Subjektiv vs. Objektiv

Guten Tag, lieber Experte,

habe kürzlich gelesen, dass Frust und psychisches Leid u. a. auch aus nicht erfüllten, bzw. unterdrücken Wünschen u. Bedürfnissen heraus entstehen kann.

Hierzu einige Fragen/Gedanken:

Ist das was wir wollen immer auch das Beste für uns? Man kann doch Dinge wollen, bzw. anstreben, die man besser nicht anstreben sollte.

Umgekehrt wären manche Dinge, die wir ablehnen, bzw. nicht wollen sogar gut für uns.

So wie ich das sehe, können wir uns nicht darauf verlassen, dass unsere Wünsche und Bedürfnisse immer sinnvoll sind.

Wie soll man damit umgehen?

Soll man seine Wünsche u. Bedürfnisse am Besten gar nicht hinterfragen? Oder doch? Wenn ja, wie? Kann man das überhaupt? …

Die Standardantwort auf meine Fragen lautet meistens „Das muss jeder selber wissen. Hier gibt es kein RICHTIG oder FALSCH“. Oder auch: „Es gibt keine wahren oder falschen Meinungen“

Genau das glaube ich aber nicht. Es ist nur meinstens so, dass wir die Wahrheit nicht (ohne weiteres) herausfinden können.

Kleines und unbedeutendes Beispiel aus dem Alltag zur Veranschaulichung:

Ich stehe vor einer Konditorei und sehe im Schaufenster eine wunderschöne frische Sahnetorte. Ich denke mir: Herrlich, jetzt so ein Stück Torte und eine gute Tasse Kaffee. Das wäre toll. Dann denke ich mir: Nein, meinem kleinen Teufelchen in mir, dass mich zu etwas Ungesundem verführen will, gebe ich nicht nach.
Soll ich die Torte essen oder soll ich mir das verkneifen. Was ist besser? Was ist OBJEKTIV die richtige Entscheidung? (nicht subjektiv, denn da wäre die Sache ja klar. Ich würde die Torte ja gerne essen)

Ich bin davon überzeugt, dass man diese Frage unter objektiven Gesichtspunkten klären könnte, WENN man alle dafür notwendigen Informationen zur Verfügung hätte.

Ist der „Schaden“ der bei mir angerichtet wird größer durch das Essen der Torte oder durch den Frust, wenn ich es mir verkneife?

Oder anderes Beispiel:

Ne Bekannte von mir ist ständig auf Reisen. Sie verprasst ihr ganzes Geld für Urlaube und hat sogar Schulden deswegen gemacht.

Ich selbst habe keine große Lust zu Verreisen. Ist mir zu anstrengend. Ich bin einfach zu bequem für die ganze Organisiererei und Packerei. Stress pur für mich. Ich setzte mich lieber zuhause auf die Veranda, lese ein gutes Buch und trinke dazu ein schönes Glas Rotwein.

Ist an sich auch kein Problem. Ich könnte das einfach so stehen lassen. Meine Bekannte will gerne Verreisen, ich eben nicht. Basta. Es gibt eben solche und solche Menschen.

Ich denke mir dann aber oft: Mache ich was falsch? Sollte ich nicht auch gerne Verreisen? Verpasse ich was? Macht meine Bekannte was falsch, weil Sie ihr ganzes Geld verschwendet? Warum sitzt meine Bekannte nicht gerne daheim auf der Veranda? Welche Überlegungen hat sie angestellt, dass ihr das nicht gefällt und sie viel lieber Verreist? Habe ich bei meiner Entscheidung, lieber zuhause zu sein, wichtige Aspekte vergessen? Schade ich meinen Interessen, wenn ich zuhause bleibe? Stimmt es vielleicht gar nicht, dass ich nicht gerne Verreise und bin ich vielleicht einfach nur zu faul und zu bequem dazu? Versage ich mir tolle Erlebnisse und Eindrücke dadurch? Und so weiter und so weiter… Da wird man glatt verrückt

Oder: Sollte man besser in der Stadt leben oder auf dem Land?

Auch hier ist wieder die Standardantwort: Das muss jeder selber wissen. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Ich glaube aber, dass man auch diese Frage unter objektiven Gesichtspunkten lösen könnte, WENN man alle relevanten Informationen zur Verfügung hätte und wenn man wüsste, welche Informationen zur Klärung dieser Frage überhaupt relevant sind.

Und noch ein Letztes:

Zwei Menschen betrachten ein bestimmtes Gemälde, sagen wir ein Gemälde von einem großen Segelschiff mit weißen Segeln in der Abenddämmerung auf einem stillen Ozean und beide sagen „Toll, das gefällt mir sehr gut“. Auch diese Aussagen könnte man einfach stehenlassen. Beiden gefällt das Gemälde. Punkt. Im Alltag wird man hier auch nicht weiterfragen.

Wenn man bei den beiden aber weiter nachbohren würde, sie sollen doch mal erklären, warum ihnen das Gemälde gefällt, sollen beschreiben, welche Assoziationen und inneren Bilder in ihnen so hochkommen, an was das Gemälde sie erinnert, und so weiter, dann würde man sehr wahrscheinlich feststellen, dass den beiden das Gemälde jeweils aus völlig unterschiedlichen Gründen gefällt.

Und der letzte Schritt wäre dann zu untersuchen, ob die Assoziationen die die beiden haben, unter objektiven Gesichtspunkten verifizierbar sind oder nicht.

Wenn einem z. B. dieses Gemälde gefällt, weil er dabei an Seefahrerromantik denkt oder an den Film „Meuterei auf der Bounty“, dann könnte man fragen, ob es auf dem dargestellten Meer überhaupt jemals Piraten gab oder ob der Betrachter in dieses Gemälde Dinge hineininterpretiert, die unzutreffend sind, die aber der Grund dafür sind, weshalb ihm das Gemälde gefällt.

