Trinität - Dreifaltigkeit - ja oder nein?

Hi,

Also sind demnach Vater, Sohn und heiliger Geist nur
Instrumente des „Gott“? Beziehungsweise tritt Gott in Form
dieser dreien auf, ist aber an sich nur eins?

So ungefähr war es gemeint damals. Aber der Gott wird dort nicht nur „an sich“ EINS gedacht, jeder der 3 Hypostasen ist Gott (siehe z.B. auch Joh.1.1 „… und Gott war der Logos“ und Joh.4.24 „Geist ist der Gott“). Die Audrücke „Form“ und auch „Instrument“ (so etwas ähnliches jedenfalls), wurden ebenfalls in den ersten Jahrhunderten diskutiert, wurden aber von den Teilnehmern der Synoden verworfen. Nur die Bezeichnungen „Hypostase“ (darin gleich) und „Natur“ (darin verschieden) wurden behalten.

Wenn du so willst, war mit „Natur“ die unterschiedliche Erscheinung „für uns“ angesprochen.

Gruß

Metapher

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Hi,

Sollte das ein neues Dogma werden ?

sollte nicht werden, sondern wurde. Genauer gesagt: Die Formulierungen von Nicaea und Konstantinopel, die hauptsächlich durch die Abwehr des Arianismus motiviert waren, wurden in der endgültigen Form in Toledo 675 (11. Synode) als Dogma bestimmt und daselbe noch einmal 1215 (4. Lateranum) bekräftigt.

Mit solchen Behauptungen kommen wir nicht weiter, oder gilt was Metapher sagt, weil Metapher es sagt ?

tja *lach* Metapher war nicht dabei damals, so alt ist er nu mal nicht :smile:

Es ist doch klar, das die Trinitätslehre bereits vorher
diskutiert wurde, mir ging es aber nicht darum OB sie im NT lesbar ist, (ich bin übrigens der Meinung sie ist es nicht) sondern
WESHALB diese Diskussion damals überhaupt notwendig war und aufkam.

Naja, wenn dir SO klar ist, DASS diskutiert wurde, dann wirst du auch wissen, WAS diskutiert wurde. Sie kam auf, weil bestimmte Ausdrücke bereits in der vorösterlichen Zeit gefallen waren und weil es die Evangelien (vor allem Johannes, siehe z.B. die zwei Joh.-Zitate, die ich Typhoon schrieb) gab und weil es einen Paulus gab, dessen Schriften Zeugnis geben, was damals bereits so alles diskutiert wurde.

Es war von Anfang an einerseits von dem EINEN Gott die Rede, dann aber auch vom Vater, dem Sohn und dem pneuma hagion. Damit war die Problematik angelegt und mußte nun bewältigt werden …

Also - was fehlte der Urkirche, warum hatte sie es notwendig
diese Lehre NEU einzuführen ? Wofür, oder Wogegen ?

Wieso fehlte ihr was? Die Lehre wurde nicht NEU eingeführt, neu war sie nur im Verhältnis zu dem vorhandenen jüdischen Gottesbegriff.

… es IST ein Monotheismus.

Das ist zunächst mal ebenso eine Behauptung und DEINE Meinung,

Daß es meine Meinung sei, „ist zunächst mal“ Unsinn. Was soll das?
Entweder du interessierst dich für die Geschichte dieses Problems oder du erfindest sie NEU.

und IMO eine widersprüchliche, Henotheismus ?

Also ist das „zunächst mal ebenso eine Meinung“ *g* nur halt eine, die mit der Geschichte der Trinitätslehre insofern tatsächlich zu tun hat, als Auffassungen, die drei Gestalten seien alle je ein Gott, eben durch die Dogmatisierungen explizit abgelehnt wurden. Daß sie von verschiedenen Positionen vertreten wurden, insbesondere von antichristlichen im polemischen Sinne (siehe Vorwurf des Polytheismus), das steht außer Zweifel.

Aber selbst dann nennt man sowas nicht „Henotheismus“, das ist was ganz anderes und hat mit den Trinitätsfragen gar nichts zu tun.

Mit dem Rest deiner Zitate möchtest du in der 2000-jährigen Trinitätsdiskussion endgültig aufräumen und Klarheit schaffen? Du bist dir klar darüber, daß du diese Zitate nicht erst heute neu entdeckt hast?

Gruß

Metapher

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Hallo Christian,

Bleiben wir mal beim Klavierspieler. Es könnte doch ebenso sein, dass Gott der Kopf ist, Christus die linke Hand und der hl. Geist die rechte. Somit hätten wir das, was wir in der Bibel vorfinden (alle ein Teil des Ganzen) - trotzdem aber unabhängig voneinander reagierende Einzelteile. Und der Koordinator wäre der Kopf…- Gott.

