Textverständnis Englisch & Deutsch 7. Klasse RS

Moin zusammen!

Wie kann man Textverständnis im Alltag üben mit einem 7.Klässler (Realschule, Bayern)?

Es geht mir nicht so um „sich hinsetzen und üben“ (das auch natürlich, aber ist nicht Inhalt meiner Frage, das bespreche ich morgen mit der Lehrerin :smile: ).
Sondern quasi so „nebenher“, im Alltag.

Er liest sehr gern, allerdings eher Bücher für jungere, das will ich ihm auch nicht verderben. Hört auch gern Hörbücher. Ich denke, das Problem ist grundsätzlich allgemeiner Natur, äußert sich aber natürlich am deutlichsten in echten Textverständnisfragen in Deutsch und Englisch.

Auswirkungen hat das auch z.B. auf Mathe und andere Fächer, da werden etwa Textaufgaben und Fragen auch nicht so richtig verstanden und oft völlig „daneben“ beantwortet.

Auch im Alltag hat man manchmal das Gefühl, dass Anweisungen inhaltlich nicht so richtig aufgenommen werden.

Wortschatz, Rechtschreibung, Grammatik - das sitzt eigentlich gut. Ausdrucksfähigkeit schriftlich und mündlich hapert auch - z.B. wenn etwas erklärt oder wiedergegeben werden soll verliert er schnell die Geduld und wirft dir Flinte ins Korn bei Nachfragen auf seine rätselhaften oder kurzen Aussagen. Ein Geschichtenerzähler war er eigentlich nie… In den Aufsätzen der Grundschule fehlt auch oft der logische Zusammenhang seiner Geschichten, dafür hat er einfach kein Gespür.

Er ist häufig äh eigentlich fast immer ziemlich unkonzentriert, die Aufmerksamkeitsspanne oft sehr kurz. Ich nehme an, das hängt damit zusammen. (Nein, eine ADHS-Debatte möchte ich nicht schon wieder führen, das haben wir schon von allen Seiten beleuchtet).

Für sachliche Tipps wäre ich dankbar
Grüße
kernig

Gib ihm Harry Potter zu lesen.

Eigentlich ist es ärgerlich, dass die Bücher verfilmt wurden. Als Kinderbücher sind sie eigentlich ziemlich gut und selbst für Einsteiger ist das englisch relativ gut lesbar.

Mag er nicht
Hi!
Schon versucht, mag er nicht. Hat eine Abneigung gegen Harry Potter, hat auch die Filme nicht gesehen.

Da ich aber den ersten Band in englisch zuhause habe und auch bei ihm seit gestern (Rückgabe der Englisch-SA) ein gewisses Problembewusstsein eingesetzt hat, werde ich noch einen Versuch starten.

Grüße
kernig

Hi,

ansonsten halt andere Bücher als Potter… Hobbit? Narnia? Zauberer der Smaragdenstadt (in der Fassung von Alexander Wolkow… habs geliebt!) Vllt. kannst du ihn ja ködern: „Man, das Buch was du da grad hast, ich hab das auch schonmal gelesen, ist aber ewig her. Fand das total spannend, aber ich krieg nicht mehr richtig auf die Reihe wie das war. Sag mal, wie war das, wo ist der Hobbit zuerst angelangt? Waren die erst in Bruchtal oder kamen davor noch die Trolle?“ „Wieviele Hexen gabs da gleich nochmal? Eine hat Elli doch mit ihrem Häuschen erschlagen, oder? Erzähl mal, ich würds ja gern nochmal lesen, abr mir fehlt grad einfach die Zeit.“
:wink:

Gruß

Textverständnis und Lesen
Hi!
Was mich mal interessieren würde:
Kann man durch einfaches Lesen das Textverständnis wirklich verbessern?

Wie eingangs schon erwähnt: er liest vergleichsweise sehr viel. Und trotzdem hapert es auch im Deutschen mit dem Textverständnis.

Grüße
kernig

Na da stand aber auch er liest „einfaches“. Ein bisserl komplexer darfs da schon sein.

