Tochter ist lesbisch

Hi Branden,

normaler Weise erntest du meine absolute Hochachtung, aber in dem Fall wäre wohl eher lila angesagt. Es handelt sich ja nicht um einen schwulen Sohn.

bunte Grüße!
wapa

Hallo,

… es fehlt hier ein wenig der Blickpunkt einer 16-jährigen, die sich gerade

geoutet hat. Und für so ein Mädchen - ich spreche hier aus
eigener Erfahrung - ist das sehr wohl ein „big deal“, kann
keinesfalls ignoriert werden und erfordert ggf. eine gewisse
Strategie für das weitere Vorgehen.
Myriam

Moin,

da habe ich hier soviele gute und sicherlich auch ernstgemeinte Ratschläge bekommen, dennoch waren die meisten Antworten eher ein symbolisches Schulterklopfen. Ich bin Euch auch dankbar für diese Antworten, sind sie doch genauso vielschichtig wie unsere Gesellschaft.
Dennoch danke ich Dir, Myriam, besonders, weil Du so ziemlich genau des Pudels Kern getroffen hast. Und das Studium der Links hat mir gezeigt, daß unsere angeblich so aufgeklärte und tolerante Welt eben doch noch viele „Überraschungen“ für gleichgeschlechtliche Liebe bereithält.
Ich danke Euch allen hier für das Beisteuern Eurer Kommentare und Ansichten, für mich besteht momentan kein weiterer Informationsbedarf.

Gruß mimose

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Hallo

ich find es traurig, das man heute sich noch rechtfertigen muss, „was“ man ist!
Es ist doch wurscht, was eure Kinder sind, es interessiert auch niemanden.
„Hallo, das ist meine lesbische Tochter und das ist mein Heterosohn!“

Ich find es allgemein traurig, nicht gerade euer Thema!

LG

Hallo,

Nun suchen wir, meine Frau und ich, einen Weg, dies
familienpublik zu machen, ohne daß Sie sich ausgegrenzt fühlt
bzw. tatsächlich ausgegrenzt wird.

Warum sollte sie ausgegrenzt werden?

Liebe Grüße

Martin

Hi,

weil sie vielleicht nicht im Wolkenkuckucksheim lebt, wie so manch anderer?

Gruß
Miriam

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Ein paar Gedanken schaden doch nicht.
Hi!

Als Eltern sollte man sich schon mal ein paar Gedanken darüber gemacht haben, wie man mit dem Thema umgeht. Wenn die Tochter schon ihre Eltern so früh miteinbezieht, heißt das ja auch, dass sie wohl gern einen Rat hören und vielleicht auch annehmen möchte.

Das schließt ja keineswegs aus, dass die Tochter das für sich entscheiden kann, wie „offen“ sie ihre sexuelle Ausrichtung ausleben möchte. Ist ja schließlich auch Charaktersache, das kann man nicht diktieren.

Aus der Erfahrung von Freunden weiß ich, wie schwierig das Thema in dieser ach so aufgeklärten Zeit sein kann. Man muss schon damit rechnen, dass der eine oder andere vorher nette Verwandte auf Abstand geht, sich manche Freunde plötzlich nicht mehr melden. Darauf sollte man vorbereitet sein, als Eltern genauso wie als Betroffener.

Außerdem muss man sich als Eltern einer lesbischen Tochter sicher auch den einen oder anderen blöden Spruch anhören, kann ich mir vorstellen. Oder Beileidsbekundungen sogar.

Plädieren würde ich gegen jede Geheimsniskrämerei. Ein offener Umgang erspart Versprecher und das „Hintenrumwandern“ der Information und dadurch entstehende peinliche Situationen. Ich glaube es hilft auch allen Beteiligten, das Thema nicht zu verdrängen, ein normaler Umgang damit wird damit ja quasi geübt.

Grüße
kernig

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Hallo,

Warum sollte sie ausgegrenzt werden?

Langsam finde ich diese rosarote ach wie sind wir doch alle so aufgeklärt-Masche auch etwas merkwürdig - oder um es präziser zu sagen: absolut realitätsfremd!