Ziemlich kompliziert? Ich weiß leider nicht, wie ich es besser in Worte fassen kann…

Sind meine Gedankengänge für Sie nachvollziehbar oder ist das reine Zeitverschwendung?

LG Karl

Hallo,

Frust, psychisches Leid und psychische Störungen können aus unterdrückten Bedürfnissen und Wünschen entstehen, wenn man sich mit diesen nicht auseinandersetzt, sondern sie verdrängt, so dass sie für das Bewußtsein nicht mehr ohne weiteres erreichbar sind.
Eine Auseinandersetzung mit Bedürfnissen und Wünschen, sei sie spannungsgeladen unangenehm oder unbefriedigend, führt in der Regel nicht zu psychischen Störungen.
Dabei wirken sich verdrängte Bedürfnisse häufig deutlich belastender aus, als das Verdrängen von Wünschen (bspw. das Verdrängen des Bedürfnissen nach Schlaf , Essen oder Sexualität). Dabei liegt die Betonung auf dem Verdrängen.

Mit freundlichen Grüßen

Sie vermischen hier viele Dinge miteinander. Psychisches Leid, oder besser gesagt Neurosen entstehen, wenn elementare Bedürfnisse über lange Zeit unterdrückt werden. Wenn der Betroffene sich in einem Konflikt befindet, den er nicht lösen kann. Das hat nichts mit der einmaligen Sahnetorte zu tun. viel mehr mit einem Menschen, der den Knotenpunkt „soll ich die Torte nun essen, oder nicht“ partout nicht lösen kann. Entweder weil er sich nicht entscheiden, oder nicht abwägen kann. Oder weil er sich nicht nur die Sahnetorte, sondern auch jeden anderen Genuß im Leben verbietet. Bleibt man im Großen und Ganzen im Gleichgewicht, also achtet man auf eine gesunde Lebensweise und gönnt sich ab und zu eine Kleinigkeit, wird eine einzelne Sahnetorte keine Rolle spielen.
Bedürfnisverweigerung wird erst dann kritisch, wenn sie den Betroffenen aus dem Gleichgewicht wirft. Das Gleichgewicht meint hierbei Über Ich und Es. Das Es spiegelt die Triebe wieder, also Aires elementaren Bedürfnisse und das Über Ich die Vernunft. Stehen Über Ich und Es im Gleichgewicht, wie auf einer Waage, die sich immer wieder auspendelt, also wechseln sich Bedürfnisse und vernünftige Gedanken gegenseitig ab, sind wir im Lot.

Die Sache mit dem Urlaub ist wieder etwas ganz anderes. Das sind normale Selbstzweifel, de jeder in sich trägt. Werden sie belastend, sollte man sich weniger mit anderen vergleichen. wer weniger vergleicht, lebt glücklicher und selbstbewusster.

Ihr letztes Beispiel kann ich nicht ganz in Kontext bringen. Dies könnte man durchaus philosophisch diskutieren, jedoch würde dies hier den Rahmen sprengen.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen etwas konkreter, so dass eine Antwort möglich ist. Ich glaube aber, dass wer weiß was auch ein Diskussionsforum hat. Evtl. wären Sie dort besser aufgehoben. Bei mir kam das Gefühl an, dass es Ihnen weniger um Fragen an Experten geht, als um einen Gedankenaustausch.

Guten Tag, Karl der Große!

LIES BITTE UNTEN WEITER:: ---------------------------------------

habe kürzlich gelesen, dass Frust und psychisches Leid u. a.
auch aus nicht erfüllten, bzw. unterdrücken Wünschen u.
Bedürfnissen heraus entstehen kann.

Hierzu einige Fragen/Gedanken:

Ist das was wir wollen immer auch das Beste für uns? Man kann
doch Dinge wollen, bzw. anstreben, die man besser nicht
anstreben sollte.

Umgekehrt wären manche Dinge, die wir ablehnen, bzw. nicht
wollen sogar gut für uns.

So wie ich das sehe, können wir uns nicht darauf verlassen,
dass unsere Wünsche und Bedürfnisse immer sinnvoll sind.

Wie soll man damit umgehen?

Soll man seine Wünsche u. Bedürfnisse am Besten gar nicht hinterfragen?

ICH MEINE: JA MAN SOLLTE HINTERFRAGEN UND DANN DAMIT SELBST VERANTWORTET DAMIT UMGEHEN; OHNE SICH MIT ZUUUU VIELEN HINTERFRAGEN LEBENSUNTÜCHTIG ZU MACHEN:
DU FRAGST NACH MEINUNGEN UND WÜNSCHEN: DIE KÖNNEN JA NUR INDIVIDUELL SEIN, ES SIND JA KEINE NATURWISSENSCHAFTLICH GETESTETN „TATSACHEN“ ---- WELCHE JA AUCH SICH MIT DER ERWEITERUNG DER KENNTNISSE STETS ÄNDERN: ALSO:
Hier gibt es kein RICHTIG oder FALSCH".

