Taufe trotz konfessionsloser Eltern?

Vielleicht möchten sie einfach dem Kind die Möglichkeit geben,
die Kirche kennen zu lernen, damit es mit 14 selbst
entscheiden kann, was es möchte und was nicht.

Dafür wäre es aber auch möglich, das Kind einfach segnen zu lassen. Die Taufe ist mehr, als nur die Grundlage, alles kennen zu lernen.

Gruß, Martinus…

Du hast aber übersehen daß die Fragestellerin ihr Kind taufen
möchte,
damit es bald in eine Religionsgemeinschaft eingebunden wird,
nicht
weil sie selbst von der Taufe oder der Religion überzeugt ist.
Der Widerspruch in ihrer Absicht bleibt davon unberührt.
V.

Hallo Viktor,
dann tut mir die Religionsgemeinschaft leid die nur Leute aufnimmt die getauft sind. Ob Jesus dann Anhänger gefunden hätte?

LG

Hallo,

Das ist nicht uneingeschränkt richtig. Ein konfessioneller
Kindergarten muß nicht automatisch Kinder annehmen, die
konfessionslos sind.

Ich kenne hier keinen evangelischen Kindergarten, der nicht evangelisch getaufte Kinder ablehnt.

Und ob ein konfessionsloses Kind am
Religionsunterricht teilnehmen kann, entscheidet (je nach
Bundesland) u.U. die Lehrkraft (mit).

Ja. Und die Schule freut sich, dass sie problemlos ein konfessionsloses Kind trotzdem in den Religionsunterricht schicken kann und nicht eine Extraloesung finden muss.
Und wenn die Eltern auch noch wollen, dass das Kind in der Schule etwas ueber Christentum und ev. Kirche lernt, dann zeige mir einen Religionslehrer oder Pfarrer, der es ablehnen wird, dieses Kind zu unterrichten.

Gruss
Elke

Hallo,

hier scheinen die Katholen offensichtlich tolerater zu sein
:wink:

in der Tat.

Mir (gänzlich ungläubig, zwei katholisch getaufte Kinder) wurde im Taufgespräch beschieden, dass sowieso nicht die Eltern, sondern die Paten für die christliche Erziehung des Kindes zuständig seien. Dass einer der jeweiligen Paten sich zum Zeitpunkt der Taufe am anderen Ende der Republik bzw. sogar außerhalb derselben lebte, hat nicht weiter interessiert.

Beste Grüße

=^…^=

Ich kenne hier keinen evangelischen Kindergarten, der nicht
evangelisch getaufte Kinder ablehnt.

Wie gesagt, es muß nicht sein - aber es kann. Gerade wenn es mehr Kinder als Plätze gibt, kann die Konfession durchaus eine Rolle spielen.

Ja. Und die Schule freut sich, dass sie problemlos ein
konfessionsloses Kind trotzdem in den Religionsunterricht
schicken kann und nicht eine Extraloesung finden muss.

Stimmt - allerdings ist der Religionsunterricht keine Jokerstunde zur Betreuung „übriger“ Kinder.

Und wenn die Eltern auch noch wollen, dass das Kind in der
Schule etwas ueber Christentum und ev. Kirche lernt, dann
zeige mir einen Religionslehrer oder Pfarrer, der es ablehnen
wird, dieses Kind zu unterrichten.

Möglicherweise ist der Wunsch der Eltern nicht mit dem des Kindes kompatibel? Und wenn dann gerade dieses Kind zu denen gehört, die locker eine ganze Klasse aufmischen, gibt es sehr wohl Lehrkräfte, die dankend darauf verzichten (und Eltern anderer Kinder, die dankbar für diese Entscheidung sind) :wink:. Sicher, man kann diese Entscheidung diskutieren und für falsch befinden, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß es passieren kann.

Wie gesagt, es muß nicht sein, daß ein konfessionsloses Kind auf Probleme stößt, aber es kann. Und das sollte auch offen benannt werden.

Gruß, Martinus…

1 Like

[…]
Hallo Idde und alle, die Ihr bis jetzt geschrieben habt!

In Mt.28,19 sagt Jesus beim Abschied zu seinen Jüngern: "Geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Dann tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes ".

