Transrapid und Finanzierung

Moin Boardies,

hätte mal gerne Eure Meinung gehört zum Transrapid und dessen Finanzierung.

Wie heute morgen in den Nachrichten zu erfahren war, stammen die Berechnungen der Finanzierungskosten noch aus dem Jahr 2004; sind also aus diesem Grunde schon total überholt.

Will man dem Bürger hier etwas schmackhaft machen, wie schon so oft, indem man einen Preis angibt, von dem heute eigentlich doch schon jeder weiss, dass er nicht einzuhalten ist.

Und ist es eigentlich sinnvoll, für eine Strecke zwischen Bahnhof und Flugplatz 1,85 Milliarden € auzugeben, obwohl schon eine Verbindung existiert?

Gruß

Jürgen

Hallo KaJü,

Wie heute morgen in den Nachrichten zu erfahren war, stammen
die Berechnungen der Finanzierungskosten noch aus dem Jahr
2004; sind also aus diesem Grunde schon total überholt.

dem ist wohl so

Will man dem Bürger hier etwas schmackhaft machen, wie schon
so oft, indem man einen Preis angibt, von dem heute eigentlich
doch schon jeder weiss, dass er nicht einzuhalten ist.

Schmackhaft machen würde ich nicht behaupten, hier soll IMHO eher einem scheidenden Ministerpräsidenten ein Denkmal gesetzt werden

Und ist es eigentlich sinnvoll, für eine Strecke zwischen
Bahnhof und Flugplatz 1,85 Milliarden € auzugeben, obwohl
schon eine Verbindung existiert?

Das ist Ansichtssache. Meiner Meinung nach macht es absolut Sinn, in D einen Transrapid zu bauen, allein schon aus Prestigegründen. Ich meine, Deutschland will das Ding in der ganzen Welt verkaufen und benutzt es noch nicht mal selber. Allerdings hätte es natürlich noch mehr Sinn gemacht, hierfür eine Strecke zu wählen, auf der der TR seine Vorteile auch ausspielen kann. Auf 40km in der Stadt ist das schwerlich der Fall. HH-B wäre schon besser gewesen oder, nochmal IMHO, Berlin-Leipzig und dafür den BBI nicht bauen.

Ralph

Das ist Ansichtssache. Meiner Meinung nach macht es absolut
Sinn, in D einen Transrapid zu bauen, allein schon aus
Prestigegründen.

Beim Taj Mahal frägt schließlich auch keiner nach dem praktischen Nutzen - allerdings müssen wir dann wohl in etwa 200 Jahren weitersehen…

Ich meine, Deutschland will das Ding in der

ganzen Welt verkaufen und benutzt es noch nicht mal selber.

Kennst Du die Strecke im Emsland?

Allerdings hätte es natürlich noch mehr Sinn gemacht, hierfür
eine Strecke zu wählen, auf der der TR seine Vorteile auch
ausspielen kann. Auf 40km in der Stadt ist das schwerlich der
Fall. HH-B wäre schon besser gewesen oder, nochmal IMHO,
Berlin-Leipzig und dafür den BBI nicht bauen.

Man hat ja Rechnungen angestellt und sie nach der Abwägung von Kosten und Effektivität wieder eingemottet. Und kein Mensch hätte etwas gegen einen Transrapid, wenn Stoiber sein Spielzeug selber bezahlen würde. Nur daß voraussichtlich 3 Milliarden verbrannt werden sollen, während auf der Fläche die Bahnverbindungen vor sich hinmodern, das ist der Skandal…

Ralph

moin,

urspruenglich wollte man den eiffelturm erst gar nicht bauen, dann nach der weltausstellung abreissen…

und nun verdient er richtig geld.

ich koennte mir aehnliches beim transrapid vorstellen!

ist auch klar, dass er viel mehr, als die 1,85 mrd kosten wird, aber auch das ist loesbar:

umgehend den solidaritaestzuschlag fuer die ostzone in solche zukunftsprojekte umleiten, als das schoene geld weiterhin dort zu versenken!!

wenn das ding dann vom feinsten gebaut wird, koennte ich mir sogar vorstellen, dass es mal eine strecke von lissabon nach st. petersburg geben wird.

gruss
khs

Moin Boardies,

hätte mal gerne Eure Meinung gehört zum Transrapid und dessen
Finanzierung.