Oder auch: „Es gibt keine wahren oder falschen Meinungen“

MEINUNGEN SIND IMMER mein —
WENN ICH MICH FÜR TORTE ENTSCHEIDE MÜSSTE ICH VORHER WISSEN; WAS DABEI mich GEFÄHRDEN KÖNNTE — ALSO INFORMTION IST NÖTIG:
EIN FREUND VON MIR ERHIELT VOM ARZT DIE KLARE ANSAGE; DASS ER SEINEN LEBENSSTIL ÄNDERN MÜSSE; ANSONSTEN:TODESGEFAHR. ER ENTSCHIED SICH FÜR SEIN „gutes“ LEBEN — UND STARB SCHON VOR 26 JAHREN: SUBJEKTIVE ENTSCHEIDUNG

LETZTLICH KOMMT ES MEISTENS ZUR FRAGE:„WILL/KANN ICH DIE VERANTWORTUNG FÜR MEIN LEBEN SELBST ÜBERNEHMEN??“
WENN DU KLUG BIST INFORMIERST DU DICH VORHER GUT. VERMEIDE ABER DIES ZU ÜBERTREIBEN:
M.E. KOMMT ZU VIELES NACHFRAGEN UND FORSCHEN UND ZWEIFELN AUS DER ANGST VOR PERSÖNLICH VERANTWORTETER ENTSCHEIDUNG.
wENN DU DAMIT EHER PROBLEME HAST ---- PSYCHOTHERAPEUTEN; LEBENS-COACHES u.ä: KÖNNTEN DA WEITERHELFEN:
UNTERDRÜCKTES KANN TATSÄCHLICH ZU LEID FÜHREN: DA IST ZWEIERLEI NÖTIG: ANSCHAUEN UND ANNEHMEN, DASS ich DAS UNTERDRÜCKE + DAS SO ÄNDERN ODER DAMIT SO BEWUSST UMGEHEN, DASS ES WEDER MIR NOCH ANDEREN SCHADET ( WENN ES NÄMLICH AUS DEM UNBEWUSSTEN SCHATTEN HERAUS WIRKT / LOSSCHLÄGT , OHNE DASS ICH DAS WEIß ODER WILL.

ALLES GUTE IN EINEM selbst VERANTWORTETEN LEBEN!
H.

Sie sagen es doch:
„Das muss jeder selber wissen. Hier gibt es kein richtig oder falsch.“

Tja: „WENN man alle relevanten Informationen zur Verfügung hätte und wenn man wüsste, welche Informationen zur Klärung dieser Frage überhaupt relevant sind…“ dann könnte man möglicherweise objektiv urteilen.

Aber wie in OBJEKTIVER Form ALLE RELEVANTEN Informationen zusammengestellt werden könnten und von wem ???

Wie Objektivität sichergestellt werden könnte, wie man WAHRHEIT erkennen kann???
Da haben sich schon Platon, Descartes, Popper und andere philosophische Riesen die Köpfe zerbrochen und es nicht auf den Punkt gebracht.

Und was ihre psychologischen Überlegungen zur Empfindung von Schönheit uhd Ästhetik angeht, ob die Erhebung von Assoziationen und inneren Bildern wirklich OBJEKTIV dazu führen kann, darlegen zu können warum jemand wie empfindet, wage ich zu bezweifeln. Es kann doch durchaus sein, dass die Befragten nicht wahrheitsgemäß antworten, entweder weil sie schwindeln oder aber sich irren, etwas verwechseln und und und…

Also Ihre Gedankengänge sind aus meiner Sicht für einen wissenschaftlich-philosophischen Diskurs möglicherweise noch nicht „kompliziert“ bzw. differenziert genug, ansonsten sicherlich irgendwie „nachvollziehbar“ aber im Alltag bestimmt oft „reine Zeitverschwendung“.

Dennoch schadet es sicher nicht, eigene Entscheidungen, besonders wenn vorauszusehen ist, dass sie langfristig große Auswirkungen haben, kritisch zu hinterfragen, auch in Bezug auf die eigenen Motive.

Dennoch kann man das auch übertreiben :smile:

Guten Tag Karl,

nun, das ist mal eine philosophische Frage hier!

Ich denke nicht,dass Ihre Frage Zeitverschwendung ist - im Gegenteil: Wer stellt sich denn heute noch die ganz großen Fragen? Also: Eine schöne Benutzung von Zeit, sich diesem Thema zu stellen.

Als erstes denke ich:
Sie wären der beste Klient, den ich mir vorstellen könnte, um in der ACT, der Akzeptanz- und Commitment-Therapie, mit dem Werte-Kompass zu arbeiten!
Die ACT wird für immer mehr Menschen zu einem Werkzeug, dem Kompass im eigenen Leben neu auszurichten. Und es vergeht kaum ein Tag in meiner Praxis, in der es keine „Wow“-Momente gibt!
Wirklich, das ist was für Sie. Da bin ich mir absolut sicher.

Sollte ich das Stück Kuchen essen? Sollte ich nicht auch verreisen?

„Objektiv“ gesehen wird „die Mitte“ immer richtig sein.

Dennoch gibt es bei den von Ihnen angesprochenen Fragen wohl tatsächlich kein objektiv - weil jeder die Realität anders sieht und die Realität für ihn anders ist.
So einfach ist das (oder auch nicht :wink: Es gibt so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt.

Insbesondere was die Betrachtung von Kunst angeht: Da ich aus einer Künstlerfamilie stamme, weiss ich, was sie meinen. Über ein Bild kann es zig verschiedene Meinungen und Ansichten geben - und die schönsten Diskussionen.

Jeder Mensch bezieht bei seinen Meinungen und Ansichten seinen eigenen Bezugsrahmen ein und handelt vor dem Hintergrund seines eigenen Universums.
Daher kann es keine Objektivität in dem Sinne geben, den Sie ansprechen.

Und natürlich ist das, was ich hier geschrieben habe, völlig subjektiv :wink:

Sind das erst einmal erste Anregungen für weitere Gedanken und „Zeitverschwendungen“?
Ich hoffe es jedenfalls.

Viele Grüße,

Monika Rapka

habe kürzlich gelesen, dass Frust und psychisches Leid u. a. auch aus nicht erfüllten, bzw. unterdrücken Wünschen u. Bedürfnissen heraus entstehen kann.

