Teerfarbe & Co

Liebe ExpertInnen,

vor vielen hundert Jahren wurden hölzerne Bahnschwellen und Telefonmasten mit einer üblen Brühe eingeschmiert, dunkelbraun, im Folxmund als Teerfarbe bekannt. Ich terrassiere gerade eine Böschung im Garten mit Pfählen von 6 cm Φ und suche irgendetwas, das in der Schutzwirkung der Teerfarbe nahekommt, natürlich ohne die damaligen Nebenwirkungen auf Mensch und Tier. Die Pfähle müssen mich keineswgs überleben. Wer weiß was?

Dank & Gruß
Ralf

Servus,

das relativ beste Verhältnis zwischen Wirkung und Nebenwirkungen bietet (auch hier) Keim mit den Holzschutzfarben „Lignosil“.

Kostet halt Geld…

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Zitat Wikipedia zu Robinienholz: Das gegen Holzfäule widerstandsfähige Holz ist biegsam, fest und äußerst hart. Da es auch ohne chemische Konservierungsbehandlung bei einer Nutzung im Außenbereich lange stabil bleibt, ist es beispielsweise für den Bau von Geräten auf Kinderspielplätzen und Gartenmöbeln gut geeignet.

Robinie wäre also vielleicht eine Alternative, die ganz ohne Holzschutz auskommt. Fragt sich nur, ob Du in der Nähe entsprechende Pfähle aus Robinie bekommst.
Wollte ich hier mal so als Idee mit reinwerfen.

Gruß,
Paran

Hallo,

Viel Spaß beim Bearbeiten von (gut getrocknetem) Robinienholz! Alles über 10 cm wird ungewöhnliche Ausdauer und Sägeschärfkenntnisse benötigen!

LG
SL99

1 Like

gibt es auch in Recycling-Kunststoff ,sehen grün-grau aus und man kann sie durchaus für Holz halten. Die sind beständig und können geschraubt und genagelt werden, gesägt sowieso.

MfG
duck313

@all: Tschulljung, habe vergessen zu erwähnen, dass die Pfähle schon vorhanden sind :-((

btw: Der Boden aus Robinie, den ich mal für eine Pergola gelegt habe (mit Gefälle!), war noch 4 Jahren erledigt. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.

Gruß
Ralf

wenn du den Durchmesser schon kanntest

Ich terrassiere gerade eine Böschung im Garten mit Pfählen von 6 cm Φ

war die Wahrscheinlichkeit groß, dass du sie schon da hast :wink:

Und ich kann bestätigen, dass Lignosil sehr gut und sein Geld wert ist :slight_smile:

Gruß h.

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solange, bis sie sich etwa im dritten Jahr im Freien in Bruchstücke und Brösel auflösen. Von den vielen Versuchen, Wingertstickel aus Recycling-Kunststoff zu machen, ist keiner erfolgreich verlaufen, und das ganze Ergebnis war eine Unmenge Mikroplastik in den Weinbergen.

Abgesehen davon, dass so ein Zeug im Garten schauderhaft ausschaut.

Schöne Grüße

MM

Servus,

das hindert die Leute nicht im mindesten, mir Robinie zu empfehlen.

Lignosil scheint es nur in Gebinden von 2,5 zu geben, das ist für meine 6 m Rundholz mit 1,2 m² doch arg viel. Xyladecor bietet 0,7 l Echt Braun (heißt wirklich so) für etwa 12 € an, scheint für meine Restlaufzeit zu reichen.

Gruß
Ralf

nachdem ich mit handelsüblichen „Holzschutz/Lasuren/Farben/Lösungen“ keinen wirklichen Vorteil zu verzeichnen hatte - mein Projekt heißt seit 3,5 Jahren: in Leinöl tränken.
20 Stk 10cm FiTa-Pfosten in Erde sind derzeit noch stabil (bis auf einen, der sich der Länge nach spaltet)

Hast du statt an begrenzt haltbare Farbe schon mal über konstruktiven Holzschutz nachgedacht? Ich gebe zu, dass ich das selber noch nicht verwendet, sondern nur irgendwo gelesen habe. Im Buch wurde empfohlen, das Holz möglichst nicht im Wasser stehen zu lassen. Und deshalb die Enden der Hölzer in Kies zu setzen und den Rücken zum Hang hin mit z.B. Teichfolie vor stehender Feuchtigkeit (Erdkontakt) zu schützen.
Wie gesagt: dazu habe ich keine Erfahrungen.

und wo kommt da jetzt bloß all dieser Mikroplastik her?`

Fragt sich und Dich

MM

Das liegt direkt neben dem Gift aus der Farbe, das sich hübsch im Untergrund verbreitet hat.

Btw., Mikroplastik ist was anderes als Fetzen von Teichfolie.

Wenn man Platz hat, könnt man vielleicht auch statt der Folie eine Kiesschicht einbringen und die alle paar Jahre von eingesickerter Erde befreien.

Da gratuliere ich Dir zur Erfindung des ewig währenden Polymers! Wie weit bist Du mit der Patentierung?

ist sehr interessant. Kannst Du einen oder zwei Stoffe konkret benennen?

Schöne Grüße

MM

Aus

Gefahrbestimmende Komponenten zur Etikettierung:
Kohlenwasserstoffe, C10-C13, n-Alkane, Isoalkane, cyclische, Aromaten (2-25%),(<0,1% Benzol)
· Gefahrenhinweise
H372 Schädigt das zentrale Nervensystem bei längerer oder wiederholter Exposition.
H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

· Sicherheitshinweise
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P260 Nebel/Dampf/Aerosol nicht einatmen.
P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
P270 Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
P314 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P501 Entsorgung des Inhalts / des Behälters gemäß den regionalen / nationalen Vorschriften.
· Zusätzliche Angaben:
EUH066 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.
Nur für gewerbliche Anwender.

Ist vermutlich ein anderes Lignosil als deine Empfehlung.

Nein, aber ein anderer Leser - offensichtlich einer, der sich über die Stabilität von organischen Verbindungen noch keine Gedanken gemacht hat.

Und jetzt die Bonusfrage: Wie lange bleibt Hexachlorcyclohexan unter hiesigen Umweltbedingungen unverändert erhalten, und wie lange Allethrin und Permethrin?

In diesem Sinne

MM

Teichfolie hält ganz schön lange, wenn keine UV-Strahlung dran kommt. Und danach kann man sie als ganzes ersetzen.

Anyway: Konstruktion ist erheblich wirksamer als JEDE Chemie. Wie man hübsch an jahrhundertealten Holzhäusern erkennen kann.

Die sind aus Plastikfolie gebaut? :thinking:

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Ich vermute, sogar du kannst zwei einfache Sätze zumindest mitunter als ganzes erfassen. Du machst dich grad lächerlich.

indem Du behauptest, Eisen(II)oxid, Eisen(III)oxid und Eisenvitriol seien keine „Chemie“. Wie unterscheidet man die seit Jahrhunderten verwendeten Holzschutzfarben denn von der bösen, bösen „Chemie“? Kommen sie munter schwanzwedelnd auf einen zu gesaust, wenn man den Eimer aufmacht? Lecken sie einem die Hand?