Viele Grüße,
Typhoon

Hallo Harald,

das aber wären ja dann Gaben, die einem jeden Gläubigen zustünden. So könnte man (/jeder) mit der Taufe und dem Glauben an das Erlösungswerk bereits jene Taten tun…- (oder zumindest ab der Geistestaufe).

Dazu benötigten wir nicht erst noch irgendetwas Spezielles.

Oder?

Viele Grüße,
Typhoon

Hallo Typhoon,

das aber wären ja dann Gaben, die einem jeden Gläubigen
zustünden. So könnte man (/jeder) mit der Taufe und dem
Glauben an das Erlösungswerk bereits jene Taten tun…- (oder
zumindest ab der Geistestaufe).

grundsätzlich ja!
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.“ (Joh.14,12)

Dazu benötigten wir nicht erst noch irgendetwas Spezielles.

hm, vielleicht ein bißchen Übung, die Stimme des Heiligen Geistes zu hören.
Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ (Joh.5,19)

Gruss Harald

Wieviele Söhne hatte Gott jetzt genau?
Hi nochmal…

mir ist noch diese Stelle ins Auge gefallen, die mir vielleicht jemand plausibel erklären könnte:

Ijob 2,1ff - (Elberfelder)
"1 Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor dem HERRN einzufinden. Und auch der Satan kam in ihrer Mitte , um sich vor dem HERRN einzufinden.
2 Und der HERR sprach zum Satan: Von woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandern auf ihr.
3 Und der HERR sprach zum Satan: Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden, - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet! Und noch hält er fest an seiner Rechtschaffenheit. Und dabei hattest du mich gegen ihn aufgereizt, ihn ohne Grund zu verschlingen.
4 Da antwortete der Satan dem HERRN und sagte: Haut für Haut! Alles, was der Mensch hat, gibt er für sein Leben.
5 Strecke jedoch nur einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er dir nicht ins Angesicht flucht!

Ist der Satan plötzlich auch Gottes Sohn? Welche Söhne Gottes sind gemeint? Ist da Jesus jetzt auch dabei?

Viele Grüße,
Typhoon

Hallo Typhoon!

also konkret heißt das: Ein Gott, drei unabhängig agierende
(und denkende) Wesen. Quasi eine Dreierdemokratie im Himmel
oder wie?

Unabhängig agierend sind Vater, Sohn und Heiliger Geist nicht, sondern vielmehr besteht eine Übereinstimmung bezüglich dem Wollen und dem Handeln der drei Personen.

Gibt es für die Trinität auch irgendwelche Belege aus der
Bibel? Das würde mich mal interessieren. Ich weiß, dass Gott
in Schöpfung von „wir“ spricht. Das war’s aber auch schon…-
Jesus sagt Vater zu Gott und nennt den heiligen Geist seinen
Stellvertreter. Eher Indizien zur „Adam der Zweite“ Version,
oder?

Es gibt sehr viele Stellen in der Bibel, die belegen, dass nicht nur der Vater Gott ist, sondern auch der Sohn und der Heilige Geist. Zahlreiche Belegstellen findest du z.B. auf
http://www.evangelikal.de/cg_drei1.html

Grüße
Michael

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Hallo Allerseits, hallo Typhoon,

ich möchte hier die Gegenposition zur Dreieinigkeit einnehmen. Ich bemühe mich kurz fassen.
Zunächst zwei exzellente Links dazu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trinit%C3%A4t
http://de.wikipedia.org/wiki/Arianismus

1.) Wie Methapher schon dargestellt hat, ist es nicht so, dass die Dreieinigkeitslehre eindeutig aus den Evangelien hervorgeht und man ein ausgesprochener Ignorant sein muss, um sie zu negieren.

2.) Obwohl die Dreieinigkeit fundamentale Aussagen über das Wesen Gottes macht, weist im Alten Testament nichts auf sie hin. Kein jüdischer Gelehrter hat (meiner Kenntnis nach) in diese Richtung gedacht. (5. Mose 6:4)

3.) Das der Heilige Geist ein Teil einer Dreieinigkeit ist, kann allenfalls mit einer einzigen Bibelstelle begründet werden, nämlich der berühmten Taufformel „Tauft sie im Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Ein schwaches Fundament für eine schwere Behauptung

4.) Mit die wichtigste Bibelstelle für die Dreieinigkeit ist Johannes 1:1.
" Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott."
Der Ausdruck „das Wort war Gott“ lässt sich gleichermaßen übersetzen wie „das Wort war ein Gott“ oder „das Wort war göttlicher Natur“.
Das Problem ist, das ein heutiger Leser den Begriff Gott automatisch mit dem Schöpfergott JHWH gleichsetzt. Die Bibel ist aber in einem polytheistischen Umfeld geschrieben worden. (1.Korinther 8:5)
Deswegen gibt es das erste Gebot und deswegen wird der Namen dieses Schöpfergotts zur Unterscheidung betont. (Falls in deiner Bibel der Name nicht auftaucht, liegt eine jahrtausende alte Tradition zugrunde, diesen Namen auszuradieren.)

