Subliminar besprochene CD

Hallo,

Ich habe eine CD mit Musik, welche subliminar besprochen ist. Was ist das? Und wie stellt man so eine CD her? Kann man das Besprochene wiederherstellen?

Danke und liebe Grüsse,
coco

Woher weisst du dass?

Ich habe eine CD mit Musik, welche subliminar besprochen ist.

Du kannst das doch nicht hören?

Was ist das? Und wie stellt man so eine CD her? Kann man das
Besprochene wiederherstellen?

Rückwärts abspielen vielleicht? Oder aus Inuit nach Deutsch übersetzen?

Gruß

Stefan

Hi,

Ich habe eine CD mit Musik, welche subliminar besprochen ist.

Was genau bedeutet das? Unterhalb der Wahrnehmungsschwelle? Dann ist es mehr ein rein technisches Problem.

Was ist das?

Gute Frage, nächste Frage.

Und wie stellt man so eine CD her?

Erstmal ist zu klären, ob es das, was du vermutest, überhaupt gibt.

Kann man das Besprochene wiederherstellen?

Ex falso quodlibet

mfg Ulrich

hi,

ich weiss eben nicht was es ist. daher hier die frage.

es ist eine art meditations-cd. am anfang wird gesagt, dass die CD subliminal besprochen ist, man das aber nicht bewusst wahrnehmen kann.

mich nimmt es jetzt wunder, ob man dieses „besprechen“ irgendwie rekonstruiren kann.

vielleicht antwortet ja noch jemand, der das kennt?

liebe grüsse,
coco

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Moin, coco,

bereits seit den 50er Jahren schwirrt die Behauptung herum, man könne Leuten Botschaften zukommen lassen, ohne dass sie es selbst bemerken1, indem man in Musik sehr leise gesprochene Passagen unterbringt. Ob jemals versucht wurde, auf diesem Wege absichtlich zu manipulieren, weiß man nicht, der Erfolg jedenfalls liegt bei Null.

mich nimmt es jetzt wunder, ob man dieses „besprechen“
irgendwie rekonstruiren kann.

Mit großem technischen Aufwand ginge es schon. Dazu müsste die CD erstmal untersucht werden, ob überhaupt dermaßen kleine Siganle gefunden werden, dann könnte man diese herausschälen.

Bleibt die Frage, ob sich der Aufwand lohnt. Ich halte das „Subliminal Besprechen“ für einen Werbegag, für einen ziemlich blöden noch dazu.

Gruß Ralf

1 Der Ursprung dieser Wandersagen liegt in der alten Filmvorführtechnik: Ein Kinofilm wurde in mehreren Rollen angeliefert werden, die erst im Vorführraum zusammengeklebt wurden. Um dem Vorführer die Arbeit zu erleichtern, blitzten am Ende der Rolle optische Marken auf, damit der Film nicht von der Rolle flog. Aufmerksame Beobachter im Saal entdeckten bald diese Marken und dachten scharf nach, was das wohl bedeuten könnte, stellten aber keine Fragen. Und so entstehen Gerüchte.

Hi Ralf,

Ob es eine Wirkung hat oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ob es Erfolg hat, müsste wissenschaflich untersucht werden. Ich nehme an, Du hast da grad keine Resultate bei Hand? Mich würde halt einfach interessieren, was aufgenommen wurde, also der Inhalt.

Technisch gesehen würde das glaub wirklich ein grosser Aufwand sein… Zumal die Besprechung auf Russisch ist. Vielleicht findet sich ja mal ein durchgeknallter russischer Tontechniker, der auf sowas Bock hat :smile:)

Danke jedenfalls für die Info.

Grüssli,
coco

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Hi coco,

Ich nehme an, Du hast da grad keine Resultate bei Hand?

leider nein. Es lohnt nicht, Untersuchungen zu verlinken, die den Wünschen des Hardcore-Paras - damit bist nicht Du gemeint - entgegenstehen, deshalb führe ich in meiner Sammlung nur positive Ergebnisse :wink:

Grundsätzlich kann ja nicht bewiesen werden, dass etwas nicht existiert. Wir behaupten, dass Eisbären nicht grün sein können, weil wir noch keinen grünen Eisbären gesehen haben. Wer weiß es denn, wer weiß es denn…

Gruß Ralf

Hallo Coco,

als Marketing-Chefin einer Krankenkasse habe ich vor 3-4 Jahren mal eine derartige CD von einem Institut erhalten, welches mittels dieser „Botschaften, die nur das Unterbewusstsein hört“ Raucherentwöhnung betrieb. Wir sollten die CD testen und sie danach unseren Versicherten ans Herz legen. Natürlich gegen gut Geld.

Kurz und knapp: Fünf Beschäftigte, darunter ich selbst, haben sie getestet und uns dabei streng an die Anweisungen gehalten. Es hat bei keinem genutzt, nicht ein klitzekleines bisschen. :frowning:

Der Typ, der uns die Dinger andrehen wollte, meinte, es lag eindeutig an uns.

