hallo
mich würde interessieren wie tief man mit unseren heutigen mitteln einen senkrechten tunnel, oder schacht graben kann?
mvg
init
Hi,
hmm, ich lese da aber nur sehr wenig über Tunnel in die Tiefe (also Schachtbohrungen)…
Ein Bohrloch von wenigen Zentimetern und ein Schacht sind aber zwei Paar Schuhe…
Gruß,
Sax
Es gibt da eigentlich kaum Limitierungen.
Das Problem ist, dass es immer heisser wird, je weiter man nach unten kommt. Ein Richtwert (der regional stark abweichen kann) sind 3°C pro 100 m. Die meisten technischen Geräte bekommen so ca. ab 70°C in Schwierigkeiten. Nun könnte man die Anlage ordentlich kühlen und so noch mehr rausholen.
Das ist aber sehr teuer und da liegt dann der Hase im Pfeffer. Du kannst solche Anlagen sehr tief bauen, aber die Kosten explodieren irgendwann. Es gibt aber beispielsweise in Südafrika Diamantenminen, die inzwischen an die 3500 m tief sind. Der Uranbergbau in Deutschland ging bis 1800 m tief.
Streng genommen gibt es innerhalb der Kruste gar keine Limitierung, da man mit entsprechendem finanziellem Aufwand vermutlich jede beliebige Tiefe erreichen kann.
Hallo Init,
mich würde interessieren wie tief man mit unseren heutigen
mitteln einen senkrechten tunnel, oder schacht graben kann?
oder auch „Loch“ - bzw. „loch“-?
Die kontinentale Tiefbohrung von Windischeschenbach (Oberpfalz) erreichte eine Tiefe von 9101 m.
Das Bohrloch war 2009 bis ca. 908 m immer noch offen und wurde für wissenschaftliche Untersuchungen genutzt. Wie es heute ist weiß ich nicht, du könntest aber einmal hinfahren. Die Wissenschaftler dort sind sehr freundlich und diskussionsbereit.
Man wollte 10000 bis 14000 Meter Tiefe erreichen. Die Temperatur von 300 °C – die man erst bei 12000 bis 14000 Meter erwartet hatte, begrenzten zusammen mit hohem Druck dann die Bohrung.
Hauptsächlich deshalb, weil spezielle Meßgeräte auf einen Druck von 2800 bar und den Einsatz bis 300 °C ausgelegt waren.
mvg
dto.
Sven
Die Meßgeräte waren auf 2800 bar ausgelegt und bekamen schon bei 10000 m Probleme?!
Das kommt mir eigentlich komisch vor, wir sind in 5000 m Tiefe grade mal bei 500 bar und die Druckentwicklung ist linear.
Die Meßgeräte waren auf 2800 bar ausgelegt und bekamen schon
bei 10000 m Probleme?!
Vollständiges Zitat: „Hauptsächlich deshalb, weil spezielle Meßgeräte auf einen Druck von 2800 bar und den Einsatz bis 300 °C ausgelegt waren.“
Das kommt mir eigentlich komisch vor, wir sind in 5000 m Tiefe
grade mal bei 500 bar und die Druckentwicklung ist linear.
Begrenzend war berereits das Erreichen der hohen Temperatur.
Hallo Fragewurm,
Streng genommen gibt es innerhalb der Kruste gar keine
Limitierung, da man mit entsprechendem finanziellem Aufwand
vermutlich jede beliebige Tiefe erreichen kann.
Also irgend etwas zwischen 0 und 30km.
0 über einem aktiven Vulkan oder Verwerfungszone und die 30km an der dicksten Stelle der Kruste.
MfG Peter(TOO)
Moin, init,
mich würde interessieren wie tief man mit unseren heutigen
mitteln einen senkrechten tunnel, oder schacht graben kann?
abgesehen davon, dass ein Tunnel kein Schacht ist, kann man beliebig tief abteufen (irgendwann wird es für Menschen allerdings sehr ungemütlich) - es kommt halt darauf an, wieviel Geld man in die Hand nehmen will. Zu finden gibt es dort unten recht wenig, deshalb macht man das nur auf Kosten des Steuerzahlers, wobei der Erkenntnisgewinn ziemlich im Dunkeln bleibt.
Gruß Ralf
Auf Anhieb würd ich das vermuten, ja.
