Terror oder Kriegswaffe?

Hallo,

Gestern war es soweit,
der erste irakischer Selbstmordattentäter hat sich und 5 amerikanische Soldaten in die Lüft gejagt.
Kurz danach, verurteilte die amerikanische Regierung diese Tat und bezeichtene es als TERRORAKT.

Was denkt Ihr war es einer, oder nicht?

Nach meiner meinung kann man es so nicht Bezeichnen, denn der Iraker hat keine zieviele Personen verletzt oder getötet. Es waren immerhin aus seiner Sicht gesehen „agressoren“, die sein Land überfallen haben.

Ist es überhaut fähr, von US-Regierung das zu sagen? Wie kann man überhaupt TERROR deffinieren?

So wie ich das verstehe: TERROR ist dann, wenn zieviele Befölkerung durch irgendwelche Bomben-, Flugzeug-, Auto- oder was auch immer für Anschläge zu schaden kommt. Und das was im Irak passiert ist, war kein Terroranschlag, sonder eine grausamme, moderne Waffe der Iraker. Die mindestens genauso Verachtenswert wie die Bomben und Raketen der Amerikaner sind. Die jeden Tag vielen Zivielisten im Irak das Leben nehmen.

Gruss,

Genau meine Rede…
Hallo!

Nach meiner meinung kann man es so nicht Bezeichnen, denn der
Iraker hat keine zieviele Personen verletzt oder getötet. Es
waren immerhin aus seiner Sicht gesehen „agressoren“, die sein
Land überfallen haben.

Ist es überhaut fair, von US-Regierung das zu sagen? Wie kann
man überhaupt TERROR deffinieren?

Das sind auch meine Gedanken:
Wenn jetzt ein Kommando einen „Schlag“ gegen London oder Washington durchführen würde, so wäre es legitim.

Wenn „unschuldige“ (sie könnten uns ja zujubeln, aber wenn nicht, dann nicht…)
am Piccadilly Square oder sonstwo zu Schaden kommen, kann man den Aggressoren keinen Vorworf machen:
Da können sie noch auch noch so beteuern, daß bei ihren tollen Waffen eigentlich gar kein unbeteiligter getroffen werden kann

  • oder, wie Peter Scholl-Latour neulich sagte:" an der Präzision der Waffen besteht kein Zweifel - erinnern sie sich, wie präzise die chinesische Botschaft in Belgrad getroffen wurde!"

Die Zielwahl bestimmt die Opfer, und solange ein Mensch das Ziel auswählt, und dabei keine Ahnung( oder nur 'nen alten Stadtplan!!!) besitzt…

Aber wenn die Definitionen von „Ihnen“ stimmen, war jeder Vietnamese, jeder Somalier, jeder Serbe, und jeder wasweißichwas (gab ja genug) ein Terrorist. Diese Denkweise mag ihnen in den Kram passen - der Rest der Welt wird sich nicht das Denken verbieten lassen.

Viele Grüsse!
Denis

Hallo,

und was ist dann das: http://germany.indymedia.org/2003/03/47441.shtml ??

Gruß
Frank

der erste irakischer Selbstmordattentäter hat sich und 5
amerikanische Soldaten in die Lüft gejagt.
Kurz danach, verurteilte die amerikanische Regierung diese
Tat und bezeichtene es als TERRORAKT.

Hallo Alexander,

Zerstören, Beeindrucken, Demotivieren, Töten sind die Absichten hinter kriegerischem Waffeneinsatz. Ob dabei die Sprengladung unmittelbar durch Menschenhand oder wie auch immer gesteuert zur Explosion gebracht wird, taugt nicht zur Unterscheidung von Terror und „geregeltem“ Krieg. Letzterer kann selbst ein Terrorakt sein, in den Augen Betroffener ist er es allemal. Selbstmordanschläge sind immer Verzeiflungsakte. Ein Schutz davor ist kaum möglich, weil die Abschreckung nicht funktioniert, wenn der Täter bewußt vorher mit seinem Leben abgeschlossen hat.

Argumente, die vom Angegriffenen gewählten Verteidigungsmittel mit der Bezeichnung „Terror“ ins Illegale zu rücken, stehen auf wackeligen Beinen. Da fällt eine Kriegsmaschinerie mit ein paar hunderttausend Soldaten in ein Land ein. Im privaten Leben darf ein Überfallener, solange für ihn die akute Bedrohung besteht, jedes Mittel gegen den Angreifer wählen, das gerade zur Hand und geeignet ist, die Gefahr zu verringern oder zu beseitigen.

