süße Getränke für Kinder

Kindern sollte man keine zuckerhaltigen Getränke geben, Wasser, Tee oder Saftschorle sind viel besser als Limo, Cola und Kakao. Sonst droht Übergewicht und Karies.

Stimme ich voll zu, was mich nur wundert:
Als ich Kind war, galt Limo und Saft oder Kakao als völlig normales Kindergetränk. Ich kann mcih nicht erinnern, dass ich vor meinem 14 Lebensjahr JEMALS freiwillig Wasser oder ungesüßten Tee getrunken hätte. Meine Freundinnen und Geschwister auch nicht.
Trotzdem gab es keine nennenwertes Übergewicht und keine überdurchschnittlich schlechten Zähne. War das bei euch auch so?
Woran liegt denn das bloß???
Merke: Ich will NICHTzurück zu dieser Ernährung, aber wundern tuts mich schon…

Hallo bei uns gab es nur Wasser und Tee als Kind . Damals hat noch niemand Untersuchungen über Speisen und Getränke gemacht . Heute wird nur noch alles mögliche zusammengemixt dass es schmeckt der Umsatz gesteigert wird .
viele Grüße noro

Übergewicht: Weitere Aspekte sind ja noch die übrige Ernährung und die Bewegung.
Die meisten Menschen bewegen sich heutzutage viel weniger. Und es gibt viel mehr Fastfood, Fertiggerichte, die viel Zucker enthalten…

Beatrix

Das sehe ich auch so. Zu diesen süßen Getränken kommen heutzutage oftmals noch jede Menge Fertiggerichte hinzu + Mangel an Bewegung … Spieleconsole und/oder PC statt Fahrradfahren und Fussballspielen.

war es völlig normal, dass Kinder nicht angeschnallt im Kindersitz saßen, sondern gerne mal zwischen/hinter Mama und Papa standen.
war es völlig normal, dass man in Gaststätten vor lauter Qualm den Ausgang kaum sehen konnte, und das auch zur Mittagszeit.

Will heißen, dass früher allein wohl noch keine Referenz ist.

Keine Ahnung auch, wo das herkommt, dass man Kindern keine zuckerhaltigen Getränke geben sollte. Das trifft sicher auf solche in dem Alter zu, wo sie noch an der Flasche nuckeln. Das geht ganz böse auf die Zähne, und das war auch früher schon so.
Ansonsten wird es heute wie früher auf das Gesamtbild ankommen. Was wird sonst noch gegessen, und wieviel davon jeweils, wieviel Bewegung, Zahnpflege usw. usf.
Es gibt ja auch heute noch Kinder, die erst kurz vor der Schule von Nuckelflasche und/oder Schnuller wegkommen. Die Zähne sehen oft entsprechend aus. Nicht immer, aber eben überdurchschnittlich. Auch nicht auszuschließen, dass dort auch auf anderen Gebieten nicht alles optimal läuft.

Und auch der Durchschnitt selbst ist ja keine sinnvolle Referenz. Wenn zum Beispiel im Durchschnitt 10 von 22 Zähnen von Karies betroffen sind, dann wären 8 auch noch kein toller Wert, finde ich jedenfalls.

Wie oben schon geschrieben, wurde früher selbst gekocht. Wenn man heute mal das Kleingedruckte auf Lebensmitteln liest - dann wundert man sich, wo überall in welchen Mengen Zucker und der schlimmere Fruchtzucker drin ist.

Ich selbst habe in meiner Jugend sehr wenig Zucker und nur zu Festen Süssigkeiten bekommen, ich bin bis heute nicht drauf geprägt, mein „Belohnungszentrum“ fragt nicht danach, ich habe keinerlei Probs mit Übergwicht. Meine Eltern haben mir damit etwas sehr Gutes getan.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass Zucker in Verbindung mit Hefen etc. (im Körper vorhandene, Backwaren etc. ) zu Alkohol umgebaut wird.