Von Alexander Wolkow kann ich eigentlich die ganze Serie empfehlen. Mein Lieblingsband war eigentlich immer, „die sieben unterirdischen Könige“ :smile:

Harry Potter hatte ich bewusst als Einstieg in englische Bücher empfohlen. Wobei die Narnia-Bücher von C. S. Lewis sich dafür auch eignen. Während man ‚the Hobbit‘ grade noch empfehlen kann, würde ich bei einem Siebenklässler aber erstmal vom ‚the Lord of the Rings‘ abraten. Das ist von Wortwahl und Struktur teilweise relativ komplex.

Hi,

ja, den Ansatz würde ich auch verfolgen. Die Sachen müssen nur das Potential haben, so spannend zu sein, dass man sie trotzdem unbedingt zuende lesen will, auch wenn sie komplexer gestrickt sind. Vllt. gibts auch gute Krimis für sein Alter. Oder vllt. wär auch sowas was, wenns nicht unbedingt nur mit dem Leseverständnis hapert: Ein Krimispiel, wo alle Beteiligten eine Rolle haben und gemeinsam den Mörder identifizieren müssen. Da muss man zuhören, was die anderen so fragen und sagen, Zusammenhänge aufbauen, Schlüsse ziehen… schließlich will man ja gewinnen und den Mörder finden :wink: Kannst ja mal im Netz danach suchen.

Gruß

1 Like

Von Alexander Wolkow kann ich eigentlich die ganze Serie
empfehlen. Mein Lieblingsband war eigentlich immer, „die
sieben unterirdischen Könige“ :smile:

Oh ja! Die mochte ich auch am liebsten :smile:

bin nicht sicher
…ob lesen allein wirklich die richtige Methode ist.

Und ich fürchte, wenn ich ihn zu Büchern zwinge, die „wertvoller“ sind (da mangelt es mir nicht an Buch-Ideen, da ich selber viel und gern lese und auch immer gern gelesen habe), verderbe ich ihm den Spaß am Lesen. Pädagogische Ansätze hinter solchen Empfehlungen wittert er aus 10km Entfernung.

Ich denke, wir müssten das eher in den Alltag einbauen, so Nacherzählungen oder sich über Inhalte von Gelesenen austauschen.
Das aber gestaltet sich schwierig bei einem 13jährigen.
Voraussetzung wäre ja dazu, dass ich die Texte auch kenne, die er liest…

Danke aber für die Antworten, ich hoffe noch auf Anregungen in andere Richtungen.

Grüße
kernig

Hallo Kernig,

eine gute Übung zum Leseverständnis ist es sicher zum gelesenen Text Fragen zu beantworten (kennst Du Antolin?) oder den gelesenen Text als Zusammenfassung schriftlich zu formulieren. Zumindest beim Letzterem ist der Spaß-Faktor wohl eher gering, aber Antolin kann ich sehr empfehlen.

Viele Grüße

Antolin
Hallo,

eine gute Übung zum Leseverständnis ist es sicher zum
gelesenen Text Fragen zu beantworten (kennst Du Antolin?)

Antolin finde ich auch gut als Ansatz. Ich habe mich damit beschäftigt wegen der Schulbücherei meiner Tochter (Grundschule) und mal die komplette Titelliste heruntergeladen. Es sind SEHR viele Bücher, auch nach Alter (Klassen) sortiert, vielleicht findet er doch den einen oder anderen Titel, der zu seinem Alter passt. Und durch das Beantworten von Fragen bei Antolin kann auch festgestellt werden, ob bzw. wievel er verstanden hat von dem, was er gelesen hat.

Vele Grüße
Christa

Rückmeldung
Moin!
War bei der Englischlehrerin.
Sie sagte, das Hauptproblem wäre die Tatsache, dass die Englischstunden nur in der 5./6. Stunde lägen - mein Sohn wäre dann definitiv nicht mehr aufnahmefähig. Leider nicht wirklich zu ändern.

Sie hat positiv hervorgehoben, dass er sich große Mühe geben würde, nicht herumzuhampeln und zu zappeln, dass er auf Ansprache diesbezüglich auch reagieren würde - sie hat ihn in die 1. Reihe gesetzt, damit sie ihn besser „stoppen“ kann. Sie sieht aber auch, dass er manchmal einfach nicht anders kann und ist optimistisch, dass das im Lauf der Zeit besser wird. (Was ich bestätigen kann, es ist ja schon besser geworden mit den Jahren).
Tolle Lehrerin, oder? Was will man als Eltern mehr?

