Liebe Ina
Deine drei Fragen … ich beantworte sie portionenweise.
Was ist da zu tun? Bezieht man sein KT in seine Rituale ein?
Oder wie kann ich mir das vorstellen?
Ich möchte es nicht als Regel aufgefasst wissen, eher als eine Empfehlung:
A) Das Krafttier (KT) wachtanzen
Sich nach dem Einblasen eine Zeit nehmen, das KT körperlich und stimmlich zu tanzen.
Also robben, tigern, huschen, hüpfen, schlängeln, schwimmen, fliegen, flattern, rollen,
buckeln – eben ganz das Tier SEIN, es in sich fühlen, mit ihm verschmelzen …
Und dazu röhren, fauchen, zirpen, hecheln, flämen, gackern, trillern – so gut es halt mit
unseren Stimmbändern geht. (Glücklich, wer dafür das geschützte Gelände eines
Kurszentrums nutzen kann. Ansonsten ist ein schlauer Kompromiss gefragt –
«Kontrollierte Torheit» genannt. Oder es als eine «Kriegeraufgabe» auffassen und
kopfschüttelnde Augenzeugen in Kauf nehmen.)
Wie lange tanzen? Einfach bis genug ist. Das spürt man schon selber.
B) Kontakt aufbauen und vertiefen, vertraut werden
Die folgenden Tage und Wochen das KT so oft und so vielfältig wie möglich
kennenlernen:
– Das KT in real life aufsuchen, ggf. im nächsten Tierpark. Vor dem Gehege oder Käfig
verweilen in Kontemplation oder innerem Dialog (weniger gedanklich, mehr
gefühlsmässig als «Herz-zu-Herz-Kommunikation»)
– Das KT «nähren» – was immer dir dazu einfällt
– wenn es ein einheimisches Wildtier ist: symbolisch füttern genügt meistens, um nicht in die Natur
einzugreifen
– Wissen über das Tier vermehren (lesen, beobachten …)
– Dem KT im eigenen Umfeld eine sichtbare Präsenz geben (Bilder aufhängen, ins
Portemonnaie legen …)
– Darauf achten, wo überall das Tier auftaucht (reell, oder aber: Zeitung, Schaufenster,
besticktes Kissen …) und natürlich innerlich jedes Mal freudig begrüssen
– ein Figürchen oder ein Bild des KT für die Mesa (Auslegeordnung der persönlichen
Ritualgegenstände) oder für den Altar (falls man das pflegt) suchen und erwecken
Man könnte fast sagen: eine Art Honeymoon mit dem neuen Freund erleben.
C) Ins tägliche Leben einbeziehen
Dies geschieht natürlich vielfältig und individuell.
Einer pflegt und geniesst einfach einen häufigen inneren oder auch halblaut geführten
Dialog mit dem KT.
Ein anderer entdeckt bald die nützlichen Seiten seines KT (Kraft oder Mut tanken, im
Tierverhalten ein Vorbild für eine Lebenssituation oder Antwort auf eine Frage
erkennen, oder vergleichsweise schlichte Dinge wie einen Parkplatz anzeigen oder
freihalten, unterwegs einen Hinweis zur Routenwahl bekommen …)
Sicher förderlich sind:
– weitere Reisen in die Unterwelt, um sein KT zu treffen
– Wiederholungen und Weiterentwicklung des Tanzes
– danach trachten, besonders in seinen Ritualen engen Kontakt zu halten
Mehr dann morgen!
Rolf