Hi,

für die Jahrgänge 1978-1981 im Sauerland sprechend:

Limo und Saft galten keinesfalls als ganz normales Kindergetränk. Es gab Wasser und morgens einen Kakao (mit ekliger frischer Milch mit Bröckchen). Cola & andere Limos gab es ganz ganz selten mal, ca 1-2 x im Jahr.

Saft gab es für mich erst, als ich den Bröckchenkakao gar nicht mehr runterbekam, da war ich Ü10.

Wir haben uns damals übrigens deutlich mehr bewegt als heute. Das lag imho an der mangelnden Durchsetzung der Haushalte mit PC und nur 3 Fernsehsendern. Da blieb nichts anderes als raus und Buden bauen.

Gruss,
Little.

Wasser, Tee und Saftschorle sind nicht „viel besser“, als Limo, Cola oder Kakao.

Es gibt da kein besser oder schlechter. Es ist immer eine Frage der Menge und eine Frage des drumherums. Wahr ist, dass Cola und Co deutlich mehr Kalorien enthalten, als andere Getränke. Sind sie damit schlechter? Man könnte durchaus argumentieren, dass diese Getränke besonders nahrhaft sind.

Es ist alles eine Frage der Perspektive. Wenn man sonst schon relativ kalorienreiche Nahrung zu sich nimmt, sind zusätzliche Kalorien durch süße Getränke womöglich ein Problem. Wenn man den ganzen Tag in der Gegend rumrennt, werden die Kalorien locker mit aufgebraucht.

PS: Cola ist allerdings auch aus anderen Gründen problematisch. So ganz ist sich die Wissenschaft noch nicht einig, was von der Phosporsäure zu halten ist, aber so richtig gesund ist die wohl nicht :smiley:

Ernsthaft?

Ich bin Jahrgang '77 aus der DDR und wir hatten ziemlich oft Limo und Cola - Fernsehen gab es damals auch schon reichlich, wurde aber von den Eltern entsprechend reglementiert. Saft gabs zugegebenermaßen eher selten, Bröckchen-Milch gar nicht :smiley:

Früher wurde nicht wesentlich mehr gekocht als heute. Und damals war das Problem mit dem Zucker in allen Nahrungsmitteln genau so akut wie heute auch. Kennzeichnen musste man das damals nicht.

Fastfood ist weder eine Erfindung der Neuzeit noch ist es die hauptsächliche Ernährung der meisten Menschen.

Diese romantisierenden Vorstellungen von der Vergangenheit immer, sind irgendwie lächerlich. Redet mal mit Eltern die heute Kinder haben und ihr werdet feststellen, dass die zu großen Teilen auch ziemlich viel ihrer Zeit „draussen“ verbringen.

Die Lebensmittelindustrie möchte also Nahrungsmittel produzieren, die möglichst gut schmecken und deswegen gekauft werden.

Wo ist jetzt das Problem?

Unterm Strich kommts auf die Kalorien an, nicht auf den Zucker und die meisten Fertiggerichte haben eher weniger Kalorien als „ordentliches“ hausgemachtes Essen. Was die typische deutsche Hausfrau aus den 50ern für ein ordentliches Mittagessen hielt und was man hierzulande so als Abendessen verspeiste ist was Kalorien angeht deutlich kritischer als die Ernährung von heute…

2 Like

Vollkommen ernsthaft.
Limo gab es bei Besuchen der Verwandtschaft Nahe Burg (und da blieb die Farbe im Glas :wink: )

Das TV wurde abends zu den Nachrichten angemacht, vorher nicht. Das war übrigens auch im Freundeskreis so - mag aber auch daran liegen, das wir damals alle ‚unter Aufsicht‘ standen, da hier im Viertel nur Selbständige mit Familien nahe der Firma wohnten… Wenn ich mein Gehirn bemühe, fällt mir auch wieder ein, dass es immer toll war, einen Schulkollegen zu besuchen, dessen Eltern beide arbeiteten. Da lief immer der Fernseher (Kinderprogramm mit Zini, anschließend Ein Colt für alle Fälle).