Ist das was wir wollen immer auch das Beste für uns? … Man kann doch Dinge wollen, bzw. anstreben, die man besser nicht anstreben sollte…

So wie ich das sehe, können wir uns nicht darauf verlassen, dass unsere Wünsche und Bedürfnisse immer sinnvoll sind… Wie soll man damit umgehen?
… Da wird man glatt verrückt.
…Ich glaube aber, dass man auch diese Frage unter objektiven Gesichtspunkten lösen könnte, WENN man alle relevanten Informationen zur Verfügung hätte und wenn man wüsste, welche Informationen zur Klärung dieser Frage überhaupt relevant sind.

…Sind meine Gedankengänge für Sie nachvollziehbar oder ist das reine Zeitverschwendung?

LG Karl

Lieber Karl,
auf der Suche nach der bestmöglichen Lösung ambivalenter Fragen haben Sie sich festgefahren, so wie Buridans-Esel, der zwischen zwei duftenden Bündeln Heu verhungerte, weil er sich nicht zu entscheiden wusste, welches der beiden Bündel Heu das beste sei.
Vielleicht kann es Ihnen weiterhelfen, wenn Sie auf dem Weg zum Optimum einfach ein wenig gefährlich süße und fette Torte naschen, oder ein wenig anstrengende Reise wagen würden. Wenn Ihr Grübelzwang nicht zu durchbrechen sein sollte und ein Naschen am Verbotenen Ihnen durch die Erziehung so erschwert worden ist, dass sie zu verzweifeln drohen, dann empfehle ich die Einnahme eines SSRI-Medikamentes (z.B. Escitalopram) und das Gespräch mit einem (verhaltentherapeutisch) orientierten Psychotherapeuten.
Viel Erfolg
Ihr
Ralf Becker,
Internist, FA f. Psychotherapie

Hallo, Horst Meissner,

vielen Dank für Deinen Beitrag.

DU FRAGST NACH MEINUNGEN UND WÜNSCHEN: DIE KÖNNEN JA NUR
INDIVIDUELL SEIN, ES SIND JA KEINE NATURWISSENSCHAFTLICH
GETESTETN „TATSACHEN“

Hier kann ich nicht zustimmen. Meinungen und Wünsche sind zwar individuell, aber sie können trotzdem auf falschen Annahmen beruhen und daher falsch sein.

Beispiel:

Ein Bekannter von mir aus Braunschweig weigert sich seit Jahren in Oberbayern Urlaub zu machen. Warum? Weil er sich in Oberbayern unwohl fühlt und er große Resentiments gegenüber den Bayern hat. Warum? Weil er der Meinung ist, dass alle Bayern Hinterwäldler sind, eine Urwald-Sprache haben und nicht besonders intelligent sind.

So weit, so gut.

Wenn ich nun aber untersuche, ob die Vorbehalte meines Bekannten unter objektiven Gesichtspunkten haltbar sind, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass sie zumindest für den Durchschnitt der bayerischen Bevölkerung nicht zutreffen.

Folglich gefällt es meinem Bekannten AUFGRUND FALSCHER ANNAHMEN in Oberbayern nicht.

Würden Sie hier meiner kleinen Analyse folgen?

MEINUNGEN SIND IMMER mein —

Meinungen sind aus meiner Sicht Versuche, die objektive Wirklichkeit zutreffend zu deuten. Dies kann gelingen oder nicht. Meinungen können daher zutreffend oder unzutreffend sein.

Beispiel:

A ist der Meinung, dass die Börse weiter zulegt und investiert sein ganzes Geld in Aktien, B ist der Meinung, dass das Weltfinanzsystem zusammenbricht kauft Gold und Silber und legt es in den Safe.

Wer Recht hat, d. h. wessen Meinung richtig ist, wird die Zukunft zeigen.

Oder:

Vor 20 Jahren habe ich als Student in einer total häßlichen und schäbigen Bleibe gehaust, weil bezahlbar. Für diese Wohnung wurde ich von meinen Kumpels oft aufs Korn genommen. Sie waren der Meinung, dass die Wohnung furchtbar war.

Später kam das Gerücht auf, dass in meiner Wohnung Mitte der 1950er Jahre ein späterer US-amerikanischer Rockstar geboren worden sein soll. Seine Mutter hätte angeblich für einige Jahre in Deutschland gelebt, u. a. auch in dieser Wohnung. Ob diese Geschichte gestimmt hat, wage ich zu bezweifeln.

Jedenfalls hat dieses Gerücht dazu geführt, dass meine Wohnung plötzlich als total hipp angesehen wurde. Ich bekam Angebote von anderen Leuten, die unbedingt diese Wohnung haben wollten, aus dieser Wohnung auszuziehen. Es war die gleiche schäbige Bleibe, die sie vorher auch war, aber die Bewertung war plötzlich eine ganz andere. Der Wunsch dieser Leute, unbedingt in dieser Wohnung leben zu wollen, war also unter objektiven Gesichtspunkten nicht nachvollziehbar.

M.E. KOMMT ZU VIELES NACHFRAGEN UND FORSCHEN UND ZWEIFELN AUS
DER ANGST VOR PERSÖNLICH VERANTWORTETER ENTSCHEIDUNG.

Das könnte tatsächlich der Fall sein. Klingt jedenfalls plausibel.

ALLES GUTE IN EINEM selbst VERANTWORTETEN LEBEN!
H.

Danke!

Karl

Guten Tag, JöLes,

vielen Dank für Ihre interessanten Ausführungen.

Ich weiß, dass Sie Recht haben, ich empfinde es aber (noch) nicht so :smile:

LG Karl

Guten Tag, Monika,

vielen Dank für Ihre Ausführungen.

Ich denke der Schlüssel zur „Lösung“ meiner Fragen trage ich selbst in mir, indem ich herausfinde, was denn eigentlich mein Motiv ist, solche Fragen zu stellen.

