Tschuess Pressefreiheit!

In Nordkorea bestimmt der geliebte Fuehrer was in den Medien publiziert werden darf und was nicht. Bei uns in Europa ist das nun auch so, da entscheidet die Regierung was publiziert werden darf und was nicht und droht Strafen an wenn jemand es trotzdem tut. Klar - es wird nicht explizit verboten aber die Strafandrohung fuer die Verbreitung von Falschmeldungen hat praktisch genau diesen Effekt da es fast unmoeglich ist in kurzer Zeit alle Informationen zu verifizieren.

„Die Nationale Kommission zur Überwachung der Wahl hat in einer Erklärung die französischen Medien davor gewarnt, Inhalte aus den Leaks weiterzuverbreiten. Die staatliche Kommission appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Medienmacher. Und erinnerte sie zugleich, dass die Verbreitung von Falschmeldungen in Frankreich strafbar sein könne.“

Die Pressefreiheit als wichtige Saeule der Demokratie wurde zerschlagen. Mal sehen wie lange es dauert bis man Demokratie nur noch aus Geschichtsbuechern kennt.

Gruss
Desperado

Auf Facebook hat Wikileaks verkündet, dass sie selbst in den Unterlagen bislang noch keine Fälschungen entdecken konnten, aber weiter prüfen würden.

Interessanter Aspekt. Zum Fall Macron lesen wir an anderer Stelle: Die Nationale Wahlkommission (CNCCEP) warnte französische Medien davor, die Inhalte der Dokumente zu veröffentlichen. Ein Teil der veröffentlichten Dateien bestehe wahrscheinlich aus Fälschungen.

Entweder also jemand hat aktiv (!) falsche Dateien produziert bei gleichzeitiger Simulation eines Hackerangriffs oder es wird gezielt auf die Möglichkeit zurückgegriffen, es handele sich um Fälschungen.

Heutzutage hört man allerorten von Fake-News usw. Dabei konnte selbst das Bundesjustizministerium auf Anfrage kein Beispiel nennen. Das könnte zu einem leichtfertigen Umgang damit, also zu einer Art Fake-News-Blase führen. Alles, was einem nicht passt, wird zur Fake-News erklärt. Wobei im Fall Macron idealerweise noch heute aufgeklärt wird, ob es sich um „echte Fälschungen“ handelt.

Das ist doch hanebüchender Unsinn.

Der Hinweis darauf, dass die Veröffentlichung falscher Informationen strafbar sein kann, ist völlig richtig, weil dem so ist. Wenn schon der Verdacht besteht, dass da falsche Informationen bei sind, tut die Wahlkommission das einzig Richtige, wenn sie darauf hinweist. Nicht, dass da jemand sagen könnte, er hätte es nicht gewusst.

Im Übrigen gibt es ein Wahlgesetzt in Frankreich, das jeden Wahlkampf ab einer bestimmten Uhrzeit vor der Wahl verbietet. Komisch, nein gerade zu ein köstlicher Zufall, dass die Veröffentlichung dieser Informationen, deren einzige Intention natürlich die Aufklärung wahrer Demokraten ist hüstel, just zu diesem Zeitpunkt stattgefunden ha.t

Derjenige, der die Informationen, völlig egal ob wahr oder nicht oder teilweise wahr, gerade zu diesem Zeitpunkt vor hatte, hat mitnichten irgendeine Aufklärung im Sinne und schon gar keine ehrliche demokratische Wahl. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Dokumente, die alle hätten auch schon vor 2 Wochen veröffentlicht werden können, ist so offensichtlich, dass es nur um Manipulation gehen kann.

Ich finde Aufklärung und Transparenz wirklich wichtig. Wie man sich da aber vor einen Karren spannen lassen kann, wenn jemand so klar gerade keine demokratischen Interessen hat, ist mir schleierhaft. Dabei ist übrigens völlig egal, ob das nun Rechte oder Putin oder sonst wer gewesen ist. Nicht derjenige, der diesen Mahnhinweis gegeben hat, hat hier irgendetwas zerschlagen, sondern diejenigen, die den Zeitpunkt der Veröffentlichung bestimmt haben!

Das sieht man schon alleine auch an der Tatsache, dass niemand verboten hat, wahre Infos zu veröffentlichen.