Allgemein wäre seine Schluderigkeit wohl auch eine Ursache: Text überfliegen reicht eben nicht. Man müsste schon nochmal konkret nachlesen, was dort wirklcih steht, bevor man eine Frage beantwortet. Und das werden wir dann wohl auch konkret üben: Nicht nur lesen, sondern auch Fragen beantworten.

Evtl. auch mal englische Texte Satz für Satz ins Deutsche übersetzen, meinte die Lehrerin.

Grüße
kernig

Skulduggery Pleasant auf Englisch.
Meins hat freiwilligt begonnen einen Band auf Englisch zu lesen weil es nicht auf die Übersetzung warten wollte/konnte :smile:

Kane-Chroniken
Artemis Fowl
Night-Angel

Gibt sehr spannende Fantasy-/Jugendbücher auf Englisch.

Oder englischen Fernsehkanal mit Serien die er auch in deutsch gerne schaut.

Einen spannenden Film ausleihen und Sprache auf englisch umstellen.

Versuch macht kluch :wink:

Krümelchen

Huhu kernig,

*hihi* also ich hab einen netten Trick gefunden, wie meine Studis ihre Skripte lesen. Sie bekommen einen Mini-Schokoriegel für jeden gefundenen Fehler :smile: Ich hatte erst gedacht, dass die das bestimmt viel zu kindisch finden, aber Essig. Die haben ihre tierische Freude dran, ich ein immer besser werdendes Skript - und manche Fehler bleiben drin, damit die Nachfolger auch noch ne Chance auf Schoki haben :wink:

Vielleicht wäre das für Deinen Sohn auch was? Ein ihn interessierender Text mit einigen eingetreuten Fehlern (seien es jetzt popelige Rechtschreibfehler oder falsche Wörter oder auch logische Fehler) und er darf die Fehler suchen und kriegt die entsprechend belohnt?

Evtl. auch mal englische Texte Satz für Satz ins Deutsche
übersetzen, meinte die Lehrerin.

Keine doofen Texte, nehmt Lieder :smile: Was war ich seinerzeit stolz, dass ich „Club at the end of the street“ verstanden hab. Und dann erst die Geschichte von dem gelben U-Boot *hach*

*wink*

Petzi

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Achso Harry Potter
Nochmal ich.
die Lehrerin meinte, der Harry Potter wäre englisch zu schwer für einen 7.Klässler. Sie kannte aber konkret nur die späteren Bände. Ich persönlich fand den 1. besonders leicht zu lesen.
Wir werdens auf jeden Fall mal probieren

Grüße
kernig

Hi Petzi,

*hihi* also ich hab einen netten Trick gefunden, wie meine
Studis ihre Skripte lesen. Sie bekommen einen
Mini-Schokoriegel für jeden gefundenen Fehler :smile:

Vielleicht wäre das für Deinen Sohn auch was? Ein ihn
interessierender Text mit einigen eingetreuten Fehlern

Krieg ich jetzt auch einen? Bütte!

Gruß, Karin

2 Like

Hi,

die Lehrerin meinte, der Harry Potter wäre englisch zu schwer
für einen 7.Klässler. Sie kannte aber konkret nur die späteren
Bände. Ich persönlich fand den 1. besonders leicht zu lesen.
Wir werdens auf jeden Fall mal probieren

nimm kürzere und weniger komplexe Texte für Deinen 7.Klässler:

http://www.english-readers.de/Cornelsen-Readers/Lern…

das ist natürlich nur ein Beispiel!

viel Erfolg
Geli

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In Englich sicher nicht so gut für Schüler. Versuch es klassisch mit The Adventures of Huckleberry Finn.

Hallo,
von den Schulbuchverlagen (Klett, Cornelsen, Diesterweg) gibt es jede Menge Romane für Lerner auf jeder Stufe, oft mit Verständnisaufgaben und Vokabelangaben; entweder vereinfachte Originale (Klassiker und aktuelle Jugendbücher) oder extra geschriebene (meist etwas lahm, aber einfach). Da würde ich zuerst einmal schauen, denn die bisher erwähnten sind für die meisten 7.-Klässler, selbst Gymnasiasten, noch zu schwer. Ich würde mich mal auf deren Homepages umsehen.
Grüße
mitzisch