Warum sie ausgegrenzt werden könnte?
http://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie#Homophobie_u…

  • weil 61 % der Jugendlichen zwischen 12 und 16 was gegen Schwule haben?
  • weil nach einer anderen Umfrage die Hälfte der Jugendlichen meinen, Schwule sollten weniger Rechte als „normale“ haben?
  • weil Schwuchtel, schwul und Lesbe immer noch häufig gebrauchte Schimpfwörter unter Jugendlichen sind?

Wir leben in der ach so weltoffenen Metropole Berlin, die immerhin einen schwulen Bürgermeister hat. Und selbst da ist Homophobie unter Jugendlichen sehr verbreitet! Wer anderes behauptet ist blauäugig, erst recht, wenn man dann Kleinstadt oder Land betrachtet.

Das heißt jetzt nicht, dass man einen Spökes draus macht. Ich würde meine Tochter fragen, wie sie es gerne hätte, Unterstützung / Rückendeckung inklusive. Und nicht tun, als ob alles easy und pillepalle wäre. Denn das wäre Beschiss am eigenen Kind.

LG Petra

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Hallo kernig,

Als Eltern sollte man sich schon mal ein paar Gedanken darüber
gemacht haben, wie man mit dem Thema umgeht. Wenn die Tochter
schon ihre Eltern so früh miteinbezieht, heißt das ja auch,
dass sie wohl gern einen Rat hören und vielleicht auch
annehmen möchte.

das finde ich auch - darum schrieb ich ja:

„Vielmehr liegt es meiner Meinung nach an ihr, zu entscheiden, wer davon wie viel erfährt. Dabei darf sie sich natürlich eure Unterstützung holen, keine Frage.“

Somit meine volle Zustimmung! :smile:

Aus der Erfahrung von Freunden weiß ich, wie schwierig das
Thema in dieser ach so aufgeklärten Zeit sein kann. Man muss
schon damit rechnen, dass der eine oder andere vorher nette
Verwandte auf Abstand geht, sich manche Freunde plötzlich
nicht mehr melden. Darauf sollte man vorbereitet sein, als
Eltern genauso wie als Betroffener.

Meine Zustimmung :smile:
(Die Cousine meiner besten Freundin ist lesbisch; jahrelang war nur ihre Mutter, ihre Cousine (eben: meine beste Freundin) und ich eingeweiht, vorm Stiefvater und Halbbruder wurde es regelrecht verschwiegen und sich mühsam rausgeredet.
Irgendwann kam’s doch raus und es passierte auch, was du schreibst:
Einige sind auf Distanz gegangen; der Halbbruder nicht, der Stiefvater z.B. aber schon.
War sehr… blöd, wie es rauskam, da das Ganze passierte, als sie im
nach einem schweren Unfall im Krankenhaus lag und auf einem Formular, das der Stiefvater zufällig in die Hände bekam, „[Name der als ‚beste Freundin‘ bekannten Person] (Lebensgefährtin)“ angegeben hatte…)

Außerdem muss man sich als Eltern einer lesbischen Tochter
sicher auch den einen oder anderen blöden Spruch anhören, kann
ich mir vorstellen. Oder Beileidsbekundungen sogar.

Genau. Daher ist das Gedankenmachen, wie man auf sowas reagiert, wichtig - dieses Gedankenmachen sollte aber meiner Meinung nach auch zusammen passieren.

Plädieren würde ich gegen jede Geheimsniskrämerei. Ein offener
Umgang erspart Versprecher und das „Hintenrumwandern“ der
Information und dadurch entstehende peinliche Situationen. Ich
glaube es hilft auch allen Beteiligten, das Thema nicht zu
verdrängen, ein normaler Umgang damit wird damit ja quasi
geübt.

Finde ich auch :smile:

Viele Grüße,
Nina

Hallo Pomeranze,

ganz meine Zustimmung.