Wie heute morgen in den Nachrichten zu erfahren war, stammen
die Berechnungen der Finanzierungskosten noch aus dem Jahr
2004; sind also aus diesem Grunde schon total überholt.

Will man dem Bürger hier etwas schmackhaft machen, wie schon
so oft, indem man einen Preis angibt, von dem heute eigentlich
doch schon jeder weiss, dass er nicht einzuhalten ist.

Und ist es eigentlich sinnvoll, für eine Strecke zwischen
Bahnhof und Flugplatz 1,85 Milliarden € auzugeben, obwohl
schon eine Verbindung existiert?

Gruß

Jürgen

moin,

urspruenglich wollte man den eiffelturm erst gar nicht bauen,
dann nach der weltausstellung abreissen…

und nun verdient er richtig geld.

ich koennte mir aehnliches beim transrapid vorstellen!

ist auch klar, dass er viel mehr, als die 1,85 mrd kosten
wird, aber auch das ist loesbar:

umgehend den solidaritaestzuschlag fuer die ostzone in solche
zukunftsprojekte umleiten, als das schoene geld weiterhin dort
zu versenken!!

wenn das ding dann vom feinsten gebaut wird, koennte ich mir
sogar vorstellen, dass es mal eine strecke von lissabon nach
st. petersburg geben wird.

gruss
khs

Hallo,

es ist doch nicht zu übersehen, da will sich noch einer kurz vor seinem Abtreten ein Denkmal setzen. Die ganze Finanzierung steht auf sehr wackligen Füßen. Der Bund hat seine finanz. Zusage dazu noch gar nicht definitiv gegeben. Die Gelder aus Brüssel sind ebenfalls fraglich. Dazu kommt das Veto des OB Ude und und…

Das ganze bezeichne ich als gigantischen Wahnsinn und völlig überflüssig (vgl. auch das Projekt Stuttgart 21).

Gruß
Peter

Kennst Du die Strecke im Emsland?

Das ist eine Teststrecke und sonst nichts.

Allerdings hätte es natürlich noch mehr Sinn gemacht, hierfür
eine Strecke zu wählen, auf der der TR seine Vorteile auch
ausspielen kann. Auf 40km in der Stadt ist das schwerlich der
Fall. HH-B wäre schon besser gewesen oder, nochmal IMHO,
Berlin-Leipzig und dafür den BBI nicht bauen.

Man hat ja Rechnungen angestellt und sie nach der Abwägung von
Kosten und Effektivität wieder eingemottet.

Ja, da war aber dann ein schwachsinniger überflüssiger Zwischenhalt in Rostock dabei. Und was Halle-Berlin betrifft: Über diese Verbindung ist noch nicht einmal nachgedacht worden.

Und kein Mensch
hätte etwas gegen einen Transrapid, wenn Stoiber sein
Spielzeug selber bezahlen würde. Nur daß voraussichtlich 3
Milliarden verbrannt werden sollen, während auf der Fläche die
Bahnverbindungen vor sich hinmodern, das ist der Skandal…

Die einzige Verbindung momentan ist die S-Bahn, die schlappe 45 Minuten unterwegs ist.

Kennst Du die Strecke im Emsland?

Das ist eine Teststrecke und sonst nichts.

Sehr viel mehr als das kann die Strecke in München ja auch nicht sein, nur mit Passagieren…

Und kein Mensch
hätte etwas gegen einen Transrapid, wenn Stoiber sein
Spielzeug selber bezahlen würde. Nur daß voraussichtlich 3
Milliarden verbrannt werden sollen, während auf der Fläche die
Bahnverbindungen vor sich hinmodern, das ist der Skandal…

Die einzige Verbindung momentan ist die S-Bahn, die schlappe
45 Minuten unterwegs ist.