Das ist die Fundstelle in der Bibel, warum die Chrsiten taufen. Weil es ein Auftrag Jesu ist. Und das ist keine Angelegenheit die man so zwischendurch in der Badewanne durchführen kann. Denn man sollte zunächst ein Jünger Jesu sein.Oder es sollte wenigstens ein Glaubensprozess vorangegangen sein. Schon früh, ab etwa 5,Jharhundert, hat die Kirche die Kindertaufe eingeführt. Ich kann jetzt hier nicht alles ausführlich darstellen. Um aber die Glaubneshinführung, „das Jünger-Jesu-werden“ noch mehr „abzusichern“ hat die Kirche das Patenamt eingeführt.

Mein kurzer historischer Hinweis soll dazu dienen, dass wir das Thema nicht allzu lasch handhaben sollten.
Immer mehr treten heute aus der Kirche aus: Wollen dann aber dennoch für ihre Kinder die Taufe, wollen kirchlich heiraten, schicken ihre Kinder zur Erstkommunion oder Konfirmation, oder Angehörige von verstorbeen Ausgetretenen wünschen eine kirchliche Beerdigung. Mein Vergleich der jetzt kommt, hinkt zwar ein wenig, aber dennoch: Ist das nicht so, als ob jemand sich von der Krankenkasse abmeldet und dennoch will, dass diese den Arztbesuch bezahlt?
Nur ein Hinweis, das Thema nicht allzu locker zu betrachten:

Gruß H.Kapp

MOD: Vollzitat gelöscht

Das verstehe ich nicht
Guten Morgen

lassen, nicht erst kurz vor der KOnfirmation,damit Sie bereits
in Kindergarten, Schule, Gemeinde etc. als ev. „Mitglied“
integriert ist und mitwirken kann.

Hä? Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Was hat denn das Schädelbefeuchten mit Kindergarten, Schule und der Gemeinde zu tun?

Gruß

Stefan

Vielleicht möchten sie einfach dem Kind die Möglichkeit geben,
die Kirche kennen zu lernen, damit es mit 14 selbst
entscheiden kann, was es möchte und was nicht.

Genau das sind unsere Beweggründe für die gewünschte Taufe. Unsere Tochter soll die Möglichkeit haben „innerhalb“ dieser Konfession aufzuwachsen, um sich selber ein Bild machen zu können.

Und wieder gilt: wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Diese Frage (so sie denn eine war und nicht nur ein provokanter Zwischenruf) beantwortet sich von alleine, wenn man sich die Zeit nimmt, die bisherigen Antworten anzusehen :wink:.

Gruß, Martinus…

Anders gefragt
Guten Tag,

vielleicht hätte ich es ausführlicher formulieren sollen:

  • Darf man nicht in einen Kindergarten gehen, wenn man nicht getauft ist?

  • Darf man nicht zur Schule gehen, wenn man nicht getauft ist?

  • Darf man nicht in einer Gemeinde wohnen, wenn man nicht getauft ist? (http://dejure.org/gesetze/GG/11.html)

Gruß

Stefan

Hallo Stefan!

  • Darf man nicht in einen Kindergarten gehen, wenn man nicht
    getauft ist?

Schon.

  • Darf man nicht zur Schule gehen, wenn man nicht getauft ist?

Natürlich auch das.

  • Darf man nicht in einer Gemeinde wohnen, wenn man nicht
    getauft ist?

Das ist jetzt die Frage, was man unter Gemeinde versteht. Als „gelernter Christ“ denkt man bei dem Wort „Gemeinde“ an die kirchliche und nicht an irgendeinen Ort, der eine politische Einheit darstellt.

Und zu den ersten Punkten: Wenn Du die Ausgangsfrage nochmal genau liest, steht da: „als ev. Mitglied“, und „ev.“ heißt nicht „eingetragener Verein“, sondern „evangelisch“. Aber natürlich, das steht schon in den anderen Antworten, darf man auch als Nichtgetaufter in den evangelischen Kindergarten und sogar an eine evangelische Schule. Mit dem Gemeindemitglied ist das ein wenig problematischer, es kommt halt darauf an, was man dort in der Gemeinde tun möchte, aber auch das ist schon in diesem Artikelbaum besprochen worden.

Liebe Grüße,
Immo

Ehrlich gesagt verstehe ich euer Ansinnen trotzdem nicht.