Dass man selbst oder meinetwegen auch die ganze Familie entspannt mit dem Thema umgeht, bedeutet ja keinesfalls, dass alle Menschen, mit denen man in Kontakt kommt, dies ebenfalls tun…
Dass man selbst keinen Grund zur Ausgrenzung hat, bedeutet keinesfalls, dass die meisten anderen Menschen auch keinen Grund zur Ausgrenzung finden…

Das heißt jetzt nicht, dass man einen Spökes draus macht. Ich
würde meine Tochter fragen, wie sie es gerne hätte,
Unterstützung / Rückendeckung inklusive. Und nicht tun, als ob
alles easy und pillepalle wäre. Denn das wäre Beschiss am
eigenen Kind.

-) Zustimmung!

Viele Grüße,
Nina

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Hallo,

ich glaube nicht das es ein großer Teil der Gesellschaft ist
der damit ein Problem hat, eher die absolute Minderheit

Stimmt! Stimmt? Stimmt vielleicht nicht so ganz…:

Der Wikipediaartikel zum Thema Homophobie:

http://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie

beschäftigt sich mit Homophobie

  • bei Jugendlichen
  • bei (konservativen) Christen und Moslems
  • im Profifußball
  • bei Linken

Rechnen wir das mal zusammen, dann haben wir schon einen guten Querschnitt durch die Gesellschaft.

Er beschäftig sich dann weiter mit homophoben Vorurteilen - wozu wir dann ey verpipscht hier gerade ein Paradebeispiel kürzlich hatten und ebendort bspw. Calitoni:
/t/diskriminierung-von-homosexuellen/5890449

Und weil es Homophobie und damit verbundene Exzesse ach so selten gibt,

http://www.tagesspiegel.de/berlin/landespolitik/poli…

hat die Polizei in Berlin extra eine Stelle dafür eingerichtet:

http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/gewalt-fa…

Das mit den Homosexuellen ist doch wie vor einigen Jahren mit den Ausländern: es ist seit geraumer Zeit nicht mehr opportun, gegen Homosexualität sich zu äußern. Die, die es aktiv tun, mögen in der Minderheit sein. Aber es gibt immer noch weite Teile der Bevölkerung, die dann einen allzu „engen“ Kontakt nicht wollen. Was dann bspw. auch bedeuten kann, dass ein lesbisches Pärchen Schwierigkeiten hat, eine Wohnung zu bekommen. In Berlin, obwohl beide berufstätig und im „gesettelten“ Alter… Komisch, dass es das noch gibt…

LG Petra

LG Petra

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Hi,

weil sie vielleicht nicht im Wolkenkuckucksheim lebt, wie so
manch anderer?

wo wohnst du denn und was ist da los??

hier- in wolkenkuckucksheim offenbar- kann man ganz gut mit lesben leben.
um nciht zu sagen: man lebt nicht mit lesben, sondern das sind einfach marion und bine.

tilli

Hallo Petra,

ich verkneife mir bei der Ursprungsfrage bewusst eine persönliche Stellungnahme wie ausgeprägt bzw. fixiert die Tatsache als solches ist. Was den Umgang allerdings angeht glaube ich, dass es überbewertet wird was daran liegen mag das ich aus Hamburg komme wo dieses Thema eigentlich kein großes ist.

Wenn ich mein Umfeld betrachte dann muss man glaube ich auch unterscheiden ob es sich um zwei 30 Jährige Männer in Latexhosen mit offener Po-Klappe handelt, die knutschend an eine Laterne in der Innenstadt gelehnt stehen oder um zwei pubertierende Mädchen die Hand in Hand durch die Stadt laufen.

Ein Problem wird es doch immer erst dann wenn man es als solches ansieht oder es zu einem macht. So lange wie man mit den Dingen normal und vor allem ehrlich umgeht glaube ich, dass die Mehrzahl doch toleranter ist als viele glauben zumal ein solchen „Problem“ höchstens Eins am Anfang und für eher Unbeteiligte ist. Warum also sich diesen Ausnahmefällen so präventiv widmen? Ich wähle ja auch nicht schon beim Überqueren einer großen Straße die Telefonnummer der Feuerwehr nur weil ich angefahren werden könnte.