Bekanntlich ist FJS der einzige Flughafen der Welt, den man nur aus der Luft gut erreichen kann. Für die jetzt anstehenden rund drei Milliarden wäre es kein Problem, eine ICE-Linie zu bauen, die S-Bahn auf Vordermann zu bringen und dergleichen. Das Problem ist halt nur: in so einem Gefährt trifft man eben auch auf Plebs, und angeben kann man mit so etwas Alltäglichem eben auch nicht.

Moin, Ralph,

Die einzige Verbindung momentan ist die S-Bahn, die schlappe
45 Minuten unterwegs ist.

der Transrapid wird eine Einsparung von sagenhaften 11 Minuten erbringen. Planmäßig, jedenfalls.

Gruß Ralf

Sehr viel mehr als das kann die Strecke in München ja auch
nicht sein, nur mit Passagieren…

:smile:) Da könntest du Recht haben

Deutsche Technologiefeindlichkeit
Hi!

Die Diskussion ist einmal mehr ein beweis dafür, wie kurzsichtig und kleinkariert in Deutschland gedacht wird.

Der Transrapid soll nicht 3, sonder 1,85 Mrd. kosten. Realistischerweise werden es wohl um die 2,4 Mrd. werden.

Dies ist m.E. sehr gut investiert in ein High-Tech-Prestigeprojekt, welches man in die ganze Welt verkaufen könnte. Wenn wir das nicht tun, wird das Patent eben an die Chinesen verkauft und die machen den Deal.
Es handelt sich somit um eine aktive Investition in deutsche Arbeitsplätze und die Förderung in Deutschland entwickewlter Technologie. Das halöte ich für deutlich zieführender, als das Geld hierzulande in Sozialtransfers zu versenken.

Zudem: Der Zeitgewinn wird nicht 11, sondern 34 Minuten betragen.
Im Winter möglicherweise auch mehr, da streikt die 35 Jahre alte Münchner S-Bahn ab und an.

Zur Teststrecke im Emsland:
1.) kommt da kein Schwein hin.
2.) ist es eine Teststrecke. Keine Linienstrecke. Als für die Beta-Phase. Diese ist nun vorbei und man kann das Projekt launchen.

Grüße,

Mathias

wenn das ding dann vom feinsten gebaut wird, koennte ich mir
sogar vorstellen, dass es mal eine strecke von lissabon nach
st. petersburg geben wird.

Warum nicht gleich Berlin-Peking? Das fordert die BüSo seit gut zehn Jahren.

Gruß
Christian

moin,

das ist nicht ganz richtig:

die büso UNTERSTUETZT solche vorschlaege, wie sie z.b. vom ehemaligen italienischen finanzminister tremonti gemacht werden.

und das tremonti kein freund von bankern ist, laesst dann auch schnell deinen kontrastandpunkt erklaeren…

gruss
kuddel

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Hallo,

Und ist es eigentlich sinnvoll, für eine Strecke zwischen
Bahnhof und Flugplatz 1,85 Milliarden € auzugeben, obwohl
schon eine Verbindung existiert?

die Frage hätte man bei der ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt stellen können, ebenso wie die Kosten-, die Nutzen- oder die Sinnfrage. Fröhliche zehn Jahre und 6 Mrd. Euro später ist die Strecke da und nun spart man pro Fahrt eine gute halbe Stunde. Dem gegenüber stehen neben Millionen Stunden Stau und Verspätung und zig Tote und Verletzte während der Bauphase.

Was solls: Nun ist die Strecke da und endlich kann der ICE mal mit vernünftiger Geschwindigkeit fahren.

Im übrigen sollte man auch nicht vergessen, daß die ersten Bahnstrecken auch nicht kostenlos waren, sondern vielmehr erhebliche Investitionen erforderten, die wahrscheinlich - in heutige Kaufkraft umgerechnet - nicht viel billiger waren als Transrapidstrecken heute.

Bequemerweise konnte man danach die bereits aufgeschütteten oder planierten Bahnstrecken für neue Gleise bzw. Erweiterungen nutzen, was die Sache dann billiger machte, wovon die Bahn heute natürlich auch noch profitiert.