Ich sehe die Sachlage so: Amerikanische und britische Soldaten haben dort nichts zu suchen. Weil sie sich darum nicht scheren, müssen sie mit jedem, aber auch wirklich jedem noch so unangenehmen Mittel der Gegenwehr rechnen. Und wenn Hasenjagd auf die bewaffneten und bombenden Eindringlinge gemacht wird, sie halten sich dort illegal auf und können sich auf kein Recht berufen.

Gruß
Wolfgang

Terror vs. Krieg
Hi,

auich wenn ich persönlich derartigen Aktionen nichts abgewinnen kann (außer daß sie unter Umständen dem Genpool nützen), bin ich der Meinung, daß sich die Amerikaner nicht so aufregen brauchen.
Habe mal (keine Ahnung merh von wem) folgendes gehört:
TERROR ist der KRIEG des armen Mannes,
KRIEG ist der TERROR des reichen Mannes.

Das trifft die Sache IMHO recht gut.
BTW, warum regen sich die Amis so über irakische Kämpfer in Zivil auf - ich nehme an die „Special Forces - Rambos“, die im Irak schon seit Monaten ihr Unwesen treiben tragen alle ihre Paradeuniform.

LG
Stuffi

Krieg ist Krieg

Was ist denn besser, oder fairer, wenn die tödliche Fracht mit B 52 aus grosser Hühe abgeworfen wird, oder mit Raketen ins Ziel verfrachtet wird ?

Ich finde es mutiger, wenn der Sprengstoff persönlich an die Agressoren herangetragen wird.

Verwerflich ist wenn wie in Israel unbeteiligte Kinder und Frauen mit dieser Methode umgebracht werden.

Warum reagieren die US-Bosse eigentlich so empfindlich, alles Heuchelei, warum mussten vorerst die „Iraki“ ihre weitreichenden Raketen vernichten ? schlauer wurde noch nie ein Krieg „eingefädelt“.

meint
Fritz
a.d.Uw.

hallo Stuffi

Habe mal (keine Ahnung merh von wem) folgendes gehört:
TERROR ist der KRIEG des armen Mannes,
KRIEG ist der TERROR des reichen Mannes.

Das war von einem der klügsten derzeitigen Menschen: Sir Peter Unstinov

Das trifft die Sache IMHO recht gut.
BTW, warum regen sich die Amis so über irakische Kämpfer in
Zivil auf - ich nehme an die „Special Forces - Rambos“, die im
Irak schon seit Monaten ihr Unwesen treiben tragen alle ihre
Paradeuniform.

Richtig! Nur musst Du bedenken, dass die Zur „Allianz der Engel“ gehören!
Grüße
Raimund

Terrorakt
Hi,

Gestern war es soweit,
der erste irakischer Selbstmordattentäter hat sich und 5
amerikanische Soldaten in die Lüft gejagt.
Kurz danach, verurteilte die amerikanische Regierung diese
Tat und bezeichtene es als TERRORAKT.

Bedenke, dass dieser Attentäter AFAIK zivil trug und damit nicht als Kombattant zu erkennen war.

Hier der einschlägige Artikel:
„Ein Gegner darf nicht unter Anwendung von Heimtücke getötet, verwundet oder gefangengenommen werden (Art. 37 I ZP I). Folgende Handlungen gelten als Beispiele für Heimtücke:
a) das Vortäuschen der Absicht, unter einer Parlamentärflagge zu verhandeln oder sich zu ergeben;
b) das Vortäuschen von Kampfunfähigkeit infolge von Verwundung oder Krankheit;
c) das Vortäuschen eines zivilen oder Nichtkombattantenstatuses und
d) das Vortäuschen eines geschützten Statuses durch Benutzung von Abzeichen, Emblemen oder Uniformen der Vereinten Nationen oder neutraler bzw. anderer nicht am Konflikt beteiligter Staaten (Art. 37a-d ZP I).
e) auch die Embleme, Abzeichen und Uniformen des Gegners dürfen nicht verwendet werden
Kriegslisten, wie zum Beispiel Tarnung, Scheinstellungen, Scheinoperationen und irreführende Informationen, sind nicht verboten. Sie veranlassen einen Gegner nur zu unvorsichtigem Handeln und sind daher nicht heimtückisch (Art. 37, II ZP I).“(http://www.rotkreuz.de/voelkerrecht/genfer_konventio…, Hervorhebungen von mir).