Ihr findet die Kirche ansich nicht gut - deswegen seit ihr ausgetreten. Nun soll euer Kind getauft werden, obwohl ihr nicht hinter der Sache steht. Mit der Begründung sie soll selber rausfinden ob es was für sie ist.

Das wäre ungefährt das gleiche als wenn ihr sagen würdet. Ach wir lassen unsere Tochter mal bei den Zeugen Jehovas oder bei Sientologie beitreten. Sie kann ja später dann selber entscheiden ob sie es mag oder nicht. Wir jedenfalls mögen es nicht, deswegen sind wir keine Mitglieder.

Ich verstehe es wirklich nicht. Wenn ihr nicht hinter der Kirche und dem Glauben steht ist die Entscheidung eure Tochter taufen lassen zu wollen paradox.

Gruß

Samira

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Anders geantwortet

vielleicht hätte ich es ausführlicher formulieren sollen:

Das ändert auch nichts dran, daß das meiste schon gesagt wurde :wink:.

  • Darf man nicht in einen Kindergarten gehen, wenn man nicht
    getauft ist?

Wie gesagt, dürfen ja, aber ein Recht hat man nicht.

  • Darf man nicht zur Schule gehen, wenn man nicht getauft ist?

Für Schulen kirchlicher Träger gilt das gleiche wie für Kindergärten.

  • Darf man nicht in einer Gemeinde wohnen, wenn man nicht
    getauft ist?

Man wohnt immer „in“ einer Gemeinde, da jeder Fleck Deutschlands einer politischen wie einer Kirchengemeinde (kath/evang./…) zugeordnet ist. Für die politische Gemeinde spielt die Taufe überhaupt keine Rolle. Und was die Kirchengemeinde betrifft, die ist nur für ihre Gemeindegelieder zuständig. Wer sonst noch in ihrem Einzugsbereich wohnt, geht sie (fast) nichts an.

Gruß, Martinus…

Ich halte es zunächst für begrüßenswert, ein Kind taufen zu
lassen, auch wenn man selber nicht in der Kirche ist.

Hallo Martinus
kannst du erklären, warum du das so siehst?
Danke und Gruß
Fini

Hallo Martinus
kannst du erklären, warum du das so siehst?

Gerne. Ich vertrete grundsätzlich die Auffassung, daß Eltern ihre Weltanschauung immer an ihre Kinder weitergeben - manche deutlicher, andere undeutlicher, aber eine wirklich „neutrale“ Haltung ist m.E. nicht möglich.

Und als Christ halte ich es für gut, wenn Kinder die christliche Weltanschauung kennenlernen. Das kann man natürlich auch ohne kirchliche Bindung tun, aber es ist eine Erfahrung, daß ohne Gemeinschaft auch der Glauben im Laufe der Zeit „verflacht“, weil die Impulse von außen fehlen und man zu leicht in Gefahr gerät, sich immer um die eigenen Gedanken und Ansichten zu drehen. Ich halte die Kirchen für eine sinnvolle Gemeinschaft, die auf viele Arten helfen, Glauben zu erfahren, ihn zu überdenken und zu vertiefen.

Die Taufe begründet die Zugehörigkeit zu einer Kirche, und das ist wesentlich verbindlicher als eine Kindersegnung (die ja auch möglich wäre). Damit wird das Kind (je nach ortsüblichen Gepflogenheiten) z.B. zum Kindergottesdienst, zur Konfirmationsvorbereitung oder anderen Veranstaltungen eingeladen, es kommt ohne Probleme in den Religionsunterricht… all das sind weitere Hilfen, den Glauben zu entwickeln.

Ich habe verschiedene Eltern kennengelernt, die selber auf Grund ihrer Herkunft aus der ehemaligen DDR nicht in der Kirche sind und auch selber keinen Zugang zum Glauben haben. Aber sie finden das selber schade und wünschen sich für ihre Kinder einen anderen Weg. Wenn sie diesen Weg nun mit der Taufe ebnen, finde ich das gut (und es ist für mich auch Ausdruck einer Toleranz anderer Sichtweisen).