Bröckchen-Milch war hier im Dorf damals der letzte Schrei, es gab immer noch einen Bauern, der die Milch direkt verkaufte. So durfte selbst ich dann Mitte der 80er noch mit der Milchkanne zum Bauern latschen.

2 Like

Hi,

dochdoch, das ist die Sahne, die sich bei nicht homogenisierter Milch schnell oben absetzt. Gibt viele Leute, die das genauso hassen wie die Haut auf der sich abkühlenden heißen Milch.

die Franzi

2 Like

Du Arme…

In meiner Kindheit in den 70ern waren Wasser und frische Milch (heute als „Rohmilch“ bezeichnet und geschmacklich immer noch die beste Milch, H-Milch war das billige Ausweichprodukt, falls man abends nichts anderes mehr bekommen hat) die hauptsächlichen Getränke. Limo gab es nur selten, Cola erst ab der Pubertät. Ab und zu gab es mal Brausepulver im Wasser.

Tee wurde nicht oft getrunken und wenn dann im Winter, Kakao war mir stets ein Graus (ich meine das braune Süßgetränk (ich hasste Kindergeburtstage, bei denen es „zur Feier des Tages“ diese Schokobrühe gab, vielleicht sogar warm :grimacing:) (echter Kakao, schön herb war stets ein Genuss, aber selten).

Seit ich 16 bin traten Kaffe und Schwarztee in mein Leben. :stuck_out_tongue:

Man könnte also sagen, nein, bei mir war das nicht so.

Grüße

Ganz klar stehen hier viele Einzelerfahrungen, die keine allgemeinen Schlüsse zulassen.
Außerdem sind die Zusammenhänge sicher nicht so einfach, wie häufig angenommen.

Kalorienzufuhr und -Verbrauch, scheint simpel. Der Schritt zu gesunden Zähnen nicht ganz logisch. Zum einen denke ich nicht, dass Kinderzähne früher wirklich gesünder waren. Außerdem ist da ja auch noch die Zahnsubstanz, Hygiene, Zahnarztbesuche, Fluorgaben etc. involviert.

Meine Einzelerfahrung: nur Mineralwasser im Haus. Limo nur zu besonderen Anlässen. Süßen kaba gab es nicht, aber selbst gekochten Kakao. Fertiggerichte habe ich erst mit ü20 kennen gelernt.
Einen Fernseher hatten wir nicht, auch damals schon eine Ausnahme. Und ich habe leider nie gelernt, damit umzugehen.
Wir hatten schon früh einen pc (c64) und haben viel Zeit davor zugebracht. Aber trotzdem waren wir sehr viel draußen unterwegs.
Heute sieht man fast keine Kinder mehr draußen spielen - wo auch, zwischen den Autos? Und alle werden mit Auto zum Kindergarten und später bis ins Klassenzimmer gebracht…

Bufi

Hallo,

in den 70ern gab es bei uns auch schon Limo & Co.

Allerdings hat uns niemand gezwungen täglich 2 Liter davon zu trinken.

Niemand kam damals auf die Idee, unterwegs literweise Getränke mit sich zu führen.
Oder den Kleinkindern diese Dauer-Nuckel-Flaschen anzubieten.

Es gab keine Getränkehalter am Kinderwagen, an den Kinderrädern oder gar im Auto.
Niemand in meiner Klasse nahm mehr als eines dieser kleinen 0,2 l Tetra-Päckchen „Saft“ mit in die Schule.

Ich glaube nicht, dass ich über den Tag verteilt bis zu meinem 16 Lebensjahr jemals mehr als 1 l Flüssigkeit zu mir genommen habe…

Aber dafür gabs auch nur Samstags Süssigkeiten

Grüße
miamei

Servus,

das ‚früher‘ lässt sich meines Erachtens etwa teilen in „vor/nach 1968“ und „Elterngeneration vor/nach 1925“.

Wir (nach beiden Kriterien ‚vor‘) haben daheim zur Hauptmahlzeit zu Mittag nichts getrunken, es gab fast immer eine Suppe. Morgens Kakao, zum Abendbrot Pfefferminz-, Hagebutten- oder Hibiskustee (alle). Tagsüber ad libitum kalter Brombeerblättertee mit (wenig, ‚für den Geschmack‘) Johannisbeersaft oder Apfelsaft. Später, nach 1970, dann Mineralwasser ca. 3:1 mit Apfelsaft.