Natürlich kostet eine neue Transrapidstrecke mehr als die Taktverdichtung auf einer bestehenden S-Bahn-Strecke, aber dafür ist es nun einmal eine neue Technik.

Wobei: So neu ist die auch nicht. Schließlich hat der Transrapid seine Einsatzreife schon vor knapp 20 Jahren bestätigt bekommen. Seitdem erstreckt sich die Anwendung dieser Technik auf eine Test- und Freizeitanlage im Emsland (auf der mit entsprechend positiver Werbewirkung vor einem Jahr 23 Menschen ums Leben kamen) und eine Kurzstrecke in China, die vor Ort erfolgreich dazu genutzt wurde, die zugrundeliegende Technik zu kopieren und zur Serienreife zu bringen.

Alles in allem wieder mal ein erstaunliches Beispiel dafür, wie es Bedenkenträger und „Kaufleute“ aus der Politik immer wieder schaffen, eine an sich gute Idee zur Bedeutungslosigkeit zu zerreden. Und so diskutiert man jahrelang über Finanzierungslücken in homöopathischen Größenordnungen, während Bund, Länder und Gemeinden jede Woche Milliarden für Sinnlosigkeiten zum Fenster herauswerfen.

Bravo! meint

Christian

Hi!

Die Diskussion ist einmal mehr ein beweis dafür, wie
kurzsichtig und kleinkariert in Deutschland gedacht wird.

Der Transrapid soll nicht 3, sonder 1,85 Mrd. kosten.
Realistischerweise werden es wohl um die 2,4 Mrd. werden.

Hallo!
Da bist du sehr optimistisch. Der Wert von 1,85 Milliarden ist erstens einmal schon einige Jahre alt und zweitens erklärten die Beteiligten sich mit ihrem aktuellen Kostenvoranschlag an diesem Betrag ORIENTIEREN zu WOLLEN. Nichts festes weiß man also nicht. Und es gibt einen Erfahrungswert, daß die Preissteigerung bei derartigen Projekten oft den Faktor von 2,5 hat.

Dies ist m.E. sehr gut investiert in ein
High-Tech-Prestigeprojekt, welches man in die ganze Welt
verkaufen könnte. Wenn wir das nicht tun, wird das Patent eben
an die Chinesen verkauft und die machen den Deal.

Nun kann man den Transrapid ja schon seit geraumer Zeit im Emsland begutachten und seit einiger Zeit auch in Schanghai. Mir ist nicht bekannt, daß Investoren aus aller Welt Schlange stehen und sich eine Strecke hinstellen wollen. Sowohl in den USA wie in Australien sind derlei Überlegungen recht bald begraben worden.

Es handelt sich somit um eine aktive Investition in deutsche
Arbeitsplätze und die Förderung in Deutschland entwickewlter
Technologie. Das halöte ich für deutlich zieführender, als das
Geld hierzulande in Sozialtransfers zu versenken.

Es müssen ja nicht Sozialstransfers sein - eine massive Förderung der Schulen und Universitäten wäre auch nicht schlecht…

Zudem: Der Zeitgewinn wird nicht 11, sondern 34 Minuten
betragen.
Im Winter möglicherweise auch mehr, da streikt die 35 Jahre
alte Münchner S-Bahn ab und an.

Das kommt immer darauf an, woher man kommt. Und da die Transportkapazität des Transrapid wesentlich geringer ist (400 Passagiere, Gepäck und dergleichen gar nicht berücksichtigt), sollte man auch Wartezeit einkalkulieren.

Zur Teststrecke im Emsland:
1.) kommt da kein Schwein hin.

Für einen Chinesen liegt München auch ziemlich am Arsch der Welt… und es ist ja nicht so, daß sich bislang kein Ingenieur ins Emsland verlaufen hätte.

2.) ist es eine Teststrecke. Keine Linienstrecke. Als für die
Beta-Phase. Diese ist nun vorbei und man kann das Projekt
launchen.

