch studiert weniger „Aufwand“ als jemand der Deutsch und Englisch studiert?

Kann man so nciht sagen, da vergleichst du Äpfel mit Birnen und Tomaten, wobei die Tomaten sich dem Vergleich widersetzen … oder so. Der Vergleich hinkt sowieso.
das Fach Medizin ist umfangreicher als das Fach Deutsch. Medizin ist alleine ein Studiengang, Deutsch nicht.
Dann wurde auch schon gesagt, dass es davon abhängt, welches Fach man studiert und auf welchen Abschluss hin, und vor alem von der Arbeitsmoral: Vor Prüfungen hat man immer viel zu lernen, egal welches fach, egal welcher Abschluss. Wenn ich mir im Laufe des Semesters sage, ach, das reicht doch, wenn ich nen Monat vor der Prüfung anfange, dann habe ich natürlich mehr Arbeit, als wenn ich schon während des Semesters damit anfange. Wenn ich dann noch mit der Arbeitseinstellung rangehe „Ach, hauptsache bestehen, das wird schon“ darf ich nochmal ran, auch prickelnd.
BWLer, Mediziner, Juristen haben das ganze Studium rund um die Uhr so viel Arbeit, dass sie nicht mehr wissen, wo iihnen der Kopf steht. Da sieht man in anderen Studiengängen schon mal Land.
Wie das in den modernen dualen Studiengängen ist, weiß ich nicht. Aber wenn du in weniger Zeit wenigstens annähernd gleich kompetent sein wilst wie ein Diplom früher und daneben noch Praxis machst, kann das nicht entspannend sein. Dafür wird es bei dir verschult sein - du kriegst exakt gesagt, wann du was machen musst, machst dann genau das und nichts anderes. Nicht mal sagen „ach hm, ich glaub, ich häng n Semester dran - dann bin ich besser vorbereitet auf die Prüfung und erreiche bessere Noten“ oder „Oh, das Seminar 1234 gefällt mir wesentlich besser als Seminar 0815, vie interessanter! und Zum Thema ABC wollte ich schon immer mal was hören, schreib ich mich ein“.

die Franzi

1 Like

Hallo,

also ne Freundin von mit studiert gerade Psychologie oder
sowas…

scheint ja eine sehr gute Freundin zu sein …

.und Einnahmen wirst du in der Zeit

nicht viel haben…

Der Trick bei einem dualen Studium ist doch gerade, dass man eben doch Einnahmen hat, also ist der Einwand hinfällig.

Zum Ausgangsposter: Meine Erfahrung (zwei Fächer, Bachelor/Master-System): Es gibt Phasen, die sind total relaxt und es gibt Phasen, in denen weiß man nicht, wo einem der Kopf steht vor lauter Unikram, aber selbst in denen ist es möglich, ausreichend Schlaf zubekommen und etwas zu essen, wenn man Prioritäten setzt :smile: Also es gibt vermutlich entspanntere Sachen, die man in seinem Leben machen kann, als ein Studium, aber ein ganz normales Fach an einer ganz normalen Uni zu studieren ist auch kein Ding der Unmöglichkeit. Guck dir die Leute doch an, die das auch hinkriegen :smile:

Grüße
Sonja

Hallo,

also ne Freundin von mit studiert gerade Psychologie oder
sowas…

scheint ja eine sehr gute Freundin zu sein …

Bin ich ne schlechte Freundin, weil ich nicht alles bis ins kleinste Detail weiß? Ich fühl mich nicht so…

Zum Ausgangsposter: Meine Erfahrung (zwei Fächer,
Bachelor/Master-System): Es gibt Phasen, die sind total relaxt
und es gibt Phasen, in denen weiß man nicht, wo einem der Kopf
steht vor lauter Unikram, aber selbst in denen ist es möglich,
ausreichend Schlaf zubekommen und etwas zu essen, wenn man
Prioritäten setzt :smile: Also es gibt vermutlich entspanntere
Sachen, die man in seinem Leben machen kann, als ein Studium,
aber ein ganz normales Fach an einer ganz normalen Uni zu
studieren ist auch kein Ding der Unmöglichkeit. Guck dir die
Leute doch an, die das auch hinkriegen :smile:

Aber es gbit halt auch sehr viele, die das System nicht gut finden. Klar, nur weil Viele was gut finden müssen sie nicht Recht haben. Aber in dem Fall bin ich durchaus der Meinung, dass etwas falsch läuft. Schon allein, dass Studiengebühren erhoben werden finde ich falsch.