Wie kann ich denn an Ihrer Therapie teilnehmen? Würde mich grundsätzlich schon interessieren, obwohl ich bisher noch nichts davon gehört habe. Aber ich habe mich auch noch nie darum gekümmert!

„Objektiv“ gesehen wird „die Mitte“ immer richtig sein.

Dennoch gibt es bei den von Ihnen angesprochenen Fragen wohl
tatsächlich kein objektiv - weil jeder die Realität anders
sieht und die Realität für ihn anders ist.
So einfach ist das (oder auch nicht :wink: Es gibt so viele
Wahrheiten wie es Menschen gibt.

Tsja und genau hier liegt der Schlüssel meiner Fragestellung. Ich sehe das anders. Meiner Meinung nach (auch nur meine Meinung - keine gesicherte Erkenntnis) gibt es so viele INTERPRETATIONEN der Wahrheit, wie es Menschen gibt, aber nur eine Wahrheit.

Jeder ist ja bewußt oder unbewußt der Meinung, dass sein Weltbild, seine Lebensauffassung, etc. die objektibe Wirklichkeit am ehesten abbildet. Niemand wählt z. B. links, wenn er der Meinung wäre, man müßte eigentich konservativ wählen. Wenn er das denken würde, würde er auch konservativ wählen.

Meinungen sind der Versuch, die Wahrheit zutreffend zu deuten. Dies kann gelingen oder eben nicht Natürlich gibt es richtige und falsche Meinungen.

Werden die Aktienkurse weiter steigen oder wieder fallen? Ist eine fleischlose Ernährung empfehlenswert? Sollte man Nahrungsergänzungsmittel nehmen? Schadet der Motorsport mehr als er nutzt?, etc., etc., etc.

Zu all diesen Fragen gibt es Meinungen und Ansichten. Aber unabhängig davon, gibt es zu all diesen Fragen die objektiv richtige Aussage, zumindest theoretisch.

Wenn ich aber frage „Ist ein bestimmtes Gemälde schön oder häßlich“, dann wird es schon schwieriger, aber bis zu einem gewissen Grad könnte man u. Umständen auch dies objektiv untersuchen. vgl. mein vorheriges Beispiel „Gemälde mit dem Segelschiff“.

Insbesondere was die Betrachtung von Kunst angeht: Da ich aus
einer Künstlerfamilie stamme, weiss ich, was sie meinen. Über
ein Bild kann es zig verschiedene Meinungen und Ansichten
geben - und die schönsten Diskussionen.

Ja. Und oftmals wird in ein Kunstwerk viel mehr hineininterpretiert, als selbst der Künstler zu seinem eigenen Werk sagen könnte :smile:

Ich habe keinen guten Draht zur Kunst. Leider. Ich finde es teilweise albern und lächerlich, wenn Menschen, z. B. meine Arbeitskollegen, eine halbe Stunde lang mit ihrem Prosecco-Glas vor einem leeren Bild mit einem schwarzen Punkt in der Mitte stehen und so tun, als wäre das alles total inspirierend und interessant.

Hätte ich dieses Bild gemalt und zu meinen Kollegen gesagt: „Schaut her Leute, das ist Kunst“ hätten sie garantiert gesagt „Jetzt ist der Karl aber völlig übergeschnappt“, stammt das Bild aber von einem Künstler, dann muss es ja von vorneherein etwas Besonderes sein. Alles Psychologie :smile:

In kaum einem anderen Gebiet wird so viel Scharlatanerie getrieben wie auf dem Gebiet der Kunst. Meine Meinung! Kann falsch sein oder richtig. Ich weiß es nicht, weil ich nicht alle dafür notwendigen Informationen habe. Vielleicht würde ich meine Meinung ändern, wenn ich es besser wüßte :smile:

Jeder Mensch bezieht bei seinen Meinungen und Ansichten seinen
eigenen Bezugsrahmen ein und handelt vor dem Hintergrund
seines eigenen Universums.
Daher kann es keine Objektivität in dem Sinne geben, den Sie
ansprechen.

Ja, ich weiß schon was Sie meinen. Ich würde es aber anders formulieren. Aufgrund seines eigenen Hintergrunds interpretiert jeder seine Umgebung anders, aber die Umgebung an sich ist für jeden die gleiche.

Würde mich freuen, wieder von Ihnen lesen zu dürfen.

LG Karl

Hallo und guten Tag,

es freut mich, wieder eine lange Anfrage/ausführliche Überlegungen von Ihnen zu lesen.

Sie fragen, wie Sie an meiner Therapie teilnehmen können: Nun, dazu müssten Sie nach Stuttgart in meine Praxis kommen. Da ich nicht weiss, wo sie leben, könnte das wohl eventuell ein Problem sein :wink:
Weitere Details finden Sie auch im Internet unter www.monikarapka.de.
Sie können sich gern anmelden, derzeit habe ich gerade wieder zwei freie Plätze.

Ich glaube grundsätzlich zu verstehen, was Sie sich fragen, ich bekomme es aber noch nicht richtig „zu fassen“, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Interessant finde ich ihre Ausführungen zur Kunst: Was Ihre Kollegen und das Bild mit dem Punkt betrifft, gebe ich Ihnen recht: Manche Werke sind einfach zu aufgesetzt, zu gewollt „künstlerisch“, dass auch ich mich frage, was das wohl soll und was daran Kunst sein soll. Und ich denke auch, dass es viel Humbug gibt. Sie schreiben, dass es Ihre Meinung sei, und das die auch falsch sein könne.
Warum muss es „richtig“ oder „falsch“ sein? Geht nicht beides?