Ist die Verbindung zum Flughafen mehr als eine Teststrecke? Die wirkliche Stärke kann der Transrapid bekanntlich erst auf größeren Entfernungen ausspielen.
Bedaure, aber Deine Argumente überzeugen mich nicht recht…

Grüße,

Mathias

Gruß zurück

das ist nicht ganz richtig:

die büso UNTERSTUETZT solche vorschlaege, wie sie z.b. vom
ehemaligen italienischen finanzminister tremonti gemacht
werden.

Komisch, mir wurde das schon vor gut zehn Jahren von Büso-Vertretern in der Düsseldorfer Innenstadt als deren Idee verkauft. Was hat Tremonti denn vor zehn Jahren gemacht?

und das tremonti kein freund von bankern ist, laesst dann auch
schnell deinen kontrastandpunkt erklaeren…

Eine selten dämliche Bemerkung. Erstens habe ich dazu keinen „Kontrastandpunkt“, zweitens kenne ich Tremonti überhaupt nicht (höre den Namen heute zum ersten mal) und drittens finde ich den Schlenker zu meinem Beruf schon an sich einfach zum Kotzen. Gehts nicht einmal auch ohne Umweg über die persönliche Schiene?

C.

Hallo,

Und ist es eigentlich sinnvoll, für eine Strecke zwischen

Im übrigen sollte man auch nicht vergessen, daß die ersten
Bahnstrecken auch nicht kostenlos waren, sondern vielmehr
erhebliche Investitionen erforderten, die wahrscheinlich - in
heutige Kaufkraft umgerechnet - nicht viel billiger waren als
Transrapidstrecken heute.

Nur solltest Du eines bedenken: die frühen Eisenbahnstrecken waren keine Staatsunternehmen, sondern wurden von privaten Konsortien errichtet. Wenn Thyssen/Krupp und Siemens so etwas als eigene Investition unternehmen wollen, haben sie gerne meinen Segen ; nur mein Geld ist mir zu schade dafür.

Natürlich kostet eine neue Transrapidstrecke mehr als die
Taktverdichtung auf einer bestehenden S-Bahn-Strecke, aber
dafür ist es nun einmal eine neue Technik.

Wobei: So neu ist die auch nicht. Schließlich hat der
Transrapid seine Einsatzreife schon vor knapp 20 Jahren
bestätigt bekommen. Seitdem erstreckt sich die Anwendung
dieser Technik auf eine Test- und Freizeitanlage im Emsland
(auf der mit entsprechend positiver Werbewirkung vor einem
Jahr 23 Menschen ums Leben kamen) und eine Kurzstrecke in
China, die vor Ort erfolgreich dazu genutzt wurde, die
zugrundeliegende Technik zu kopieren und zur Serienreife zu
bringen.

Trotzdem ist es ja nicht unbedingt so, daß sich die Nachfolgestrecken drängeln ; Zeit genug wäre ja mittlerweile gewesen.

Alles in allem wieder mal ein erstaunliches Beispiel dafür,
wie es Bedenkenträger und „Kaufleute“ aus der Politik immer
wieder schaffen, eine an sich gute Idee zur
Bedeutungslosigkeit zu zerreden. Und so diskutiert man
jahrelang über Finanzierungslücken in homöopathischen
Größenordnungen, während Bund, Länder und Gemeinden jede Woche
Milliarden für Sinnlosigkeiten zum Fenster herauswerfen.

Nun ja, wenn so ein paar Milliarden für Dich homöopathisch sind, darfst Du das Ding gerne bezahlen… Und daß links Geld zum Fenster hinausgeworfen wird, ist ja kein Grund, es rechts ebenso zu tun nach dem Motto „Wir haben’s ja“…

Bravo! meint

Christian

Hi!

Die Diskussion ist einmal mehr ein beweis dafür, wie
kurzsichtig und kleinkariert in Deutschland gedacht wird.

Der Transrapid soll nicht 3, sonder 1,85 Mrd. kosten.
Realistischerweise werden es wohl um die 2,4 Mrd. werden.