Gruß lulea

Grüße
Sonja

Hallo,
wie die anderen schon sagten: Es kommt darauf an (Studiengang, Uni, Semester).

Bei uns gab es auch Semester, die waren voller als andere.
In meinem 2. Semester hatte ich 36 SWS Vorlesungen/Übungen an der Uni. Das klingt jetzt erstmal nicht viel, wenn man das mit einer Arbeitswoche vergleicht.
Allerdings kann man als Faustregel nochmal die selbe Zeit für Hausaufgaben/Praktikumsausarbeitung etc. rechnen. Diese waren Pflicht, wenn man Klausuren mitschreiben wollte. Dann kommt dazu als Zeit, die man einfach verplempert (also nicht produktiv nutzt), noch solche Sachen wie Fahrtzeit zur Uni oder Zeit zwischen den Vorlesungen.

Die anderen Grundstudiumssemester sahen nicht viel anders aus. Natürlich gab es auch Leute, die deutlich weniger gemacht haben mit brillanten Ideen wie „Dann schreibe ich die Klausur eben nächstes Semester“. Die waren so brillant, dass sie dann irgendwann gar nicht mehr kommen mussten und auch nicht mehr gesehen wurden.
Im Hauptstudium war das ganze viel lockerer.

Für das Jahr Diplomarbeit kannst du bei uns im Normalfall normale Arbeitstage hernehmen, also irgendwas wie 10h an der Uni (dafür habe ich am Wochenende weniger gemacht). Damit war ich aber eine derjenigen, die nicht gar so hart gearbeitet haben…

Vor Klausuren ging es mir ungefähr so:
http://www.informatik-kfm.de/forum/index.php?topic=9… :smile:

Dann muss man natürlich noch die Zeit dazu rechnen, die fürs Geldverdienen draufgeht (beim einen mehr, beim anderen weniger).

Studieren ist bis jetzt so ziemlich das Stressigste, was ich je gemacht habe und zugleich ist es auch das Tollste :smile: Zum Teil trägt in meinem Fall dazu bei, dass ich bewusst nicht an die nahegelegenste Uni bin, so dass ich keine Verwandten (und auch keinen von meinem Abijahrgang) hier habe. Auch alles, was damit zusammenhängt (erste eigene Wohnung suchen etc.) gehört für mich irgendwie mit zu „Studium“.

Allerdings kenne ich auch Studenten, die mir ganz stolz erzählten, dass sie ganze 18 SWS haben, dafür müssen sie dann noch sooo ein dickes Buch bis Ende des Semesters (!) lesen…

Viele Grüße
heureka

Moin,

die NaWis und Ingenieure hatten schon zu meiner Zeit (70er/80er) keinen Schlendrian im Studium, wenn man vorhatte in endlichen Zeiten fertig zu werden.
In den ersten Semestern waren das Summe über alles (Vorlesungen incl. Nachbereitung, Praktika (Berichte schreiben), Übungen (vor- und nachbereiten), Seminare (vorbereiten) etc.) meist 40 und mehr Stunden pro Woche. Dazu dann noch die Vorbereiterei auf Prüfungen.

Im Hauptstudium entspannte sich das etwas, aber nur etwas, was z.T. auch daran lag, daß man sich auf die Richtung spezialisierte, die einem am meisten lag; und was man mag, lernt man lieber und besser.

Wie es in diesem Bereichen heute genau aussieht, kann ich aber nicht sagen, ich vermute aber nicht viel anders.

Gandalf

Hallo!

