deutsche Soldaten in Afghanistan sind anscheinend nur
mangelhaft ausgerüstet:
Die alte Frage, wo gute Ausrüstung beginnt und wo schlechte anfängt. Fakt ist Ausrüstung kann man immer optimieren, Fakt ist aber auch, dass selbst die beste Ausrüstung nicht verhindern kann, dass Soldaten im Einsatz sterben. Das sollten wir uns in Deutschland eventuell mal wieder ins Gedächtnis rufen. Es gibt Politiker und Stammtischredner, die der Meinung sind, wenn man nur die teuerste und beste Ausrüstung kaufen würde, dann wäre so ein Einsatz ein Selbstgänger und es gäbe keine Verluste. Dem ist nicht so und das ist augenwischerei!
Wenn Soldaten wie Soldaten eingesetzt werden, dann bedeutet das ganz klar eine ständig gegenwärtige Bedrohung für Leib und Leben. Das gehört zum Beruf und ist uns Soldaten klar. Unwürdig ist nur, wie sich deutsche Politiker gegenseitig in die Tasche lügen und jeder versucht so wenig militärisch klingende Ausdrücke wie möglich in Bezug auf die Einsätze zu verwenden.
"Nach dem erneuten Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in
Afghanistan hat der sicherheitspolitische Sprecher der
Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei, eine bessere
Ausrüstung für die Einsatzkräfte gefordert.
Ja super, danke Herr Nachtwey, dass könnten Sie eigentlich immer fordern. In so einer Situation erwarte ich aber eigentlich eher eine Beileidsbekundung und dass sie ansonsten die Klappe halten!
Da freut man sich als daheimgebliebene Ehefrau und frische Witwe doch, wenn das erste was nach dem Tod des Gatten von politischer Seite aus kommt die (unsachliche) Feststellung ist, dass der Mann mit besserer Ausrüstung noch leben könnte.
Es stelle sich die Frage, warum die Soldaten im
Afghanistan-Einsatz nicht die gleichen Geländewagen wie das
Kommando Spezialkräfte hätten, sagte Nachtwei der
„Münsterschen Zeitung“.
„Diese Fahrzeuge bieten deutlich mehr Schutz und sind für
Patrouillen bestens geeignet.“"
Ja, genau…schauen wir uns die KSK-Version des Wolfs doch mal an…
http://www.panzerbaer.de/helper/bw_lkw_00-5t_gl_wolf…
Das AGF ist überhaupt nicht geschützt.
Und für Patroullien sind die teile bestens geeignet, weil sie schneller und geländegängiger sind als jedes geschütze Fahrzeug. Deshalb wird bei vielen Patrouillen im Bereich Kundus auch der gepanzerte Wolf eingesetzt, das ist nämlich rein zufällig eine ziemlich unzugängliche Bergregion in welcher die meisten gepanzerten Fahrzeuge durchaus ihre Grenzen haben.
Geschwindigkeit bedeutet Schutz, evtl. mehr Schutz, als die beste Panzerung bringen kann!
Oder ich sage: Dort wo meine Soldaten in Gefahr kommen könnten setze ich sie nicht ein. Dann kann ich mir das ganze aber auch sparen.
In einem moderneren Fahrzeug hätte der Soldat
vermutlich überlebt."
Wer weiß, vielleicht hätte er aber seinen Auftrag nicht durchführen können.
Spart unsere Regierung jetzt tatsächlich auf
Kosten des Lebens deutscher Soldaten in
Afghanistan?
Mit Verlaub: Daran spart unsere ganze Gesellschaft. Und das nicht nur finanziell, sondern vor allem mit Anerkennung des Soldatenberufes oder wenigstens Interesse und Zuwendung.
Am „freundlichen Desinteresse“ hat sich nichts geändert und man fühlt sich zumeist wie ein geduldetes Stiefkind der Nation.
Und wie gesagt: Nur mit Geld lässt sich keinee Sicherheit erkaufen.
Und wenn wir schon beim Geld sind, dann hätte ich ganz gerne wieder ein wenig Urlaubsgeld oder zumindest wieder wenigstens halbes Weihnachtsgeld, damit die Familien von Unteroffizieren, wie dem getöteten Kameraden sich vielleicht auch mal etwas leisten können, was über Hartz 4 hinaus geht.
Und ich würde mal wieder dafür eintreten, dass steuerliche und entgeltliche Sonderbehandlung von Soldaten notwendig ist - deswegen gibt es sie überall und deswegen gab es sie auch in Deutschland. Auch wenn die Damen und Herren im Bundestag das gerne so sehen sind wir keine Beamten!
Und ich hoffe, dass die drei anderen, bei dem Einsatz
ebenfalls verletzen Bundeswehrsoldaten, einer vollständigen
Genesung entgegensehen dürfen!
Die wird es leider nicht geben, denn die seelischen und psychischen Narben werden bleiben. Man kann nur hoffen, dass sie keine posttraumatischen Stresssympthome entwickeln.
Gruß Andreas