5.) Gemäß der Bibel ist Jesus Christus der einzig gezeugte /eingeborene Sohn Gottes. Er führt den Willen seines Vaters aus und bezieht seine Macht durch ihn. Der Vater ist ihm immer übergeordnet. Die gesamte Beschreibung passt nicht zu einer einer Inkarnation Gottes, sondern zu einem Untergeordneten erschaffenen Wesen.

Eine Sammlung von Argumenten für eine arianischen Aufassung gibt es in der Broschüre „Dreieinigkeit - Solltest du daran glaubem?“ von der Wachtturmgeselschaft. Einfach beim nächsten Besuch des persönlichen Zeugen Jehovas anfordern. :wink:

Gruß
Carlos

Hallo Typhoon,

siehe auch Hiob 38:7. Die Söhne Gottes sind hier die Engel, d.h. Geistgeschöpfe Gottes. Auch Satan ist ein Engel, ein mächtiger Engel.

Arianische Auffassung
Jesus unterscheidet sich von den Engel dadurch, dass er Gottes einziggezeugter Sohne ist. Er war der Beginn von Gottes Schöpfung. Bei dem Rest der Schöpfung war er beteiligt (Sprüche 8:22-31).
Im Prinzip ist er so etwas wie ein Engel, nur ihnen übergeordnet.

Gruß
Carlos

Hallo Metapher,

>> Sollte das ein neues Dogma werden ?

> sollte nicht werden, sondern wurde. Genauer gesagt:
> Die Formulierungen von Nicaea und Konstantinopel, die
> hauptsächlich durch die Abwehr des Arianismus motiviert waren,
> wurden in der endgültigen Form in Toledo 675 (11. Synode) als
> Dogma bestimmt und daselbe noch einmal 1215 (4. Lateranum) bekräftigt.

*lach* eigentlich war ein Dogma des Metapher gemeint …

Aber - was war/ist so schlimm an der Lehre des Arius, der ja behauptete
Christus sei mit Gott nicht wesenseins, sondern nur wesensähnlich.
Entspricht das nicht eher den von mir vorgelegten Bibelzitaten ?

>> Also - was fehlte der Urkirche, warum hatte sie es notwendig
>> diese Lehre NEU einzuführen ? Wofür, oder Wogegen ?

> Wieso fehlte ihr was? Die Lehre wurde nicht NEU eingeführt,
> neu war sie nur im Verhältnis zu dem vorhandenen jüdischen Gottesbegriff.

tztztz … oben gibst du zu, es war ein Dogma, es wurde diskutiert,
es gab verschiedene Meinungen, man legte sich auf eine (wie ich meine falsche)
Sichtweise fest. Fakt ist doch nun mal das die Dreieinigkeitslehre nirgends
in der Bibel explizit erwähnt ist und das IMO mehr Stellen gegen als für
sie sprechen.

>> Das ist zunächst mal ebenso eine Behauptung und DEINE Meinung,

> Daß es meine Meinung sei, „ist zunächst mal“ Unsinn. Was soll das?
> Entweder du interessierst dich für die Geschichte dieses Problems
> oder du erfindest sie NEU.

Hmmm … es ist also nicht DEINE Meinung, wessen dann ?
Mit (oder gegen) wem diskutieren wir hier eigentlich ?
Hat die Geschichte eines Problems, oder die Festlegung eines Dogmas
für dich automatisch etwas mit der Wahrheit zu tun, dann nämlich
hätte eine weitere Diskussion IMO keinen Zweck. Wogegen oder wofür
sollte dann argumentiert werden ? Ich erfinde keine Geschichte neu,
ich hinterfrage sie, ich versuche FÜR MICH zu entscheiden ob ich
hinter der Festlegung von Menschen stehen kann. Dazu sind mir
persönliche Meinungen anderer wichtig, auch wenn sie nicht meiner
eigenen entsprechen. Falls du also der Meinung sein solltest im
Besitz der „asoluten“ wahrheit zu sein, verzeih, wenn ich versucht
habe daran zu kratzen :wink:

> Daß sie von verschiedenen Positionen vertreten wurden, insbesondere von
> antichristlichen im polemischen Sinne (siehe Vorwurf des Polytheismus),
> das steht außer Zweifel.

