Todesstrafe ?

Hallo nochmal,

ahem, ist der finale rettungsschuß jetzt a) vertretbar obwohl
moralisch falsch (weil nicht gott tötet) b) vertretbar aber
eigentlich von gott verboten c) vertretbar in jeder hinsicht
oder d) geboten (moralisch, von gott, …)? diese aussage
verwirrt mich jetzt etwas.

C

Gott gab uns keine so konkreten Vorgaben in denen z.B. der finale Rettungsschuss beschrieben wurde. Somit kann ich nur mutmaßen.
Wenn ich das Leben von Geiseln schützen kann in dem ich den G.nehmer ausschalte ist das bestimmt vertretbar.
Wenn ich ein entführtes Flugzeug mit 100 Menschen abschieße, das auf ein Haus mit 200 Menschen zufliegt bin ich mir nicht sicher. Auf jeden Fall möchte ich nicht die Entscheidung zum Abschuss treffen müssen.

Wenn ich aber einen Täter gefasst habe und von diesem keine Gefahr mehr ausgeht, dann darf ich ihn nicht töten.

Aber das ist nur meine Interpretation. Vielleicht sieht Gott es ganz anderes. Schaun wir mal. Die Auflösung gibt´s im späteren Leben.

Gruß, Joe
jetztnurnoch135tage

Verhältnismäßigkeit der Aussagen
Hallo Peter,

das stimmt. Peter hat hier was verwechselt.

Nein, habe ich nicht. Ich kenne den Volksmund, der es als
Rache ansieht. Ich kenne nicht die christliche Auslegung.

Öhmmm … wie soll ich diese Aussage mit der zuvor geschriebenen Aussage in eine vernünftige Relation bringen:

„das ist eine der groessten fehlinterpretationen im christentum“

Peter, Du gibst mir jeden Tag neue Rätsel auf …

kopfschüttelnd
Klaus

is’ quatsch, oder?

Selbstverständlich war das quatsch,
ich hatte nur nicht so viel (Gewalt-)
Phantasie :smile:

versuch nochmal neu anzusetzen zwischen den täter umbringen
und ihm einen swimmingpool im knast zu bauen; da können wir
uns dann irgendwo einigen.

Absolut vollste Zustimmung.

Wenn es ein Sexualstraftäter besser hat als
eine Rentnerwitwe die sich mit Witwenrente
keine Fahrkarte plus Schwimmbadeintrittskarte
leisten kann, dann sehe ich einen akuten
Handlungsbedarf.

Gruss, Marco

weder Rätsel noch Kopfschütteln nötig :smile:
Hallo Klaus,

das stimmt. Peter hat hier was verwechselt.

Nein, habe ich nicht. Ich kenne den Volksmund, der es als
Rache ansieht. Ich kenne nicht die christliche Auslegung.

Öhmmm … wie soll ich diese Aussage mit der zuvor
geschriebenen Aussage in eine vernünftige Relation bringen:

„das ist eine der groessten fehlinterpretationen im christentum“

Peter, Du gibst mir jeden Tag neue Rätsel auf …

Des Raetsels Loesung ist doch ganz einfach und sollte „eigentlich“ allgemein bekannt sein: Der Volksmund kennt es als Rache aus dem sogenannten „Alten Testament“. Warum kennt er es so? Weil das Christentum dies in den Jahrhunderten vor der Aufklaerung es so interpretiert hat (ohne Absicht) und zum Teil auch bewusst so negativ interpretiert hat (mit Absicht), um im Volk von der Kanzel wider das Judentum zu hetzen. Daher „groesste fehlinterpretation im christentum“. Und schon haben wir den hiesigen Volksmund[1] (beruht auf der alten und falschen und teils boshaften christlichen Fehlinterpretation), die juedische Auslegung[2] und die fuer mich neue christlich-moderne Auslegung[3].

Da ist kein Raetsel und kein Kopfschuetteln nötig :smile:

viele Gruesse, Peter

Hi!

Nichtsdestsotrotz ist die deutsche Weichspüler-Justiz kaum
geeignet, solch perversen Verbrechen mit angemessenen Strafen
entgegen zu treten, eine Abschreckung gibt es sowieso nicht !

Wie würdest du Abschrecken wollen? Funktioniert mit Todestrafe meinen Informationen nach nicht. Auch härtere Gefängnisstrafen helfen da wohl nicht viel. Ob eine höhere Aufklärungsquote was bringt weiß ich nicht, klingt aber nicht unlogisch…

Zäumen wir das Pferd von der anderen Seite auf: was führt
Menschen dazu, solche Verbrechen zu vollziehen ? Erziehung,
Lebenslauf, schwere Kindheit, und eben solch ein blabla.

Nun, die genetischen Veranlagungen und alle äußeren Faktoren, die ab der Zeugung auf ihn einwirken.

Jeder

Mensch ist selbst für seine Taten verantwortlich, da auf
Versäumnisse/Defizite oder wie auch immer zu pochen ist für
mich persönlich zu einfach.

„Die Gesellschaft ist dem Verbrecher gegenüber verantwortlich, weil sie einen Teil der Ursachen für die Verbrechen in sich trägt; (…)“

Das sagte Gustav Aschaffenburg und ist meines Erachtens nach nicht von der Hand zu weisen. Eigenverantwortlichkeit wird zwar nach und nach jedem Menschen versucht näher zu bringen. Es gibt aber viele Menschen bei denen ich ernsthaft bezweifle, ob diese eigenverantwortlich handeln können. Trotzdem ist es klar, dass man immer einen Täter für dessen Tat verantwortlich macht, dem stimme ich auch zu…

Allerdings kannst du nicht abstreiten, dass es wesentlich einfacher ist, einen Menschen für seine Taten verantwortlich zu machen als die Teile der Gesellschaft. Und ihn einfach hinzurichten ist ja noch wesentlich einfacher als die Strukturen der Gesellschaft zu verbessern…

Wie zu lesen ist, waren die Taten

wirklich kaltblütig geplant.

