Technische Affinität = 0 ?

Gestern abend lief im WDR-Fernsehen eine Sendung mit dem Titel „das waren die 50er-60er-70er“. Moderiert wurde die Sendung von Elke Heidenreich und Dietmar Schönherr. Angeregt unterhielten sich die beiden u.a. auch über die Anfänge der Computerei:

Dietmar Schönherr: „Ich habe die ersten Computer der Welt in einem Museum gesehen, die waren noch so gross wie ein Haus - und konnten gar nichts!“
Elke Heidenreich (knochentrocken): „Ja, nur rechnen konnten die, nur rechnen!“

So amüsant das ist, frage ich mich doch angesichts weiterer ähnlicher alltäglicher „Erlebnisse“ ernsthaft, wie es heutzutage - im 21. Jahrhundert - mit der Affinität der Frau zur Technik bestellt ist. Um Aufschreien vorzubeugen: Jaaaaaaaaa, ich weiss, die Frau an sich gibt es erstens nicht und zweitens gibt es auch jede Menge Informatikerinnen, Molekularbiologinnen, promovierte Chemikerinnen, Physikerinnen etc. etc. (na ja, jede Menge nicht gerade). Dennoch habe ich den Eindruck, dass der Grossteil der Frauen nach wie vor mit Technik kaum oder gar nichts am Hut hat und bis heute nicht weiss, warum ein Flugzeug abhebt, wie eine Kupplung funktioniert oder was ein Kondensator ist. Wissen auch viele Männer nicht - aber Frauen wissen es eben auffallend oft nicht.

Hat sich eigentlich gar nichts geändert? Wird der Grossteil(!) der Frauen es in einer immer mehr durchtechnisierten Welt es nicht immer schwerer haben, wenn ein grundlegendes technisches Verständnis fehlt? Sind alle gutgemeinten Frauenförderprogramme in dieser Richtung für die Katz?

Na ja, nur so ein paar Gedanken am Rande . . .

blödsinn
hi michael,

abgesehen davon, daß ich mindestens genau soviel männer wie frauen kenne, die nicht wissen, wie ein kondensator, TRIAC, kupplung oder was auch immer funktionieren - wozu soll sich frau/mann mit derart speziellem fachwissen den kopf vollstopfen, wenn sie/er sich beruflich in gänzlich anderen gefilden tummelt und auch andere interessen hat (von denen du wahrscheinlich nicht die geringste ahnung hast :smile: ?
wer will wissen, wie die einzelnen bauteile eines PCs mit vornamen heißen, wenn man ihn doch nur mit ihm arbeiten will? warum sollte man ein auto zerlegen und wieder zusammenbauen können - es sei denn, man müßte sein geld damit verdienen?
reicht es nicht, technik anwenden zu können und auftretende fehler ggf. zu bemerken? muß nun jede/r gleich auch den fehler diagnostizieren und beheben können?

und warum dieser aberglaube in die technik? die zukunft allein am technischen fortschritt festzumachen, wäre etwas arg schmalbandig, nicht?
an deiner stelle würde ich mir überhaupt keine sorgen um die zukunftstauglichkeit von frauen machen. dank ihrer angeborenen multitaskingfähigkeit werden sie mit sicherheit jedes system begreifen - sei es technisch, sozial, wirtschaftlich oder was auch immer. manche mehr, andere weniger - so, wie sie es brauchen. und viele schneller und gründlicher als manch ein mann.

soviel nur zu deinen gedanken am rande…

gruß ann

Affinität zu leeren Plastikbehältern = 0
Das ist halt so, und die Frauen versuchen in dieser Hinsicht auch nicht, die Männer etwa durch Förderprogramme umzuerziehen.