Ist es nicht etwas starker Tobak, nur weil man EIN Dogma nicht ohne weiteres
anerkennt dieses als „antichristliche und polemisch“ zu bezeichnen ?
Denkst du das die Diskutanten damals in Nizäa nach dem die Entscheidung
für die Trinität gefallen war gleich in den Topf des Antichristen geworfen
wurden ? Oder möchtest du R2D2 wie damals Arius exkommunizieren und verbannen ? :wink:

> Aber selbst dann nennt man sowas nicht „Henotheismus“,
> das ist was ganz anderes und hat mit den Trinitätsfragen gar nichts zu tun.
Vielleicht solltest du dich vor solchen Behauptungen doch mal mit
Friedrich Max Müller und Friedrich Nietzsche beschäftigen.

> Mit dem Rest deiner Zitate möchtest du in der 2000-jährigen Trinitätsdiskussion
> endgültig aufräumen und Klarheit schaffen?

Hmm … darf man nur deshalb weil die Trinitätsdiskussion schon 2000 Jahre währt
nicht Fragen stellen ? Oder sind dir die Zitate unangenehm ?
Ich denke das du meine Denkweise durch ein paar Zeilen die du hier liesst
nicht im entferntesten erahnen kannst, insofern von „aufräumen und Klarheit schaffen“
zu reden halte ich für reichlich übertrieben.

> Du bist dir klar darüber, daß du diese Zitate nicht erst heute neu entdeckt hast?
Welche Frage wolltest du wirklich stellen ?
Was ist so überraschend daran einmal festgelegte Dogmen zu hinterfragen ?

Liebe(s) Gruess(l)e
R2D2

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Und es ist zu beachten, dass nicht jeder von Gott gleich begabt worden ist mit seinen _Geistes_gaben (= man erhält sie erst mit seiner Bekehrung zu Jesus, wo man mit dem Heiligen Geist getauft wird (Geistestaufe)) und dass eine Gabe nicht über eine andere gestellt werden soll (so Paulus).
Außerdem fordert uns Paulus in 1.Kor 14,1 dazu auf, uns um die Gaben des Geistes zu bemühen. D.h. für mich, dass uns zugedachte Gaben uns nicht zwangsläufig zufallen oder sich gleich voll entfalten, sondern, dass wir uns bemühen sollen, im Glauben zu wachsen, um „Jesus immer ähnlicher“ zu werden (das in der Bibel formulierte Ziel eines Christen) und auch im Gebet darum zu ringen.

Es gibt so viele verschiedene Gaben, die Gott zu vergeben hat! Davon sind einige - in unseren Augen - eher unauffällig und andere erregen großes Aufsehen.

Die verschiedenen Gaben sind genannt in 1.Kor 12,8-10:

  • dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden
  • dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist
  • einem andern Glaube , in demselben Geist
  • einem andern die Gabe, gesund zu machen in dem einen Geist
  • einem andern die Kraft, Wunder zu tun
  • einem andern prophetische Rede
  • einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden
  • einem andern mancherlei Zungenrede [das Predigen und Weissagen in einer fremden Sprache; pers. Anm.]
  • einem andern die Gabe, sie [die Zungenrede] auszulegen

Ich wage zu behaupten, dass beispielsweise die Gabe zu heilen mehr Aufmerksamkeit erregt, als die Gabe des Glaubens. Und es ist im NT auch tendenziell zu beobachten, dass die „auffälligen“ Gaben immer weiter abgenommen haben.
Wenn ich davon ausgehe, dass sich dieser Trend weiter fortgesetzt hat bzw. sich bis zum Ende des Gemeindezeitalters - also dem Beginn der Endzeit (Trübsalszeit) - weiterhin fortsetzt (vielleicht, weil mit fortschreitender Zeit der Geist des Antichristen in der Welt immer weiter zunimmt?), ist es klar, dass Christen, die heute z.B. der Zungenrede oder des Heilens mächtig sind gegenüber denen, die z.B. die Gabe des Glaubens, der Weisheit oder der Unterscheidung der Geister haben, wesentlich mehr Aufmerksamkeit erregen.
D.h. aber nicht (s.o.), dass sie deshalb „bessere“ Christen sind, sondern alle Gaben sollen zur Erbauung der Gemeinde eingesetzt werden (vgl. 1.Kor 14).