Limo, Cola usw. gab es nur, wenn man bei Ferienunternehmungen irgendwo einkehrte. Bis heute kann ich den Geschmack der Orangina bei meinem ersten Besuch im Basler Zolli bei geschlossenen Augen wieder erstehen lassen.

Zu den Krönungen eines Freibadbesuchs gehörte ein ‚Colalutscher‘, kostete glaub ich zehn oder fünfzehn Pfennig - sehr schlechte Zähne hatte ich übrigens schon, solange ich mich erinnern kann.

Zum Alltag gehörte - ebenfalls bis in die 1970er Jahre hinein - nicht bloß in unserer Familie sehr viel mehr Bewegung zu Fuß: Richtig viele Autos gab es erst, als unter der Regierung Brandt die Gelddruckmaschinen auf Hochtouren zu laufen begannen und Tarifabschlüsse mit weniger als 10 Prozent Erhöhung als Schlappe für die Gewerkschaft galten; die täglichen Wege am Ort (Kindergarten, Schule, Einkaufen, Behörden, Abendveranstaltungen, Besuche) fanden zu Fuß statt. Als letzten Rest der Fußgängerwelt habe ich noch Mitte der 1970er Jahre öfter einen Hausierer aus dem fränkischen Jura gesehen, der sich in strategisch günstig gelegenen und nicht zu teuren Bahnhofshotels einmietete, wohin er sich auch seinen Nachschub an Majoran, Pfefferminze, Meerrettich und Honig schicken ließ, und von diesen Standquartieren aus mit einer Weidenkiepe auf dem Buckel seine Tagesmärsche von vielleicht dreißig bis vierzig Kilometern täglich antrat. Anders als heutige modebeflissen sportliche „Walker“ bewegte sich der Mann übrigens vollkommen ruhig und unauffällig, aber er dürfte ein klassisches Infanterie-Marschtempo von 6 km/h hingelegt haben. Diese Zahl hat sich merkwürdig populär in der kollektiven Erinnerung gehalten - erst, wenn man versucht, mal über eine gewisse Entfernung dieses Tempo zu marschieren, merkt man, dass das für einen Fußgänger richtig schnell und ohne Training kaum zu schaffen ist.

Der Bahnhof lag zwei Kilometer vor dem Ort, die Kleinbahn, die den Ort mit ihm verband, war stillgelegt, und es fuhren vielleicht vier Busse am Tag zum Bahnhof hinaus, die anderen Züge erreichte man zu Fuß oder mit dem Rad. In dem Häuslein, das wir bis 1965 bewohnten (Behelfswohnhaus nach Einheitsgrundriss, wie es ab 1943 noch gebaut werden durfte), war für eine incl. Großmutter siebenköpfige Familie eher wenig Platz, so dass die Großmutter während der Woche jeden Tag, unabhängig von Wetter und sowas, mich und den anderen „kleinen“ der vier Brüder auf ausgedehnte Spaziergänge nahm, damit die beiden „Großen“ ein wenig Platz und vor allem Ruhe für die Hausaufgaben hatten. Obwohl keineswegs sportlich, kann ich es mir bis heute nicht gut vorstellen, wie man bereits Entfernungen von unter fünfzehn Kilometer als Anstrengung empfinden kann.

Die starke Betonung von „ja nicht zu viel Zucker“ heute ist eine Gegenpendel-Bewegung zu einer entgegengesetzten, die noch relativ jung ist: Hoch dosierte Maisglukose in Getränken, die alltäglich in Mengen getrunken werden, ist noch nicht älter als vielleicht fünfzig Jahre.

Schöne Grüße

MM

Die Waffenindustrie möchte also Landminen produzieren, die möglichst hässliche Verletzungen erzeugen und deswegen gekauft werden.

Wo ist jetzt das Problem?