Lachender Gruß

Wolfgang Berger

dank ihrer angeborenen
multitaskingfähigkeit werden sie mit sicherheit jedes
system begreifen - sei es technisch, sozial, wirtschaftlich
oder was auch immer. manche mehr, andere weniger - so, wie sie
es brauchen. und viele schneller und gründlicher als manch ein
mann.

hi ann,

nun ja. meine liebste freundin versucht seit ca. 18 monaten, mit
windows 98 zu arbeiten, da sie es beruflich muß. hilfestellung
lehnt sie konsequent ab, da sie das schon allein hinkriegen
wird.
natürlich geht garnichts, der computer ist doof, kaputt oder
überflüssig und schreibmaschine sowieso viel besser.
nun muß sie vier stunden an einem einseitigen brief schreiben,
weil nach jeder korrektur das dokument gelöscht ist.
aber ich darf nix sagen.
meinst du das mit „multitaskingfähigkeit“?

grüßlein, *gg*
frank

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meinst du das mit „multitaskingfähigkeit“?

ähhh… ausnahmen bestätigen, daß während der regel… (oder so ähnlich)

lol

hi ann,

ähhh… ausnahmen bestätigen, daß während der regel… (oder
so ähnlich)

dieses thema werde ich HIER mit sicherheit nicht ansprechen.
*blauefleckenzähl*,

gruß,
frank

Hallo Michael!

Was redest Du für einen Unsinn!!!

Sieh Dir mal jedes Jahr die Ergebnisse der Prüfungen an den Handwerkskammern, Schulen usw an. Die mit Preise ausgezeichneten Absolventen sind in der Regel Frauen. Selbst in den „männlichsten“ Berufen sind heute die Besten fast ausnamslos Frauen.
Und - was die Heidenreich sagte, stimmt doch auf den Punkt. Es war vom Rechner des Herrn Zuse. Die Heidenreich weiß was sie sagt, nur der dümmliche Herr Schönherr machte Bemerkungen, die in eine andere Welt gehörten.
Gruß Werner

Noch ein wenig zur Erbauung!!

Ich hatte hier bei www bisher drei Fragen. Über PC-Handhabung.
Es kamen mehrere männliche total blödsinnige Antworten. Geholfen haben mir dann drei Frauen, zumindestens Wesen mit weibl. Namen.

in den „männlichsten“ Berufen sind heute die Besten fast
ausnamslos Frauen.

Stimmt, Frauen sind meist auch fleissiger. Aber irgendwie vergessen sie dann später oft, was sie z.B. im Physik- oder Chemieunterricht gelernt haben - eben wohl auf Grund mangelndem Interesse an der Materie . . .

Und - was die Heidenreich sagte, stimmt doch auf den Punkt. Es
war vom Rechner des Herrn Zuse. Die Heidenreich weiß was sie
sagt, nur der dümmliche Herr Schönherr machte Bemerkungen, die
in eine andere Welt gehörten.
Gruß Werner

Stimmt auf den Punkt. So, wie sich Frau Heidenreich äusserte, implizierte sie allerdings, dass Computer heutzutage weit mehr können als „nur rechnen“. Aber selbst der derzeit leistungsfähigste Computer der Welt im Pentagon kann nichts anderes als rechnen. Das wird bei Computern (compute = rechnen, zählen) wohl auch so bleiben. Übrigens ist dieses Pentagon-Teil auch schon wieder so gross wie ein Haus . . .

gar nicht wahr! *aufstampf*

Stimmt auf den Punkt. So, wie sich Frau Heidenreich äusserte,
implizierte sie allerdings, dass Computer heutzutage weit mehr
können als „nur rechnen“. Aber selbst der derzeit
leistungsfähigste Computer der Welt im Pentagon kann nichts
anderes als rechnen. Das wird bei Computern (compute =
rechnen, zählen) wohl auch so bleiben. Übrigens ist dieses
Pentagon-Teil auch schon wieder so gross wie ein Haus . . .

Also, mein Computer kann viel, viel mehr:

Bilder malen
Briefe schreiben
Musik abspielen
im Internet rumsurfen
mich an Termine erinnern
krank werden (immer wieder holt er sich so ein lästiges Virus!)
telefonieren
und rechnen kann er auch: er hat sogar nen eingebauten Taschenrechner!!!
usw usf…

kauf dir mal nen modernen Computer, Michael, und schmeiß dein antiquiertes Teil weg *lol*

Hochtechnische Grüße
Uschi :wink:

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Hi Uschi,

richtig!
Mein Computer kann sogar wer-weiss-was!