D.h., wenn die Berichterstattung stimmt, dann handelt es sich ganz klar um einen illegalen Terrorakt.
Rossi

das Papier nicht wert…

und was ist dann das:
http://germany.indymedia.org/2003/03/47441.shtml ??

Das ist ein weiterer Beweis dafür, daß Indymedia scheiße ist.

Angehörige haben gestern live (Einschränkung: Es wurde vom mitgereisten Journalist übersetzt) vor der Kamera und vor ihrem brennenden Fahrzeug gesagt, daß sie a) kein Problem mit den Amis haben (von wegen es ist Krieg und so) und b) die irakische Führung absichtlich zivile Fahrzeuge auf diesen Straßen fahren läßt, um genau solche Zwischenfälle zu provozieren.

Gruß
Christian

Bedenke, dass dieser Attentäter AFAIK zivil trug und damit
nicht als Kombattant zu erkennen war.

Naja, er war ja auch keiner. Damit ist die Genfer Konvention nicht einschlägig. Es gilt das Strafrecht und ich wette mal, daß nach dem irakischen Recht Landes-/Führerverteidigung mit jedem Mittel zulässig ist.

Ansonsten sei noch erwähnt, daß die Amerikaner mit derartigen Verurteilungen vorsichtig sein sollten…

D.h., wenn die Berichterstattung stimmt, dann handelt es sich
ganz klar um einen illegalen Terrorakt.

Und bei dem Krieg im Irak handelt es sich ganz klar um einen völkerrechtswidrigen Krieg. Schon bizarr, wenn sich ein Agressor beschwert, daß man auf ihn mit Sprengmitteln einwirkt.

Gruß
Christian

Hi Christian,

Und bei dem Krieg im Irak handelt es sich ganz klar um einen
völkerrechtswidrigen Krieg. Schon bizarr, wenn sich ein
Agressor beschwert, daß man auf ihn mit Sprengmitteln
einwirkt.

In der „Zeit“ von letzter Woche war ein kleiner Kommentar, der mir sehr gut gefallen hat. Grundtenor war, dass ein wichtiger Mythos in unserer Kultur das Grundthema David gegen Goliath ist, d.h. der erfolgreiche Kampf des eigentlich Schwachen gegen den Übermächtigen (ist ja auch ein beliebtes Hollywood-Motiv).
Und hier ist dann u.a. auch die große Irritation begründet, die auch ich bei diesem Krieg empfinde. Denn eigentlich ist der David in dieser Auseinandersetzung gefühlsmäßig der Irak, während die USA den Goliath repräsentieren.
Der grobe Widerspruch hierzu ist natürlich, dass David absolut nicht das Gute repräsentiert (der Goliath aber eben auch nicht).

Und somit habe auch ich Probleme zu entscheiden, auf welcher Seite ich stehe (eigentlich auf keiner)…

Und genauso ist es jetzt mit solchen Irak-Aktionen. Einerseits ist die Einbeziehung von zivilen Kräften eine absolutes moralisches Desaster, da es zu einer weiteren „Verrohung“ des Krieges gegenüber der Zivilbevölkerung führen kann/muss (s. II. Weltkrieg oder Vietnam), aber mal ehrlich, wer wollte es einem dermaßen unterlegenen Gegner wie dem Irak verbieten? Soll er sich an die „Regeln“ halten und sich abknallen lassen, während Amerika mit der Gesamtaktion foul-play begeht? Ist es tatsächlich moralisch besser, aus Quatar per Mouseclick aus Versehen Marktplätze in Schutt und Asche zu legen?

Schwierig…
Jürgen

Hi,

Bedenke, dass dieser Attentäter AFAIK zivil trug und damit
nicht als Kombattant zu erkennen war.

Naja, er war ja auch keiner. Damit ist die Genfer Konvention
nicht einschlägig.

Hmm, wenn ich die Nachrichten richtig im Kopf habe, war es nach irakischen Quellen ein Unteroffizier. Ich glaube nicht, dass er extra für diese Tat aus der Armee entlassen wurde.

Es gilt das Strafrecht und ich wette mal,
daß nach dem irakischen Recht Landes-/Führerverteidigung mit
jedem Mittel zulässig ist.

ja, aber es gibt eben aus diesem Grund auch internationales Recht.