Ich gebe zu, fundiertes Wissen – auch immer gerne mit Statistiken – schaffen Selbstvertrauen und man fühlt sich gerüstet etwaigen Angriffen gut begegnen zu können aber muss man sich rechtfertigen, speziell jenen gegenüber die einen angreifen? (ich glaube nicht und daher würde ich persönlich mich nicht einlesen wollen sondern die Situationen, wenn sie denn kommen, so nehmen wie sie kommen)

Viele Grüße
Me

Du hattest den Hinweis mit Berlin gelesen? Ich kenne Hamburg, ich kenne Berlin - und ganz nebenbei auch noch Köln. In den beiden letzt genannten Städten kenne ich die Situation aus dem Blickwinkel Jugendliche.

Erst einmal dürfte es unbestritten sein, dass diese drei Städte, was das Thema Homosexualität angeht, nicht zum Standard der Republik gehören!

Und um dann noch mal auf die besondere Situation für Jugendliche zurück zu kommen: Hier spreche ich auch aus der Erfahrung als Mutter mit Haus der offenen Tür und genug Umgang in dem Alter. Die Homophobie ist unter Jugendlichen tatsächlich noch groß. Da wiederhole ich mich gerne: wegdiskutieren bringt nichts. Und wenn man dann in der gleichen Familie noch weitere Kinder / Jugendliche hat, die sich nicht nur selbst damit arrangieren müssen, sondern nicht unwahrscheinlich in die Situation kommen, sich nach außen positionieren zu müssen, dann kann man sich mal darüber Gedanken machen! Das finde ich allemal sinnvoller, als einfach nur zur Tagesordnung über zu gehen und alles rosa zu sehen.

WIE das eine Familie handhabt, ist doch wohl dann deren Bier. Ob man sich im Internet austauscht, Bücher kauft, mit jemandem drüber redet… Das hat auch nur bedingt was mit fundiertem Wissen zu tun. Mir ging es daher auch ausdrücklich nicht um das Wie. Was ich kritisiert habe, ist die - falsche - Behauptung, dass das Thema Homosexualität heute gar kein Problem mehr sei. Das ist schlicht falsch.

Und um deinen Vergleich aufzugreifen: Hier geht es nicht darum, die Feuerwehr zu rufen! Sondern wohl eher darum, vorher mal rechts und links zu gucken, weil man sich eben nicht darauf verlassen kann, dass die Autos anhalten…

LG Petra

P.S.: Noch ein Nachtrag zum Thema Regionalität… ich stelle mir das gerade so in Dörfern / Kleinstädten in Eifel, Hunsrück, Sauerland und Allgäu vor… Orte, die bis heute noch mit dem Thema Alleinerziehend dramatische Probleme haben!

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Langsam finde ich diese rosarote ach wie sind wir doch alle so
aufgeklärt-Masche auch etwas merkwürdig - oder um es präziser
zu sagen: absolut realitätsfremd!

Danke für dieses und Deine anderen Postings.

Als Ergänzung: es muss ja gar nicht bis zum Gaybashing kommen. Wir sprechen hier von einem Teenager, der durch ablehnende Reaktionen aus dem Umfeld ganz anders verletzt werden kann, als ein abgeklärter Erwachsener.

Bei mir lief das z.B. so ab: mit 16 war ich ganz doll in das Mädchen verschossen, das in der Klasse neben mir saß. Sie hat das mitbekommen und anstatt höflich „nein danke“ zu sagen, hat sie es brühwarm der Klassen-Diva erzählt, mit der ich seit der 1. Klasse verfeindet war und deren Clique mich schon vorher fröhlich mobbte. Auf einer Geburtstagsfeier ein paar Tage später verkündete die Klassen-Diva dann laut vor allen, dass ich lesbisch sei. Ich fühlte mich wie im Film „Carrie“, das kann ich Euch sagen. Von da ab sprach bis auf eine einzige Klassenkameradin (H., ich bin Dir heute noch dankbar!!!) mehrere Tage lang keiner mehr mit mir. Das war nicht lustig, glaube mir, ich hätte gerne etwas Unterstützung gehabt.