Gruß,
Francesco

Ich denke, Du hast nicht begriffen, was Heidenreich meinte oder willst nicht begreifen. Mit Rechnen meint sie, die Grundrechenarten. Heutige Rechner rechnen auch nur, aber auf einer weit höheren Ebene.

Hallo Werner!

Ich denke, Du hast nicht begriffen, was Heidenreich meinte
oder willst nicht begreifen.

Ich glaube, er hat schon begriffen.

Mit Rechnen meint sie, die
Grundrechenarten.

Also mein Dummdödel von Computer kann nicht mal bis drei zählen und beherrscht (glaube ich) noch nicht mal alle Grundrechenarten.
Anders gesagt, Computer (ob der von der von Zuse oder Moderne ist egal) kennen nur „0“ und „1“. Meines Wissens können sie auch nur addieren.

Heutige Rechner rechnen auch nur, aber auf

einer weit höheren Ebene.

Für diese Rechner hat man hier das Brett „Esoterik“ eingerichtet. :wink:

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Ach ist das schön hier! :smile:
Hallo Uschi,
das war aber jetzt sich nur ironisch gemeint? Oder?? …wie? …nein? …nicht?

Hochamüsierte Grüße
Quiquek

-D

Hallo,

wer einen Blick auf meine Visitenkarte wirft, wird sehen, dass
ich z.B. nicht gerade technikfremd bin *g*

Sieh Dir mal jedes Jahr die Ergebnisse der Prüfungen an den
Handwerkskammern, Schulen usw an. Die mit Preise
ausgezeichneten Absolventen sind in der Regel Frauen. Selbst
in den „männlichsten“ Berufen sind heute die Besten fast
ausnamslos Frauen.

Hier im Büro sitzen sieben Männer - und außer mit noch eine Frau.

In meiner Berufsschulklasse (Fachinformatiker) bin ich das einzige weibliche Wesen.

Warum die Besten meist Frauen sind:
Männer trauen sich einen „Männerjob“ logischerweise eher zu als Frauen. („Der Andreas ist Programmierer, mein Vater kennt sich mit Elektronik aus, der Thomas hat letztes Jahr auch damit angefangen und die meisten Leute in der Technik sind doch Männer“)So wählen auch viele Männer einen bestimmten Job, sagen wir mal Fachinformatiker, auch wenn sie nicht zu den allerbesten gehören.

Die wenigen Frauen, die es sich auch zutrauen, sind meist diejenigen, die im jeweiligen Gebiet überdurchschnittlich sind.

Man sieht’s ja auch an den Bewerbungen:
Bei den männlichen Bewerbern für Fachinformatiker hab ich so einige Bewerbungen gesehen mit ner drei in Mathe, ner vier in Physik, ner drei in Deutsch und Englisch (soll aber nicht heißen, diese Leute würden es deswegen zu nichts bringen!). Bei den wenigen Bewerberinnen waren Notendurchschnitte von Eins Komma anzutreffen…

Gruß,
Nina

fachidioten
hallo nina,

deine erfahrungen in der technik teile ich. (und wie du meiner vika entnehmen kannst…) allerdings hat mich immer gewundert, daß ich die einzige frau weit und breit war.
ich fand die technischen immer viel einfacher als z.b. pflegende, erziehende oder kauffräuische berufe - es gibt nur 0 oder 1, richtig oder falsch. ziemlich langweilig auf die dauer. es gibt kollegen, die aus dem schlaf heraus befehlssatz und pin-belegung eines bestimmten microchips runterbeten können - sie befassen sich seit jahren mit nix anderem - aber ihre kommunikationsfähigkeit hat sich auf ein grunzen reduziert (und auch das ist meistens codiert…)
solche beobachtungen (und die angst, als fachidiot zu enden - eine ernstzunehmende mahnung einer freundin, die bemerkte, daß ich nur noch in bits und bytes sprach) haben mich beruflich konsequenzen ziehen lassen. frau kann doch viel mehr als auf einem engen fachgebiet spezialist zu sein. vielleicht ist das der grund, warum wir so wenig kolleginnen haben/hatten? :wink:

liebe grüße
ann

Hi,

So amüsant das ist, frage ich mich doch angesichts weiterer
ähnlicher alltäglicher „Erlebnisse“ ernsthaft, wie es
heutzutage - im 21. Jahrhundert - mit der Affinität der Frau
zur Technik bestellt ist. Um Aufschreien vorzubeugen:
Jaaaaaaaaa, ich weiss, die Frau an sich gibt es erstens nicht
und zweitens gibt es auch jede Menge Informatikerinnen,
Molekularbiologinnen, promovierte Chemikerinnen, Physikerinnen
etc. etc. (na ja, jede Menge nicht gerade). Dennoch habe ich
den Eindruck, dass der Grossteil der Frauen nach wie vor mit
Technik kaum oder gar nichts am Hut hat und bis heute nicht
weiss, warum ein Flugzeug abhebt, wie eine Kupplung
funktioniert oder was ein Kondensator ist. Wissen auch viele
Männer nicht - aber Frauen wissen es eben auffallend oft
nicht.

Tja, dann werden sich die Frauen aber umstellen müssen, denn die Regierung plant, den Anteil von Studentinnen im Bereich von IT-Berufen von einem Anteil von derzeit unter 20% auf 40% zu steigern. Vielleicht geht das nur durch Zwangsmaßnahmen, indem man Frauen die freie Studienwahl abschreibt.
Das heisst definitiv nicht, dass Frauen diese Berufe nicht mindestens genauso gut ausüben können wie Männer. Die Frage ist aber, ob sie es wollen.

Ich hatte zu meinem Studienbeginn eine sehr starke mathematisch-naturwissenschaftliche Affinität. Eine technische Affinität hatte ich auch, aber nicht ganz so ausgeprägt.

Letztere ist bei mir heute fast völlig verschwunden, zugunsten von Interesse an Marketing, an psychologischen Fragen. Ich habe gesehen, dass diese Themen noch schwieriger, als Mathe sein können, aber auch viel interessanter sind und mir viel mehr Spaß machen. Aber zu spät, ich hänge jetzt an so einem gut bezahlten aber megafrustrierenden Informatikerjob herum und würde gerne nur die Hälfte verdienen aber dafür bei einer Arbeit, die mir Spass macht. No chance!

Eigentlich sind Informatikerstellen die größten Deppenjobs. Die Jobs sind zwar nicht einfach, aber ich verstehe nicht, wie einem so etwas Spaß machen kann.

Ein Grundproblem im Zusammenhang mit Feminismus ist aber folgendes : Die Frauen fordern zu Recht, dass sie überall gleiche Bedingungen bekommen wie die Männer. Auch wenn es sich um prozentuale Anteile an bestimmten Positionen und Berufsgruppen handelt.

Gut zugegeben, wenn es um allzu infantile Dinge geht, wie Wehrdienst, dann nicht :wink:

Aber es gibt so viele andere törichte Eigenschaften, Wünsche, Pläne, Strategien von Männern, die dann von Feministinnen mit dem Hinweis auf Gleichstellung einfach kopiert werden, noch bevor sie sich überlegt haben, ob frau nicht froh sein soll, dass es ein paar Dumme gibt, die irgendwelche notwendigen aber verhassten Arbeiten erledigen.

Ich bin dagegen, dass die Mann - Frau Polarisierung weiter aufrecht erhalten wird. Jeder sollte individuell das anstreben und tun, was ihm Spass macht und was er kann. Wenn ein Frau sich für Naturwissenschaften interesiert, toll, dann soll sie in dieser Richtung etwas tun. Wenn ein Mann gerne den Haushalt machen will, warum nicht. Daraus, was ein ganz konkreter Mensch tun will, etwas allgemeines zu konstruieren, halte ich für verfehlt.

Wir sollten lediglich die Bedingungen dafür schaffen, dass jeder gleiche Chancen hat.

Hat sich eigentlich gar nichts geändert? Wird der Grossteil(!)
der Frauen es in einer immer mehr durchtechnisierten Welt es
nicht immer schwerer haben, wenn ein grundlegendes technisches
Verständnis fehlt? Sind alle gutgemeinten
Frauenförderprogramme in dieser Richtung für die Katz?

