Ist ein Tierforscher nicht einer, der Tiere fängt, unterm
Mikroskop beobachtet, zerlegt, schaut, wie es von innen
aussieht, ausprobiert, was das Tier macht, wenn es Todesangst
hat usw.?
Hallo Simsy!
Wir reden hier von einem 4jährigen Kind. Da wird mit Sicherheit das eine oder andere Insekt sein Leben (oder Beine oder Flügel) „im Dienste der Wissenschaft“ lassen. Das gehört doch irgendwie dazu, das hört sich grausam an, aber ich laß das mal so stehen. Aber ich bezweifle das der Frosch noch lebt, den mein Sohn gefangen und mir freudestrahlend gezeigt hat, weil er ihn evtl. ein wenig zu fest festgehalten hat (er sprang nachher etwas schlapp davon, ich hoffe natürlich, er hat sich erholt).
Im Biologie-Unterricht eine Zeichnung von Organen im Inneren eines Tiers zu sehen ist etwas anderes, als z.B. beim Hähnchenschlachten oder Fischausnehmen das Ganze in natura erleben zu können (ohne unnötige Quälerei für das Tier natürlich).
Unser Faunistik-Professor hat immer gesagt, an einem Exemplar hängt kaum das Überleben der gesamten Art ab. Wenn dieses Exemplar jetzt im Schnabel eines Vogels endet, ist der Tierart nicht geholfen. Fängt er es zu Lehrzwecken in seinem Netz ein und tötet es unter Umständen dabei sogar, kann der Nutzen für die gesamte Art enorm sein. Wenn dafür 20 Studenten diese Tierart kennen lernen um sie dann zu schützen, sei ihm das lieber. Richtig schützen kann man am besten, was man gut kennt, d.h. erforscht hat.
Ähnlich sehe ich das bei Kindern. Wenn wir ihnen ein verklärtes Naturverständnis beibringen (Bäume fällen ist böse, im Wald muß man mucksmäuschenstill sein, etc.) ist keinem geholfen.
Bevor mir hier anderes vorgeworfen wird: Den Spruch: Quäle nie ein Tier im Scherz denn es spürt wie Du den Schmerz unterschreibe ich. Auch versuche ich selbstverständlich, ihn meinem Kind einzuimpfen. Auch trage ich Spinnen lieber an die frische Luft statt sie zu erschlagen.
Aber deine Zwischenfrage /-bemerkung halte ich an dieser Stelle und für diesen Fall für etwas unangebracht.
kernig