Moin,
angesichts der jüngsten Ereignisse sowie der sich daraus
ergebenden Erkenntnisse würde es mich interessieren, ob
selbige Auswirkungen auf die Ansichten, was die Gefahr von
rechts angeht, der Bevölkerung im Allgemeinen sowie der
www-User im Besonderen haben.
Soweit ich die Nachrichtenlage überblicke, geht es um 3 Mörder, die insgesamt 9 Menschen ermordet haben. Aufgrund der Dinge, die bei den zwei toten Mördern gefunden wurden, schließt man auf einen rechtsradikalen Hintergrund. Hat die besagte dritte Frau eigentlich schon irgend etwas ausgesagt?
Ich frage deshalb, weil ich die Nachrichten der letzten Tage nicht so verfolgt habe.
Nun kommen weitere Straftaten, die denen zugeschrieben werden bzw. es wird da noch einiges geprüft.
Also halte ich erst mal still, warte ab, welche Informationen noch kommen bzw. schau mal, was ich eigentlich die letzten Tage verpasst habe.
Zumindest scheinen es untypische Terroristen gewesen zu sein, sie haben keine politische Botschaft damit verbunden. Und selbst jetzt weiss man es anscheinend nur, weil eine DVD mit neonazistischen Inhalten bei den Leichen gefunden wurde.
Für mich schaut das ganze eher nach einem über Jahre dauernden Amoklauf aus. Aber wie gesagt, ich hab zuwenig mit bekommen, um da wirklich etwas sagen zu können.
Gesellschaftlich gesehen finde ich, bei aller Trauer um die Opfer, die Reaktion sehr spannend. Da wird nun alles in einen Topf geworfen, was nur einigermaßen weit genug rechts ist.
Warum ist plötzlich ein Verbot der NPD wieder aktuell? Wenn der Anlass der Parteitag am Wochenende gewesen wäre, dann würde ich ja noch folgen können, aber den Fall der „Döner-Morde“ (im übrigen ein selten dämlicher Name für eine solche Mordserie) passt eigentlich nicht dazu. Meines Wissens waren die Mörder nicht mal NPD-Mitglieder. Wenn das nicht zu sehr nach Verschwörungstheorien klingen würde, wäre der Zeitpunkt fast zu perfekt.
Ich weiss, ich sollte es nicht tun, aber ich weise dennoch darauf hin: Bei jeder anderen politischen und religiösen extremen Tat wird unterschieden zwischen der Straftat, die begangen wurde und der politischen/religiösen Meinung, die vertreten wurde. Bei „Rechts“ ist das plötzlich aufgehoben. Da ist eine ganze politische Richtung geächtet, was einem die inhaltliche Auseinandersetzung erspart.
Aber nur eine inhaltliche Auseinandersetzung kann den Zulauf zur NPD oder anderen rechtsextremen Parteien verhindern. „Die sind alle böse“ ist nicht wirklich ein Argument, es fehlt die sachliche Auseinandersetzung. Und das ist eigentlich ziemlich dumm, bietet z. B. die NPD doch jede Menge Punkte, die man argumentativ sehr einfach entkräften kann.
Wie sehen beispielsweise die Diskutanten des /t/nazi-als-nachbar/6636010
Nazi-Nachbar-Threads die Sache heute?
Da ich vermute, dass Du unter anderem mich damit meinst, hab ich geantwortet, ohne wirklich Ahnung von der ganzen Geschichte zu haben.
Ich sehe diese Geschichte völlig unabhängig davon, weil bis auf die politische Richtung es keinerlei Gemeinsamkeiten gibt. Das kannst Du genau so die RAF- Morde mit den brennenden Autos in Berlin zusammen fassen (weil, oh Überrraschung, nach wie vor nicht wirklich klar ist, ob die Autos aus politischen Motiven angezündet wurden, aber das ist irgendwie bei den Morden auch nicht klar) aber rechts ist da einfacher als links, weil rechts ja „böse“ ist und links eigentlich nur Gutes will.
Also nur für Dich: Illegale Methoden gegen Meinungen, die, wenn auch extrem, strafrechtlich nicht relevant sind, sind nach wie vor illegal. Punkt.
Und nein, ich glaube nicht, dass ein Verfassungsschutz eine in sich geschlossene Gruppe von 3 Leuten mit einer Hand von Helferlein durch V-Männer entdecken kann. Aber dazu fehlt mir das Fachwissen, wie übrigens den meisten der Kommentatoren und dem Herrn Gabriel.
Als ich ihn heute im TV gesehen habe, hätte ich kotzen können: so ein PR Termin mit solchen Anklagen ist nicht ernst zu nehmen, zumal die meisten Morde während der Regierungszeit Rotgrün passierten.
Das nur meine Gedanken und nur, weil glaube, dass Du mich gemeint hast.
Gruß
Alex