Nein, sie werden es einfacher haben, weil sich die Technik in eine Richtung entwickeln wird, dass sie immer leichter handhabbar und beherrschbarer sein wird.

Das ist keine Vermutung, sondern das wird so kommen, weil sich solche Technik gegenüber unkomfortablerer Technik durchsetzen wird. Zum einen, weil sie in Betrieben eingesetzt die Produktivität steigert und auch von (technisch) unqualifizierteren Arbeitskräften (geringeres Gehalt) angewandt werden kann, zum anderen im Consumerbereich, weil derartige Technik leichter zu verkaufen ist.

Das Rollenverständnis der meisten Männer, die sich bislang noch in ihrem Monopol, als Beherrscher der Technik sonnen konnten, wird dagegen angeschlagen werden.

Na ja, nur so ein paar Gedanken am Rande . . .

eben!

gruß unimportant

KEINE fachidioten
Hallo Ann,

deine erfahrungen in der technik teile ich. (und wie du meiner
vika entnehmen kannst…) allerdings hat mich immer gewundert,
daß ich die einzige frau weit und breit war.
ich fand die technischen immer viel einfacher als z.b.
pflegende, erziehende oder kauffräuische berufe - es gibt nur
0 oder 1, richtig oder falsch. ziemlich langweilig auf die
dauer.

Ich find die technischen viel interessanter als die kaufmännischen oder sozialen Berufe… Hätte mir nie etwas anderes vorstellen können, als Informatikerin zu sein - doch: Physikerin oder Mathematikerin. Ehrlich!

es gibt kollegen, die aus dem schlaf heraus befehlssatz
und pin-belegung eines bestimmten microchips runterbeten
können - sie befassen sich seit jahren mit nix anderem - aber
ihre kommunikationsfähigkeit hat sich auf ein grunzen
reduziert (und auch das ist meistens codiert…)

Solche Kollegen sind mir noch nie begegnet. (Ich meine, die _nur_ das Technische verstehen.)
Das sind alles sehr „normale“ Menschen; vielleicht intelligenter als der Durchschnitt, aber sehr weltoffen und kommunikativ.

solche beobachtungen (und die angst, als fachidiot zu enden -
eine ernstzunehmende mahnung einer freundin, die bemerkte, daß
ich nur noch in bits und bytes sprach) haben mich beruflich
konsequenzen ziehen lassen. frau kann doch viel mehr als auf
einem engen fachgebiet spezialist zu sein. vielleicht ist das
der grund, warum wir so wenig kolleginnen haben/hatten? :wink:

Für mich ist das kein „enges Fachgebiet“.
Wie ist es dann bei Bankkauffrauen, Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, Verkäuferinnen ec cetera?
Ihr Fachgebiet ist doch wohl viel enger als meines. (Meines: Elektronik, Programmierung in diversen Arten, ein kleines bisschen Betriebswirtschaft… Probleme lösen so allgemein…)

Gruß,
Nina
die jeden (Arbeits-)Tag acht Stunden lang programmiert und schraubt

Hi unimportant!

Tja, dann werden sich die Frauen aber umstellen müssen, denn
die Regierung plant, den Anteil von Studentinnen im Bereich
von IT-Berufen von einem Anteil von derzeit unter 20% auf 40%
zu steigern. Vielleicht geht das nur durch Zwangsmaßnahmen,
indem man Frauen die freie Studienwahl abschreibt.
Das heisst definitiv nicht, dass Frauen diese Berufe nicht
mindestens genauso gut ausüben können wie Männer. Die Frage
ist aber, ob sie es wollen.

Da werden sich nicht die Frauen umstellen müssen, sondern die Gesellschaft, die Eltern, die Erzieher und Lehrer…
In einem Alter, in dem Kinder noch nicht entscheiden können, welches Spielzeug sie möchten, bekommen sie immer noch „geschlechtertypisches“ Spielzeug.
Und dann später haben sie sich schon so sehr an ihre Rolle gewöhnt, dass es ganz selbstverständlich erscheint: „Ich bekomme eine Babypuppe und mein Bruder bekommt sein neues LegoTechnik. Bäh, ist daaaaas aber kompliziert!“
Na klar ist es für das Mädchen komplizierter - ihr Bruder beschäftigt sich schließlich schon länger mit solchen Dingen.