Es muss also nicht unbedingt zum Hate-Crime kommen, es reicht schon, wenn Teenager sich so asi verhalten, wie Teenager das nunmal tun, um ein Kind so richtig runterzuziehen. Rückblickend war das ja noch relativ harmlos, wenn man das mit anderen Erlebnissen homosexueller Teenager vergleicht, aber lustig war das weiß Gott nicht. Soviel zum Thema „ist doch heute alles kein Problem mehr“, nee is klar.

Ich finde es gut, dass sich die Eltern hier Gedanken machen, wie sie die Tochter dabei unterstützen können und hätte mir das auch gewünscht.

Gruß,

Myriam

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Hallo,

im Grunde genommen kann ich an deinem Beitrag fast nichts auszusetzen, aber zwei Punkte möchte ich doch etwas anders bewerten bzw. ergänzen:

Die Bewertung
Homophobie
Angesichts deiner Aufzählung ein äußerst unangenehmer Begriff für die Diskussion. Quasi schon eine verallgemeinernde Brandmarkung. Der Sache wenig bis gar nicht dienlich. Erzeugt Betroffenheit bei den Betreffenden. Ist manchmal ungerecht, manchmal vielleicht auch nicht.

Die Ergänzung
Die Eltern
Egal wie tolerant, aufgeklärt und vorbereitet man sich fühlen mag, es trifft dennoch sicherlich in irgendeiner Art unvorbereitet (außer man hat darauf hin beeinflusst und gearbeitet). Es gibt aus meiner Sicht drei Aspekte für die Eltern:

a) Sie selbst. Wie sie für sich mit einer derartigen Situation umgehen. Ganz banale Gedanken wie „haben wir etwas übersehen, falsch gemacht, vernachlässigt, übersehen“ oder „wird wohl nichts werden mit Oma und Opa“. Die Gedanken und Ansätze sind sehr unterschiedlich, letztendlich müssen sich Eltern hinsichtlich ihres eigenen Empfindens mit einer „Enttäuschung“ arrangieren.

b) Der Sohn, die Tochter: Wie kann man ihn/sie unterstützen? Wie verhalte ich mich ihnen gegenüber „richtig“, angesichts der oben genannten Selbstzweifel? Soll ich nur unterstützen? Oder doch ein wenig meine Zweifel mit anbringen? In irgendeiner Form? Bemerken sie meine Zweifel, die Unsicherheit (die vielleicht überspielte) bei den „Ansagen“?

c) Die anderen: Ein sich langsam anschleichendes Thema. Bsp. Zusammensitzen im engsten Freundeskreis. Irgendwann taucht die unbedarft vorgetragene Frage auf, was denn nun so mit Freund/Freundin von Tochter/Sohn sei. Mmmhhh, die Betroffenen wollen es nicht ausgebreitet wissen im Freundeskreis der Eltern, andererseits die direkte Frage. Was tun, wie verhalten, wen „hintergehen“?

Ein Sammelsurium an neuen, unbedeutenden Situationen, Gelegenheiten und Entscheidungen. Man könnte es, sollte es aber nicht soooo hoch aufhängen.

Langsam finde ich diese rosarote ach wie sind wir doch alle so
aufgeklärt-Masche auch etwas merkwürdig - oder um es präziser
zu sagen: absolut realitätsfremd!

Nun, ich hätte in dieser Situation auch den einen oder anderen Begriff auf der Zunge, wenn auch anders ausgerichtet, aber egal welcher, er würde eh nur immer dem/der einen oder anderen gerecht werden :smile:
Demzufolge no comment.

Grüße
Tommy

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Hallo,

Die Bewertung
Homophobie

völlig d’accord. Der Begriff relativiert sich aber vielleicht durchs Rückwärtslesen, weil er von mir in den Vordergrund geschoben wurde, nach den doch zahlreichen Wortmeldungen hier, dass das alles ja heute so überhaupt kein Problem mehr sei, bei manchen sogar mit dem Versuch, dem UP was unterzuschieben.

Bemerken sie meine Zweifel, die Unsicherheit
(die vielleicht überspielte) bei den „Ansagen“?