Ich verstehe Ihre Suche nach der „theoretischen Objektivität“ - aber ich frage mich, ob diese Objektivität im Alltag wirklich notwendig bzw. auch nur gewünscht ist?
Wie würde Ihr Leben verlaufen, wenn Sie für (beinahe) alles die objektive Entscheidung/Meinung/Information etc. zur Hand hätten? Wäre Ihr Leben dadurch „besser“? Hätten Sie weniger „Frust“ oder Leid?
Oder wird der Frust und das Leid eigentlich von etwas ganz Anderem verursacht?

Diese und andere Fragen würde ich beispielsweise in meiner Therapie stellen, um damit auch Ihre „Suche“ zu intensivieren und zu einem für Sie guten Ziel zu bringen.

Soweit einmal von mir. Weitere Überlegungen begleite ich natürlich gern.

Mit freundlichen Grüßen,

M. Rapka

1 Like

Hallo, Monika Rapka

es freut mich, wieder eine lange Anfrage/ausführliche
Überlegungen von Ihnen zu lesen.

Ganz meinerseits. Sie haben sich wieder viel Mühe gemacht. Das freut mich sehr.

Habe mir inzwischen Ihren Internet-Auftritt angesehen. Auch sehr interessant. Hört sich sehr vielversprechend an. Leider lebe ich inzwischen in Weiden/Oberpfalz, also sehr weit weg von Stuttgart. Vorher lebte ich in München. Wäre auch zu weit gewesen. Leider. Aber Ihre Internet-Seite ist ja auch bereits ein Anstoß für mich, in welche Richtung ich bei mir weiterarbeiten kann.

Ich glaube grundsätzlich zu verstehen, was Sie sich fragen,
ich bekomme es aber noch nicht richtig „zu fassen“, wenn Sie
verstehen, was ich meine.

Nein, ich verstehe leider nicht genau, was Sie meinen. Aber es zeigt mir zumindest, dass meine Gedankengänge recht seltsam zu sein scheinen :smile:

…Sie schreiben, dass es Ihre Meinung sei, und

das die auch falsch sein könne.
Warum muss es „richtig“ oder „falsch“ sein? Geht nicht beides?

Ich habe keine guten Erfahrungen gemacht mit Kunst und habe daher eine negative Meinung diesbezüglich. Meine Meinung zur Kunst ist also nicht unbefangen. Ein Kunstprofessor, der ganz andere Einblicke in das Gebiet hat, wird sicherlich eine sehr gute Meinung von Kunst haben.

Ich glaube nicht, dass ich alle Informationen bezüglich des Themas Kunst habe, um mir wirklich eine abschließende Meinung darüber bilden zu können. Ich habe Vorurteile, aber keine fundierte Meinung zu diesem Thema. Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Meinung nicht haltbar ist, dass es also doch nur im Einzelfall Scharlatanerie im Bereich der Kunst gibt im Wesentlichen es aber sehr seriöse und kompetente Künstler gibt, ist sehr groß.
So habe ich das gemeint:

Ich verstehe Ihre Suche nach der „theoretischen Objektivität“

  • aber ich frage mich, ob diese Objektivität im Alltag
    wirklich notwendig bzw. auch nur gewünscht ist?
    Wie würde Ihr Leben verlaufen, wenn Sie für (beinahe) alles
    die objektive Entscheidung/Meinung/Information etc. zur Hand
    hätten? Wäre Ihr Leben dadurch „besser“? Hätten Sie weniger
    „Frust“ oder Leid?
    Oder wird der Frust und das Leid eigentlich von etwas ganz
    Anderem verursacht?

Das ist eine sehr sehr gute Frage, vielleicht die beste überhaupt. Worauf will ich mit meiner Fragerei eigentlich hinaus, was soll das Ziel der Fragestellung sein? Ich kann es Ihnen aus dem Stegreif wirklich nicht sagen. Ich werde aber intensiv darüber nachdenken, obwohl ich vermute, dass die rationale Herangehensweise nicht so sehr vielversprechend sein dürfte. Evtl. eher Meditation, Selbstversenkung, Introspektion um wieder zu mir selbst zu finden, etc. ohne Nachdenken, sondern durch Fühlen.

Ich weiß es nicht…

Schönen Tag, Karl

Hallo Karl,

also, ja, da sind sie sehr weit weg von Stuttgart, schade.

Da ich Ihre Fragestellung aber sehr interessant, spannend und lohnenswert finde, habe ich gerade eine Idee, die ich Ihnen gern unterbreiten würde:

Was halten Sie von einer Mail-Telefon-Skype-Therapie/Begleitung?

Ich hatte so etwas Ähnliches schon mal mit einem Klienten, der beruflich für ein paar Monate ins Ausland musste, aber seine Therapie unbedingt weitermachen wollte. Hat gut geklappt, sogar trotz Zeitverschiebung.

Wäre das was? Überlegen Sie es sich doch einmal. Es würde mich freuen, an Ihrer Suche weiter teilzunehmen.

Was Ihren letzten Absatz angeht: Ja, die Kognition ist manchmal nicht der beste Ratgeber, fühlen kann manchmal mehr bringen. Zumal wir in ACT sagen, dass der Verstand mit dem Gefühl auch gar nichts anfangen kann…

Mit freundlichen Grüßen,

Monika Rapka

Hallo, Monika,

vielen vielen Dank für Ihr Angebot. Ich befürchte allerdings, dass ich mir das nicht leisten kann, zumal diese Art von Therapie von den Kassen nicht übernommen wird, oder?

Wie würde das denn ablaufen, wie oft wäre das dann?

Habe mir zwischenzeitlich mal Gedanken gemacht, zu Ihrer Frage, weshalb es für mich denn so erstrebenswert wäre, die theoretische Objektivität zu kennen und nach ihr zu leben, etc.

Ich habe einfach Angst, bzw. sogar Panik dafür, zwar glücklich und zufrieden zu sein, dies aber aufgrund falscher Annahmen, aufgrund Irrtümer und Täuschungen zu sein. Verstehen Sie was ich meine?

