Überall, im Fernsehen, wenn man online geht, egal wo… überall dieses dumme „Tipp“…
Ich werde in meinen Übersetzungen weiterhin „Tip“ schreiben, und wenn mir all meine Auftraggeber abspringen, das is mir wurscht!
Übrigens: Eigentlich müßte dann das genauso oft vorkommende Wort „Top“ auch mit Doppel-p geschrieben werden (is ja beides englisch):
„Topp-Thema des Tages“
„Der Topp-Spieler der Nationalmannschaft“
… mir aus der seele!
danke
khs
… mir aus der seele!
danke
khs
Ich weiß, ich bin mit meiner Meinung in guter Gesellschaft. Man muß kein Sprachkünstler sein, damit einem jedes Mal die Haare zu Berge stehen, wenn man z.B. dieses schreckliche „Tipp“ lesen muß.
Aber die neue Schreibweise hat auch ihr Gutes: Seitdem ist mir nämlich bewußt, wie oft das Wort „Tip“ auch früher in den Medien verwendet wurde.
Keine Minute vergeht beim Zappen oder beim Surfen, ohne daß man „Tipp“ lesen muß…
Wer hat noch andere Beispiele wie „Tipp“, d.h. neugeschriebene Wörter, mit denen man überall vollgeballert wird und die einem zum Hals raushängen?
Donovan
wir internetpeopple sind sowieso alle topp! deshalp sollten wir versuchen , das doppppel-p zu stoppppen - sei es sppontan durch spprachgefuehl, oder auch durch reflektiert mit normaler sprache.
also : dieser wahnsinn muss gestoppppt werden! - keine macht dem doppppel-pp!
stoppppt die unwuerdige vokalabnutzung!
in diesem sinne
khs
Suppper!!
das Schlimmste, was uns die NRSchreibung angetan hat, ist Existenzial, Potenzial etc. Kommt zwar nicht so häufig vor, tut aber noch viel mehr weh…
B.
Überall, im Fernsehen, wenn man online
geht, egal wo… überall dieses dumme
„Tipp“…
Und warum kannst du dann „Büro“ sehen? Das Wort kommt ja aus dem Französischen und heißt im Original „Bureau“ (wie übrigens auch im Englischen). Und das kannst du ertragen, bloß weil du daran gewöhnt bist. Und wenn die heutigen Schüler, die die neue Rechtschreibung lernen, dir einen Auftrag geben und in der Übersetzung dann das Wort „Tip“ sehen, werden sie in w-w-w-Forum (ich hoffe, dass es dann noch da sein wird schreiben: „Ach Gott, mein Übersetzer hat in meinen Dokumenten so 'nen Blödsinn geschrieben…“
Ich werde in meinen Übersetzungen
weiterhin „Tip“ schreiben, und wenn mir
all meine Auftraggeber abspringen, das is
mir wurscht!
Gute Worte, ich bin aber gar nicht so sicher, dass du diese Meinung nach 2005 behalten wirst (oder behalten dürfen wirst). Und wenn schon, dann wirst du einen neuen Beruf erlernen müssen usw. usw.
Mein TiPP: Nutze die Zeit, um die neuen Regeln zu lernen. Die alten verlierst du sowieso nicht, trainierst aber dein Gehirn. Das Wissen an sich ist nicht schädlich
MfG, Igor.
Huh
Ich finde, das hat fast schon eine philosophische Qualität…platonisch…: Konservatismus als ‚reine Form‘, frei von jeder materiellen (inhaltlichen) Verunreinigung: ‚Tipp‘ ist Frevel, ‚Tip‘ ist heilig - weil ‚Tip‘ das Alte ist. Gewohnheit als das ästhetische Leitmotiv schlechthin, ‚mere exposure‘ ist alles.
(Und was macht ihr bei 'ner Reform, die wirklich an die Wäsche geht - öffentliche Selbstverbrennung?)
Herzliche Grüße, Paul *der die RR sehr sinnvoll findet - der aber, selbst wenn sie es nicht wäre, den Eifer nicht im mindesten verstehen könnte*
Buh Huh
So voll wie einige andere möchte ich mich nicht reinhängen, aber ein Reform, die alles vereinfachen soll und dann doch eine Unzahl von Ausnahmen schafft, kann mir gestohlen bleiben.
Oder schreiben wir demnächst konsequent Megabitt?
Gandalf
aber ein Reform, die
alles vereinfachen soll und dann doch
eine Unzahl von Ausnahmen schafft, kann
mir gestohlen bleiben.
Oder schreiben wir demnächst konsequent
Megabitt?
- Darum ging’s nicht. Der Punkt war ein die 'ästhetische Zumutung: ‚Da stehen einem ja die Haar zu Berge‘.
Das war die Antwort - der Rest ist changing the subject.
-
Sicher gibt es Ungereimtheiten. Aber die Frage nicht: Hätte man es besser machen können? Sondern: Hat man es besser gemacht als es vorher war? Und klar: Vorher gab es mehr Ungereimheiten. (Auf gar keinen Fall deutlich weniger - und das wäre ja mal das mindeste um das Theater zu rechtfertigen).