Viele Grüße von Mara
die mit dem beratungsresistenten Unterbewusstsein

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hi rolf,

nun ja, mann könnte ja untersuchen, ob menschen nach hören einer CD mit subliminar besprochenem hintergrund eine andere grundstimmung haben im vergleich zu einer neutralen vergleichsgruppe.

hab dazu noch den wiki-artikel gefunden

http://de.wikipedia.org/wiki/Subliminal_%28Psycholog…

dort steht:

„Dennoch hinterlassen auch subliminale Reize nachweisliche Spuren im Gedächtnis (vgl. Priming) oder bewirken Verhaltenstendenzen, die nicht unbedingt im Einklang mit der bewussten Einstellung stehen müssen (unbewusste Informationsverarbeitung). Für die Nutzbarkeit subliminaler Reize in der Werbung gibt es entgegen der landläufigen Meinung bislang allerdings keine wissenschaftlichen Belege.“

liebe grüsse,
coco

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Hallo,

hab dazu noch den wiki-artikel gefunden

Du weißt aber schon, dass da jeder dran schreiben darf? Hast Du noch andere Quellen, die das belegen?
Gruß
loderunner

Hi coco,

hi rolf,

sag noch einmal Rolf zu mir, dann komm’ ich da rüber!

Du zitierst ja selbst:

„Für die Nutzbarkeit subliminaler
Reize in der Werbung gibt es entgegen der landläufigen Meinung
bislang allerdings keine wissenschaftlichen Belege.“

Wenn es bislang nicht einmal den Werbern gelungen ist, die Wirksamkeit nachzuweisen - wer soll es denn sonst tun? Das sind doch die Einzigen, die Geld in die Hand nehmen können.

Gruß Ralf

ups, ist rolf irgendwie schlecht belegt??

dann halt ralf…

nur weil es für die werbung nicht nutzbar ist, heisst es noch lange nicht, dass es etwas nicht gibt.

ob das mit dem sublimal wirkt oder nicht, ist für mich immer noch neutral, da ich weder einen beweis dafür, noch dagegen gesehen habe.

ich lass mich gern auf beide seiten „bekehren“ :wink: aber nur mit stichhaltigen beweisen und nicht mit „ich glaube, dass“ und „das ist doch eh schwachsinn“… :wink:

grüssli,
coco

hi loderunner,

ich selber habe nach quellen gefragt, da ich ja eben keine habe… hast du was?

gruss,
coco

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Hi,

ob das mit dem sublimal wirkt oder nicht, ist für mich immer
noch neutral, da ich weder einen beweis dafür, noch dagegen
gesehen habe.

Vielleicht fragst du mal nebenan im Esoterikforum bei den dortigen Kollegen nach. Da sind eine Menge Spezialisten für unbewiesene und sogar für unbeweisbare Dinge. Die können und werden dir sicher weiterhelfen.

Viele Grüße
WoDi

Hallo,

naja…

http://www.skeptiker.de/themen/texte/subliminalkasse…

Gruss
Walden

Hallo,

ich selber habe nach quellen gefragt, da ich ja eben keine
habe… hast du was?

Nur das gleiche wie oben in der Antwort von Walden. Und das hört sich nicht sehr gut für die Macher derartiger CDs an. Insbesondere wenn man den dortigen (leider englischen) Links folgt.
Gruß
loderunner

Hallo Coco,

da sieht man mal wieder, wie sehr die „Experten“ hier irren:

Subliminales Priming

Es ist schon lange bekannt, dass „subliminales Priming“ funktioniert - und es wird an deutschen Hochschulen im Grundstudium innerhalb der Psychologie auch als bewiesene Tatsache gelehrt.

Murphy & Zajonc konnten z.B. 1993 zeigen, dass ein 4 Millisekunden (ms) langer „Bahnungsreiz“ die Beurteilung eines „Zielreizes“ in Bezug auf seine Attraktivität beeinflussen konnte: der 4 ms lange Reiz war ein emotional valenter Reiz - entweder ein freundliches oder ein böses menschliches Gesicht.
Die Reize konnten auf Grund ihrer Darbietungsdauer nicht bewusst wahrgenommen werden, gelangen aber gleichwohl als optische Information über unsere Netzhaut in das zentrale Nervensystem.
Der Zielreiz war jeweils ein abstraktes Schriftzeichen und wurde entsprechend des sublimal dargebotenen Bahnungsreizes entweder statistisch sehr bedeutsam entweder positiver oder negativer als ein neutral vorbereiteter Reiz bewertet.

Ähnliche Experimente gibt es von Abrahams & Greenwald (2000), von Baldwin, Carrell & Lopez (1990) oder von Bornstein & Pittman (1992).

Auch in der Abteilung, wo ich arbeite, wird an ähnlichem geforscht - nur auf chemosensorischer Ebene. Z.B. unter den letzten Diplomarbeiten wird versucht, die Wahrnehmung von Gesichtern durch sublimale Körpergerüche zu verändern (siehe http://www.psycho.uni-duesseldorf.de/abteilungen/bsp…).