Da würde ich es so halten, wie immer bei eigener Unsicherheit, Zweifeln, Ärger, Frust, etc.: Wenn das vorhanden ist, dann muss es raus und benannt werden! Es hat keinen Zweck, weil die Kinder (so sie gescheit erzogen sind :wink:…) das ohnehin merken. Außerdem schadet es nicht, wenn man auch als Elter „Schwäche“ einräumt.

c) Die anderen: Ein sich langsam anschleichendes Thema. Bsp.
Zusammensitzen im engsten Freundeskreis. Irgendwann taucht die
unbedarft vorgetragene Frage auf, was denn nun so mit
Freund/Freundin von Tochter/Sohn sei. Mmmhhh, die Betroffenen
wollen es nicht ausgebreitet wissen im Freundeskreis der
Eltern, andererseits die direkte Frage. Was tun, wie
verhalten, wen „hintergehen“?

Genau darüber, so meine ich auch, sollte mal gesprochen werden. Nicht in Eile, aber es sollte thematisiert werden. Die Frage „hat sie denn jetzt einen Freund“ ist obligatorisch und kommt häufig. Belässt man es bei einer Antwort: nein. Oder sagt: Du meinst eine Freundin? Derzeit nicht. (oder sowas in der Art halt)
Mit anderen Worten: Wird eher offensiv mit dem Thema umgegangen oder nicht. Das muss die Tochter entscheiden und hängt sicherlich auch vom Umfeld ab.

Ich habe übrigens gestern noch mal meinen Sohn darauf angesprochen, nicht zuletzt, weil er im fraglichen Alter auf Erfahrung aus zwei (Berliner) Schulen zurückblicken kann. Er hat klar gesagt: An der einen kein Problem (dort gibt es auch welche, die sich „geoutet“ haben bzw. offen damit umgehen), auf der anderen Schule „never ever“ - merkwürdigerweise war ihm da auch kein einziger „Fall“ bekannt. Statistisch gesehen bei einer Oberstufe mit 250 Leuten unmöglich. Wenn es dort also „keine“ Schwulen / Lesben gibt, dann wohl nur, weil sie sich nicht geoutet haben. Und das ist genau das, was ich meine.

LG Petra

Hallo Petra,

Und um deinen Vergleich aufzugreifen: Hier geht es nicht
darum, die Feuerwehr zu rufen! Sondern wohl eher darum, vorher
mal rechts und links zu gucken, weil man sich eben nicht
darauf verlassen kann, dass die Autos anhalten…

passender Vergleich :smile:

kurz hierzu etwas:

P.S.: Noch ein Nachtrag zum Thema Regionalität… ich stelle
mir das gerade so in Dörfern / Kleinstädten in Eifel,
Hunsrück, Sauerland und Allgäu vor… Orte, die bis heute noch
mit dem Thema Alleinerziehend dramatische Probleme haben!

das kann arg unterschiedlich ausfallen.

Ich stamme aus einem sehr kleinen Ort im Bayerischen Wald, ca. 95 % Katholiken, die paar „Ausländer“ dort sind allesamt Österreicher…
Wer nicht in die Kirche geht, macht sich gleich „verdächtig“ etc.
Du weißt, was ich meine :wink:

Mit dem Thema „alleinerziehend“ hat man dort auch noch eher Probleme; ich erinnere mich da an eine zugezogene Familie, bestehend aus alleinerziehender Mutter und deren Tochter. Sie war an der Schule das einzige Kind, bei dem nicht Mutter und Vater zusammenlebten… Und damit hatten die Leute Probleme; Sprüche wie „taugt wohl nix, sonst wäre ihr der Mann nicht weggelaufen“ oder „Hure“ bzgl. der Mutter waren häufiger zu hören, Kind andauernd darauf angesprochen „oooch, ist dein Pappi gestorben?!“, dem ein oder anderen Kind wurde gar verboten, mit dem „Hurenkind“ (!) zu spielen, extremstes Getuschele als besagte Mutter einen neuen Partner hatte und von ihm ein Kind erwartete (und die Heirat erst nach Geburt des Kindes stattfand)…

Andererseits ist mir dort eine lesbische Frau Anfang 30 bekannt, die mit dem Thema offen umgeht, sich auch nix „verkneift“ (mit ihrer Freundin Hand in Hand spazieren geht, sich auch in der Öffentlichkeit küsst… wie eben jedes Pärchen). Komischerweise ist sie keinen Anfeindungen ausgesetzt, singt im Kirchenchor (!), arbeitet in einem sozialen Beruf etc.