Ein „kaltblütiges Planen“. Was genau meint das?

In der Phase der Planung bis zur Ausführung ihrer kranken Tat
denken die Täter bestimmt nicht über die Folgen nach, es ist
also demnach egal, ob Todesstrafe droht, oder ? Oder haben sie
gedacht „egal, uns kann sowieso nicht viel passieren!“ ?

Glaub ich nicht. Ob sie über die Folgen nachgedacht haben, weiß ich nicht, meines wissens nach bereuen die meisten „Kapitalverbrecher“ ihre Tat aber ernsthaft (nicht nur zum „Schein“). Todestrafe hätte sie aber gewiss nicht davon abgehalten.

Therapie, das Thema ist ja wohl in Deutschland wohlbekannt.
Hier wird ja mittlerweile fast jeder therapiert, oft von
Therapeuten, die selbst eine Therapie benötigen.

Richtig. Und tatsächlich gibt es bei der Therapie auch einen nicht unwesentlichen Heilerfolg. Was nicht ausschließt, dass es mal nicht funktioniert.

Es gibt keinen „Königsweg“, aber ich tendiere persönlich zur
Todesstrafe, und wenn nicht dann Lebenslänglich, aber wirklich
Lebenslänglich und nicht 15 Jahre, Therapie und so weiter.

Und ich denke beides nutzt einer Gesellschaft so gut wie gar nicht… macht sie im übrigen auch nicht viel sicherer.

Was ist eine wirkliche Strafe für solche Menschen ?!

Ich denke diese Menschen nehmen, soweit sie geistig dazu in der Lage sind, jede der herkömmlichen Justizstrafen als „Strafen“ war. Falls du meintest, was eine angemessene Strafe für solche Leute wäre, da muss ich passen, da ich aus Prinzip jede Art von Strafe ablehne.

Grüße,
Max

umzug?
hallo,

geht ja jetzt schon in richtung ethik :wink:

Wenn ich ein entführtes Flugzeug mit 100 Menschen abschieße,
das auf ein Haus mit 200 Menschen zufliegt bin ich mir nicht
sicher.

wenn es sich um eine 9/11-geschichte handelt: abschuß. ohne verhandlung, ohne warnung. aber nicht weil 200 menschenleben mehr wert sind als 100, sondern weil ein staat sich nicht erpressen lassen darf. aber das ist eine gaaaanz andere geschichte :wink:

Schaun wir mal. Die Auflösung gibt´s im
späteren Leben.

jup nur nutzt uns das *jetzt* konkret nix. entscheiden müssen immer noch wir :smile:

gruß
datafox

Vor(ver)urteile ohne Grund und Boden
Hallo Roland,

die Täter stehen also schon fest. Einige herausgegriffene Aussagen aus Deinem Artikel:

kaltblütigen Mord

Wie heute einschlägig zu lesen war

in schockierenden Details durch die Anklage

werden beschuldigt

„Die Beschuldigten haben eine besonders schwere Schuld
auf sich geladen“, sagte Oberstaatsanwalt Albert Balke.

Wenn man genauer liest, handelt es sich lediglich um Aussagen des Staatsanwalts, transportiert von den Medien sowie Beschreibungen der Medien selbst; ein Verteidiger kommt nicht zu Wort. Selbst in diesem verdammten Lande gilt (meist) erst einmal die Unschuldsvermutung, doch das Urteil ist bereits gefällt, wie auch Deine eigenen Aussagen zeigen.
   Dir geht es auch gar nicht um eine Diskussion der Todesstrafe. Du beschreibst ja, dass Du ebenso hemmungslos töten würdest - zumindest, wie es berichtet wird - wie die möglichen Täters , und Dein abwertendes „Sozialfuzzies“ lässt ebenfalls nicht auf einen Diskussionswunsch schliessen. Du möchtest nur Dein Pro zur Todesstrafe unterstützt und bestätigt wissen.

Über die Todesstrafe selbst diskutiere ich nicht, und ich kann über jeden Menschen nur den Kopf schütteln, der für sie eintritt. Wir haben uns einmal entschlossen, das staatlich legimierte Morden nicht mehr anzuwenden. Wenn Du Dich gegen Menschenverachtung wenden willst, möchte ich gerne ebenso Deinen Protest gegen den permanenten Sozialabbau hören, den Du mit der gleichen Emotion vortragen müsstet. Dieser Sozialabbau ist auch eine Form von Gewalt, doch trotz all der Widersprüche findet sich stets ein neuer Grund, wieso und weshalb er notwendig ist.
   Und die Todestrafe? Die sozialen Gewalttäter, auch Politiker geheissen, rufen stets nach härteren Strafen, wenn wieder einmal etwas passiert ist - welche Steigerung gibt’s nach der Todesstrafe noch? Tut mir leid, aber es ist soziologisch erwiesen, dass die Todestrafe nicht abschreckt. Ebenso haben die Länder mit den härtesten Strafen die brutalsten Verbrechen, und die USA haben ja deshalb so friedvolle und friedliebende Städte, weil alle so wahnsinnig von der möglichen Todesstrafe eingeschüchtert werden, nicht wahr?

Marco