Hallo Uwi,
ich bin immer wieder amüsiert, wenn wegen der Political
correctnes,
jegliche Unterschiede zw. Männern und Frauen einfach ignoriert
werden
ich bin immer wieder amüsiert, wenn geglaubt wird, wegen einer soundso-Gesinnung jegliche Unterschiede zw. Männern und Frauen einfach beständig aufs Neue beschwören zu müssen
und man so tut, als ob die Akzeptanz solcher
Unterschiede
eine Respektlosigkeit sondersgleichen ist, wenn es nicht gar
als Diskriminierung ausgemacht wird.
„Du bist ein typischer Ossi, und kannst es daher qua Geburt einfach nicht zu mehr als zum Dipl.Ing. bringen“ ist zweifelohne ein Respektlosigkeit.
„Ossis haben eine unterschiedliche Sozialisation erlebt als Wessis“ ist im Regelfall keine Respektlosigkeit.
„Weil Ossis eine unterschiedliche Sozialisation erlebt haben, deshalb finden sie alle keinen Job“ ist aber wieder eine Respektlosigkeit, auch wenn offensichtlich ist, dass im Osten statistisch betrachtet die Abeitslosigkeit höher ist als im Westen.
Soviel zur Ebene „kultur- und gesellschaftspolitische Dimension der Geschlechterproblematik“.
(abgesehen davon, dass sich PC heute so verselbständig hat, was man etwa großartig an den „hate-speech“-Debatten in den USA ersehen kann, dass es als diesbezügliches Erklärungsmuster/Feindbild längst nicht mehr taugt, weil es inzwischen politisch und gesinnungsmäßig vollkommen uneinheitlich geworden ist)
Eine andere Dimension ist: „was sind genau die Geschlechtsunterschiede, wie lassen sie sich erklären, wodurch sind sie bedingt, wie „variabel“ sind sie, wie „diskret“ sind sie, etc.“
Da Du dazu überhaupt nichts (außer der nicht näher ausgeführten Andeutung, dass Körperbau, Hormone und Sozialverhalten aus XX/XY folgen würde) beiträgst, ist mir der Verve Deines Postings ziemlich unverständlich und suspekt, insbesondere die Denkfigur: „Die Unterschiede sind offensichtlich, man darf sie nur nicht sagen“.
Die Methode „Gleichmacherei“ statt Emanzipation nimmt
teilweise
groteske Züge an, unter der gelegentlich beide Seiten etwas
leiden.
Das mag so sein, aber bei der Frage wie sehr naturgegeben oder gesellschaftlich immer neu konstituiert die Geschlechtskategorien sind, geht es viel viel weniger um „Gleichmacherei“ als darum, ob es akzeptabel ist, dass man ständig „sein“ Geschlecht leben muss - egal ob Frau oder Mann.
Ein sehr schönes Beispiel für offenbar größere Unterschiede
bringt
die Frage „Frauen und Technik“ als Licht.
Ich habe mir mal vor längerer Zeit die Mühe gemacht und wegen
der
üblichen Behauptungen mal ein paar Zahlen recheriert:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Die Argumentationen dazu kann man in dem Threat auch lesen.
selbst der Begabteste in political correctness würde diese Zahlen nicht leugnen, aber was besagen die Zahlen denn über „in den Hauptgebieten des Ing.wesens ist das Geschlechterverhältnis 96:4“ hinaus?
Für sich allein besagt diese Zahl aber herzlich wenig, außer dass sie einen der tausend statistischen Unterschiede zwischen Frauen und Männer benennt;
(mit der Präsenz in den Hauptgebieten des Ing.wesens könnte man übrigens auch einen der tausend statistischen Unterschiede zwischen „Intellektuellen“ und „Praktikern“, „Fleißigen“ und „Faulen“, „Europäern“ und „Afrikanern“, und endlos vielen anderen Differenzen dokumentieren …)
Es scheint so, als wäre das eine universelle Erfahrung.
Einfach nur, weil das 23. Chromosomenpaar sich unterscheidet?… und vieles was daraus folgt.
- Körperbau, Hormone, Sozialverhalten …
Mio Jahre Evolution sind nicht einfach weg zu diskutieren.
abschließende Fragen dazu um meinen Einwand nicht als bloße Destruktion zu präsentieren:
sind alle XY Männer bzw. alle Männer XY?
Sind alle XX Frauen?
ist der Hormonhaushalt ein diskretes Merkmal, das exakt eine Binarität darstellt?
Lässt er sich problemlos als Prädiktor für das Geschlecht verwenden?
Gehört das Ing.studium zum „Sozialverhalten“?
Wenn ja, wie lässt sich 96:4 aus Chromosomenpaar-Körperbau-Hormon herleiten?
Was machst Du mit einer etwaig konstruierten Herleitung, wenn der Ingenieur aus welchen kontingente gesellschaftlichen Umständen auch immer einmal ein „weiblicher“ Beruf geworden ist?
Welche ehemals „männlichen“ Berufe sind in den letzten 50 Jahren zu „weiblichen“ oder „a-sexuellen“ Berufen geworden?
Von welchen Faktoren wurde der „Geschlechtswandel“ dieser Beruf bedingt?
Welche Rolle spielen dabei „Mio Jahre Evolution“?
Viele Grüße
Franz