Bin ich ne schlechte Freundin, weil ich nicht alles bis ins
kleinste Detail weiß? Ich fühl mich nicht so…

Ich finde das Studienfach kein so kleines Detail, immerhin ist das nach deiner Schilderung doch die Hauptbeschäftigung und somit so etwas wie ihr Beruf für einige Jahre. Man würde ja auch nicht sagen: „Ich habe einen Freund, der ist glaube ich Arzt, oder vielleicht auch Krankenpfleger, oder Krankenhausmanager, keine Ahnung.“ Aber ist ja irrelevant.

Aber es gbit halt auch sehr viele, die das System nicht gut
finden. Klar, nur weil Viele was gut finden müssen sie nicht
Recht haben. Aber in dem Fall bin ich durchaus der Meinung,
dass etwas falsch läuft. Schon allein, dass Studiengebühren
erhoben werden finde ich falsch.

Ich auch, ich auch! Ich finde das System nicht super, aber erträglich bis okay. Trotz Bologna und Studiengebühren muss man keine Angst vorm Studium haben;das wollte ich vermitteln. Dass Studiengebühren Schrott sind, unterschreibe ich sofort.

Grüße
Sonja

Hallo Keozor,

Ich bin Student eines Dualen Studiums und komme erst nächstes
Jahr das erste mal an meine Uni und lerne das dann erst alles
kennen.

Dann solltest Du Dir - wenn es so weit ist - selbst ein Bild machen.

Ich weiß halt nicht mehr was ich glauben soll. Aber andere
haben es doch auch geschafft und ich male mir immer aus, wenn
ich nach den Medien geh, das ist doch unmöglich zu schaffen!

Was andere (nicht) schaffen, das ist doch vollkommen gleich… für Dich ist wichtig, dass Du die Entscheidung getroffen hast, etwas Bestimmtes zun studieren - und wenn Dir das liegt und Du das Ziel nicht aus den Augen verlierst, dann wirst Du das auch schaffen!

Oder betrifft das nur bestimmte Studiengänge?

Jeder Studiengang ist geeignet, dass man ihn 24 Stunden am Tag fleißig studiert:smile:

Was sagt ihr? Kann mir jemand mehr erzählen? Mich macht das
langsam alles verrückt und es beschäftigt mich sehr.

Man kann nichts vorweg nehmen, aber Du könntest Dich gezielt und konkret in Bezug auf Deinen Studienbereich/ Dein Fach hin informieren und dazu z.B. an der betreffenden Uni, an der Du bald sein wirst, die Studierenden fragen, die bereits Erfahrungen gesammelt haben?

Viel Glück!
IHF

Hi

Mir hat man vor ein paar Jahren noch erzählt, das Studium sei die schönste Zeit des Lebens. Davon habe ich leider nicht viel mitbekommen.

Auch die angeblichen Anforderungsschwankungen sind an mir vorbeigegangen. Der Anspruch war relativ gleich und der Arbeitsaufwand steigert sich eben jedes Jahr.

Das Studium ist nicht Hölle - kann es sein, aber nicht grundsätzlich. Man muss keine Angst vor dem Studium haben, wenn man etwas erreichen will und sich ransetzt ist es schaffbar. Es wird nur nicht immer leicht.

Die Gründe warum es nicht leicht ist können sehr unterschiedlich sein.

Bei meinem Fach Sinologie liegt es daran, dass der Arbeitsaufwand sehr hoch ist.
Man muss wirklich ununterbrochen lernen um zu BESTEHEN und zwar mit 4, nichts mit letzte Minute, jede Woche, mindestens jeden zweiten Tag, sonst Sense. Und das sind nur die Sprachkurse, dazu kommen ja noch Seminare und Vorlesungen, die vorbereitet und geprüft sein wollen. Übersetzungen für Hausarbeiten u.ä. koste mehr Zeit, als wenn man sich nur auf Literatur und Denken beschränken kann oder eine Sprache hat, die man nach 2-3 Jahren locker runterlesen kann - wie Englisch und Französisch z.B… Bei Chinesisch ist das nicht möglich.