Gruß
Liza

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

2.) Obwohl die Dreieinigkeit fundamentale Aussagen über das
Wesen Gottes macht, weist im Alten Testament nichts auf sie
hin. Kein jüdischer Gelehrter hat (meiner Kenntnis nach) in
diese Richtung gedacht. (5. Mose 6:4)

Lieber Carlos.

Ich verweise auf den von Michael Reiter angeführten Link http://www.evangelikal.de/cg_drei1.html, insbesondere Punkt 3: „Dreieinigkeit Gottes auch schon im Alten Testament“

Platzes halber ist es nicht möglich, alles zu ziteren. Daher nur der erste Absatz sowie den über die von dir angeführe Bibelstelle 5.Mo 6,4. Bei Interesse kannst du dir ja den ganzen Link anschauen:

"Die Gleichzeitigkeit der Einheit und der Mehrzahl Gottes findet sich - für viele sicher überraschend - auch schon im Alten Testament. Schon im Schöpfungsbericht und an vielen anderen Stellen im AT wird Gott im hebräischen Originaltext mit „Elohim“ bezeichnet. Bei dem Wort „Elohim“ handelt es sich jedoch interessanterweise um den Plural von „El“ (= Gott). Das Wort Elohim steht dabei zudem stets zusammen mit Singular-Artikel und Singular-Verben, die für „El“ passen würden, nicht jedoch für „Elohim“. Wortwörtlich übersetzt heißen diese Stellen also z.B. „Der Götter sprach: …“
[…]
Übrigens findet sich die Gleichzeitigkeit von Singular und Plural Gottes sogar in der oben genannten Stelle 5.Mose 6,4 , dem berühmten Kernsatz des jüdischen Glaubens, dem „Schma“. Diese lautet wortwörtlich übersetzt: „Höre, Israel: Der Jahweh ist unser Elohim („Götter“), der Jahweh allein.“

Gruß
Liza

Hallo Zusammen,

angeregt von einigen Beiträgen im Diskussionsstamm weiter
unten, bin ich nun sehr interessiert, was Ihr von der
Dreifaltigkeit haltet?

Schau dir mal dieses Wort an; „Dreifaltigkeit“. Bildlich gesehen kann es ein Blatt sein, welches zwei mal gefaltet ist. Es ist somit immer „Eines“, aber zeigt drei verschiedene Aspekte.

Ja oder nein?

Meine Meinung: In der Bibel steht ja soweit mal nichts
darüber…- es ist eher das Gegenteil der Fall (Vater-Sohn
Beziehung). So gibt es für mich also zwei grundsätzliche
Thesen:

1. Dreifaltigkeit: Nein
Jesus kam als Mensch ohne Adams Erblast auf die Welt; ist also
neben Adam eine direkte Schöpfung Gottes.

von welchem Gott wurde Jesus denn erschaffen?

Durch diesen Vorteil war Jesus in der Lage sich zu opfern. --> Jesus war also im
Grunde Adam II, der diesmal alles richtig gemacht hat. Jesus
sitzt im Himmel zu rechten Gottes und wird mit ihm gemeinsam
regieren und richten.

? Neben welchem Gott sitzt Jesus denn? Wer hat dieses Bild so gemalt? Oder wo ist das geschrieben?

Da Jesus als Mensch auf die Welt kam, trägt er ebenfalls die Erblast. Diese ist die gerichtete Materie! Materie ist der Gegensatz von Geist und wird Satan genannt. Dabei gilt es höllisch aufzupassen, denn gerichtet heisst nicht (auf ewig) verurteilt; sondern hat die Bestimmung wieder ins Geistige überzugehen!
Wenn wir das Ebenbild des Schöpfers sind und eine Seele besitzen, muss das auch für Jesus gelten. Unsere Seelen entstammen den drei Reichen (Mineral, Pflanzen, Tiere), dadurch haben wir die Erfahrung/Information von dem was Schöpfung ist. Bei Jesus kann ich nur vermuten, dass er seine Seele von „oben“ mitgebracht hat.

Da Jesus als Schöpfergott einen Materiellen Körper annahm, standen ihm zwei Möglichkeiten offen.
Den Tod zu umgehen oder zu sterben.
Warum wählte er den Tod, und wozu trat er in seine Schöpfung? Gott sah die Misere bei uns Menschen und verkörperte sich in Menschengestalt. Sein Ziel war es „Wahrheit“ zu bringen. Wahrheit ist, was Schöpfung bedeutet und die Rolle der Menschen darin. Wie wir handeln können um die Gottes-Kindschaft zu erreichen.
Aus meiner Sicht war es nicht unbedingt nötig, dass Jesus sterben musste. Aber indem er diesen Schritt wählte, zeigt er uns einerseits die Nichtigkeit des Todes aber auch des materiellen Lebens. Andererseits erschien er nach seinem Tode wieder, was eben zeigt, es gibt nach dem materiellen Dasein etwas anderes. Tod ist nicht das Aus des Lebens!
Somit ist sein Tod beispielhaft und konsequent wie alles was er lehrte. Wir können das Materielle überwinden.

