Nichts macht mich glauben. „Wenn Russland gewinnt“ ist imho auch eine falsche Aussage. Seit Jahrzehnten findet eine Osterweiterung von Westeuropa und NATO statt. Und man ist mit Ukraine beispielsweise direkt an Russland angelangt. Man muss es nicht einmal vom Standpunkt eines Herrn Putin (und schon gar nicht als Putinfreund) betrachten, es genügt eine neutrale Betrachtung von außen. Eine gefühlte Bedrohung der Souveränität Russland ist nachvollziehbar und sicherlich nicht von der Hand zu weisen.
Welche weiteren Absichten ein Herr Putin hat, wissen wir nicht. Vieles sind Spekulationen und Ängste und Befürchtungen. Dahingehend bleibt doch nichts anderes als sich - wenn man Waffenstillstand, Verhandlungen, Frieden als Prämisse hat - mit den aktuellen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Nach mehr als 10 Jahren seit Krim und mehr als 3 Jahren Krieg hat Putin nach wie vor die Karten in der Hand. Jegliche Sanktionen sind mehr oder weniger im Sande verlaufen, Russland hat sich neu (und erfolgreich?!) orientiert, die globalen Machtverhältnisse (politisch und ökonomisch) verschieben sich (in Richtung Asien), Europa wird zunehmend isoliert von USA, und die innereuropäischen Gefüge sind hochgradig instabil.
Imho ist es mehr als notwendig wieder einen „Konsens“ mit der außereuropäischen Welt da draußen zu finden. Stattdessen isoliert sich Europa, rüstet auf in der Gewissheit, dass eine Verteidigungsfähigkeit frühestens in Jahrzehnten erst stattfinden kann.
Russland will imho nicht gewinnen, es will Sicherheitsgarantien, wie die Ukraine, wie Europa von der USA (noch) usw. Wenn man die verschiedenen Seiten betrachtet, haben alle ihre berechtigte Interessen. Es wird nun Zeit sich an den Tisch zu setzen und eine kriegsfreie Situation in Europa zu schaffen. Dazu müssten sich aber endlich einmal diejenigen bewegen, die bislang und auch absehbar nur reagieren können.
PS. Ich werde wenn überhaupt nur auf deine Antwort hier antworten. Aktuell werde ich von ein paar Teilnehmern übelst beschimpft und beleidigt. Hab da keinen Bock drauf.