Wir absolvieren auch mehr Stunden als Studenten anderer Fächer, das ist bei uns so in der Studienordnung verankert. Klingt nicht fair, ist es auch nicht, aber andererseits muss man das Zeug lernen, bis auf einen Kurs fällt mir keiner ein, der Überflüssig wäre.

Das Problem ist, dass wir nicht genug Zeit haben. 6 Semester um Chinesisch zu lernen ist einfach lächerlich. Das merkt man auch im internationalen Vergleich: Möchte ich an einer anderen Uni Sinologie studieren, im Ausland, dann wird mein BA nicht anerkannt und ich muss entweder 2 Semester nachstudieren oder eine schwere Prüfung machen.

Der Arbeitsaufwand ist bei uns so hoch, dass es auch keine Parties o.ä. gibt, und wenn, dann sind sie extrem schlecht besucht. Das wirkt sich auch negativ auf das Gemeinschaftsleben aus.
In anderen Fächern gibt es festen Zusammenhalt, Lerngruppen etc. Und die meisten kennen sich - bei uns kennt man sich nur flüchtig, wenige Leute und es ist alles sehr kurz befristet, kaum Lerngruppen.

Ein großes Manko sehe ich bei der Anwesenheitspflicht. Die macht zusätzlichen Druck schon wenn man nur mal ne Grippe hatte. Die Zeiteinteilung ist zerstört und man sitzt teilweise völlig nutzlos in langweiligen Vorlesungen herum, deren Stoff man kennt, weil es entweder alt, Wiederholung ist oder weil der Dozent aus dem Buch vorliest, das man zur Stunde lesen sollte.

Der Sinn eines Studiums ist eigentlich auch, zu lernen wie man selbstständig lernt und sich organisiert. Dadurch, dass man seine Zeit kaum noch einteilen kann (was sich tiefgreifend aufs Privatleben auswirkt) ist das nicht möglich. Man geht quasi weiter zur Schule.

Ein anderes Problem steht die Bürokratie und schlampige Verwaltung da.

Dozenten sind nie erreichbar, in den Prüfungszeiten sind sie grundsätzlich im Urlaub- und zwar alle gleichzeitig. Zeitenwerden am selben Lehrstuhl nicht abgestimmt und Kurse finden gleichzeitig statt, die beide im selben Semester verpflichtend sind…
Niemand leistet Unterschriften, Punkteverteilungen sind unklar und werden falsch eingetragen, Arbeiten gehen ständig verloren etc.

Wenn dann viel zu Enge Fristen kommen (z.B. bei der B.A. ANmeldung jetzt habe ich 2 Wochen Zeit um zu 5 Ämtern/Fakultäten/Behörden zu laufen um insgesamt 26 Unterschriften und Stempel zu sammeln, die natürlich nicht von den selben Personen vergeben werden) geht der Stress erst richtig los.

Tjaaaa, und wenn man bei dem ganzen nicht nur „Hauptsache durch“ kommen willen, sondern (z.B. wegen eines NC auf dem Master) GUTE Noten schreiben muss und möchte, dann arbeitet man sich wirklich tot.

Dieses Semester hat zwei meiner Kommilitoninnen das Burn Out Syndrom erwischt. Eine mit 24, die andere mit 27. Super.

und wenn ich mir die nächsten Abis angucke… glaube ich wir steuern einer Generatio Burn-Out entgehen.

Von daher: Alle Macht den Streikern!