2. Dreifaltigkeit: Ja
Gott kam in Form Jesu direkt selbst auf die Erde, um sich
selbst
für die unsrige Schuld zu opfern. Jesus und Gott
sind eine einzige Persönlichkeit, die noch den heiligen Geist
(als weitere entscheidungsfähige Person) „an Board“ hat.
–> Jesus war demnach also Gott, der die „Verantwortung“
(/Schuld) von seiner Schöpfung genommen hat.

So kann ich es auch sehen.
Jesus, der (Menschen)-Sohn, die Inkarnation von Gott als Vater und der Heilige Geist“ sind ein Wesen. Denn er zitierte sich selbst wie folgt: „der Vater und ich sind eins“
Wäre dem nicht so, müsste sich die Frage stellen, wer war den der erste? Gibt es verschiedene Gottheiten!
Die Unterscheidungen betreffen Wesenheiten des einen Gottes. Der Vater (im Himmel) bezeichnet das Geistwesen Gott. Der Sohn, der materiell in seine Schöpfung gekommene Gott. Den „Heiligen Geist“ definiert Jesus folgendermassen: „die von Mir nach Meiner Liebe, Weisheit und nach Meinem allmächtigen Willen ausgehende Kraft, die den ewig endlosen Raum allenthalben erfüllt und auch überall wirkt, ist der Heilige Geist.“ (endlich habe ich das auch begriffen!).
Ergo es sind nicht drei verschiedene oder geteilte Gottheiten, sondern nur ein einziger.
Meine Sicht ist vielleicht einfach, aber mir zumindestens leuchtet es so ein.

Ciao und Grüsse Anton

Was denkt ihr? Ist ja eine fundamentale Glaubensgrundlage…

Freuend auf die Diskussion,
Typhoon

Obwohl die Dreieinigkeit fundamentale Aussagen über das
Wesen Gottes macht, weist im Alten Testament nichts auf sie
hin. Kein jüdischer Gelehrter hat (meiner Kenntnis nach) in
diese Richtung gedacht. (5. Mose 6:4)

Ich verweise auf den von Michael Reiter angeführten Link
http://www.evangelikal.de/cg_drei1.html, insbesondere Punkt 3:
„Dreieinigkeit Gottes auch schon im Alten Testament“

Übrigens findet sich die Gleichzeitigkeit von Singular und
Plural Gottes sogar in der oben genannten Stelle 5.Mose
6,4
, dem berühmten Kernsatz des jüdischen Glaubens, dem
„Schma“. Diese lautet wortwörtlich übersetzt: „Höre, Israel:
Der Jahweh ist unser Elohim („Götter“), der Jahweh allein.“

Gruß
Liza

Moin, moin liebe Liza,

bei dem Wort „elohim“ handelt es sich - grammatisch gesehen - um ein sog. „plurale tantum“, d.h. ein Wort, das der Form nach ein Plural ist, dennoch aber eine Sache im Singular bezeichnet.
Aus der Lektüre von Caesars „De bello Gallico“ erinnere ich mich noch an folgende pluralia tantum:
angustiae = Engpaß
indutiae = Waffenstillstand
insidiae = Hinterhalt

Im lat. stehen das Verb, wenn das pl. tant. Satzsubjekt ist, das Prädikat und alle Adjektive, die sich auf das pl. tant. beziehen, im Plural. Insofern ist also die pluralische Form bei singularischer Bedeutung konsequent durchgehalten.

Anders im Hebräischen, wie der Verf. des von Dir zitierten Artikels selber zugibt: das Prädikat steht IMMER im Singular.
Da ist es meines Erachtens vollkommen unerheblich, daß „elohim“ grammatisch ein Plural ist. Dies sind Erscheinungen der Sprachgeschichte, die uralte, längst vergangene Sachverhalte im Gedächtnis behalten haben. Daraus lassen sich nun wirklich keine theologischen Folgerungen ableiten, zumal das „Schma Jißrael“ ja ausdrücklich fortfährt: „adonaj elohenu adonai ECHAD“, also EIN Gott.

Gruß - Rolf

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Hallo Zusammen,

angeregt von einigen Beiträgen im Diskussionsstamm weiter
unten, bin ich nun sehr interessiert, was Ihr von der
Dreifaltigkeit haltet?