Aber: es konnten über das sublimale Priming bis jetzt keine komplexen Botschaften vermittelt werden.

Unwirksamkeit sublimaler Botschaften & die Werbung

Die Unwirksamkeit von Suggestionen auf CD’s konnte z.B. in einem Experiment von Greenwald, Spangenberg, Pratkanis & Eskenazi (1991) gezeigt werden - es gab noch nicht einmal einen Pacebo-Effekt, auch wenn die Probanden an die Wirksamkeit glaubten (vgl. http://www.psychologie.uni-bonn.de/online-documents/…).

Auch die Behauptung von James Vicary in den 50er Jahren, er könne mittels Bildern unterhalb der bewussten Wahrnehmungsschwelle von Cola und Popcorn die Verkaufszahlen dieser Produkte in USamerikanischen Kinos erhöhen stellte sich als plumpe Lüge heraus. Angebliche Experimente Vicarys hierzu, mit denen er seine Behauptung stützen wollte, hat es nicht gegeben (Wahl, 1989). Die Ergebnisse konnten auch nicht repliziert werden (Weir, 1984).

Vielleicht ist es diesem „Schindluder“ zu verdanken, dass subliminales Priming als „urbane Legende“ abgewertet wird. Die Methode von Vicary wird sich zudem auch so schnell nicht durchsetzen lassen: im Kino werden 25 Bilder/Sekunde gezeigt, dass entspricht 40 ms - viel zu lange für eine subliminale Botschaft. Wäre diese Zeit unterhalb der Bewusstseinsschwelle, dann bliebe die Leinwand im Kino schwarz, da sich der Film aus den einzelnen Bildern zusammensetzt.

Lieben Gruß
Patrick

Hallo Patrick,

ist ja interessant, aber ich hab da noch einen Knoten im Hirn.
Murphy und Zajonc erreichen also mit 4ms langen freundlichen oder bösen Gesichtern eine positiv/negativ Bewertung eines neutralen Reizes,
aber diese Cola Geschichte soll nicht möglich sein. Da begreife ich die Logik noch nicht. In beiden Fällen ein minikurzes nicht bewußtes Sehen eines Bildes und dann einmal eine Reaktion und einmal nicht. Oder wie? Kannst du mir das auseinander setzen? Das das Kinobild 10x länger ist/sein muß, ist klar, aber hat das was damit zu tun?

Gruß Steffi

Hallo Steffi,

der Bahnungsreiz (Hinweisreiz, Prime) wirkt sich auf den Folgereiz aus.

Wäre es also im Kino möglich, einen 4 ms langen Hinweisreiz zu zeigen, dann hätte dieser eine Auswirkung auf die Wahrnehmung der folgenden Bilder.

Der Hinweisreiz hat aber nicht die Auswirkung, dass eine komplexe Botschaft vermittelt wird.

Man spricht in dem Zusammenhang auch von der Modulation des Zielreizes.

Eventuell könnte ein emotional valenter Hinweisreiz - subliminal vermittelt - einen Folgereiz so attraktiver machen.

Baut man also ein lächelndes Gesicht in einen Coca-Cola-Spot ein, dann könnte das eventuell funktionieren. Vorrausgesetzt natürlich, man kann subliminal arbeiten (was von der Bildwiederholungsrate abhängig ist. Im Labor werden Röhrenmonitore benutzt, weil die Bildwiederholungsrate z.B. von TFT-Monitoren zu gering ist. Die 25Hz im Kino sind dabei viel zu wenig).

Ob in der Folge die erhöhte Attraktivität der Colaflasche die Kaufbereitschaft beeinflusst, und wie lange der Effekt vorhalten würde, das wären weitere Fragen, die meiner Meinung nach dann erst noch untersucht werden müssten.

Mit Sicherheit könnte die Werbung versuchen, subliminales Priming in dieser schwachen Form zu „mißbrauchen“ (und sie ist daran sehr interessiert - z.B. wünscht man sich „menschliche Pheromone“, die die Stimmung eines Käufers subliminal beeinflusst).
Aber ob - falls ein solches Vorgehen jemals öffentlich werden sollte - die Kunden es dem Konzern danken würden, das steht auf einem anderen Blatt.

Lieben Gruß
Patrick

Hallo Ralf,

doch, unterschwellig reicht in dem Zusammenhang aus.

Hier reden wir über unterschiedliche Wahrnehmungsqualitäten (z.B. Visuall, Auditiv, Olfaktorisch). Der Begriff „subliminale Wahrnehmung“ bezöge sich dann auf einen Reiz, der derart gestalltet ist, dass er überhalb der Wahrnehmungsschwelle, aber unterhalb der bewussten Wahrnehmung liegt.

Ich würde einmal vermuten, dass dieser Begriff auch an anderen Universitäten so verstanden wird (nicht nur in Düsseldorf), da er wie gesagt in vielen Standardlehrbüchern so vorkommt.

Lieben Gruß
Patrick