lg
Kate

Hallo Keozor,

wie Gandalf schon schrub war es früher auch nicht sehr anders. In Chemie gab es durchaus Semester, in denen lt. Plan den ganzen Tag Praktikum war, gleichzeitig aber auch noch 6 Stunden Vorlesung und nachmittags Seminar. Die Klausuren waren in der vorlesungsfreien Zeit, damit gab es ein Problem einen Ferienjob anzunehmen um das nötige Kleingeld zu verdienen. Alsdann, so ca. 1995, gab es einen erlass vom Kultusministerium Ba-Wü nachdem ein Chemiestudium in insgesamt 220 SWS zu absolvieren sein muss. Also nahm man sämtliche Veranstaltungen und strich sie auf dem Papier so zusammen, dass am Ende eben 220 SWS herauskamen. Der Stoff an sich wurde in keinster Weise verändert.
Also, das ganze ist nichts neues.
Ich kann teilweise die Forderungen der heute Stidierenden verstehen und nachvollziehen, teilweise aber auch nicht. Zum Beispiel die Forderung, dass durch diue Verschulung der Studiengänge ein freies Studium nicht mehr mögloich sei, weil es keine Zeit gibt, studienfachfremde Vorlesungen zu besuchen. Meine Meinung ist: Wenn ich z.B. Anglistik studiere, dann studiere ich Anglistik und nicht Romanistik, Physik oder sonst irgendwas.

Ralph

Hallo,

Zum
Beispiel die Forderung, dass durch diue Verschulung der
Studiengänge ein freies Studium nicht mehr mögloich sei, weil
es keine Zeit gibt, studienfachfremde Vorlesungen zu besuchen.
Meine Meinung ist: Wenn ich z.B. Anglistik studiere, dann
studiere ich Anglistik und nicht Romanistik, Physik oder sonst
irgendwas.

Ich habe ja schon vor 30 Jahren ein Bachelorstudium gemacht (da in einem englischsprachigen Land) und habe die Verschulung als Nachteil, wie auch als Vorteil erlebt.
Gerade in den Geisteswissenschaften fühlt man sich durch das enge Korsett doch eingeengt. Vielleicht ist das in den Naturwissenschaften anders, wo vieles mehr aufeinander aufbaut, während bei einem Sprachstudium (als Beispiel) vieles parallel läuft. Es geht ja nicht mal darum, als Anglistikstudent einen Romanistikkurs zu besuchen (obwohl es auch für das eigenen Studium bereichernd sein kann, etwas über einen sprachfremden Autor zu hören oder eine Epoche unter einem anderen Sprachblickwinkel zu beleuchten; bzw. Literaturtheorie auch mal vor dem Hintergrund einer anderen Sprache zu betrachten und sich eine Philosophievorlesung reinzuziehen kann durchaus für das Sprachstudium bereichernd sein.
Wobei mir eigentlich mehr die mangelnden Wahlmöglichkeiten innerhalb meiner eigenen Fächer schon Probleme bereitet haben. Auch findet wenig Austausch zwischen höheren und niederen Semestern statt, was ich für beide Seiten als Nachteil empfunden habe.
Die Vorteile waren eher sozialer Natur (klassenähnliche Strukturen), die sich zumindest in einem Teilaspekts meines Studiums sehr positiv auf das Studium ausgewirkt haben (aber das war sehr studiumsspezifisch, ich habe einen BA in Drama - was praktische Theaterausbildung beinhaltet - und von Natur aus, wird da viel Gruppenarbeit geleistet).

Ich stelle aber in der Diskussion über die Zustände an der Universität fest, dass ich vieles gar nicht beurteilen kann, weil es sich so geändert hatPS: ich kenne auch deutsche Uni vor 30 Jahren).

Gruß
Elke

Hallo,

Hat jemand, der nur Deutsch studiert weniger
„Aufwand“ als jemand der Deutsch und Englisch studiert? Ja
oder?

Man kann nicht „nur Deutsch“ studieren.
Man studiert im Hauptfach Germanistik und hat zwei Nebenfächer.
Gleiches gilt für andere Studiengänge innerhalb der Geisteswissenschaften.

Gruß
Elke

Morgen!

Wenn das alles so schwer ist und dich ankotzt warum machst du es dann?

Übrigens bei meinem Studium war das Verhältnis Anfänger (ca. 1800/anno)
zu Absolventen (200/anno) etwa bei 10 nur haben wir die nicht burn out
genannt.

Stefan

1 Like

ich weiß langsam nicht mehr was ich glauben soll.
[…]
Was sagt ihr? Kann mir jemand mehr erzählen? Mich macht das
langsam alles verrückt und es beschäftigt mich sehr.