Oder ist es gleichgültig ob man glücklich ist, weil man sich was vormacht oder ob man glücklich ist aufgrund zutreffender Annahmen?

Was man glaubt ist ja eigentlich egal. Entscheidend ist ja, wie es sich tatsächlich verhält. Im Idealfall ist beides deckungsgleich.

Umgekehrt gilt das natürlich genau so: Ich bin vor einiger Zeit in eine Stadt gezogen, in der ich mich total unwohl fühle und in der es mir nicht gefällt. Ich hätte aber gerne, dass es mir hier gefällt und dass ich mich hier wohl fühle.

Nun, die Tatsache, dass es mir nicht gefällt, hängt ja nicht mit der Stadt an sich zusammen, sondern mit meiner Sichtweise, mit meiner Brille durch die ich diese Stadt wahrnehme.

Wenn ich also erreichen will, dass es mir hier gefällt, dann muss ich an meiner Wahrnehmung arbeiten. Das versuche ich seit langem verzweifelt, aber es funktioniert nicht so richtig. Geht das überhaupt? Theoretisch müßte es funktionieren.

Was meinen Sie dazu?

LG Karl

Guten Abend Karl,

also, Sie haben Recht, diese Art von Therapie, zumal bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie wird nicht von den Kassen bezahlt.
Auf meiner Hoempage haben Sie vielleicht mein Honorar gelesen, falls nicht hier die Infos: Erstgespräch (90 Min. Anamnese) normalerweise 110 €, Folgetermine zu 50 Min. normalerweise 75 €. Ich nehme aber an einer Initiative für ein Sozialhonorar über unseren Berufsverband teil, so dass auf Anfrage auch ein niedrigeres Honorar möglich ist, hier dürfen und sollen Sie sich selbst einschätzen - ich hatte da noch nie mit Klienten Probleme, wir werden uns schon einig werden.

Wir würden uns 1 x in der Woche „treffen“ (am Anfang), i. d. Regel nimmt die Frequenz aber ab, so dass die Abstände größer werden, also dann alle 14 Tage, schließlich einmal im Monat…
Bei Krisen oder bei Bedarf, erhalten Sie natürlich immer sofort einen Termin, egal in welchem Abstand das dann wäre.

Gut wäre, wenn Sie einen Skype-Account hätten, dann könnten wir uns eben sehen bei den Terminen.
Wir reden 90 bzw. 50 Min., ggf. erhalten Sie „Hausaufgaben“, etwaige Infos oder Anleitungen, die ich für Sie hilfreich finden würde, maile ich Ihnen i. d. Regel als pdf zu.
Sie erhalten von mir per Mail einen Behandlungsvertrag und einen Klienten-Fragebogen. Den Behandlungsvertrag schicken Sie mir bitte per Post unterschrieben zurück, füllen den Klienten-Fragebogen aus und legen auch den bei.
Bei wöchentlichen Sitzungen erhalten Sie am Ende des Monats eine Monatsrechnung per Post oder eMail zugeschickt. Werden die Abstände größer, so reicht es mir, wenn Sie den zu zahlenden Betrag einen Tag vor dem jeweiligen Termin anweisen und mir eine Kopie der (Online-)Überweisung mailen.

Bei den Terminen rufe ich Sie an, obwohl das im Zeitalter der Flat-Rate natürlich nicht mehr so wichtig ist. Von Skype zu Skype fallen ja sowieso keine Kosten an und die Übertragung ist ziemlich gut.

Zudem dürfen Sie entscheiden, ob wir uns Duzen oder Siezen. Seit geraumer Zeit stelle ich dies all meinen Klienten frei. Das Duzen kommt natürlich aus dem anglo-amerikanischen Raum, wo Vorname + „you“ so wie bei uns Vorname + Sie ist.
Für mich hat es sich mit den Jahren als nicht mehr stimmig angefühlt, mit Menschen teils über einen langen Zeitraum über die intimsten Dinge zu sprechen und Sie dennoch zu Siezen. Bei vielen Klienten kommt das gut an. Aber, wie gesagt, ich stelle das frei.

Am Ende der Therapie erhalten Sie eine Aufstellung mit den Gesamtkosten, die Sie bei der Steuererklärung als Sonderausgaben/aussergewöhnliche Belastungen geltend machen können.

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, Sie begleiten zu dürfen, weil mir Therapien mit philosophischen Fragestellungen viel Freude machen und ich sehr gerne mit meinen Klienten daran arbeite. Es ist einfach immer wieder wunderbar zu sehen, wie meine Klienten sich dann weiterentwickeln.

Noch eine anregende oder auch verwirrende Frage zum Thema Glück:

Was ist für Sie „glücklich sein“ und wie fühlt sich das für Sie an?

Einen schönen Abend,

Monika Rapka

P.S.: Vielleicht sollten wir unsere Korrespondenz dann mal auf den eigenen eMail-Account verlegen? (siehe auf meiner Homepage)

Guten Abend, Monika,

hier erst mal meine private Email-Adresse: [email protected].

Muss mir Ihr Angebot noch mal durch den Kopf gehen lassen. Neben der finanziellen Belastung sehe ich vor allem noch ein Problem: Mit Frau und zwei kleinen Kindern bin ich praktisch nie ungestört hier zu hause. Und es geht ja auch um sehr intime Dinge, die vielleicht nicht einmal meine Frau von mir weiß. Verstehen Sie?

Was einen kopfgesteuerten Menschen wie mich natürlich noch interessieren würde:

Was könnte im optimalen Fall das Ergebnis dieser Therapie sein? Könnte ich mich dann selbst überlisten hinsichtlich meiner Grübelei? Könnte ich meinen Fragen dann beantworten oder könnte ich vielmehr den Unsinn meiner Fragen erkennen?

