Hallo Markus!
warum möchtest du diesen markt „austrocknen“ ?
Die Investition in irgendwelche Güter führt i. a. zu einem Nutzen. Investitionen ins Militär sind Investitionen in zweckfreies Spielzeug. Die mil. Güter sind in der Volkswirtschaft für absolut nichts zu gebrauchen, bringen keinen Nutzen. Mil. Güter bringen nur für Kirchturmsdenker einen Nutzen, indem man die Sachen exportiert. Beim Export von Rüstungsgütern exportieren wie den volkswirtschaftlichen Schaden in das importierende Land. Daran können wir aber kein Interesse haben. Wir brauchen Handelspartner, die sich mit den gekauften Sachen weiterentwickeln, um auch zukünftig Kunden zu sein und uns Dinge liefern zu können, die hierzulande zu gebrauchen sind. Rüstungsexporte sind Scheinerfolge. Das Empfängerland baut damit keine Infrastruktur auf, sondern verarmt.
Sehr gerne wird mit Arbeitsplätzen und technologischer Kompetenz sowie dem technischen Nutzen für zivile Sektoren argumentiert. Was bleibt vom Arbeitsplatzargument, wenn nutzlose Dinge produziert werden? Man kann die Hälte der Leute auch Löcher buddeln lassen und die andere Hälfte schaufelt die Löcher wieder zu. Das wäre ähnlich sinnentleert. An den technischen Argumenten ist etwas dran, solange man Wirkungsgradbetrachtungen vernachlässigt. Der zuweilen entstehende zivile Nutzen ist eine Randerscheinung, die mit gezielter Entwicklung mit einem Bruchteil des Aufwands zu realisieren wäre.
Wir argumentieren inzwischen sogar bei Truppenstandorten mit Arbeitsplätzen. Da sollen Menschen unter Waffen gehalten werden, damit das örtliche Gewerbe in der Kaserne Fenster und Wände streichen kann und damit Kneipenbetreiber Soldaten bewirten können.
Das krampfhafte Suchen nach irgendeinem Sinn des Militärs wird besonders deutlich, wenn mit Fluthilfe und Sandsackfüllen argumentiert wird. Braucht man dafür wirklich bewaffnete Einheiten, Raketen und Kampfflugzeuge?
Militär hatte früher einen klaren Sinn: Damit kann man beim Nachbarn einfallen, um seine Ernte und ein paar Gegenstände zu klauen und die Frauen zu vergewaltigen. Aus Angst vor solchen Taten legte sich jeder Provinzfürst eine bewaffnete Truppe zu. Inzwischen haben wir aber zumindest in Europa ein Interesse daran, daß es unseren Nachbarn möglichst gut geht. Sonst haben die nämlich kein Geld, um unsere Sachen zu kaufen. Militär ist in Europa sinnentleert geworden.
Trotzdem ist Militär noch nicht überflüssig. Tumbe Ideologien, Habgier und Vernunftresistenz führen überall in der Welt zu Unfrieden. Allein mit Wattekugeln wird man in solchen Regionen keinen Frieden schaffen. Was dabei zu geschehen hat, entscheiden die UN und sind dabei auf Kontingente nationaler Streitkräfte angewiesen. Wir tun aber gerade so, als müßten wir deutsche Grenzen verteidigen oder sogar Anfriffskriege führen, indem 250.000 Menschen kaserniert und unter Waffen gehalten werden. Die riesige Militärmaschinerie aus früherer Zeit mitsamt der davon lebenden Industrie wird zum Schaden der Volkswirtschaft am Leben erhalten. Zu einem richtigen Staat gehört eine richtige Armee - dieses Denken wird nicht hinterfragt.
Gruß
Wolfgang