Schau dir mal dieses Wort an; „Dreifaltigkeit“. Bildlich
gesehen kann es ein Blatt sein, welches zwei mal gefaltet ist.
Es ist somit immer „Eines“, aber zeigt drei verschiedene
Aspekte.

Mit Blättern hat die Dreieinigkeit auch der Missionar erklärt, der das Christentum zu den Iren gebracht hat. Er hat dem damaligen Herrscher (der soweit ich weiß das Christentum nur dann annehmen wollte, wenn man ihm die Dreifaltigkeit plausibel erklärt) folgendes Bild gegeben:

Er solle sich ein dreiblättriges Kleeblatt vorstellen. Es besteht aus drei verschiedenen Blättern, die aber doch eins sind. So sei es auch mit der Dreifaltigkeit.

Daraufhin ging dem Herrscher anscheinend ein Licht auf, und er machte das Christentum zur Staatsreligion.
Das ist auch der Grund, weswegen Irland als Nationalsymbol ein Kleeblatt hat (so wie wir den Bundesadler…).

Gruß
Liza

Hi,

*lach* eigentlich war ein Dogma des Metapher gemeint …

Das ist hier völlig unangebracht. Metapher hat nur die Historie kurz referiert.

Aber - was war/ist so schlimm an der Lehre des Arius, der ja
behauptete Christus sei mit Gott nicht wesenseins, sondern nur
wesensähnlich.

Ob das schlimm oder nicht schlimm ist, ist für mich hier nicht die Frage. Mich interessiert nur (wie ich unten bereits schrieb), DASS das homo[i]ousios-Problem über Jahrhunderte Streitpunkt war.

Entspricht das nicht eher den von mir vorgelegten Bibelzitaten

Nein, offenbar nicht, denn die Stellen (und viele viele andere) sind ja eben über 4, 6 12 Jahrhunderte von den brilliantesten Köpfen des damaligen Europa diskutiert worden. Daß es dennoch solange unklar war, davor habe ich Respekt und bilde mir nicht ein, daß irgendein Senf, den ich heute dazugebe, auch nur eine eizige Idee sein könnte, die damals NICHT schon diskutiert wurde. Du magst gerne etwas in dem von dir Gelesenen bemerken, von dem du meinst, das sei früher niemandem aufgefallen. Ich hab nichts dagegen, daß du das tust, und ich stör dich dabei auch nicht.

Wieso fehlte ihr was? Die Lehre wurde nicht NEU
eingeführt,
neu war sie nur im Verhältnis zu dem vorhandenen
jüdischen Gottesbegriff.

tztztz … oben gibst du zu, es war ein Dogma

Du bist witzig. Was heißt „zugeben“? Ich hab dir gesagt, DASS es zum Dogma erklärt wurde. Das ist nix zum zugeben, sondern eine historische Tatsache. Die Synoden (Nicaea, Konstantinopel, Toledo), in denen das geschah, hab ich dir genannt.

es gab verschiedene Meinungen, man legte sich auf eine (wie
ich meine falsche) Sichtweise fest.

Ja, man legte eine Formulierung fest, die dann für die Anhänger der römischen Kirche als verbindlich erklärt wurde. Daß du persönlich eher der arianischen Auffassung zuneigst, dem steht nichts entgegen …

… falls dir z.B. Joh.1.1, 4.24, 16.15 usw. usw. keine Kopfzerbrechen machen (ganz abgesehen von der trinitarischen Taufformel bei Matthäus).

Fakt ist doch nun mal das die Dreieinigkeitslehre nirgends
in der Bibel explizit erwähnt ist und das IMO mehr Stellen
gegen als für sie sprechen.

Auf die Anzahl von Stellen kam es, soweit ich die Geschichte der Streitfrage kenne, nicht an. Es ging darum, wie diese Stellen zu interpretieren seien, und dazu gabe es eben kontroverse Auffassungen.

Hmmm … es ist also nicht DEINE Meinung, wessen dann ?

Etwas nachzulesen über historische Ereignisse, auch über Synoden, ist keine „Meinung“.

Mit (oder gegen) wem diskutieren wir hier eigentlich ?

Weiß ich nicht :smile:

Hat die Geschichte eines Problems, oder die Festlegung eines
Dogmas für dich automatisch etwas mit der Wahrheit zu tun, dann
nämlich hätte eine weitere Diskussion IMO keinen Zweck.

Habe ich irgendwo von irgendeiner Wahrheit geredet?
Ich habe lediglich auf einen historischen Sachverhalt hingewiesen, den du befragt hattest (Dogma oder nicht)

Wogegen oder wofür sollte dann argumentiert werden ?