Ich kann mir grad kaum was vorstellen, was sich nicht technisch irgendwie lösen ließe. Der Aufwand wäre natürlich teilweise extrem.
hmm, ich lese da aber nur sehr wenig über Tunnel in die Tiefe
(also Schachtbohrungen)…Ein Bohrloch von wenigen Zentimetern und ein Schacht sind aber
zwei Paar Schuhe…Gruß,
Sax
Hmm,
hat aber immerhin den toten Thread aus dem Schlafe erweckt ( )
Hallo Ralf,
abgesehen davon, dass ein Tunnel kein Schacht ist, kann man
beliebig tief abteufen (irgendwann wird es für Menschen
allerdings sehr ungemütlich) - es kommt halt darauf an,
wieviel Geld man in die Hand nehmen will.
Mit zunehmender Tiefe steigt aber auch der Druck und das Gestein wird plastisch, dann fliesst das Loch wieder zu.
Irgendwann, mit zunehmender Tiefe, wird dann der Boden durchbrechen und flüssiges Magma den Tunnel Schacht fluten.
Dann wird aus dem Schacht ein künstlicher Vulkan.
MfG Peter(TOO)
Irgendwann, mit zunehmender Tiefe, wird dann der Boden
durchbrechen und flüssiges Magma den Tunnel Schacht fluten.
Das passiert mit Sicherheit nicht. Diese Aussage beruht vermutlich auf einer falschen Vorstellung von der Magmenbildung.
och schade … ich wollte mich schon fürs graben anmelden )
die obere plastische Kruste ist ja nur zwischen 40-660 km dick …
aber dann kommen die diamanten, wenn es denn Karbonatit-Lava ist
Danke-)
es ist also von der technik her fast keine grenze zu ziehen, eher vom finanzielen her,
mvg
int
Oak Island - oder: ‚wie tief kann man gehen?‘
Hallo,
es ist also von der technik her fast keine grenze zu ziehen,
eher vom finanzielen her,
in dem Kontext vielleicht nicht uninteressant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oak_Island_(Nova_Scotia)
Gruß
C.
Das kommt mir eigentlich komisch vor, wir sind in 5000 m Tiefe
grade mal bei 500 bar und die Druckentwicklung ist linear.
Das halte ich (beides) für ein Gerücht, insbesondere aber die Behauptung, bei 5000 m Tiefe seien erst 500 bar erreicht. Das mag für Wasser zutreffen, aber gewiss nicht für den Überlagerungsdruck von Gestein…
mich würde interessieren wie tief man mit unseren heutigen
mitteln einen senkrechten tunnel, oder schacht graben kann?
Das Graben selbst ist da wohl (zunächst) weniger das Problem als vielmehr die Auskleidung des Schachtes, die mit zunehmender Tiefe durch einen immer größeren Ringdruck belastet wird, also selbst immer massiver werden muss. Außerdem drückt das Gestein ab einer gewissen Tiefe auch von unten her die unverbaute Schachtsohle nach oben, weil es durch den hohen Druck in Verbindung mit der hohen Temperatur plastisch wird. Außerdem drückt auch (schon wesentlich früher) das Grundwasser durch die Schachtsohle in den fertiggestellten Teil des Schachts herein.
Weil zwar bisher schon mache Bohrungen so tief gingen, aber noch niemand so tiefe Schächte gebaut hat (und die Sinnhaftigkeit auch nicht einleuchtet), gibt es hier weder Erfahrungswerte noch ernstliche Berechnungen.
smalbop
In der Bohrtechnik gehts immer nur den Fluiddruck durch die Wassersäule. Der Auflastdruck durch das Gestein spielt keine Rolle (wenn du ein Bergwerk auffährst, werden die Leute in den Tunneln ja auch nicht vom darüberliegenden Gestein erdrückt). Was natürlich noch auf das Bohrloch wirkt ist die Gebirgsspannung, aber der kann man durch geeignete Casings schon sehr effektiv begegnen.
Das heisst, wenn du in 5000 m den Druck am Bohrlochtiefsten mißt, landest du bei etwa 500 bar (etwas weniger, weil die Dichte des Wassers bei den Temperaturen abnimmt). Wenn dein Loch leer ist, mißt du sogar nur den Luftdruck in dieser Tiefe.
schicke story! owt.