Hallo!
Da bist du sehr optimistisch. Der Wert von 1,85 Milliarden ist
erstens einmal schon einige Jahre alt und zweitens erklärten
die Beteiligten sich mit ihrem aktuellen Kostenvoranschlag an
diesem Betrag ORIENTIEREN zu WOLLEN. Nichts festes weiß man
also nicht. Und es gibt einen Erfahrungswert, daß die
Preissteigerung bei derartigen Projekten oft den Faktor von
2,5 hat.

Das mag sein.
Wir werden es ja sehen.
Ich halte mich lieber an die Prognose „+ 500 Mio.“, da mir die vor 6 Jahren geschätzte Summe doch fundiert kalkuliert zu sein scheint.
Wenn nicht wieder irgendwelche Frosch-Schützer den Bau um 4 Jahre verzögern, sollte das in diesem Rahmen machbar sein.

Dies ist m.E. sehr gut investiert in ein
High-Tech-Prestigeprojekt, welches man in die ganze Welt
verkaufen könnte. Wenn wir das nicht tun, wird das Patent eben
an die Chinesen verkauft und die machen den Deal.

Nun kann man den Transrapid ja schon seit geraumer Zeit im
Emsland begutachten und seit einiger Zeit auch in Schanghai.
Mir ist nicht bekannt, daß Investoren aus aller Welt Schlange
stehen und sich eine Strecke hinstellen wollen. Sowohl in den
USA wie in Australien sind derlei Überlegungen recht bald
begraben worden.

…weil es noch keine vernünftigen Wirtschaftslichkeitsberechnungen und vor allem Kostenerfahrungen gibt.
Die Chinesen lügen wie gedruckt und eine Teststrecke ist nicht ausreichend aussagefähig.
Wenn man ein konkretes Beispiel in einem vernünftigen Land ansehen und die Kalkulationen nachvollziehen kann, sollte dies schon interessanter werden.
Zudem geht gerade aktuell der Trend in Richtung Klimaschutz und Ölknappheit. Da ist ein Transrapid Boston - New York - Miami oder St. Petersburg - Moskau nicht uninteressant…

Es handelt sich somit um eine aktive Investition in deutsche
Arbeitsplätze und die Förderung in Deutschland entwickewlter
Technologie. Das halöte ich für deutlich zieführender, als das
Geld hierzulande in Sozialtransfers zu versenken.

Es müssen ja nicht Sozialstransfers sein - eine massive
Förderung der Schulen und Universitäten wäre auch nicht
schlecht…

Die wird ja, zumindest in manchen Bundesländern, gemacht.
Zudem muss man ja die Eliteabsolventen dann auch irgendwie zum Job bekommen…

Zudem: Der Zeitgewinn wird nicht 11, sondern 34 Minuten
betragen.
Im Winter möglicherweise auch mehr, da streikt die 35 Jahre
alte Münchner S-Bahn ab und an.

Das kommt immer darauf an, woher man kommt.

Klar, der Ismaninger kann nicht aufspringen, der Gronsdorfer muss vorher noch in die S-Bahn. HBF - FJS jedoch benötiigt die genannten Zeiten.

Und da die
Transportkapazität des Transrapid wesentlich geringer ist (400
Passagiere, Gepäck und dergleichen gar nicht berücksichtigt),
sollte man auch Wartezeit einkalkulieren.

Das kann ich nicht beurteilen, allerdings fährt ja die S-Bahn nach wie vor.
Die Kapzitäten der Zubringer wachsen somit endlich mit.

Zur Teststrecke im Emsland:
1.) kommt da kein Schwein hin.

Für einen Chinesen liegt München auch ziemlich am Arsch der
Welt… und es ist ja nicht so, daß sich bislang kein
Ingenieur ins Emsland verlaufen hätte.

Wichtig ist, dass Politik und Wirtschaft den TR bei jedem Münchenbesuch sehen. Das muss völlig normal werden. Dann will es jeder haben.

Ein paar chinesische Ingenieure, die dort nur zum Kopieren hinfahren, sind da weniger spannend.

2.) ist es eine Teststrecke. Keine Linienstrecke. Als für die
Beta-Phase. Diese ist nun vorbei und man kann das Projekt
launchen.