Was ist für Sie „glücklich sein“ und wie fühlt sich das für
Sie an?

Ich wage es kaum zu schreiben: Das weiß ich nicht. Ich glaube, was ich unter glücklich sein verstehe, ist „lediglich“ Zufriedenheit.

Keine Geldsorgen, Familie gesund, ein nettes Gespräch mit Freunden, eine schöne Erfahrung in der Arbeit, etc.

Wenn ich den Lotto-Jackpot über 25 Mio. Euro knacken würde, wäre ich total aus dem Häuschen, aber ob das dann Glück wäre? ich glaube nicht.

Was meinen Sie?

LG Karl

Guten Abend,

vielen Dank für Ihre Ausführungen.

Bitte entschuldigen Sie meine späte Stellungnahme zu Ihrem Beitrag

…Die Sache mit dem Urlaub ist wieder etwas ganz anderes. Das
sind normale Selbstzweifel, de jeder in sich trägt. Werden sie
belastend, sollte man sich weniger mit anderen vergleichen.
wer weniger vergleicht, lebt glücklicher und selbstbewusster.

Ist es Ihrer Meinung nach gleichgültig, ob man aufgrund falscher Annahmen, d. h. weil man es nicht besser weiß, glücklich und selbstbewusst ist?

Nicht alles was schmerzt oder unangenehm ist (Vergleich mit kompetenteren, disziplinierteren, wohlhabenderen oder begehrteren Zeitgenossen) muss auch schlecht sein. Es kann auch anspornen und somit eine Herausforderung sein, obwohl oder besser WEIL es zunächst unzufrieden macht.

Zufriedenheit ist der beste Garant für Stillstand!

Das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung, Status und Respekt bedingt doch außerdem den Vergleich mit anderen geradezu, oder nicht?

Bitte stellen Sie Ihre Fragen etwas konkreter, so dass eine
Antwort möglich ist.

Ich werde künftig besser darauf achten. Leider überschlagen sich im Eifer des Gefechts oftmals die Gedanken.

Ich versuche die Frage auf den Punkt zu bringen:

Meinungen und Annahmen (subjektiv) sind m. E. Versuche, die (objektive) Wirklichkeit zu ordnen. Dies kann gelingen oder nicht, d. h. Meinungen können m. E. sehr wohl richtig oder falsch sein.

Soll man in Aktien investieren oder in Silber? Ist eine fleischlose Ernährung sinnvoll? Soll man Nahrungsergänzungsmittel nehmen? Schadet der Motorsport mehr als er nutzt? etc., etc., etc.

Zu all diesen Fragen gibt es zahllose Meinungen, aber unabhängig davon gibt es auch eine objektiv richtige Lösung/Antwort dazu.

Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass unsere Meinungen und Ansichten angesichts der Komplexität und Ambivalenz des Lebens unzutreffend sind, wir können es nur oft nicht erkennen, weil wir es nicht besser wissen.

Wie soll man damit umgehen?

Ich glaube aber, dass wer weiß was auch

ein Diskussionsforum hat. Evtl. wären Sie dort besser
aufgehoben. Bei mir kam das Gefühl an, dass es Ihnen weniger
um Fragen an Experten geht, als um einen Gedankenaustausch.

Mit dem Forum habe ich keine besonders guten Erfahrungen gemacht. Die Qualität individueller Experten-Antworten ist viel höher, finde ich.

Viele Grüße, Karl

Bitte wenden sie sich an ein Diskussionsforum Ihrer Wahl. Meinungsaustausch und Stellungnahmen gehören nicht in die Expertenanfragen. Dafür fehlt mir persönlich die Zeit, die ich mir neben meiner Praxis nehme um ernsthafte Fragen zu beantworten. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

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Guten Morgen,

selbstverständlich werde ich Ihren Wunsch beachten und Ihnen keine weiteren Fragen mehr stellen.

Schade, dass Sie meine Fragen als „nicht ernsthaft“ bezeichnen.

Da habe ich bei WWW schon wesentlich dümmere Fragen gelesen.

Jedenfalls vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Gruß, Karl

Ihre Fragen sind mitnichten dumm. Sie sprengen jedoch den Rahmen einer seriösen Internetberatung, die kurz und prägnant erfolgt.

Selbst in einer therapeutischen Praxis würde man in einem längeren Gespräch sicher Grundsätze Ihrer Gedanken erörtern können, aber Ihre philosophischen Ansätze blieben auch dort unbeantwortet.

Im Expertenforum beantworte ich nebenher täglich mehrere Fragen und konzentriere mich auf konkrete Fragen, um für die Betroffenen, die oftmals quälende Probleme, wie zB Ängste um ihr Kind plagen, einen Weg aufzuzeigen. Diskussionen wie Ihre sprengen, wie schon gesagt, den Rahmen und sind in der Tat nicht annähernd mit einem so ernsten Hintergrund behaftet, wie die Fragen der Hilfesuchenden, die mich sonst erreichen. Damit möchte ich aber nicht sagen, dass Ihre Fragen keine Antwort verdient haben. Nur der Weg sollte ein anderer sein. Wenn der Experte für das Lesen der Frage schon 30min. braucht, ist das Potential bereits ausgeschöpft. Es wäre schön, wenn Sie hierfür, ganz ohne Polemik, Verständnis aufbringen könnten.

Wenn Sie dennoch mehr psychologische Beratung benötigen, empfehle ich Ihnen, zum entsprechenden Satz, bei einem Kollegen einen Termin zu vereinbaren. Dort haben Sie dann mindestens 50 min. Zeit, um alle Ihre Gedanken von Mensch zu Mensch zu diskutieren. Viele Grüße

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