Und: Ein Junge wird von seinem Vater ganz selbstverständlich in die Werkstatt mitgenommen. Das Mädchen muss aber erst danach fragen „darf ich auch mal?“ - wenn sie überhaupt fragt, weil es ihr ja sowieso zu abwegig erscheint.

Mir ist aufgefallen, dass die Frauen, die sich mit Technik beschäftigen, als Kinder beide Möglichkeiten angeboten bekommen haben (Puppe UND Lego) und auch nicht in eine Rolle gedrängt wurden. Da lag dann eben eine Puppe und ein Knobelspiel auf dem Geschenketisch. Ein Stoffhäschen und eine Schachtel Lego-Bausteine.

Heutzutage ist das ja mit dem „in die Rolle drängen“ nicht mehr so offensichtlich; es geschieht eher unbewusst.
„Geh, was schaust denn da bei den Flugzeugmodellen - ist doch eh nix für dich. Schau doch mal, die Puppe! Die schaut aber lieb drein! Heee, du schau doch mal! Magst du die zu Weihnachten?!“

Eigentlich sind Informatikerstellen die größten Deppenjobs.
Die Jobs sind zwar nicht einfach, aber ich verstehe nicht, wie
einem so etwas Spaß machen kann.

Mir jedenfalls macht es Spaß. Seit einem Jahr bin ich nun schon dabei und ich hab vorher schon viel privat programmiert.
Es war (und ist!) einfach mein Traumjob.

Wie siehst du das denn bei „typischen Frauenjobs“?
Steuerfachgehilfin, Bankkauffrau et cetera?
DIESE Jobs finde ich langweilig!

Um noch mal auf die Frauenquote zurückzukommen:
So um 1900 galt es als „unmöglich“, dass es ÄrztINNEN gibt. Es hieß, dieser Job sei zu schwer für eine Frau. Und heute: In vielen medizinischen Bereichen gibt es mehr Frauen als Männer. Wenn sich eine Frau für ein Medizinstudium entscheidet, gilt das nicht als irgendwas „außergewöhnliches“ (ich meine jetzt, im Vergleich dazu, als ob es ein Mann wäre).
Viele Frauen, die zwar einen technischen Beruf (Informatik, Elektronik, Physik…) im Sinn haben und in diesem Gebiet so begabt sind wie ein durchschnittlicher männlicher Ausbildung-Anfänger, entscheiden sich doch dagegen. Warum? „Ja, da bin ich dann die einzige. Ob ich nicht gemobbt werde? Wie denken die anderen über mich? Gelte ich dann nicht als übertriebene Emanze?“

Übrigens: Mädchen, die an Mädchengymnasien (oder anderen Mädchenschulen) waren, entscheiden sich viel häufiger für einen technischen Beruf. Warum? Weil ihnen nicht von der männlichen „Konkurrenz“ in der Schule klargemacht hat, dass nur Jungs in Technik fit sein sollen…

Gruß,
Nina

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Naturwissenschaft und Allgemeinbildung
Hallo,

Mir scheint es eher ein allgemeines als geschlechtsspezifisches Problem zu sein, daß Mathematik, Naturwissenschaft und Technik nicht zur Allgemeinbildung gezählt werden. Weder bei den Männern, noch bei den Frauen kann ich inzwischen noch nachzählen, wie viele mir schon (stolz!) gesagt haben, die Physik hätten sie noch nie verstanden.

Übrigens diskutiert der Deutsche Hochschulverband gerade dieses Thema in der neuen Ausgabe von „Forschung und Lehre“ (monatliches Publikationsorgan, das ist recht interessant:

http://www.forschung-und-lehre.de/fischer.html

Mit vielen Grüßen, Stefanie

P.S. Der Satz, daß Computer früher „nur“ rechnen konnten ist doch noch besser als der, daß sie „nichts“ konnten.