Ist die Verbindung zum Flughafen mehr als eine Teststrecke?

Ja. Eine vollwertige Verbindung.

Die wirkliche Stärke kann der Transrapid bekanntlich erst auf
größeren Entfernungen ausspielen.
Bedaure, aber Deine Argumente überzeugen mich nicht recht…

Macht nichts, glücklicherweise wird das Ding ja nun trotzdem gebaut und man kann die Technik nun an Länder ohne übermässigen Ökoterror verkaufen, wo dann die Vorteile nutzbar werden. Und D, nicht VRC verdient daran.

Grüße,

Mathias

Hallöchen,

Nun kann man den Transrapid ja schon seit geraumer Zeit im
Emsland begutachten und seit einiger Zeit auch in Schanghai.
Mir ist nicht bekannt, daß Investoren aus aller Welt Schlange
stehen und sich eine Strecke hinstellen wollen.

ja, komisch, nicht wahr? Vielleicht hätte man mehr Käufer an Land ziehen können, wenn das Ding mal im Praxisbetrieb genutzt worden wäre. Stattdessen diskutiert man seit bald 20 Jahren darüber, wo man mal ein kleines Streckchen bauen könnte, wer das dann wohl finanzieren soll, welche Froscharten durch den Bau belästigt werden könnten und ob man vielleicht schon mal einen Raumordnungsplan vorbereiten sollte.

In der Zwischenzeit haben Japan und China eigene Systeme entwickelt, die besser bzw. billiger sind - zumindest im Falle von China aufgrund von erfolgreichen wenn auch unfreiwilligen Technologietransfers aus Deutschland.

Ein bewährtes Konzept wurde also auch hier wieder praktiziert: Erledigung durch Liegenlassen.

Gruß
Christian

Im übrigen sollte man auch nicht vergessen, daß die ersten
Bahnstrecken auch nicht kostenlos waren, sondern vielmehr
erhebliche Investitionen erforderten, die wahrscheinlich - in
heutige Kaufkraft umgerechnet - nicht viel billiger waren als
Transrapidstrecken heute.

Nur solltest Du eines bedenken: die frühen Eisenbahnstrecken
waren keine Staatsunternehmen, sondern wurden von privaten
Konsortien errichtet.

Es gab sowohl private als auch staatliche Strecken.

Wenn Thyssen/Krupp und Siemens so etwas
als eigene Investition unternehmen wollen, haben sie gerne
meinen Segen ; nur mein Geld ist mir zu schade dafür.

Dann würden Thyssen und Siemens auch die Einnahmen zustehen und der Betrieb obliegen. Das ist politisch natürlich nicht gewollt. Hinzu kommt, daß Flughafen und DB zusammen rd. 300 Mio. tragen wollen. Privates Geld ist also auch dabei.

Trotzdem ist es ja nicht unbedingt so, daß sich die
Nachfolgestrecken drängeln ; Zeit genug wäre ja mittlerweile
gewesen.

Dazu schrieb ich anderer Stelle schon etwas.

Bedeutungslosigkeit zu zerreden. Und so diskutiert man
jahrelang über Finanzierungslücken in homöopathischen
Größenordnungen, während Bund, Länder und Gemeinden jede Woche
Milliarden für Sinnlosigkeiten zum Fenster herauswerfen.

Nun ja, wenn so ein paar Milliarden für Dich homöopathisch
sind,

Ich sprach von Finanzierungslücken in homöopathischer Größenordnung.

C.

Ich sprach von Finanzierungslücken in homöopathischer
Größenordnung.

Nur solltes Du bedenken, daß die aktuell beschriebene „homöopathische“ Finanzierungslücke von den im Vorfeld genannten Zahlen ausgeht. Kein Mensch weiß, wie viel das Ganze im Endeffekt kosten wird (man erinnere sich an die ICE-Strecke München-Nürnberg und die dabei angefallenen Kostensteigerungen), und wenn aus den fehlenden 50 Millionen plötzlich eine fehlende Milliarde wird, sollte man das nicht mehr als „homöopathisch“ betrachten (es sei denn, man heißt Bill Gates…)

C.