Ansonsten sei noch erwähnt, daß die Amerikaner mit derartigen
Verurteilungen vorsichtig sein sollten…

D.h., wenn die Berichterstattung stimmt, dann handelt es sich
ganz klar um einen illegalen Terrorakt.

Und bei dem Krieg im Irak handelt es sich ganz klar um einen
völkerrechtswidrigen Krieg. Schon bizarr, wenn sich ein
Agressor beschwert, daß man auf ihn mit Sprengmitteln
einwirkt.

Auch hier gilt: Ein Unrecht rechtfertigt nicht ein anderes.
Das zeigt auch ganz deutlich, dass es keinen „sauberen“ oder „korrekten“ Krieg gibt.

Ciao Rossi

Ergänzung
Hallo Jürgen,

wer im Irak das „Reich des Bösen“ und in Saddam Hussein die Personifizierung des Bösen sieht, darf sich doch naiverweise nicht darüber wundern, wenn die so Bezeichneten auch zu den Mitteln des Bösen greifen…

Desillusionierte Grüße
Uschi

PS: Ich bedauere jeden einzelnen amerikanischen und britischen Soldaten, der in diesem schrecklichen Krieg kämpfen muss

Hi,

können Amerikaner oder besser gesagt US-Regierung sich auf das von dir genannte Artikel überhaupt berufen, denn der Angriff auf Irak fand ohne UN Mandat statt und das ist nach meiner Meinung ein Kriegsverbrechen.

Denn kein Land der Welt hat das Recht irgendein anderes Land ohne UN-Mandat anzugreifen.

Gruss,

Hi,

und was ist dann das:
http://germany.indymedia.org/2003/03/47441.shtml ??

Das ist ein weiterer Beweis dafür, daß Indymedia scheiße ist.

Der Spiegel auch? Was dan nicht? http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,242715,…

Angehörige haben gestern live (Einschränkung: Es wurde vom
mitgereisten Journalist übersetzt) vor der Kamera und vor
ihrem brennenden Fahrzeug gesagt, daß sie a) kein Problem mit
den Amis haben (von wegen es ist Krieg und so) und b) die
irakische Führung absichtlich zivile Fahrzeuge auf diesen
Straßen fahren läßt, um genau solche Zwischenfälle zu
provozieren.

Selbstverständlich legt sich jede Seite ihre Propaganda zurecht. Hat aber mit der Tatsache, daß sie Zivilisten killen, nichts direkt zu tun.

Gruß
Frank

Hallöchen,

Der Spiegel auch? Was dan nicht?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,242715,…

bei intensivem Studium sollte auffallen, daß die Artikel durchaus unterschiedlichen Inhalt und Intention haben. Mal ganz abgesehen, daß ich finde, daß der Artike des Spiegel dessen übliches Niveau bei weitem verfehlt.

Gruß
Christian

Hallo,

ein Uno-Beschluss ist nicht Vorraussetzung für die Gültigkeit der Genfer Konventionen.

Gruß Ivo

Hi,

Denn kein Land der Welt hat das Recht irgendein anderes Land
ohne UN-Mandat anzugreifen.

Sehr interessant deine Aussage; jedoch voellig realitaetsfremd und einseitig ueberzogen.
Das UN-Mandat entscheidet also ueber Leben und Tod, Existens und (Un)Recht auf Verteidigung bzw. Vorsorge!?
Wer nicht ins Klischee dieser Vereinigung passt, kann angegriffen werden- so wie dies mit Israel gehandhabt wird!??
Wenn aber die moslemische Welt „‚nur‘ ihrem Jihad-Gebot nachkommt“, ist das somit international abgesegnet?!?

DaniK

Zumal Spiegel Online nicht redaktionsgleich mit dem Spiegel ist - selbst die politische Richtung trennt Website und Print manchmal. Viele Artikel des einen Mediums kommen nie ins andere - und die Qualität der Online-Ausgabe verfehlt oft genug bei weitem die des Magazins.

Gruss, Joachim

Hi

wer im Irak das „Reich des Bösen“ und in Saddam Hussein die
Personifizierung des Bösen sieht, darf sich doch naiverweise
nicht darüber wundern, wenn die so Bezeichneten auch zu den
Mitteln des Bösen greifen…

Es ist nicht nur die Sichtweise. Immerhin ist S.H. ein Mensch, der gegen die eigene Bevölkerung mit Giftgas vorgegangen ist (ganz ohne den Druck der US-Propaganda). Die Säuberungsaktionen nach 1991 waren auch nicht ohne. Was hatte man erwartet?

Rossi