Problematisch finde ich es allerdings da, wo die Eltern bewußt selber aus der Kirche ausgetreten sind und einen Wiedereintritt ablehnen, in die sie ihre Kinder nun taufen lassen wollen. Es fällt mir schwer, den Grund für die eigene Distanz mit dem Wunsch der Mitgliedschaft der Kinder zusammenzubringen. Und ich habe leider auch Eltern erlebt, die dabei ganz pragmatisch denken: ich will nichts dazutun, aber ich will meinen Kindern auch nichts entgehen lassen. Und diese Haltung finde ich dann äußerst inkonsequent. Deshalb die Einschränkung mit „zunächst“.

Hilft das weiter?

Gruß, Martinus…

Hallo Martinus
danke für deine ausführliche Antwort. Ich denke, ich kann deine Einstellung nun besser nachvollziehen.
Grüße
Fini

Humanistische Namensfeier
Hallo Idde,

wir würden unsere Tochter (5 Monate) gerne taufen lassen. Wir,
die unverheirateteten Eltern, sind jedoch beide konfessionslos
(Ex-Evangelisch).

Wir haben uns in unserer Gemeinde an das ev. Pfarramt
gewendet, erhielten jedoch die Auskunft, dass unsere Tochter
nicht getauft werden kann, da wir beide aus der Kirche
ausgetreten sind.

Wenn ihr es nur auf ein Familienfest anlegt: […]

Macht eure Tochter insbesondere nicht entgegen eurer eigenen Haltung zum Mitglied einer Glaubensgemeinschaft oder wollt ihr euch etwa eine gespaltene Persönlichkeit heranziehen?

Wenn ihr nur ein Familienfest haben wollt, gibt es auch Alternativen, welche die Rechte eurer Tochter als Individuum im Unterschied zu einer christlichen Kindstaufe achten :

http://humanismus.de/namensfeier

Gruß Gernot

MOD: gemäß Netiquette bearbeitet

Hallo Gernot,

Wenn ihr es nur auf ein Familienfest anlegt: […]

Wie kommst Du darauf, dass wir es „nur“ auf eine Familienfeier anlegen? Dem ist nicht so, ich habe meine Beweggründe in einem Thread im Artikelbaum geschildert.

Macht eure Tochter insbesondere nicht entgegen eurer eigenen
Haltung zum Mitglied einer Glaubensgemeinschaft oder wollt ihr
euch etwa eine gespaltene Persönlichkeit heranziehen?

Unsere konkrete Haltung zur Kirche ist Dir nicht bekannt, daher wundere ich mich, wie Du herleitest, dass wir implizit eine „gespaltene“ Persönlichkeit heranziehen oder es lediglich auf eine Feier anlegen.

Ist es tatsächlich so abstrus, dass wir unsere Tochter gerne taufen lassen wollen, ohne dass wir selbst „offiziell“ dieser Gemeinschaft noch angehören? Ich denke hier muss man einfach differenzieren und genau deswegen suchen wir auch das Gespräch mit dem Pfarrer, um mehr Klarheit zu erlangen.

Ich wollte mich lediglich im Vorfeld informieren, ob es tatsächlich unmöglich ist unsere Tochter evangelisch taufen zu lassen.
Dazu habe ich inzw. auch schon einige sachliche Informationen erhalten, daher Dank an alle, die bisher geantwortet haben.

Grüße Idde

OT: Humanistische Namensfeier
Hallo Gernot!

http://humanismus.de/namensfeier

Schöne Idee. Ich respektiere Atheisten / Agnostiker / Kirchenfeinde durchaus, und da finde ich es gut (und das meine ich wirklich nicht ironisch), dass sich die Humanisten jetzt auch eine Art Taufe ausgedacht haben. Wenn jemand überzeugt vom Leben ohne Gott oder zumindest ohne Kirche ist, dann wird er von dieser Namensfeier für sein Kind sicher gerne Gebrauch machen.

Aber eine Frage sei mir in Bezug auf Deinen Begleittext erlaubt (wir diskutieren ja nicht das erste Mal über Religion):

welche die Rechte eurer Tochter als Individuum
im Unterschied zu einer christlichen Kindstaufe achten

Welche Rechte (ich nehme an, Du meinst Grundrechte) werden denn Deiner Meinung nach bei einer christlichen Kindstaufe missachtet?

Liebe Grüße,
Immo

Hallo Idde.

es kommt ja nun in diesem Brett nicht gerade selten vor,
daß jemand nach einer kirchlichen Amtshandlung - egal ob
Taufe, Hochzeit oder Beerdigung - fragt und zwar im Zusammen-
hang mit beendeter Kirchenmitgliedschaft.