-
Ein Grossteil der Ausahmen ist gerade eine Konzession an die Nörgler: Man wollte das Schriftbild zu wenig wie möglich ändern. (Grössere logische Konsequen hätte wahrscheinlich zu einem Bürgerkrieg geführt).
-
Die Umstellung ist doch minimal: Ein paar doppelte Konsonaten, ein paar 'e’s statt 'ä’s. Im Gegenteil: Man hat (mit Erfolg) versucht der intuitiven Schreibweise Rechnung zu tragen. So wie ich gedacht habe, dass man es schreibt, schreibt man es jetzt (vorher war es falsch). Und ich bin da sicher nicht der einzige. (Würden wir nach der alten Regelung richtig schreiben wollen, hätten wir uns de facto sicher mehr umstellen müssen).
-
(Mit leichten Unsicherheiten - so kenn ich mich auch nicht aus). ‚Tipp‘ aber nicht ‚bit‘ ist schon sinnvoll (wenigstens verteidigbar): – Die Konsonatenverdopplung gilt nur für deutsche Worte, sonst müßte man automatisch jedes Fremdwort abändern (sinnvoller Punkt, m.E.). – Aber ‚Tipp‘ ist doch kein deutsches Wort? Man hat hier dem intuitiven Kriterium (was als Fremdwort empfunden wird) den Vorzug gegeben vor historischer Richtigkeit - sonst müßte man jedesmal etymologische Studien betreiben, ob zu wissen wie man’s schreibt. Auch sinnvoll, oder?
Das es dabei Grenzfälle gibt - nicht zu vermeiden. Aber wie hätte man es Deiner Meinung nach besser machen können? Und selbst wenn Dir was einfällt, ist es so viel besser, dass es das Gezeter lohnt?
(Ein *anderer* Punkt sind die Kosten für neue Schulbücher - eine Investion für die Ewigkeit - aber das ist ja hier nicht der Stein des Anstosses).
Volkes Mund wirds schon richten
Jetzt häng ich mich doch etwas rein, aber was solls
Die letzte Rechtschreibreform ist rund hundert Jahre her (1901 wenn ich mich recht erinnere). Jetzt wird aber niemand behaupten wollen, die deutsche Sprache hätte sich in dieser Zeit nicht verändert, wäre von konsrvativ denkenden starr erhalten worden.
Was lernen wir daraus?
Eine Sprache lebt und entwickelt sich, auch ohne eine übergestülpte Reform. Der Frisör und das Foto waren schon vor der Reform umgangssprachlich/schriftlich. Was mich ärgert, ist daß so was künstlich an Volkes Munde vorbei entschieden wurde. Wenn man schon ethymologische Untersuchungen anstellen sollte/müßte um Ausnahmen zu verringern sollte man es ganz lassen. Sowas regelt sich m.E. gut von selber. Wenn dann irgendetwas ungereimt ist, sind wir es wenigstens selber schuld.
Gandalf
P.S.
Ein gerne genommenes Argument pro Rechtschreibreform, die Kommaregeln, haben sich (wenn schon vereinfachen dann aber richtig) viel zu wenig vereinfacht. Vorher konnten mir drei Deutschlehrer (!) nicht fehlerfrei erklären wie es geht, heute vielleicht. Aber ich setzt meine Kommas immer noch so, wie ich meine sie setzten zu müßen und da so gut wie niemand anders alle Regeln beherscht, spuckt mir auch keiner in die Suppe und alle sind zufrieden.
Gib mir mal einen Tipp,
… warum um alles in der Welt man nun
ALBTRAUM schreibt ???
Die Reform macht an vielen Stellen Sinn, aber worin besteht der beim ALBtraum???
Gruß´Ayla
Herzliche Grüße, Paul *der die RR sehr
sinnvoll findet - der aber, selbst wenn
sie es nicht wäre, den Eifer nicht im
mindesten verstehen könnte*
Bäh Häh
Hallo Paul,
ich kann Deiner Argumentation schon beipflichten, auch wenn ich persönlich keinen Erfolg der RR sehe.
Aber da hätte ich noch eine Frage.
- Die Umstellung ist doch minimal: Ein
paar doppelte Konsonaten, ein paar 'e’s
statt 'ä’s. Im Gegenteil: Man hat (mit
Erfolg) versucht der intuitiven
Schreibweise Rechnung zu tragen.
Warum schreibt man jetzt „Gämse“ statt „Gemse“? Angeblich weil das Wort von „Gams“ kommt. Ich behaupte aber, dass „Gams“ Umgangssprache ist und von „Gemse“ kommt.
Ich warte auf den Tag, an dem man „chinäsisch“ schreiben wird, weil es von „China“ kommt.
Gruß Harald
… warum um alles in der Welt man nun
ALBTRAUM schreibt ???
Die Reform macht an vielen Stellen Sinn,
aber worin besteht der beim ALBtraum???