Dem Einzigen, dem die ganze Aktion doch mit Sicherheit schadet ist Macron. Sieht man doch ein deiner Reaktion. Hängen bleibt immer was. Das Größte aber ist, dass diejenigen, die die Demokratie wirklich gefährden, von Typen wie dir völlig unbehelligt bleiben.

Kein echter Demorkat hätte solche Infos 1 Tag vor der Wahl veröffentlicht! Nicht nur einen Tag vorher.

Grüße

Uli

Viel hat sich doch nicht geändert. In der Praxis bedeutet die Pressefreiheit doch nur, dass ein paar ultrareiche Familien das Recht haben, Medien zu betreiben und ihre Version der Wahrheit darüber zu verbreiten.

Das diese Medien eng umschlungen mit der Politik sind, dürfte mindestens einmal im Monat klar sein, wenn die Bundeskanzlerin mit Liz Mohn und Friedel Springer ein Kaffeekränzchen im BKA abhält und die Linien der Politik - der politischen Medien - der medialen Politik - oder so ähnlich - koordiniert

Dieses Gesetz, dessen Möglichkeiten der Durchsetzung schwierig bis praktisch unmöglich sind, soll private Meinungsmultiplikationsplattformen wie dieses Forum beschneiden. Man erhofft sich eine Kultur der Zensur und Selbtzensur der Medienbetreiber.

Das wiederum würde bedeuten, dass private Betreiber die Meinungsfreiheit nach eigenem Gusto einschränken dürfen und müssen. Das ist Quasi wie ein „Ministerium für Wahrheit“ (Orson Wells 1984), dass aber nicht in Staatshand ist, oder unter parlamentarischer Kontrolle steht, sondern von der privaten Meinungs-Stasi betrieben und überwacht wird.

Ganz davon abgesehen, warte ich auf die Klagen gegen dieses Gesetz. Jochen Maas entpuppte sich doch nicht als der rechtssichere Demokrat, für den ich ihn zu seiner Vereidigung hielt.

Grüße

Das war ein anderer Hack.

In a statement, Macron’s political movement En Marche! (Onwards!) confirmed that it had been hacked.

„The En Marche! Movement has been the victim of a massive and co-ordinated hack this evening which has given rise to the diffusion on social media of various internal information,“ the statement said.

George Orwell!!!

Das mit Jochen Maas war aber auch gut.

Au waei! :dizzy_face:

Danke für die Berichtigung.

Die Behauptung, dass Fälschungen im Gesamtpaket enthalten wären, kommt direkt aus Macrons Lager.

So wie auch Clinton seinerzeit behaupten ließ, dass „ihre“ Leaks tlw. gefälscht wären, was sich aber nicht bewahrheitete.

Wie es sich speziell bei Macron verhält, sei dahingestellt.

wie will Wikileaks beurteilen, ob es sich um Fälschungen handelt?

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Das wäre eine Frage für das Computerbrett.

???

Was hat denn das Computerbrett damit zu tun?
Wenn ich irgendwelche E-Mails als PDF oder Jpg reinstelle, dann guckst du blendend aus der Röhre. Dafür brauche ich kein Computerbrett. Ähnliches gilt für Textdokumente jeder Art. Deshalb kann man auch nicht so ratzfatz die Echtheit überprüfen und ganz besonders kann man das nicht so einfach von außen. Was soll man mir im Computerbrett dazu erzählen, wie Wikileaks die Echtheit eines Vertrages überprüfen will?
So viel Kenntnisse habe ich, dass das Vertragsoriginal kaum bei Leaks Online gestellt wurde, sondern allenfalls eine Datei aus einem Scan oder Foto.

Ich bekomme durchaus schon hin, auf Word einen Text zu tippen. Ich bekomme sogar hin, das mit Briefkopf von wem auch immer zu tun, wenn ich einen solchen habe. Ich bekomme sogar hin, da eine Unterschrift hinzupinnen, wenn ich ein Original davon habe. Davon mache ich dann ein Jpg und Ende ist die Laube.

Jetzt stellt sich die Frage wie „ideal“ es ist dass es noch vor der morgigen Wahl aufgeklärt wird - und für welches Lager dies „ideal“ ist.

Dass sämtliche brisante Infos Fälschungen sind glaube ich weniger - und falls doch wird es lange dauern bis dies bewiesen ist.

Kommt heraus dass Macron wirklich krumme Dinge am Laufen hat bzw. hatte ist dies natürlich gut für LePen.