Unsere konkrete Haltung zur Kirche ist Dir nicht bekannt

Aus Deinem Ausgangsposting habe ich verstanden, daß beide
Eltern Ex-Kirchenmitglieder sind. Das beinhaltet für mich,
daß sie eine „Nähe“ zur kirchlichen Institution hatten, die
sie nicht mehr haben. Was dahinter steht wissen wir als
Außenstehende nicht. Aber die Erfahrung mit Kirche als
Institution muß zumindest so irritierend und / oder schlecht gewesen sein, daß die Kirchenmitgliedschaft beendet worden ist.

daher wundere ich mich, wie Du herleitest, dass wir implizit
eine „gespaltene“ Persönlichkeit heranziehen oder es lediglich
auf eine Feier anlegen.

Da gesellschaftlich kaum oder wenige Rituale zur Namensgebung oder zum Willkommenheißen eines neuen Familienmitgliedes zur Verfügung stehen, greifen viele auf die Taufe zurück, für die Christentum, christlicher Glaube, Kirche etc. im Alltag nichts oder fast nichts bedeuten.

Ob Ihr es „lediglich auf eine Feier anlegt“, kann von außen niemand sagen. Es bewegt sich auf der Ebene von Vermutungen.

Ich gehöre nun einer ganz anderen Religionsgemeinschaft an und finde es aus dieser Außenperspektive zumindest befremdlich und merkwürdig, daß Menschen, die sich von einer Religionsgemeinschaft distanziert haben nun ausdrücklich deren „Service“ in Anspruch nehmen möchten.

Nun geht es bei der Taufe ja nicht vorrangig um eine Serviceleistung, sondern dahinter steht eine Grundaussage im Hinblick auf den christlichen Glauben und dessen Annehmen. Bei den Taufg-ttesdiensten, bei denen ich eingeladen war, egal ob sie nun evangelisch oder katholisch waren, wurden Eltern und Taufpaten als verantwortlich für die christliche Erziehung des Kindes gesehen. Warum sollen Eltern, die sich von der Kirche distanziert haben, eine christliche Erziehung wünschen geschweige denn gewährleisten können oder gar wollen? Ich gehe dabei davon aus, daß es für den Kirchenaustritt inhaltliche und nicht (nur) steuerliche Gründe gab.

Ist es tatsächlich so abstrus, dass wir unsere Tochter gerne
taufen lassen wollen, ohne dass wir selbst „offiziell“ dieser
Gemeinschaft noch angehören?

Aus meiner Sicht ja. Denn wie wollt Ihr denn das ernst nehmen, was mit dieser Taufe verbunden ist?

Bei einer Sportvereinsmitgliedschaft kann ich verstehen, wenn Eltern sagen: Sport interessiert mich nicht, aber mein Kind schwimmt gern, deshalb lasse ich es in den Schwimmverein gehen. Bei einer christlichen Religionsgemeinschaft sehe ich das anders. Im Christentum ist Glauben zentral, und zwar nicht irgendein Glaube, sondern der Glaube an Jesus Christus.

Ich teile diesen Glauben nicht und würde auch nicht auf die Idee kommen, meine Kinder taufen zu lassen. Deshalb ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum andere, die daran nicht glauben ihr Kind taufen lassen wollen.

Ich denke hier muss man einfach
differenzieren und genau deswegen suchen wir auch das Gespräch
mit dem Pfarrer, um mehr Klarheit zu erlangen.

Klarheit finde ich immer gut und hilfreich. Von daher wünsche ich Euch, daß ein solches Gespräch Euch zur Klärung verhilft.

Ich wollte mich lediglich im Vorfeld informieren, ob es
tatsächlich unmöglich ist unsere Tochter evangelisch taufen zu
lassen.

Oooch, wenn ich eines durch die Diskussionen in diesem Brett und meine Erfahrungen im interreligiösen Dialog gelernt habe, dann doch das, daß man evangelischerseits nahezu immer einen Pfarrer für alles mögliche findet, man muss nur lang genug suchen.

Ich habe vor einiger Zeit die Biografie eines evangelischen Pfarrers gelesen, der eine Muslima und einen Ex-Katholiken evangelisch getraut hat.

Viele Grüße

Iris

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