Du wirst es wissen.

Ich erfinde keine Geschichte neu, ich hinterfrage sie, ich versuche
FÜR MICH zu entscheiden ob ich hinter der Festlegung von Menschen stehen kann.

Ja, mach das doch, ich hab doch dagegen gar nichts gesagt. Ich wies dich lediglich darauf hin, daß die Trinitätsvorstellung keine neue „Erfindung“ der frühen Christen war …

Falls du also der Meinung sein solltest im
Besitz der „asoluten“ wahrheit zu sein, verzeih, wenn ich
versucht habe daran zu kratzen :wink:

Mir ist völlig unverständlich, wie du zu solch sinnentleerten Äußerungen kommst. Nur, weil ich auf eine Synode hinwies?

Daß sie von verschiedenen Positionen vertreten wurden, insbesondere ::von antichristlichen im polemischen Sinne (siehe Vorwurf des Polytheismus),
das steht außer Zweifel.

Ist es nicht etwas starker Tobak, nur weil man EIN Dogma nicht
ohne weiteres anerkennt dieses als „antichristliche und polemisch“ zu
bezeichnen ?

Sorry, das hast du mißverstanden. Die Vorhaltung, die Christen würden mit der Trinität (in welcher Variation auch immer) einen Poly theismus hegen, kam von nicht-christlichen Religionen und war - angesichst des christlichen Bekenntnissen zu EINEM Gott - polemisch gemeint. Innerhalb der verschiedenen christlichen Positionen ging es ja gerade darum, einen Drei-Gott-Begriff zu vermeiden. Genau deshalb waren doch die Fragestellungen erst so kompliziert!

Denkst du das die Diskutanten damals in Nizäa nach dem die
Entscheidung für die Trinität gefallen war gleich in den Topf des
Antichristen geworfen wurden ?

Von „Antichrist“ war, soweit ich die Argumente kenne, damals nicht die Rede. Aber eine dogmatische Erklärung beinhaltete meist die Formel „wer sagt, daß … der sei ausgeschlossen [sc. aus der römischen Kirche]“

Oder möchtest du R2D2 wie damals Arius exkommunizieren und verbannen ? :wink:

Deine Befürchtung tu ruhig dahin zurück, wo du sie herholst. Ich hab über die eine oder andere oder noch ganz andere Auffassung in der Trinitätsfrage kein Urteil geäußert und hab auch nicht die Absicht.

Aber selbst dann nennt man sowas nicht „Henotheismus“,
das ist was ganz anderes und hat mit den Trinitätsfragen
gar nichts zu tun.

Vielleicht solltest du dich vor solchen Behauptungen doch mal
mit Friedrich Max Müller und Friedrich Nietzsche beschäftigen.

Auch das ist keine Behauptung, sondern Vokabelkenntnis. Google einfach mal nach „Henotheismus“, dann weißt dus. Und dann erklär mir (du willst ja diskutieren), welche der diskutierten Varianten in der Zuordnung von Vater, Sohn, Geist unter einen Gottesbegriff henotheistisch ist.

Hmm … darf man nur deshalb weil die Trinitätsdiskussion
schon 2000 Jahre währt nicht Fragen stellen ?

Welche Frage hast du denn gestellt? Du hast nur halt einige Zitate rausgesucht, die deiner Auffassung nach „eher“ dafür sprechen, daß der „Sohn“ nicht als Gott aufgefaßt werden sollte. Ok, es gibt halt leider andere Stellen, die anders deutbar sind … DAS war ja das Problem von den Anfängen an …

Aber die anderen Stellen kennst du ja sicher …

Oder sind dir die Zitate unangenehm ?

Wieder so eine komische Äußerung … ich enthalte mich mal einer Interpretation, was dich dazu motivieren könnte.

Ich denke das du meine Denkweise durch ein paar Zeilen die du
hier liesst nicht im entferntesten erahnen kannst

Es ist nach 12 Jahrhunderten Diskussion (siehe oben) wohl kaum noch eine denkbar, die nicht durchgekaut wurde. Auch die deine nicht.

Was ist so überraschend daran einmal festgelegte Dogmen zu hinterfragen ?

Überraschend? Gar nichts. Ich tu das auch mit größter Selbstverständlichkeit.

Gruß

Metapher

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Im Prinzip ist er (Jesus) so etwas wie ein Engel, nur ihnen
übergeordnet.

Nein. Jesus ist Gott.

Gruß
Liza

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Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist,
sondern es muß Gesetz sein, weil es recht ist.
(Charles de Montesquieu)

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