Hallo Claus,
ich hatte mich nach dem zufälligen Intermezzo der letzten paar Wochen gestern von diesem Forum eigentlich abgemeldet, weil ich meinen Fokus schon lange auf „Angelegenheiten“ (das fröhliche Politiker-Quälen ) hierzulande reduziert habe. Bei der gewohnheitsmäßigen „Runde“ um die im Firefox gespeicherten Seiten habe ich nun gesehen, dass Du geschrieben hast und es macht ja keine Mühe, nochmals den Abstecher hierher zu machen.
Natürlich, wir haben da keinen Unterschied, was die Feststellung all dieser „Kritikpunkte“ betrifft. Die werden ja auch in der allgemeinen Betrachtung so festgestellt. Siehe die unendlichen Diskussionen überall und darüber.
Worin allerdings ein Unterschied besteht, ist, dass wir dazu eine unterschiedliche Ursachensicht quasi im „Hinterkopf“ haben, verbunden mit einem ebenfalls unterschiedlichen Lösungsgedanken dafür.
Und diese beiden Aspekte bleiben dann eben als „Differenzen“ trotz vieler Übereinstimmungen im Detail.
Der Unterschied vielleicht wieder an diesem Zitat, also eh´ der eigentlichen zentralen Fragestellung. Hoffe, es wird nicht zu lang…
Alles was du sagst, ist mir nicht neu. Da kann ich dir nur
zustimmen. Ich bitte aber den Unterschied zu erkennen, auf den
ich hinweisen möchte: Wir können, weil wir nicht die geringste
Ahnung vom Sinn unserer eigenen Existenz haben, allemöglichen
RATIONALISIERUNGEN zusammendenken. Und wie du richtig sagst,
werden diese Vorstellungen anerzogen, aber auch selber
ausgesucht.
Vorab muß ich natürlich Protest einlegen gegen die Feststellung dieses Sachverhaltes in der „wir“-Form. *lol*
Aber klar, jedenfalls auf unsere Breitengrade bezogen stimmt das schon insofern, als der Erziehung zu dieser Ansicht keiner auskommt. Was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass das dann auch keiner und nie mehr in Erfahrung bringen kann.
In der „wir“-Aussage, die ja auch die „Obrigkeit“ dafür heranzieht, wird das aber suggeriert… und das stimmt dann aber wieder nicht an dieser Feststellung.
Und damit zum Unterschied in der Ursachenfeststellung:
In der allgemeinen (öffentlichen) Meinung wird diese ja +/- so formuliert: …das ist deswegen so, weil es auch so anerzogen wird…
Damit wird aber nicht die tatsächliche Ursache argumentiert, sondern nur einmal ein offensichtlicher Zusammenhang. Von solchen gäbe es aber unendlich viele, die dafür feststellbar wären, auf jeden Einzelfall jeweils unterschiedliche.
Aus der Feststellung eines bloßen Zusammenhanges kann aber nie auch eine Lösung des jeweiligen „Problems“ abgeleitet werden (habe dazu auch einen Artikel auf meinem Blog)
Für die Ursachenfeststellung müsste man aber viel umfassender hinterfragen, weil ja auch die, von denen z.B. Du und ich im Prinzip zwar gleich, nur individuell unterschiedlich so erzogen worden sind, ihrerseits bereits so erzogen worden sind (Eltern, Lehrer). Usw. usw.
Am Beispiel des folgenden Zitats vielleicht, wie der Ursache für alle diese „Ängste“ im Bezug auf (s)ich selber aber auf andere Weise einen Schritt näher gekommen werden kann:
Wenn Du nun richtigerweise sagst:
Deswegen unterscheidet man ja auch den reinen Rationalismus
vom Empirismus, nach dem nur dann etwas echtes WISSEN genannt
werden kann, was man auch selbst erfahren hat, und nicht nur
als bloßer GLAUBE, an etwas, was einem kulturell anerzogen
wird. Und was ich angesichts meiner Erfahrungen erlebte, das
setzt jeden Glauben außer Kraft.
…, dann wäre dazu ja auch Bekanntes aus der wissenschaftlichen Forschung zu bedenken, dass ich nämlich sehr wohl erklärungsrelevanten Erfahrungen mache, mir diese aber nur deswegen nicht (mehr) so bewusst werden, weil sie mir wer ganz anders (nicht wie sie wirklich zu verstehen wären und womöglich auch noch unter Angst) „erklärt“, auf diese Weise aber „ausgeredet“ hat.
Dann mache ich später zwar so eine Erfahrung trotzdem, erkenne sie aber nicht mehr und denke selbstverständlich auch so wie es mir eingeredet wurde: dass „man“ („wir“ alle) sie eben gar nicht kennen würden/könnten.
Dass sie mir solcherart gewissermaßen aber nur „unbewusst“ (ungewusst) gemacht wurde, ohne dass ich mehr die Möglichkeit habe, sie mir selber als diese „bewusst“ zu machen, bedenke ich dann nicht mehr.
Das ist wie gesagt in den „Wissenschaften“ längst bekannt und die entsprechende „Methode“, mit der man das bewirken kann, hat dort einmal das komische Wort „Gehirnwäsche“ erhalten, obwohl sie mit dem Gehirn nichts zu tun hat, sondern eben nur die Methode damit bezeichnet wird.
Warum diese Möglichkeit aber trotzdem nicht in Betracht gezogen wird, hat wieder damit zu tun, dass die ja selber auch so denken, ihnen das dabei also auch nicht bewusst ist.
Unter diesem – bekannten – Hintergrund ließe sich aber auch die scheinbare „Unerklärlichkeit“ des so genannten „Todes“ wenn schon nicht unmittelbar erklärbar machen, so doch auch unter diesem Aspekt betrachten und nicht in dem resignativen Sinn von „ist halt so“, sondern erst mal nur im Sinne von: warum ist das so? hinterfragen.