Wenn die Entscheidung darüber, ob und was Du studieren willst, ohnehin schon gefallen ist und nicht von diesen Erfahrungsberichten abhängt, dann kann ich Dir nur raten: mach’ Deine eigenen Erfahrungen. Jeder hat seine persönliche Lernmethode, seine individuellen Ziele und seine ganz eigene Vorstellung von der Balance zwischen Arbeiten und Party-machen. Da empfindet jeder anders.

Hallo Stefan

Wie schön, dass du meinen Beitrag so aufmerksam und gründlich gelesen hast - also offenbar nicht über fünf Zeilen hinaus.

Und falls du dich mit deinem Spruch für originell hälst, liegst du leider falsch - den Spruch bekommt jeder Student zu hören, sehr oft, und meistens von Leuten die absolut nichts an den miserablen Zuständen verbessern wolle.

Ich habe deine Frage bereits in meinem Beitrag beantwortet und eigentlich sehe ich nicht ein, mich zu wiederholen, wenn du es Schwarz auf Weiß auf deinem Bildschirm nachlesen kannst.

Nun gut, nochmal zur Wiederholung:

Das Studium ist nicht unschaffbar, und wenn man etwas erreichen möchte, kommt man auch durch. Wenn man aber einen GUTEN Abschluss möchte geht der Spaß am Leben völlig verloren, aufgrund der katastrophalen Planung mancher Studiengänge gibt es einfach keinen Ausgleich mehr.
Wenn ein Studium nicht möglich wäre, hätten wir keine Studenten - wie du siehst gibt es aber noch genug - es ist nur nicht mehr schön. Es geht nicht darum, gut zu werden, ein Spezialist, ein Experte auf einigen Gebieten zu werden. Es geht um stupide Eintrichterung von gleichgeschalteten Fakten die auf diese Weise aber in manchen Fächern überhaupt nicht existieren.
Es werden einfach viele Fächer in ein Gerüst gekettet, dass auf sie nicht passt. Es mangelt an Flexibilität. Du kannst, wenn du nicht gerade in einem chinesischsprachigen Land lebst, Chinesisch NICHT in 3 Jahren flüssig lernen, das selbe gilt für die meisten anderen fernen Fremdsprachen und alten Sprachen wie zB. Latein (de Optionalbereichskurse in Latein sind mit einem wirklichen Verständnis der Sprache auf dem Niveau eines Altphilologen nicht zu vergleichen!)

Natürlich gibt es immer Studienabbrecher, aber die Gründe verändern sich: Früher waren es Leute, die nicht zu potte kommen, die „mal irgendwas“ studieren, unorientiert sind oder einfach feststellen, dass ihr Studium aus welchen Gründen auch immer die falsche Entscheidung war und ihnen nicht lag.

Heute ist es so, dass selbst qualifizierte Studierende die ihr Studienfach GERN und mit Elan bearbeiten Schwierigkeiten haben.
Burn-Out ist auch nicht gleichbedeutend mit Studienabbrecher, was dir offenbar überhaupt nicht klar ist, man ist nur sehr lange krank.
Nich faul, nicht falsch eingeordnet oder ungeeignet: Überlastet.

Und das muss in so einem jungen Alter überhaupt nicht sein.

Im Übrigen gibt es bereits Studien, nach denen die Menge der Studenten, die wegen Überlastungstörungen, Stress und Depressionen zum psychologischen Dienst kommen, um 20% gestiegen ist!

20% ist harter Tobak.

Wenn ich nach dem Zitat gehe, dass in deiner Vika steht, kann es dir doch eignetlich auch nicht Recht sein, dass Menschen schon so jung zumindest für eine lange Zeit arbeitsunfähig werden.

Ist es nicht sinnvoller, die Menschen adequat und solide auszubilden, aber so, dass sie am Ende auch Arbeiten KÖNNEN anstatt wem auf der Tasche zu liegen (was lange dauern kann, da sie so ja den Einstieg in in normales Berufsleben verpassen).

lg
Kate

1 Like