Glück gehabt :smile: Kann mir aber gut vorstellen, dass es auch ganz anders hätte ausgehen können…

Viele Grüße,
Nina

Es handelte sich hierbei um eine Frage
Hallo,

Auf eine einfache Frage mit so vielen (Vor)Urteilen auf mich ran zu kommen sehe ich schon als Ausgrenzung.

Ich kenne die Situation. Auch in meiner Familie ist ein Familienmitglied lesbisch und von den Eltern anfangs ausgegrenzt worden.

Hier hilft es nur, die Argumente zu hören und diese zu besprechen.

Daher meine Frage an die Artikelschreiberin.

Aber Du kennst ja bereits so wie es scheint die Antwort der Artikelschreiberin und nimmst ihr die Antwort weg.

In wie fern hat Deine Antwort der Artikelschreiberin geholfen?

Sorry, aber schön langsam finde ich es echt blöd, wie immer wieder Leute auf meine Fragen antworten, die ich anderen stelle.

liebe Grüße

Martin

bitte genauer lesen
Hallo

Warum sie ausgegrenzt werden könnte?

Sorry, ich fragte nicht warum sie ausgegrenzt werden könnte. Die allgemeinen standard Gründe wie sie in der Bevölkerung als Vorurteil gehandhabt werden, kenne ich. Ich fragte warum befürchtet wird, dass sie es wird.

Der Hintergrund meiner Frage war eine Kommunikation mit der Schreiberin um ihre persönlichen befürchtungen näher kennen zu lernen.

Leider kam von Dir nur eine allgemeinde Antwort, aus dem Internet kopiert. Nicht einmal selbst geschrieben.

Also nochmal meine frage, die persönlich an die Schreiberin des Ursprungsposts gerichtet ist. Pomeranze wenn Du ihre persönliche Gründe kennst, kannst Du sie natürlich auch beantworten. Nur auf so allgemeines aus dem Internet kopiertes kann ich gerne verzichten.

Liebe Grüße

Martin

http://de.wikipedia.org/wiki/Homophobie#Homophobie_u…

  • weil 61 % der Jugendlichen zwischen 12 und 16 was gegen
    Schwule haben?
  • weil nach einer anderen Umfrage die Hälfte der Jugendlichen
    meinen, Schwule sollten weniger Rechte als „normale“ haben?
  • weil Schwuchtel, schwul und Lesbe immer noch häufig
    gebrauchte Schimpfwörter unter Jugendlichen sind?

Wir leben in der ach so weltoffenen Metropole Berlin, die
immerhin einen schwulen Bürgermeister hat. Und selbst da ist
Homophobie unter Jugendlichen sehr verbreitet! Wer anderes
behauptet ist blauäugig, erst recht, wenn man dann Kleinstadt
oder Land betrachtet.

Das heißt jetzt nicht, dass man einen Spökes draus macht. Ich
würde meine Tochter fragen, wie sie es gerne hätte,
Unterstützung / Rückendeckung inklusive. Und nicht tun, als ob
alles easy und pillepalle wäre. Denn das wäre Beschiss am
eigenen Kind.

LG Petra

Glashaus und so
Hallo

Der Hintergrund meiner Frage war eine Kommunikation mit der
Schreiberin um ihre persönlichen befürchtungen näher kennen zu
lernen.

Vielleicht solltest du selbst damit anfangen: Ursprungsposter ist männlich.

Auf dein Miss-Lesen von Petras Artikel geh ich gar nicht mehr ein.
Und Gesülze — vielleicht fasst du dich mal an der eigenen Nase, bevor du deine Allgemeinplätze mit immer so viel süßlichem überziehst.

Elke

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