Denn dann kann man diese Fragestellung, warum „wir“ das nicht wissen, von einem ganz anderen und praxisbezogenen Eck her aufzurollen beginnen, z.B. mit der Frage: gibt es auch tatsächlich keinen Menschen , der das alles bereits aus eigener Erfahrung weiß bzw. wissen und erklären kann?
Oder nur, weil die „Obrigkeit“ mir das so sagt?
Letzteres scheint auch plausibel zu sein, weil man scheinbar von denen nichts hört, außer als „Legenden“ auf die Vergangenheit bezogen. lol
Die banale Antwort auf diesen scheinbaren Widerspruch könnte nämlich auch sein: man hört deswegen nichts von diesen Menschen (bzw. erst nach deren Tod), weil sie ständig von den „Obrigkeiten“ „unterdrückt“ oder auch umgebracht wurden und das nach wie vor so „praktiziert“ wird! Und nicht, weil es diese nur in einer „Vergangenheit“ (??) gegeben haben würde.
Alle „Ängste“, damit natürlich auch die von Dir angesprochene „Todesangst“ und der daraus entgegen der Wirklichkeit erwachsende „Überlebenswille“, finden damit ihre Erklärung hinsichtlich der eigentlichen Ursache in einem sehr praxisbezogenen Grund und nicht mehr entweder in der Feststellung eines daran „Schuldigen“ oder in der resignativen Selbstgeißelung.
Die Krux bei all dem ist mit dieser Einsicht in der Praxis trotzdem nicht gleichzeitig bereinigt, weil dann noch immer ein anderer Aspekt aus der Indoktrinierung verbleibt, nämlich (s)ich einfach nicht als einen immateriellen Aspekt begreifen zu können, selbst wenn eigene Erfahrungen eineindeutig nur den Schluss zuließen, dass ich nicht in einem materiellen Sinne erklärbar, quasi „aus Materie geboren“, sein kann.
Anders gesagt: „unsichtbar“ bin, nicht darstellbar oder herzeigbar. Aber erklärbar, sofern man die nicht ständig umbringen oder „verdrängen“ würde, die das könnten. *lol*
Im Grunde suchen die „Wissensschaften“ also noch immer – nur unter anderen Bezeichnungen – nach diesem „Homunculus“ („das ICH“), der dann „ich“ sein würde… (grins)
Und die „Kirchen“ machen im Grunde auch nichts anderes mit ihren „Bildern“, mit denen sie die (falsche) Vorstellung generieren, ich müsste auch meine „Körperlichkeit“ dauerhaft behalten, weil ich auch nur dann „unsterblich“ sein würde!?!?
Und das, obwohl nicht einmal einer der von ihnen vereinnahmten „Götter“ in der von ihnen aufgemalten „Körperlichkeit“ in der Gegend verblieben ist und noch immer so herumrennt. *lol*
Auch die sind alle „gestorben“… deren Körper…
Und mit den begrifflichen Hilfskonstruktionen „die Seele“, „der Geist“, „das Bewusstsein“ kommen sie aus dem Dilemma nicht heraus, weil auch diese Aspekte erst im Zusammenhang mit (s)ich ihre Erklärung fänden.
Und die haben sie selber nicht… weil selber so indoktriniert…
Langer Rede nun aber kurzer Unsinn :
Wir könnten also noch Jahre damit verbringen, uns hier gleich wie die „offiziellen Meinungsbildner“ der beiden Richtungen „Wissenschaften“ und „Kirchen“ in diesem Kreis der bekannten Theorien/Vorstellungen/Bilder zu drehen und sie gleichzeitig kritisieren.
Das führt aber – wie auch von der „Obrigkeit“ ständig vorgeführt – in der Praxis zu nix, wenn man nicht erst einmal diese sonderbare Praxis hinsichtlich ihres Grundes zu hinterfragen beginnt und sich zumindest einmal bewusst würde, wo dieser liegt.
Solange also dieses absurde „heilige Gesetzbuch“ (*lol*) die Grundlage jeder Praxis darstellt, mit dem sich „die Obrigkeiten“ aber für alles RECHT-fertigen können und wie es ihnen passt, wird das auch für die allermeisten so bleiben. Nebst allen sonstigen Konsequenzen, die dieser Unfug in der Praxis noch mit sich bringt. Leider…
Aus dieser Einsicht heraus lege ich für meinen Teil in öffentlichen Diskussionen eben den Fokus auf diesen Aspekt an dieser „leidigen Geschichte“ und versuche, das mit meinem Blog auch zu begründen, um vielleicht über diesen „Denkumweg“ einen möglichen kleinen Beitrag zur „Aufklärung“ zu leisten, die dann aber letztlich nur jeder selber und auf (s)ich bezogen zu Ende führen kann.
Aus Erörterungsversuchen zu Einzelfragen halte ich mich weitestgehend heraus. Sowas zerfleddert unter diesen Umständen binnen kürzester Zeit in allen bekannten „Differenzen“. Und ganz besonders dann, sobald dabei die Wörter „ich“ und „du“ im Kontext auftauchen.
Und zeige mir einer einen solchen Text, wo diese trotz aller Vermeidungsversuche („wir“, „man“, u.ä.) nicht aufscheinen. Spätestens ab da beginnt es dann aber immer zu „krachen“… *lol*
Grüße
Gert
P.s.: Ich bleibe jetzt doch wieder angemeldet, falls es noch den einen oder anderen Punkt zu präzisieren gibt. Gänzlich klären lässt sich das alles auf schriftlichen Wege ohnedies nicht, das kann wie gesagt nur jeder selber für sich zu Ende bringen… sozusagen