Ach so! Ich hatte nicht gemerkt, dass sich da was geändert hat. Früher hab ich’s immer falsch geschrieben und es mir dann mit der Regel gemerkt: Es wird anders geschrieben als Du denkst. Auf einmal hat das nicht mehr funktioneriert und ich war total konfus.
(Ich vermute als Grund: Man spricht es als ‚b‘ - deshalb hab’ ich’s ja anfangs immer falsch geschrieben).
Dankbare Grüße, Paul
Hallo Harald
Warum schreibt man jetzt „Gämse“ statt
„Gemse“? Angeblich weil das Wort von
„Gams“ kommt. Ich behaupte aber, dass
„Gams“ Umgangssprache ist und von „Gemse“
kommt.
Oh, oh solch kniffelige Feinheiten übersteigen meinen philologischen Horizont, das muss schon ein Anderer (anderer?) beantworten.
Gruß Paul
Gerade geschehen.
Hi Gandalf,
Die Rede von ‚künstlicher Reform‘ finde ich irrwitzig.
Die alten Regeln waren wenigstens genauso künstlich und diktiert (1901 oder 1911 - ich bin auch nicht sicher).
Regeln beschreiben nicht, sondern normieren und legen fest. Die (mir scheint wenigen) Fälle in denen die Regeln, dem tatsächlichen Sprachgebrauch, der sich partout nicht nach ihnen richten wollte, nachträglich angepasst worden sind, sind ja nicht durch die RR rückgängig gemacht worden.
Im Gegenteil: Das eine Ziel der Reform ist ja gerade darin, die Regeln dem tatsächlichen, veränderten Sprachgebrauch anzupassen - genau wie Du es forderst.
Das zweite Ziel war Regeln einfacher und logischer zu machen. Und was das verändert wurde, war kein natürlicher Wildwuchs der Sprache - sondern eben dieses ziemlich stussige Beamtendiktat von 1901.
(Dies alles mit einer Prise Salz zu genießen: Das ist nicht mein Metier, und so interessant, dass ich mich sehr damit beschäftig hätte, finde ich die RR nicht.
Außerdem: Ich wollte eigentlich nicht die RR verteidigen, sondern mich nur über die Vehemenz mokieren, mit der man für absolut Beliebiges (Tip.p) auf die Barrikaden geht.
Spott soll Spaß machen und nicht Arbeit sein!!
… warum um alles in der Welt man nun
ALBTRAUM schreibt ???
Die Reform macht an vielen Stellen Sinn,
aber worin besteht der beim ALBtraum???Gruß´Ayla
Hallo Ayla!
Früher konnte man ja beide Varianten verwenden, also Alptraum und Albtraum.
Ich denke, dass die Reform hier auch etwas mit der Ableitung zu tun hat.
Das Wort leitet sich ja von dem bösen Geist Alb (Alp?) ab. Und damit niemand auf die Idee kommt, es hätte was mit den Alpen zu tun, schreibt man eben jetzt Alb.
Alle Klarheiten beseitigt ??
Gruß Harald
Spott soll Spaß machen und nicht Arbeit
sein!!
Da sind wir uns völlig einig ))
Gandalf
Und damit niemand
auf die Idee kommt, es hätte was mit den
Alpen zu tun, schreibt man eben jetzt
Alb.Alle Klarheiten beseitigt ??
Gruß Harald
Hi Harald…
hmmmm… irgendwie liegt es vielleicht an der heimischen Region,… aber hier spricht man wirklich Alpptraum… also mit hartem P
…
so ganz verstanden habe ich es noch immer nicht.
Ayla…
So, und jetzt häng’ ich mich auch noch rein!
Und klar:
Vorher gab es mehr Ungereimheiten. (Auf
gar keinen Fall deutlich weniger - und
das wäre ja mal das mindeste um das
Theater zu rechtfertigen).
Falsch. Eine reform macht immer Arbeit und Umstände. „Nicht mehr Ungereimtheiten als vorher“ ist daher kein ausreichendes Argument. Es müßte zumindest „deutlich weniger Ungereimtheiten als vorher“ geben. Und da ist sie leider gescheitert. Deshalb finde ich sie auch nicht sinnvoll.
- Die Umstellung ist doch minimal: Ein
paar doppelte Konsonaten, ein paar 'e’s
statt 'ä’s. Im Gegenteil: Man hat (mit
Erfolg) versucht der intuitiven
Schreibweise Rechnung zu tragen.
Und wessen Intuition ist da gemeint? Meine Intuition schreibt jedenfalls nicht „Proporzional“.
So wie
ich gedacht habe, dass man es schreibt,
schreibt man es jetzt (vorher war es
falsch).
Und was man mit der Ersetzung von „daß“ durch „dass“ gewonnen haben will, ist mir auch nicht klar. Das Problem der Leute, nämlich „das“ oder „daß“, hat sich dadurch nicht im geringsten vereinfacht.
Und ich bin da sicher nicht der
einzige. (Würden wir nach der alten
Regelung richtig schreiben wollen, hätten
wir uns de facto sicher mehr umstellen
müssen).
Wieso? Das ist die, die wir alle in der Schule gelernt haben (sollten). Wo ist da die Umstellung?
Gruß Kubi