Hört man aber erstmal gar nichts mehr davon vor der Wahl - und davon gehe ich jetzt einmal aus - ist dies auch gut für LePen denn die Franzosen sind nicht blöd: Wenn etwas so brisant ist dass es vor der Wahl auf keinen Fall von der Presse veröffentlicht werden soll wird sich der ein oder andere überlegen ob er wirklich für einen Kanditaten stimmt der anscheinend viele dunkle Geheimnisse hat. Er wird dann eher daheim bleiben - und LePen könnte gewinnen. Obwohl mir einige Programmpunkte von LePen´s FN zusagen sehe ich sie (wie alle Rechtspopulisten) als sehr problematisch.

Die könnten Dir erzählen, mit welchen Methoden bspw. eine echte E-Mail von einer gefälschten unterschieden werden kann.

Wikileaks reagierte mit der Mitteilung auf FB auch lediglich auf den Umstand, dass die „Partei“ Macrons es als erwiesen ausgab, dass in den 9 GB Fälschungen stecken würden. Hier die Mitteilung auf Twitter.

Die Prüfung aller Daten wird sich über Wochen/Monate erstrecken.

Beantworte doch einfach mal meinen Kommentar! Das können Sie mir da nicht erzählen und ich habe sogar begründet, warum das nicht geht.

Wenn du daran zweifelst, bist DU jetzt daran zu begründen, was an meiner Begründung falsch ist oder warum du meinst, dass du richtig liegst. Wenn du meinst, dass du das Computerbrett dafür brauchst, dann nur zu.

Was den Tweet von Wikileaks angeht, glaube ich eher, dass die einen für blöd verkaufen.

Grundsätzlich ist es ja nun ein Leichtes, als Betroffener zu entscheiden, ob etwas stimmt oder nicht. Wenn du hingehst und behauptest, ich hab vom Uli ne E-Mail, in der Steht, der Vdmaster ist ein schwules Arschloch, dann kann ich dir - ohne Hokuspokus - innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde sagen: stimmt, stimm nicht. Denn ich weiß, ob ich so eine Mail geschrieben habe oder nicht. Ähnlich sieht es aus, wenn es um irgendwelche Verträge geht.
Das gilt zumindest so lange zu 100 %, wie man die Variante, dass mich da dann wer unter Drogen gesetzt und zu einer Unterschrift gebracht hat, als „Fälschung“ im weiteren Sinne bezeichnen würde.

Du darfst gerne mit Dir selbst und allein weiterspielen.

Wenn Du etwas zu den Möglichkeiten wissen willst, dann frag bei Wikileaks oder im Computerbrett nach.

Du musst doch die Frage stellen, wer davon was hat, das so kurz vor der Wahl zu veröffentlichen. So kurz, dass genau das passiert, was jetzt passiert ist. Nämlich dass man das nicht mehr seriös aufklären kann.

Du beantwortest richtig, dass die Einzige, die davon profitiert, eigentlich Le Pen ist. Demjenigen, dem das aber sicher schadet ist Macron. Trotzdem findest du das gut. Wirklich demokratisch nenne ich das nicht.

Im Übrigen verdrehst du ja völlig die Tatsachen! Das Material soll nicht nicht veröffentlicht werden, weil es so brisant ist! Das ist ja schon eine Unterstellung. Das Material soll nur und ausschließlich nach Aussage der Wahlkommission deshalb nicht veröffentlicht werden, weil man so schnell nicht mehr feststellen kann, was wahr ist!

Argumente weg? Ohhhhhhh

Ich habe geschrieben, dass ich WEIß (!), wie man das macht.

Für WikiLeaks spricht, dass sie hinsichtlich Veröffentlich geheimer Daten sicherlich auch in der Praxis der Prüfung von Dokumenten sehr sehr gute Kenntnisse und Erfahrungen haben. Hätten sie ein Sammelsurium an Mist veröffentlicht, wären sie längst weg vom Fenster. Die Erfolgsquote sicherer Dokumente und guter Qualität bei Wikileaks ist hoch. Auch wenn sie hier nur verlinkt haben, sie haben diesen Link nicht ohne gewissenhafte Prüfung gesetzt.

Wie sicher sind eigentlich die Behauptungen, dass Fälschungen im Umlauf sind? Wer veröffentlicht denn nun diese Meldungen und aus welchem Grund?

Franz