gleichmacherei statt selbstverwirklichung
ich will bitte keinen partner.
Hallo, Biggi,
dass ich hier das Maskulinum generale verwendet habe, war mir
nach Absenden des Artikels auch aufgefallen. Sebstverständlich
hätte es heißen müssen Partner/in.
klotz am bein wär passender. put your arms around me, blök. mir ist jeder, der behauptet, mein partner sein zu wollen, suspekt. partnerschaft setzt gemeinsame ziele und gleichberechtigte chancen voraus. und damit eine andere gesellschaftsstruktur als die gegenwärtige. wenn du sagst, dass du ein hitzeschutzschild brauchst, um besser dritte vernichten zu können, verstehe ich eher, was du von mir erwartest. ich schätze distanz sehr. von tag zu tag mehr.
So ganz ohne Bezugspersonen kann eigentlich kein Mensch
auskommen und dabei auch noch geistig gesund bleiben.
im gegenteil. erst wenn du in der lage bist, ziele aus dir selbst heraus zu schöpfen, kannst du frei über dein leben entscheiden. wenn du dabei den rat anderer nutzt, ist das ein glück für die anderen. du gibst ihnen dadurch das gefühl, gebraucht zu werden. die deutsche behindertenbetreuung lebt von dieser eugenoiden illusion.
Der Mensch ist ein soziales Wesen und kommt nicht ohne Interaktion
mit seinesgleichen aus.
die geburt ist in der regel ein ereignis, an dem mindestens zwei personen beteiligt sind. ansonsten ist kontrollierende nähe alles andere als essentiell, sondern nur ersatz für fehlende eigenliebe.
Wie eng er/sie diese Beziehung werden läßt, muß jede/r selbst entscheiden.
aus seinem machtanspruch heraus.
wenn ich die wende, ähm, die währungsunion richtig verstanden
habe, zählen beziehungen inzwischen weniger und geld mehr.
wenn wir uns darauf beschränken, ist vieles einfacher.
Das ist leider eine Tatsache, an der wir nicht vorbeikommen.
eine tatsache, die vieles vereinfacht. sogar das relativieren von nähe. kommt dir jemand zu nah, bezahl ihn und schon stimmt das gefüge wieder. vielleicht noch ein Sie zum markieren der veränderung und schon ist der abstand da. dass ihr die selbe sprache nutzt, kann auch ein vorteil dabei sein.
Allerdings wurde diese Beziehungskiste in der sozialistisch
behüteten Gesellschaft auch oft ganz schön miefig. Ständiges
„über die Schulter schauen müssen“ wurde von „ständig den
Kontostand prüfen“ abgelöst.
ich weiß nicht, was du vor der wende erlebt hast, aber ich hab weder mief noch störende blicke erlebt. erst nach der wende mit der damit verbundenen massenarbeitslosigkeit und gehäuft auftretenden angst und depression, gefolgt vom ansteigen der krebsinzidenz, um stochastisch nachvollziehbar zu bleiben.
natürlich gab es bei jedem „flittchen“ neidische blicke über selbst verpasstes. aber bis zum abgleichen der charts der begehrten kam es nicht. die claims überschnitten sich vielleicht weniger. ihr markt war weniger eng. denn die informationswege waren weniger kanalisiert, so dass es weniger existentiell war, wenn du die daten-highways nicht nutzen konntest.
Wäge für Dich selbst ab, was Dir lieber ist.
liest sich wie ein imperativ, staun.
Einfach wird dadurch nichts.
familie und einfach ist sowieso ein widerspruch in diesem wirtschaftsgefüge.
Leben bleibt eine Folge ständiger Entscheidungen.
nein. vieles ergibt sich zufällig. und je weniger zufall du dir leisten kannst, aus einer enterprise-denke heraus, umso weniger lebst du. umso mehr folgst du. hörig. leibeigener des zufalls, den andere für dich zum gesetz machen. ob mit tornado flankiert oder durch stornieren des datenflusses zu den aktuellen wasserständen und tauchtiefen.
mfg